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Samstag, 30. Mai 2015

Seismografen schlagen aus

Starkes Erbeben vor Japans Küste



Um 11.42 Uhr (Kanaren Ortszeit) heute am späten Vormittag schlugen die Seismografen Alarm. Wie hier der IGN-Seismograf von La Palma. Schnell war klar, dass es sich um ein starkes Fernbeben handeln muss. Auf allen Kanarischen Inseln wurde von den Seismografen dieser Erdstoß registriert, aber nicht verspürt.

Ein Beben der Stärke ML7,7 nach Messung der GFZ – andere Stationen gehen gar noch von einem höheren Wert aus – ließ um 11.23 Uhr (UTC Zeit) die Häuser in Japan wackeln.
Rund 1000 km im Süden vor Japans Küsten bei der Insel Ogasawara lag das Epizentrum. Ein Beben aus 695 km Tiefe kann normal keinen Tsunami auslösen.

Mit rund 19 Minuten Verspätung kam die Bebenwelle auch auf den Kanaren an. Diese Bebenstärke kann auch nur bei tektonischen Platten-Beben wie jetzt wieder im Feuerring ereicht werden. Vulkanische Beben bringen es auf höchstens ML6,0 bis 6,5 auf der Skala.



Seismografen zeichneten auch Kanaren Beben auf


Schwache Erdstöße am 29. Mai 2015 von ML1,7 aus 16 km Tiefe um 9.18 Uhr im Südwesten von El Hierro und ein ML2,1 Erdstoß um 18.02 Uhr östlich von Gran Canaria aus 26 km Tiefe. Diese Beben hier können als “Normal” eingestuft werden und zeigen keine besonderen  Aktivitäten im Untergrund auf.

Samstag, 11. April 2015

Delfine – Erdbeben Vorwarnung ?

Gestrandete Delfine versetzen Japan in Angst


Über 150 Breitschnabel- Delfine wurden in der vergangenen Nacht an die japanische Ostküste gespült. Nur drei Delfine konnten gerettet werden (Foto: jap.coast guard).
Das war die traurige Bilanz heute am Samstag.

Normalerweise bewegen sich Breitschnabeldelfine im tiefen Ozean. Wieso sie nun massenweise an den Strand angespült wurden, ist noch unklar.
Der Vorfall ereignete sich an einem Küstenabschnitt etwa 100 Kilometer nordöstlich von Tokio.
Noch gut in Erinnerung ist den Japanern ein ähnlicher Vorfall im Jahre 2011. Nur wenige Tage später kam es zur Tsunami-Katastrophe. Damals waren es 50 Delfine die qualvoll am Strand starben.
In Internet Kommentaren und auf Twitter häufen sich heute die Warnungen vor einem starken Erdbeben und einem Tsunami. Der morgige Sonntag wird als Epi-Tag genannt.

Sind Delfine Vorboten einer nahenden Katastrophe?

 

Wissenschaftlich konnte der Zusammenhang vom plötzlichen Delfin Massensterben und einem Erdbeben bisher noch nicht bewiesen werden. Bekannt ist aber, dass Tiere einen 7.Sinn für ein drohendes Unheil haben.

Schon in der Antike galt “Die Ratten verlassen das sinkende Schiff”. Jüngere Untersuchungen an Ziegen und Ameisen ergaben, dass eine innere Unruhe und ein auffälliges Verhalten sich vor einem schweren Beben einstellt. Langzeit-Studien sind im Augenblick noch im Gange, konnten aber bis jetzt diese ungewöhnlichen Verhaltensmuster noch nicht aufklären.

Von den Beben auf El Hierro von 2011 bis zum Jahre 2013 (bis ML5,1) wissen wir auch, dass auf der Insel keine Auffälligkeiten zu beobachten waren. Es wurde wohl von bellenden Hunden und aufgeregten Katzen berichtet – wie die Kommentare damals ergaben. 
Das ist aber aus den unterschiedlichsten Gründen auf den Kanaren normal. Wenn ich danach gehen würde, müsste nach dem Hunde-Gekläffe heute bei unserer Wanderung, in den nächsten Tagen hier ein ML 7,0 Beben los brechen.

Bei Delfinen mag dies vielleicht anders sein. Delphine können über große Entfernungen Geräusche wahrnehmen, sicher auch magnetische Veränderungen in der Erdkruste spüren oder chemische Ausdünstungen in großen Meerestiefen wahrnehmen. Warum Delfine aber flüchten, stranden um dann in großer Zahl zu Sterben, ist schon merkwürdig.

Warten wir einfach einmal ab, ob Delfine Vorboten eines starken Erdbeben sind. In wenigen Tagen werden wir es wissen.

Dienstag, 30. September 2014

Vulkan Aschewolke verschlingt Touristen

Der Mensch hat keine Chance 

(Nachtrag zum gestrigen Beitrag)

Wie schnell sich die Vulkan Aschewolke des japanischen Vulkan Ontake ausbreitet, zeigt das folgende Video (Danke Peter Kocksholt). Es dürfte von einer Webcam aufgezeichnet worden sein.
Bei dieser Ausbreitungsgeschwindigkeit gibt es keine Chance zur Flucht.


Die Zahl der getöteten Wandertouristen ist inzwischen auf 34 angestiegen. Rund 40 Personen wurden verletzt. Nach Zeugenaussagen waren es meist die Gas- und Aschepartikel die in die Lungen eindrangen und einen Atem- bzw. Herzstillstand verursachten. Aber auch aus dem Krater ausgeschleuderte Gesteinsbrocken erschlugen oder verletzten Wanderer.

Kritik wird laut


Inzwischen mehren sich auch die Kritiker. "Es hätten eindeutige Warnsignale für eine baldige Eruption vorgelegen. Aus Sicherheitsgründen hätte das Gebiet um den Berg für Touristen gesperrt werden müssen."

Genau den Tenor den ich gestern bereits vertreten habe. Was macht es schon aus, wenn ein Gebiet auch über Wochen für "Freizeitvergnügen geschlossen wird. Es gibt genügend andere Wandermöglichkeiten.
Ein Tourist vertraut, da er nicht Orts- und wahrscheinlich auch nicht Sachkundig ist, den örtlichen Behörden. Sie sind es, die die Lage am besten Einschätzen können. Bei einer drohenden Vulkaneruption geht es erst um die Sicherheit und dann um evtl. wirtschaftliche Interessen.

Lieber einmal mehr abgesperrt, als solch eine Katastrophe riskiert. Die Opfer würden es sicher jetzt danken.

Es ist immer das gleiche Dilemma - und nicht nur hier - zwischen den wirtschaftlichen Interessen der vom Tourismus profitierenden Anwohnern, die auch Wähler sind - und der sicheren Seite, zu entscheiden.

Die Entscheidung wird auch in Japan von Politkern getroffen. Die Wissenschaftler haben bei der Willensfindung nur einen beratenden Status - siehe auch hierzu "Die Entscheidung eines Krisenstabes"  

Montag, 29. September 2014

Kanaren Vulkane harmlos oder gefährlich?

Nicht nur die Kanaren Vulkane sind aktiv.


Eine oft gestellte Frage, die ich einmal versuche zu beantworten. Grundsätzlich sind Vulkane harmlos solange sie “Schlafen”. Auch in Deutschland gibt es eine Reihe von ruhenden, aber noch nicht gänzlich erloschenen Vulkanen (z.B. in der Vulkaneifel) die im Moment keinen Kummer bereiten. Dann haben wir in Westeuropa die aktiven Vulkane wie der vor kurzem ausgebrochene Barbardunga in Island, Ätna, Vesuv oder Stromboli in Italien und die Kanaren Vulkane wie auf El Hierro. Wenn diese Vulkane überwacht werden, kann rechtzeitig vor einer Eruption gewarnt werden.

Die plötzliche Eruption des Vulkan Ontake


Jedoch nicht immer werden die Vorzeichen einer Vulkan Eruption erkannt oder richtig gedeutet. Das jüngstes Beispiel haben wir am vergangenen Wochenende in Japan erlebt

31 tote Wanderer und eine unbekannte Anzahl an Verletzten. Das ist die vorläufige Bilanz beim Ausbruch des 3067 Meter hohen Vulkan Ontake, rund 210 Kilometer westlich von Tokio. Pyroklastische Ströme und der Auswurf großer Lava Schlacken (Foto: MyVideo) haben die 250 Wochenend Wanderer überrascht. Zuletzt war der Vulkan Ontake im Jahre 1979 ausgebrochen. Es gab Erdstöße und kleine Schwarmbeben bis ML3,0 um den Vulkan in der letzten Woche. Die zuständige Meteorologica Agency von Japan hat aber diesen Anzeichen keine Bedeutung beigemessen und die unterste Warnstufe 1 belassen. Am Sonntag nach der Eruption wurde die Warnstufe 3 verhängt und das Gebiet weiträumig abgesperrt. Zu spät für viele Wanderer. Am Ende des Beitrages können Sie das Augenzeugen Video ansehen (Danke an Carlos Bernal u. Peter Kocksholt für die Hinweise).

Hinweise waren vorhanden. Aber vielleicht keine eindeutig klaren Indizien für eine bevorstehende Eruption. Schwarmbeben deuten immer auf einen Magmafluss hin. Ob die Magmaströme dabei bis zur Erdoberfläche vordringen, kann niemand vorhersagen. Der Vulkan Berg war ein beliebtes Freizeitgebiet für Alpinisten, Vulkanfreunde und Wanderer. Also für nicht lebensnotwendige Aktivitäten – die nächsten Wohnorte liegen weiter entfernt.
Anzeichen für eine erhöhte vulkanische Aktivität waren also vorhanden. Ob vielleicht wirtschaftliche Interessen wie z.B. der Tourismus nicht gestört werden sollte, wissen nur die Entscheidungsträger vor Ort. Sicher ist es auch nicht ganz leicht bei solch einer bebenaktiven Insel wie Japan, noch den Überblick zu behalten. Auf der MAJ Karte oben sind allein die am vergangenen Samstag registrierten Erdbeben aufgelistet. Quer durch Japan gab es zahlreiche Erdstöße.

Kann das auch bei den Kanaren Vulkane passieren?


Auch alle Kanaren Vulkane werden ständig überwacht. Selbst die Japaner helfen hier aus. Als Land mit der größten Naturkatastrophen- Erfahrung (Erdbeben,Tsunami, Vulkane) unterhält die Universität Nagoya auf den Kanaren das GPS Überwachungs-System für die Oberflächen Verformungen.
Es drängt sich jetzt natürlich sofort die Frage auf – “Was kann das helfen, wenn die Japaner im eigenen Land von einer Vulkaneruption überrascht werden”.
Es ist nicht die Wissenschaft die letztendlich über eine Evakuierung oder Sperrung eines Gebietes entscheidet – es sind die Politiker im entsprechenden Krisenstab. Sie entscheiden in Abwägung aller- auch wirtschaftlicher – Interessen, was unternommen und welche Informationen an die Bevölkerung gegeben werden – siehe auch L`Aquila Erdbeben im April 2009 in Italien “Entrüstung unter Geologen“.
Es gibt zwei Gebiete bei den Kanaren Vulkane die als besonders Aktiv eingestuft werden können. Das Meeresgebiet nördöstlich zwischen Teneriffa und Fuerteventura und auf El Hierro. Allerdings sind im Moment die vulkanischen Aktivitäten in einer Art “Dämmerungszustand”. Es gibt zwar täglich schwache Erdbeben (El Hierro gestern 4 Beben bis ML1,7), aber keine Hinweise auf wandernde oder aufsteigende Magmaströme.
Das ist der Momentzustand, der sich auch schnell wieder ändern kann. Es lässt sich aber an der Stärke und Ausgangstiefe der Beben, der Gasemission und an den sich verändernden GPS Bodenverformungs- Werten rechtzeitig ablesen, ob eine neue Aktivitätsphase im Gange ist. Ob es dann zu einer Eruption kommt, liegt im Ermessen der Natur.
Jeder Vulkan, auch die Kanaren Vulkane, sind gefährlich. Die Stärke eines Ausbruch hängt nicht nur von der Magma Zusammensetzung ab. Auf einer Insel ist es auch entscheidend, ob die Eruption in den Bergen oder in Küstennähe stattfindet. Sobald viel Wasser mit ins Spiel kommt, kann aus einer “trockenen” Eruption, schnell eine explosive Reaktion entstehen.
Im Augenblick, so glaube ich aber, sind von den Kanaren Vulkane keine großen Überraschungen wie in Japan zu erwarten.


Donnerstag, 24. Juli 2014

Vulkan - Wie Phönix aus der Asche

... oder wie neuer Lebensraum entsteht

Die Vulkaninsel vor der japanischen Küste wächst weiter. Aus der erst am 21. November 2013 aus dem Meer aufgetauchten kleinen Vulkaninsel Niijima wurde nach jetzt nur 8 Monaten eine stattliche Insel ...und sie wächst weiter (Fotos: Japon Coast Guard). Fast täglich gibt es neue Eruptionen mit weiterem Magma- Nachschub.

Wie einst die Eldiscreto Eruption im November 2011 auf El Hierro, begann auch in Japan der Lavaaufstieg. Während Eldiscreto schlapp machte, gab es hier genügend Magma- Nachschub. Aus der einst 500 Meter vor der Mutterinsel liegenden Eruption entwickelte sich in den letzten Monaten eine inzwischen die Altinsel überlappende große Insel. Die neue Insel heißt nun Nishino-shima.
Die Experten sind sich einig, dass es eine dauerhafte - später vielleicht auch einmal bewohnbare - Insel werden wird. Selbst ein eigenes Mikroklima stellt sich schon ein. Kleine Gas- und Aschepartikel aus der Eruption dienen als Kondensationskeime für Wasserdampf. Wolken entstehen und schaffen eigene Schattenplätze. Über kurz oder lang werden erste Keime und Samen angeschwemmt oder auf die Insel getragen. Pilze, Moose und Pflanzen werden wachsen. Wenn dann noch genügend Regen fällt, kann das Leben beginnen. Die Grundbausteine, wie Silizium, Aluminium, Kalium, Natrium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor, Titan und auch Wasser, sind bereits in der Lava enthalten. Ein ideales Studienobjekt - wie aus dem Nichts ein neuer Lebensraum entsteht. 


Noch ist es aber nicht soweit. Der Vulkan ist weiter aktiv und hat fast komplett die alte Insel (Foto: NASA) verschluckt.
Ich werde versuchen mehr Informationen zu beschaffen und die Entwicklung des Nishino-shima weiter beobachten. Es gibt doch sehr viele Parallelen zu El Hierro. Auch wenn die Spitze des Eldiscreto noch 88 Meter unter der Meeresoberfläche liegt, kann sich in Zukunft dort noch einiges ereignen.
Die ersten Beben und Eruptionen die dann zur Entstehung der Mutterinsel vor der japanischen Küste führten, begannen im Jahre 1974.

Die Vulkanaktivität unter El Hierro ist in der Sommerpause! - salopp formuliert. Ganz Eingeschlafen ist die Aktivität aber nicht. In den vergangenen Tagen immer wieder kleine "Rülpser" aus 6 - 18 km Tiefe (siehe IGN Liste).


Samstag, 12. Juli 2014

Beben in Japan und Vulkaneruption in Indonesien

Die Erde entwickelt sich weiter



Seit Wochen schon spuckt der indonesische Sangeang Api Asche aus. Auf dem NASA Satellitenbild ist die Rauchsäule des 2000 Meter hohen Zwillingsvulkan zu erkennen. Die seit Ende Mai andauernde Eruption beeinträchtigt den Flugverkehr bis ins nördliche Australien. Nicht nur Vulkanausbrüche sondern auch starke Erdbeben sind der ständige Wegbegleiter der Erdentwicklung.
In der vergangenen Nacht um 5.12 UHR Ortszeit (22.12 Uhr MESZ) erschütterte ein ML6,5 Erdstoß Japan (USGS-Karte). 129 km vor der Küste der japanischen Präfektur Miyagi und nahe am zerstörten Atommeiler Fukushima, gab es aus 11,1 km Tiefe einen starken Erdstoß. Da ein Tsunami wie 2011 befürchtet wurde, erfolgten von den örtlichen Behörden Evakuierungen. Die Tsunami- Welle stellte sich allerdings nur als Miniwelle von 20 cm Höhe heraus. Schäden oder Verletzte soll es nach ersten Berichten nicht gegeben haben. Im März 2011 gab es wie wir wissen nach einem ML9,0 Beben fast 19.000 Tote und ein zerstörtes Atomkraftwerk.

Noch heute - nach über drei Jahren hat man die radioaktiven Folgen der Explosion im Kernkraftwerk Fukushima nicht unter Kontrolle (Foto: Tepco). Weite Gebiete sind verstrahlt und werden weiter verseucht. Nur mit großem menschlichen Einsatz können die Auswirkungen der Kernschmelze einigermaßen unter Kontrolle gehalten werden. Diese Technik wird vom Menschen (noch) nicht beherrscht.


Ein Land wie Japan, das bereits im 2. Weltkrieg schmerzhafte Erfahrungen mit der Atombombe gesammelt hat, scheint nicht dazu gelernt zu haben. Statt auf andere Energieträger, wurde auf den Einsatz von Kernreaktoren gesetzt. Zudem liegen die Inseln am Pazifischen Feuerring - einem besonders Erdbeben gefährdeten Gebiet. Es gab dort immer schon starke Beben und die wird es auch in Zukunft weiter geben. Von den anderen Naturkatastrophen wie Taifune erst gar nicht zu reden.

Ist es Dummheit, Ignoranz oder sind es wirtschaftliche Interessen die den japanischen Geist Einnebeln. Ein fortschrittlich reiches Land mit entsprechender Intelligenz sollte diese Gefahr rechtzeitig erkennen. Oder nimmt man den Tod von tausenden Mitmenschen einfach in Kauf. Das sind dann, um den militärischen Ausdruck zu nehmen - wohl Kollateralschäden.

Auf den Kanaren gibt es zum Glück keine Atomkraftwerke. Auch liegen wir nicht am Feuerring oder Kontinental Plattenrand. Das in den letzten Jahren stärkste Beben brachte es auf ML5,1 (am 27.12.2013 auf El Hierro) Auch nach den alten Aufzeichnungen der vergangenen Hundert Jahren hat ein vulkanisches Beben auf den Kanaren niemals die Schwelle von ML6,0 überschritten. Trotzdem gab es auch gestern zwei schwache Beben von ML0,9 und ML1,7 aus 10 und 14 km Tiefe (siehe IGN Karte).

Freitag, 22. November 2013

Vulkan - Was wäre wenn ...

NEWS:
Samstag, 23.11.13 - um 16.16 Uhr ein ML2,4 Beben aus 13 km Tiefe jetzt etwas nördlich des Tanganasoga/Malpaso

Ein Unterwassereruption hat eine neue Insel erschaffen. Es ist nicht der wiedererwachte Eldiscreto und auch nicht bei El Hierro geschehen. Im fernen Japan weit ab von bewohntem Gebiet - im Pazifik, hat es dieser Vulkan über die Meeresoberfläche geschafft. Vor wenigen Tagen wurde die japanische Küstenwache Zeuge wie sich eine ca. 200 Meter im Durchmesser große neue Vulkaninsel erhob. Sie liegt im sogenannten pazifischen Feuerring in der Ogaswara- Kette die aus 30 unbewohnten Inseln - den Bonin-Inseln, besteht.
So ähnlich hätte sich auch der Eldiscreto von El Hierro seinen Weg an das Tageslicht verschafft. Ihm ging aber 87 Meter unter der Wasserlinie die Puste (zunächst) aus.
Das Japanische RT-TV hat das jetzige Naturereignis gefilmt. Hier geht es zum Video

Man überlegt sich natürlich - Was wäre wenn ...  das 2011 vor El Hierro passiert wäre.

Wir hätten jetzt einen vorzeigbaren Eldiscreto, ein Touristenmagnet vor La Restinga und für die Bewohner eine Sorge weniger.
Der Magmakammerdruck hätte sich normalisiert, die aufgeblähte Inseloberfläche hätte wieder ihre ursprüngliche Form angenommen, keine ständigen Erdbeben -
Normalzustand einfach und eine vorgelagerte Insel mehr.

Wenn nicht dieses Wörtchen "wenn" wäre. Fantasieren und Träumen darf man. Vielleicht wäre auch Alles ganz anders gekommen !


Spektakulär sah auch gestern das IGN Seismogramm von El Hierro aus (Grafik links). Kräftige Ausschläge in den buntesten Farben in der Größenordnung einer ML5,0 Bebenserie ließen für den gelegentlichen Betrachter Schlimmes vermuten. Es war aber nur (wieder) eine technische Störung, die dieses abstrakte Bild auf die Rolle zauberte.

Tatsächlich hatten wir gestern 9 schwache Beben bis zu einer Stärke von ML2,2 aus 13 km Tiefe unter dem Tanganasoga. Heute ging es bisher mit 5 Beben an gleicher Stelle und ähnlicher Tiefe weiter.

Im Moment also keine Anzeichen auf ein schnelles Ende.