Vulkane bringen Leben.
Erst kommt der Tod und die Zerstörung. Langfristig sind
Vulkane aber die Geburtsstätte für neues Lebens und der Treibstoff für
unser Überleben.
Widersprüchlicher können die Gegensätze nicht sein. Nach meinem Beitrag ”
Picon fördert Pflanzenwachstum” heute die Fortsetzung.
Was sind überhaupt Zeolithe? – II. Teil
Zeolithe sind das zweithäufigste Element auf unserer Erde nach dem Sauerstoff. Bekannt ist es auch unter dem Namen
Silizium oder
Kieselsäure. Es bildet eine Mineraliengruppe von mehr als 50 Mineralien.
Nicht nur in der Erde, sondern auch in unserem Körper ist es ein
wesentlicher Bestandteil. Silizium dient dem Körper als wichtigstes
Steuermineral
für Körperabläufe. Daher kann ein Mangel auch verheerende Folgen nach
sich ziehen und sich unter Haarausfall, beschleunigte Alterung, starke
Faltenbildung, Abnutzung der Gelenkknorpel und Störungen im
Mineralien-Haushalt zeigen.
Zeolithe entstehen beim Auskristallisieren
magmatischer Bestandteile in Hohlräumen von Vulkangesteinen. Es ist die
Magma die diesen Stoff aus den tieferen Schichten unserer Erde als Lava
an die Oberfläche befördert.
Dabei ist Lava natürlich nicht gleich Lava. Unterschiedliche
Zusammensetzungen können dabei auch unterschiedliche Zeolithe
Auskristallisieren lassen.
So wie auf dem Foto (Matteo Chinellato) muss
es nicht unbedingt aussehen. Es kann farblos, weiß, aber durch
Fremdbeimengungen auch gelb, braun oder rosa gefärbt sein.
Auch dieser Lavabrocken von
El Hierro enthält Zeolithe. Zeolithe sind ein regelrechtes
Allzweckwunder.
Durch seine Eigenschaften als Ionenaustauscher und Molekularsieb
verbessert es die Austausch- Kapazität sowie die Wasser- und
Nährstoffspeicherfähigkeit von Böden und Erden. Nährstoffe können
gebunden und bei Bedarf auch wieder abgegeben werden.
Auch als Filter im
Aquariumbereich werden bestimmte Schadstoffe und Schwermetalle absorbiert. Zeolith hat einen leicht alkalischen pH-Wert von 8,5.
Unter dem
Elektronenmikroskop ist die feine Struktur und Verästelung erst richtig zu erkennen.
Birgit Hartinger vom
BioLab Ars Electronica Center in Linz hatte mir freundlicherweise diese Aufnahme zur Verfügung gestellt. Es sind Innenaufnahmen von ausgeworfenen
Restingolitas während der Eldiscreto Eruption im Jahre 2011 auf El Hierro.
Jetzt ist auch zu verstehen, dass ein Gramm Zeolith eine mathematisch errechnete Oberfläche von
43 Quadratmetern hat. Also genügend Platz und Stauraum um nützliche Elemente, aber auch Schadstoffe und Schwermetalle zu absorbieren.
Wie helfen nun Zeolithe dem Menschen?
Da unser Körper das
Silizium nicht selber
produzieren kann, muss es von außen zugeführt werden. Dies geschieht in
der Regel durch eine ausgewogene Ernährung. Es sind die Knochen oder die Steuerungselemte, die
Funktionsfähigkeit des Gehirn und der Psyche die auf Silizium
angewiesen sind.
Auch die gezielte Zufuhr von Silizium ist manchmal nötig. Es besteht
nicht die Gefahr einer Überdosierung oder Vergiftung. Der Körper nimmt
die Menge die er braucht. Der Überschuss wird ausgeschieden. Selbst
radioaktive Stoffe können gebunden und neutralisiert werden.
So wurden nach der
Tschernobyl-Katastrophe und dem
japanischen Atomunfall den Opfern und verstrahlten Rettern erhöhte
Zeolith Dosen verabreicht, um radioaktive Stoffe wie Cadmium und Cäsium
zu binden und zu neutralisieren.
Aber auch im praktischen Leben finden wir genügend Zeolithe. Als Ionenaustauscher zur Wasserenthärtung, als Trockenmittel, in Waschmitteln, als Katalysator oder in Wärmespeicherheizungen.
Wahrlich ein Alleskönner der zum Leben zwingend gebraucht wird.
Zeolithe sind so nötig, wie der Sauerstoff in unserer Atmosphäre … und
den Nachschub liefern die aktiven Vulkane.
Vulkane bringen eben Leben (siehe Überschrift).
Dieses Thema könnte man weiter vertiefen. Als Hobby-Vulkanologe
möchte ich mich aber nur auf die wesentlichen Eigenschaften
beschränken.