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Samstag, 11. April 2015

Delfine – Erdbeben Vorwarnung ?

Gestrandete Delfine versetzen Japan in Angst


Über 150 Breitschnabel- Delfine wurden in der vergangenen Nacht an die japanische Ostküste gespült. Nur drei Delfine konnten gerettet werden (Foto: jap.coast guard).
Das war die traurige Bilanz heute am Samstag.

Normalerweise bewegen sich Breitschnabeldelfine im tiefen Ozean. Wieso sie nun massenweise an den Strand angespült wurden, ist noch unklar.
Der Vorfall ereignete sich an einem Küstenabschnitt etwa 100 Kilometer nordöstlich von Tokio.
Noch gut in Erinnerung ist den Japanern ein ähnlicher Vorfall im Jahre 2011. Nur wenige Tage später kam es zur Tsunami-Katastrophe. Damals waren es 50 Delfine die qualvoll am Strand starben.
In Internet Kommentaren und auf Twitter häufen sich heute die Warnungen vor einem starken Erdbeben und einem Tsunami. Der morgige Sonntag wird als Epi-Tag genannt.

Sind Delfine Vorboten einer nahenden Katastrophe?

 

Wissenschaftlich konnte der Zusammenhang vom plötzlichen Delfin Massensterben und einem Erdbeben bisher noch nicht bewiesen werden. Bekannt ist aber, dass Tiere einen 7.Sinn für ein drohendes Unheil haben.

Schon in der Antike galt “Die Ratten verlassen das sinkende Schiff”. Jüngere Untersuchungen an Ziegen und Ameisen ergaben, dass eine innere Unruhe und ein auffälliges Verhalten sich vor einem schweren Beben einstellt. Langzeit-Studien sind im Augenblick noch im Gange, konnten aber bis jetzt diese ungewöhnlichen Verhaltensmuster noch nicht aufklären.

Von den Beben auf El Hierro von 2011 bis zum Jahre 2013 (bis ML5,1) wissen wir auch, dass auf der Insel keine Auffälligkeiten zu beobachten waren. Es wurde wohl von bellenden Hunden und aufgeregten Katzen berichtet – wie die Kommentare damals ergaben. 
Das ist aber aus den unterschiedlichsten Gründen auf den Kanaren normal. Wenn ich danach gehen würde, müsste nach dem Hunde-Gekläffe heute bei unserer Wanderung, in den nächsten Tagen hier ein ML 7,0 Beben los brechen.

Bei Delfinen mag dies vielleicht anders sein. Delphine können über große Entfernungen Geräusche wahrnehmen, sicher auch magnetische Veränderungen in der Erdkruste spüren oder chemische Ausdünstungen in großen Meerestiefen wahrnehmen. Warum Delfine aber flüchten, stranden um dann in großer Zahl zu Sterben, ist schon merkwürdig.

Warten wir einfach einmal ab, ob Delfine Vorboten eines starken Erdbeben sind. In wenigen Tagen werden wir es wissen.

Samstag, 16. Juni 2012

El Hierro Vulkan - Ameisen und Erdbeben

NEWS:
Am Freitag gab es nur zwei schwache Beben im Golfo und einen Erdstoß von ML1,2 um 20.58 Uhr im Süden in 27 km Tiefe. Die Bebenserie vom 14. Juni scheint die aufgestaute Kraft und Energie so ziemlich abgebaut zu haben.
Es bleibt jetzt einfach einmal abzuwarten, ob sich diese Intervalle wiederholen. Die erste Bebenwelle hatten wir am 4.6.12, die zweite Welle am 14.6.12. Wenn dieser 10 Tagesrhythmus ausreicht um entsprechende Energie neu aufzubauen, dann dürften wir um den 24. Juni eine weitere Bebenserie erleben.

Wobei immer noch nicht geklärt ist, was überhaupt die Ursache und der Auslöser dieser plötzlich verstärkten Seismik war. Wahrscheinlich hat die Wissenschaft darauf noch keine schlüssige Erklärung gefunden.
Für mein Verständnis ebben bei einem Abklingen der Vulkanaktivität sowohl die Anzahl der Beben als auch deren Stärke ab. Genau das Gegenteil ist aber der Fall.
Es wäre einmal interessant bei anderen Vergleichsvulkanen diesen Zeitabschnitt nach einem Ausbruch näher zu betrachten, um vielleicht Parallelen fest zu stellen.

Das menschliche Empfinden

Das "Spüren" und  Wahrnehmen eines Erdstoßes beim Menschen liegt als Faustregel bei einer Stärke ab ML3,0. Ab 3,0 spürt jeder selbst im Schlaf ein Beben. Hier geht man von einem unvorbereiteten und mit normaler Sensorik ausgestatteten Erdenbürger aus.

Natürlich gibt es auch Menschen die wesentlich empfindsamer sind und bereits viel schwächere Beben spüren. In vielen empfangenen Mails wurde mir berichtet, daß besonders empfindsame Spezies bereits Beben unter ML2,0 verspüren.
Da der Mensch von Natur aus biologisch nicht mit all zu reichlichen Sinnesorganen ausgestattet ist, entgeht ihm vieles.
Viele Tiere sind hier im Vorteil und mit wesentlich besseren Sinnesorganen ausgestattet. Ob es die Sehkraft, das Hörvermögen oder nur der Geruchsinn ist.

Ameisen und Erdbebenvorhersage

Ein interessantes Forschungsprojekt der Universität Duisburg-Essen beschäftigt sich mit den Ameisen. Genau mit der Waldameise der Gattung Formica. Herausfinden möchten die Forscher, ob es Verhaltensänderungen der Ameise vor einem Erdbeben gibt und ob sich diese Tierchen als "Frühwarnsystem" eignen. Mit einem überraschenden Ergebnisse.
Thermographieaufnahme eines Ameisennest

Die Untersuchung wurde entlang einer postulierten Störungszone am Nordrand des Laacher Sees in der Osteifel durchgeführt und erstreckte sich über zwei Jahre. Dort treten gehäuft kleinere Erdbeben auf. Tag und Nacht wurden die Ameisen mithilfe hochauflösender Infarotkameras beobachtet.

Die Ameisenaktivitäten sind vor und nach Erdbeben ungewöhnlich. Sie weichen am Tag aber auch in der Nacht vom beobachteten Standardtagesablauf ab. Zudem zeigt der Vergleich beider Standardtagesabläufe insbesondere für März, dass sich die Ameisenaktivitäten, obwohl es sich um verschiedene Arten handelt, erstaunlicherweise ziemlich ähneln.
Am 10.September 2009 ereignete sich ein Erdbeben mit Magnitude 3,2 etwa 30 km vom beobachteten Nest entfernt. Die Ameisenaktivität vor und nach dem Erdbeben war ungewöhnlich. Von Mitternacht des 10. Septembers bis etwa 10:00 h des nachfolgenden Tages (11. September) zogen sich die Ameisen nicht in ihr Nest zurück, sondern verblieben in einem mittleren Aktivitätsniveau zwischen 3 und 4 auf dem Nestkopf. Sie gingen erst nach 10:00 h des folgenden Tages in ihren standardisierten Tagesrhythmus über.

Die Vorteile, die die Ameisen bieten, sind eindeutig. Im Vergleich zu anderen Tierarten, die in der Literatur mit Reaktionen vor einem Erdbeben in Verbindung gebracht werden, sind die Ameisen mit ihrem Nest ortsfest und somit rund um die Uhr beobachtbar. Weiterhin leben sie direkt auf dem Informationskanal aus der Tiefe, in unmittelbarem Kontakt zur Störungsfläche. Ein besonderer Vorteil der Ameisen ist die hohe Sensibilität für Umweltveränderungen. Sie können CO2-Konzentrationen bestimmen, eine Bedingung für die optimale Sauerstoffregulierung im Nest. CO2 steigt aber auch aus der Tiefe auf. Die Gasmenge und Zusammensetzung kann sich vor und nach Erdbeben ändern, etwas was eine Reaktion bei den Insekten hervorrufen sollte. Darüber hinaus können sie sehr geringe Temperaturanstiege wahrnehmen und vielleicht akustische, elektromagnetische und mikroseismische Signale aus der Tiefe registrieren.

Die Forschungsreihe läuft noch. Vielleicht werden wir in Zukunft neben den Seismographen und GPS Stationen auch noch Ameisenhaufen auf El Hierro vorfinden. Wer den kompletten Forschungsbericht lesen möchte hier zu "Ameisen und Erdbeben".

Samstag, 7. April 2012

El Hierro Vulkan - Wetteralarm

NEWS:
Seit gestern kreuzt die "Cornide de Saavedra" im Rahmen des Beobachtungsprogramm über der Eruptionsstelle im Süden. Es gab keine neuen Beben. Alles ist ruhig - Osterruhe bis jetzt.
Der staatliche Wetterdienst AEmet hat die Wetter-Warnstufe für El Hierro und La Palma auf Gelb gesetzt. Ab Samstag 12.00 Uhr bis Sonntag 24.00 Uhr werden Starkregen mit bis zu 60 l Niederschlag innerhalb von 12 Stunden und Sturmböen aus westlicher Richtung erwartet. Auf dem aktuellen Satellitenfoto ist die aus Nordwesten heran ziehende Unwetterfront zu erkennen. Schlecht für die Osterurlauber, aber gut für die Bewohner. Dieser Winter war nämlich bisher der Regenärmste seit 1995/96. So fielen auf La Palma bisher erst knapp 100 l/m². Üblich sind Mengen zwischen 900 - 1100 l pro m² in diesem Zeitraum. Trockenheit, Waldbrandgefahr und kein Grünfutter für die Ziegen und Kühe. Wegen Futtermangel mussten bereits Tiere notgeschlachtet werden. In früheren Jahrhunderten war Wassermangel und starke Trockenheit mehrmals der Grund die Inseln zu verlassen und nach Südamerika auszuwandern.
Regen - des einen Freud, des anderen Leid.
Tiere und Canarios .... das ist ein eigenes und besonders leidiges Thema. Nicht immer geht es einem Hund auf den Kanaren so gut, wie hier auf dem Bild unserem "Ramses". Ein Potenco, der typische kanarische Jagdhund. Er stammt angeblich von den ägyptischen Pyramiden- hunden ab und wird seit altersher für die Jagd auf Kaninchen eingesetzt. Hunde und überhaupt Tiere werden hier als Nutztiere angesehen. Erfüllen sie ihren Zweck werden sie gebraucht und gefüttert. Sind sie aber zu alt oder nicht mehr brauchbar, werden sie ausgesetzt oder "entsorgt". Die Haltung in kleinen Käfigen oder an 1m langen Leinen und oft in praller Sonne, ist hier normal.

Es sind deutsche Residenten die Tierschutzvereine gründen und mit einfachen Mitteln Aufklärungsarbeit leisten und sich um die herrenlosen Tiere kümmern. Auch auf El Hierro gibt es seit einigen Jahren einen Tierschutzverein. Karin Kamm, die Sie ja aus verschiedenen Beiträgen als Ko-Moderatorin kennen und maßgeblich beim Aufbau des Tierschutzverein auf El Hierro mitwirkt, wird sicher in den nächsten Tagen hierzu einiges zu sagen haben. Dem möchte ich jetzt nicht vorgreifen.

Mittwoch, 28. März 2012

El Hierro Vulkan - die einmalige Chance nutzen

NEWS:
Die IGN Grafik zeigt den Bebenverlauf der letzten 10 Tage. Am Dienstag kein weiteres Beben und eine ruhige Meeresoberfläche im Süden. Auch der Tremor verläuft als ruhiges Bändchen. Interessant dürften die neuen Gas- emissions Messungen werden. Nach den letzten Messungen lag der CO² Ausstoß bei 934 Tonnen am Tag. Immer noch fast bei dem 3 fachen Normalwert von 345 t/Tag.
  
Inzwischen hat das Cabildo El Hierro alle Webcam`s abgeschaltet.
Mit 1,3 Millionen Besuchern aus 5 Kontinenten seit dem 10. November 2011 feiert sich das Cabildo de El Hierro und Movistar. Eine stolze Besucherzahl, es gab ja auch einiges zu sehen.
 
Warum man allerdings jetzt wieder in die alte Insel-Lethargie zurück fallen möchte und den Rest der Welt ausschließt, verstehen wahrscheinlich nur die Herrenos. Mit zu hohen Kosten wurde die Abschaltung in einem Kommuniqué begründet.
Lieber investiert man in neue Hochglanzbroschüren die nur einen begrenzten Interessentenbereich erreichen, beauftragt für viel Geld eine Werbeagentur oder startet wie heute geschehen durch den Inselpräsidenten Alpidio Armas eine Promotiontour auf Gran Canaria. Das hätte man viel billiger haben können. Mit etwas Idee und Witz wäre die Webcam der ideale Werbeträger geworden. Aber so weit denkt man hier wahrscheinlich nicht.
 
"Wir wollen keine Touristen" war gestern Abend ein Kommentar, den ich gelöscht habe, weil er anonym erfolgte. Dieser Eindruck könnte sich allerdings fast aufdrängen. Natürlich gibt es auch auf El Hierro Tourismus Befürworter und Gegner. Will man weiter von Subventionen leben oder eigenständig etwas Gewinnbringendes aufbauen ? Von Bananen, Ananas und Ziegen kann auch El Hierro auf Dauer nicht mehr leben. Die Subventionen werden auch im Agrarsektor weiter herunter gefahren.
 
Bleibt der "sanfte Tourismus" - Hier ist man allerdings im Moment dabei mit Unbedacht die aufgebauten Kontakte und die Sympathien zu verspielen. Der Vulkan als einzigartiges Naturereignis, gibt vielleicht erst wieder in tausend Jahren ein neues Schauspiel ab. El Hierro ist jetzt bekannt geworden und in vielen Köpfen präsent - diese einmalige Chance gilt es zu nutzen.
Vielleicht überlegt sich Alpidio Armas nochmals seine Entscheidung im Interesse seiner Insel.
 
Es ist doch viel mehr Leben um die Eruptionstelle erhalten geblieben, als alle dachten. Ein neues Unterwasser Videos der Tauchschule Fandiving aus La Restinga zeigt wie die Meeresbewohner nach und nach aus ihren Höhlen und Verstecken hervor kriechen.

Sonntag, 29. Januar 2012

El Hierro Vulkan - vier Beben am Abend

NEWS: 18.00 Uhr - heute absolute Sonntagsruhe - kein neues Beben - kaum Tremor und eine ruhige Eruptionsstelle.
Innerhalb von 8 Stunden erfolgten am gestrigen Nachmittag bzw. in der Nacht vier neue Beben. Um 16.44 Uhr mit 1,6 RSk., 17.40 Uhr mit 1,7 RSk., 21.29 Uhr mit 1,6 RSk. und den vorläufigen Schlusspunkt um 0.24 Uhr der stärkste Erdstoß mit 2,4 RSk. Alle Zentren lagen im südlichen Inselteil in einer Tiefe zwischen 11 und 14 km. Bereits am Samstag hatte ich darauf hingewiesen, daß die Bebenhäufigkeit weiter zunimmt und auf eine rege Aktivität im Untergrund hinweist. Auch die Eruptionsstelle selbst war Schauplatz heftiger Auswürfe von rauchenden Lavasegmenten. Inmitten dieser glühend heißen Lavaklaster versuchten die Wissenschaftler der Involcan an Bord der Adhara Messungen vorzunehmen und Lavabrocken zu bergen.
Mit einfachen aber wirkungsvollen Fischkeschern muß möglichst nahe an die Eruptionsstelle heran gefahren werden, um die dampfenden Brocken aufnehmen zu können. Diese Lavasegmente haben beim Auftauchen im Innern noch Temperaturen von über 400°. Es muß sich für die Besatzung wie eine Fahrt über der Hölle anfühlen, inmitten des aufquellenden und strudelnden Wassers nach den plötzlich empor schnellenden dampfenden Lavastücken Ausschau zu halten und sie an Bord zu hieven, - aber was tut man nicht alles im Namen der Wissenschaft.
Aufgefischt wurden auch eine Reihe von Qallen (Bild). Dies könnte das vermehrte Auftreten der Möwen und vielleicht auch der Seeschwalben erklären. Einen interessanten Hinweis dazu gab auch Pedro Gerstberger (Danke): " Viele Kleinmeerestiere von 1-3 cm Länge (Flügelschnecken, Schwimmgarnelen, kleine Quallen), die im offenen Ozean leben, haben nur geringe Möglichkeiten, aktiv selber Strecken zu schwimmen. Sie treiben passiv mit den Meeresströmungen. Wenn sie mit der Strömung über den warmen bis heißen Jacuzzi gelangen, werden sie nicht lange überleben. Sie werden durch die Gasblasen emporgerissen und, da sich an ihren Oberflächen Gasblasen anheften, längere Zeit an der Oberfläche treiben. Dort sind sie dann eine leicht aufzusammelnde Beute für die Meeresvögel."
Es scheint also genügend Nahrung für die Vögel vorhanden zu sein.

Des einen Freud des anderen Leid.
Um die erste Not der Herrenos etwas zu mildern, habe ich im November 2011 einen Spendenaufruf von Herrn Dr. Spriegel aus El Hierro veröffentlicht. Dazu ging mir nun die Bilanz zu.





Bericht zum Spendenaufruf vom November 2011
  Liebe Freunde El Hierros,
im November 2011 habe ich an dieser Stelle um Spenden für in Not geratene Familien El Hierros gebeten. Nach dem Aufruf wurden im Blog vereinzelt Stimmen laut, die Einwohner El Hierros hätten derartige Spenden nicht nötig bzw. man sollte lieber dorthin spenden, wo es noch dringender gebraucht würde. Abgesehen davon, dass man mit einer solchen Argumentation zu keiner Spende käme (es gibt immer jemanden, der eine Spende noch nötiger hat, als derjenige, an den man spenden will) haben sich einige wenige Leser des Blogs Gott sei Dank nicht durch diese abwegigen Beiträge von ihrer Spende abhalten lassen.


Seit November bis heute sind etwas über 9.000 € eingegangen. Der überwiegende Teil der Spenden kam von Gästen und Mandanten, die von Karin Kamm und von mir nochmals persönlich angeschrieben wurden. Ich kann in jedem Fall allen Spendern bestätigen, dass die Spenden von den drei Gemeinden mit großer Freude entgegengenommen wurden. Ich habe dabei Bestätigungen vom Bürgermeister bzw. der zuständigen Stelle der jeweiligen Gemeinde, über den Geldempfang erhalten. Weiterhin wurde bestätigt, dass die Spenden ausschließlich an zahlreiche durch den Vulkan in Not geratene Familien weitergeleitet wurden (zum größten Teil in Form von Lebensmitteln und Medikamenten).

Ich möchte mich daher an dieser Stelle nochmals für Ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Ich kann Ihnen versichern, dass selbstverständlich jeder Euro der Spenden zweckgerichtet verwendet wird, etwaige mir entstandenen Kosten wurden von mir persönlich getragen.

Mit freundlichem Gruß
Dr. Helmut Spriegel


Dem kann ich mich nur anschließen. Durch unsinnige Kommentare einiger Wenige wurde versucht, nur weil die Aktion nicht in deren Weltbild passt, eine uneigennützig "Gute Sache" totzureden und damit zu verhindern bzw. zu schmälern.
Allen die sich trotzdem an der Spendenaktion beteiligt haben, auch meinen persönlichen Dank.

Sonntag, 22. Januar 2012

El Hierro Vulkan - und der Eldiscreto sprudelt weiter

NEWS:
... und arbeitet sich Tag für Tag immer ein Stückchen weiter zur Meeresoberfläche empor. Ohne Unterlass oder große Unterbrechungen stößt er aus seinem Vulkanschlot Gase und Lava aus, die ihre Spuren an der Wasseroberfläche hinterlassen.
Gestern hatten wir wieder ein Beben um 11.13 Uhr der Stärke 1,6 RSk. im Inselinnern in der Nähe des Berges Tanganasoga in nur 9 km Tiefe. Auch wenn der Tremor wie heute Morgen wieder scheinbare Pausen einlegt fließt jedoch weiterhin stetig Magma zur Eruptionsstelle in den Süden. Wir können daraus schließen, daß der Förderkanal nun inzwischen so weit geöffnet ist, daß ungehindert das flüssige Gestein aufsteigen kann. Nur bei einem Teileinbruch des Kanal wird gewaltsam das Hindernis aufgeschmolzen und beiseite geräumt, was die explosiven Zitterbewegungen auslöst.


Zur unserer Möwenfrage von gestern habe ich einen interessanten Bericht zum Leben auf Vulkanen bei SCINEXX gefunden. Unter dem Titel "Besondere Lebensgemeinschaft" gebe ich ihn hier auszugsweise wieder:

„Während der Schlot gewachsen ist, hat sich auch die Population der auf dem Vulkan lebenden Tiere erhöht“, berichtet Chadwick. „Noch versuchen wir herauszufinden, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Anstieg der vulkanischen Aktivität und dem der Populationsdichte gibt.“ Die Tiere in diesem ungewöhnlichen Lebensraum, meist Garnelen, Krebse, Seepocken und Schnecken, sind speziell an die hier herrschenden Bedingungen angepasst. „Sie gedeihen in chemischen Bedingungen, die für normale Meerestiere giftig wären. Doch hier ernährt der Vulkan das Leben um ihn herum sogar.“

Die meisten Tiere profitieren von den zahlreichen hydrothermalen Quellen in der Umgebung des Feuerbergs. Denn diese liefern ihnen Nahrung in Form von dichten Bakterienmatten, die die Felsen bedecken. „Es scheint so, dass sich diese diffusen Quellen seit 2006 ausgebreitet haben und mit ihnen auch die Vent-Organismen“, erklärt Verena Tunnicliffe, Biologin der Universität von Victoria. „Es gibt auf dem Vulkan eine große Biomasse von Garnelen, zwei der Arten sind besonders gut an die vulkanischen Bedingungen angepasst.“
Foto: NSF


Garnelen nutzen Vulkan als Nahrungslieferant
“Die Loihi-Garnele weidet die Bakterienmatten mit winzigen Zangen ab, schneidet sie wie mit einer Gartenschere“, so Tunnicliffe. Diese Krebsart war bisher nur von einem kleinen aktiven Vulkan vor Hawaii bekannt. „Die zweite Art weidet als Jungtier zunächst auch, sobald sie jedoch ausgewachsen sind, vergrößern sich ihre vorderen Scheren und sie werden zu Prädatoren. Wir haben an den giftigen Vulkangasen sterbende Fische, Tintenfische und ähnliches auf den Kegel herunterregnen gesehen. Dort wurden sie von den Vulkangarnelen angefallen – eine nette Anpassung an die giftigen Effekte des Vulkans.“ ... weiterlesen
Ein ähnlicher Lebensraum könnte sich auch um den Eldiscreto entwickelt haben, der den Möwen die täglichen Kalorienhappen liefert.

Samstag, 21. Januar 2012

El Hierro Vulkan - jetzt über 12.000 Erdbeben

NEWS: Neues Beben um 11.13 Uhr von 1,6 RSk. in nur 9 km Tiefe unter dem Berg Tanganasoga im Inselinnern. Der Tremor steigt kräftig an.
Genau 12.004 Beben wurden nun von Juli 2011 bis zum 20.Januar 2012 registriert. Ein Rekord an Erdstößen für die Kanaren und natürlich für El Hierro. Ob das ein Grund zur Freude ist darüber gehen sicher die Meinungen auseinander. Der direkt betroffenen Herreno empfindet dies sicher anderst als der ferne Betrachter. Freuen wir uns aber gemeinsam, daß alle Beben bisher keine großen Schäden oder gar Menschenleben gefordert haben. Auch gestern ging die Bebenserie weiter. Wie die AVCAN Karte zeigt lag das Zentrum im südlichen Bereich der Insel. Alles kleine und nicht wahrnehmbare Erdstöße zwischen 0,9 und 1,2 RSk. Aber sie sind weiter vorhanden.
Auch am heutigen Samstagmorgen ist die Eruptionsstelle des Eldiscreto aktiv. Weiter wird kräftig magmatisches Material ausgeworfen. Gelegentlich erscheinen auch rauchende Lavaklaster an der Meeresoberfläche. Auch wenn der Tremor in den vergangenen 24 Stunden Schwächeanfälle hatte, funktioniert die Magmaförderung ohne Unterbrechung weiter.


Diese Darstellung der OIE zeigt die Situation am Meeresgrund. Links der Vulkankegel des Eldiscreto und "rot" der Lavafluß. Auch im Lavastrom treten gelegentlich eruptive Phasen auf (als Plumas gekennzeichnet). Das sind dann die an der Meeresoberfläche vermehrt auftretenden Nachbarstrudel. Wahrscheinlich gibt es also nur einen Hauptkrater als Lavalieferant.
Bild Rolf Handke / pixelio.de

Jeder der des öfteren in die Webcam schaut, hat schon die Anwesenheit der kreisenden Möwen beobachten können. Irgend etwas scheint sie magisch an die Eruptionsstelle an zuziehen. Ob es die aufsteigende warme Luft oder das vielleicht üppige Nahrungsangebot ist oder ob sie auf der Suche nach Lavabrocken für Ebay sind, bleibt die Frage. Fische sind im Umkreis der Eruption wegen der Gase und des geringen Sauerstoffangebotes nicht vorhanden, das sagen uns die Wissenschaftler. Also müssten es andere Dinge oder Proteinlieferanten sein. Vielleicht Quallen, sonstige Weichtiere oder durch die Eruption aufgetriebene Krabbeltiere vom Meeresgrund.
Möwen sind Allesfresser, die je nach Gelegenheit lebende Nahrung oder Abfälle und Aas zu sich nehmen. Es wäre interessant, wenn uns ein Ornithologe oder Meeresbiologe unter den Lesern nähere Aufklärung verschaffen könnte