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Donnerstag, 17. September 2015

Seismografen auf El Hierro schlagen aus

Seismografen registrieren Erdbeben von Chile


Um 23.07 Uhr schlagen die Seismografen auf El Hierro Alarm. Ein schweres Seebeben jenseits des Atlantik, vor der Küste von Chile, schickt seine Bebenwellen auch über die Kanaren.
Ein ML8,3 Erdbeben 55 km vor der Küste von Chile aus 11 km Tiefe, lässt weltweit die Seismografen ausschlagen. Dank der installierten Tsunami Frühwarnung werden über 1 Million Menschen an der Küste aufgefordert, sofort ihre Häuser zu verlassen und höhere Regionen im Umland aufzusuchen.
Wenige Stunden nach dem Beben hat eine 4,75 Meter hohe Wasserwand die Innenstadt des Küstenort Coquimbo überflutet. Nach ersten Meldungen fanden 5 Menschen den Tod. Viele Bewohner wurden verletzt. Zahlreiche Gebäude seien eingestürzt oder von der Flutwelle mitgerissen worden.

Zahlreiche Nachbeben bis zur Stärke ML6,2 ereigneten sich bis heute Morgen gegen 5.00 Uhr Kanarenzeit (Grafiken: IGN). Ganze 13 Minuten dauerte der Weg der Bebenwelle von Südamerika über den Atlantik. Zum Glück ereignete sich das kräftige Beben nicht in den Nachtstunden, sondern am Abend gegen 19.54 Uhr Chile-Zeit. So konnte die Tsunami Warnung von allen Küsten-Bewohnern empfangen und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Erste Bilder der Verwüstung auf dem TV-Chile.

Chile liegt in einer Erdbeben gefährdeten Zone. Die Bewohner sind Erdstöße gewohnt. Im Jahre 2010 kamen bei einem ML8,8 Beben allein über 500 Menschen ums Leben.

Samstag, 30. Mai 2015

Seismografen schlagen aus

Starkes Erbeben vor Japans Küste



Um 11.42 Uhr (Kanaren Ortszeit) heute am späten Vormittag schlugen die Seismografen Alarm. Wie hier der IGN-Seismograf von La Palma. Schnell war klar, dass es sich um ein starkes Fernbeben handeln muss. Auf allen Kanarischen Inseln wurde von den Seismografen dieser Erdstoß registriert, aber nicht verspürt.

Ein Beben der Stärke ML7,7 nach Messung der GFZ – andere Stationen gehen gar noch von einem höheren Wert aus – ließ um 11.23 Uhr (UTC Zeit) die Häuser in Japan wackeln.
Rund 1000 km im Süden vor Japans Küsten bei der Insel Ogasawara lag das Epizentrum. Ein Beben aus 695 km Tiefe kann normal keinen Tsunami auslösen.

Mit rund 19 Minuten Verspätung kam die Bebenwelle auch auf den Kanaren an. Diese Bebenstärke kann auch nur bei tektonischen Platten-Beben wie jetzt wieder im Feuerring ereicht werden. Vulkanische Beben bringen es auf höchstens ML6,0 bis 6,5 auf der Skala.



Seismografen zeichneten auch Kanaren Beben auf


Schwache Erdstöße am 29. Mai 2015 von ML1,7 aus 16 km Tiefe um 9.18 Uhr im Südwesten von El Hierro und ein ML2,1 Erdstoß um 18.02 Uhr östlich von Gran Canaria aus 26 km Tiefe. Diese Beben hier können als “Normal” eingestuft werden und zeigen keine besonderen  Aktivitäten im Untergrund auf.

Samstag, 31. Mai 2014

Vulkan - Seismograf, GPS und viele Unbekannten

NEWS:

Wie wird das Wetter heute? Während für Viele der erste Blick morgens zum Himmel oder auf den Thermometer geht -  oben die aktuelle Satellitenansicht und links die Wettervorhersage von El Hierro - werfe ich noch ein Auge auf die Seismografen. Seit Jahren gilt mein Augenmerk den seismischen Aktivitäten unter El Hierro. Es ist schon mein tägliches Standartprogramm bis zum Frühstück die aktuellen Messdaten parat zu haben.

Was war heute Nacht los? Die meist gestellte Frage zu Hause, von Nachbarn, Freunden und Kollegen. Nur bei Erdstößen über ML4,5 (die selten sind) verspürt auch jeder selbst auf La Palma was ihn in der Nacht geweckt hat.
Seit dem letzten starken Beben von ML5,1 am 27. Dezember 2013 auf El Hierro ist es relativ ruhig geblieben. Seit fast 6 Monaten gibt es nur noch schwache Erdstöße.
So auch am 28.5.14 ein ML2,9 und gestern ein ML1,1 Beben (siehe IGN Liste unten) im südlichen El Julan Sektor.

 
Auch für die Inselbewohner unbemerkt, verformt sich aber die Erdoberfläche immer weiter. Die Kurve links zeigt den kontinuierlichen vertikalen GPS Anstieg vom Messpunkt El Pinar im südlichen Inselteil.
Auch im Golfotal (links) ist genau diese Entwicklung zu beobachten. Weniger oder nur schwache Beben bedeuten im Falle El Hierro nicht, dass damit die Vulkanaktivität auch abnimmt oder zurück geht. Es ist nur eine Pause - der nächste Bebenschub wird kommen. Der aufgebaute Druck findet keine Möglichkeit sich zu verteilen oder abzubauen. Die japanische Universität Nagoya hat auf allen Kanarischen Inseln im Rahmen eines Forschungsprogramm diverse GPS Messpunkte eingerichtet. Es soll eine Vorhersage für bevorstehende Vulkaneruptionen ermöglichen. Dieser GPS Indikator hat sich inzwischen zu einem wichtigen und festen Bestandteil in der Vulkanforschung etabliert.
 
Wann aber dieser G-Punkt erreicht wird, hängt mit dem Gesteinsaufbau der Inseloberfläche zusammen. Die geologische Beschaffenheit bis in 15 oder mehr Kilometer Tiefe ist aber noch nicht genau erforscht. Wie viel Druck das Gestein noch verträgt bis es zu Bersten beginnt, bleibt die Unbekannte.
Gestein ist auch kein Material wie z.B. Metall bei dem ich eine exakte Sollbruchstelle ermitteln kann. Hitzeeinflüsse oder Aufschmelzungen durch die Magma verändern dazu ständig den homogenen Strukturaufbau des Untergrundes und damit seine Festigkeit.
 
Es ist ein Experiment - ein ständiges Messen und Beobachten. Irgendwann werden wir vielleicht schlauer sein und das "Spiel" der Natur etwas besser einschätzen können. 
100 % verstehen - so glaube ich, werden wir es aber nie.

Samstag, 10. Mai 2014

Vulkan - Diebstahl einer Gasmessanlage

NEWS:

Welche Motive haben wohl Täter eine seismische Mess- und Aufzeichnungs- Station zu stehlen? Geschehen ist das wieder vor einigen Tagen im Norden von Teneriffa. Es war ein im Jahre 2006 von der Involcan aufgestelltes Messgerät für die Kohlendioxid- und Schwefelemission im Wert von 35.000 Euro. Ein Frühwarngerät, das die Gasausdünstung an der Erdoberfläche misst und aufzeichnet. Ein wichtiger Frühindikator für einen bevorstehenden Vulkanausbruch. Bereits vor 3 Jahren wurde auf La Palma ein kompletter Seismograf abgebaut und entwendet.

Diese Sensoren stehen auch auf El Hierro, ob wie auf dem Foto (Cedida) oben im Käfig oder komplett freistehend wie im südlichen Golfotal (links). Zum Schutz der Bevölkerung und fortlaufender Registrierung der Daten. Nicht alle Geräte senden in Echtzeit über Funk an die Zentrale. Viele Messgeräte werden manuell ausgelesen. Es gehen Daten verloren und die Überwachung ist bis zu einer Ersatz- Beschaffung lückenhaft. Was geht nur in den Köpfen solcher Zeitgenossen vor. Involcan fordert den oder die Täter auf, das entwendete Instrument zurückzugeben. Für Hinweise ist auch eine Belohnung ausgesetzt.

Gestern gab es in den frühen Morgenstunde ein ML1,7 Beben westlich (grün auf IGN Karte) aus 12 km Tiefe. Um 23.21 Uhr dann noch ein ML2,0 Erdstoß aus 11 km Tiefe westlich von Sabinosa (rosa).
Die Seismo Aufzeichnung weist heute und wahrscheinlich auch noch Morgen eine starke Vibration auf. Es ist wieder einmal das Wetter mit seiner hohen Meeresbrandung, die die Insel wie bei einem Mikrobeben erzittern lässt.


Eine neue Sportart - das "Volcano Boarding" - das Vulkan Surfen ist die neue Fun Sportart.

Seinen Ursprung soll dieses abenteuerliche Hobby 2004 im Westen von Nicaragua haben. Laut Foxnews.com gilt Darryn Webb, ein australischer Duneboarder, als Erfinder der neuen Sportart - berichtet zumindest die Voralberg-Online. Wollen wir hoffen, dass es nicht auch auf den Kanaren Schule macht.

Viele Vulkankegel stehen unter Naturschutz. Durch das Surfen und auch bei zu vielem Bewandern, rutscht das Picon (feines Lava) zu Tal und verändert nachhaltig die ursprüngliche Lavalandschaft. Beim Vulkan San Antonio auf La Palma musste deshalb schon ein Wanderweg umgeleitet werden.

Montag, 10. März 2014

Seismografen von El Hierro schlagen aus

NEWS:
17.40 Uhr - das "gute Stück" die gesuchte Hightech-Boje wurde heute gefunden und bereits geborgen ...dazu aber Morgen mehr.

Der erste Blick heute Morgen auf den CTAB Seismografen von El Hierro (IGN) zeigt eine ungewöhnliche  Reihe von Beben an. Es sind schon charakteristische Tremor-Aufzeichnungen, wie wir sie von der Eldiscreto Eruption kennen. Im Vergleich mit den Seismografen der Nachbarinseln die ähnliche Ausschläge anzeigen wird schnell klar, dass es sich um ein überregionales Beben handeln muss.

Es war ein starkes ML6,9 Beben vor der Nordküste von Kalifornien (GFZ Karte). Der Erdstoß kam aus 7 bis 10 km Tiefe nördlich von San Francisco. Es ist das Gebiet des pazifischen Feuerring - dort wo sich die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte reibt. Für den Sankt-Andreas-Graben werden schon seit Jahren starke Beben erwartet.
Über Schäden wurde noch nichts bekannt. In den nächsten Stunden dürfte es erfahrungsgemäß eine Reihe von Nachbeben geben.







Zur Zeit läuft noch ein kostenloses 30-Tage Testangebot vom neuen AMAZON Instant Video-Streaming.

Dienstag, 25. Februar 2014

Erdbeben - Seismograf und seine Geschichte

NEWS:

Etwas lebhafter hat sich gestern die vulkanische Aktivität entwickelt. Insgesamt 7 Beben bis ML1,9 mit Schwerpunkt um die Golfoabruchkante und den Tanganasoga. Davon auch zwei kleinere Erdstöße im Golfo- Küstenbereich (IGN Karte). Die Tiefe variierte um den bekannten Bereich von 9 bis 14 km Tiefe. Heute Morgen bereits ein Beben in diesem Sektor von ML1,4 aus 11 km.
Die letzten Tage gab es auch im weiteren Umfeld an der West- und Ostküste von Teneriffa und westlich der Insel Lanzarote Beben bis ML2,2. Hier meist aus großer Tiefe von 20 km. Das sind aber die "normalen" Beben die schon seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen auftreten - aber doch alle einen gemeinsamen Ursprung haben.

Der Ur-Seismograf



Dieser Topf aus China soll der erste Beben-Detektor auf Erden gewesen sein. Erfunden von dem Astronomen('Chang') Zhang Heng 132 Jahre n. Chr. - Foto oben Replik aus dem Chabot Space & Science Center in Oakland, Kalifornien.
Die Chinesen sind nicht nur Spezialisten im detailgetreuen Nachbau, sondern die alten Chinesen waren auch innovativ mit eigenen Konstruktionen. Dieser Urzeit Beben- Detektor soll nicht nur Erdbeben angezeigt, sondern auch die Richtung aus der der Erdstoß kam, gemeldet haben.

Das Original war ein Bronzegefäß mit fast 6 Meter im Durchmesser (Foto links ist eine verkleinerte Nachbildung in einem Park in China) mit herab hängenden Drachen und 8 mit geöffnetem Mäulern am Boden sitzenden Kröten. Im Maul der Drachen befanden sich Bronze- oder Kupferkugeln. Durch einen besonderen Mechanismus öffneten sich bei einem Erdstoß der Mund des Drachen und gab die Kugel frei. Der Klang der herabfallenden Kugel in das Krötenmaul alarmierte die kaiserlichen Beamten.

Die genaue Funktionsweise lässt sich auch aus der alten Skizze links nur erahnen. Im Behälter soll eine Art Pendel nach einem Erdstoß durch seine Schwingung einen Stab beiseite geschoben haben, der das Drachenmaul öffnete. Wie die Richtungsanzeige dabei zustande kam ist unbekannt.
Mehrere Starkbeben im Südwesten der chinesischen Provinz Gansusollen und auch im heutigen Vietnam sollen so gemeldet worden sein.
Die alten Chinesen wussten damals noch nichts von tektonischen Plattenverschiebungen oder Hotspots. Für sie waren Erdbeben kosmischen Yin und Yang Störungen - der Unmut des Himmels und Zeichen dafür, dass in ihrer Herrscherdynastie etwas nicht stimmte. Beben wurden als Zorn der Natur und als letzter Hinweise für Schlimmeres gedeutet.

Es hat dann sehr lange gedauert bis der erste mechanische Seismograf im Jahre 1875 wieder erfunden - über den Elektrodynamische Seismometer (1904) und zum modernen Breitbandseismometer (1975) von heute in modifizierter Form - kam.

Wer sich die Entwicklung und die Wirkungsweise von Beben und Seismografen Live anschauen möchte, kann natürlich nach El Hierro oder La Palma kommen. Aber auch in Deutschland gibt es die Wiechertsche Erbebenwarte in Göttingen. Hier werden kostenlose Führungen und Bebendemonstrationen gezeigt.

Sonntag, 16. Februar 2014

... das hat gerade noch gefehlt !

NEWS:
Montag, 17.02.14
- und ein Nachschlag von ML2,4 um 13.17 Uhr an gleicher Stelle/Tiefe.
- um 6.12 Uhr ein ML2,9 Beben aus 10 km Tiefe vor der Westküste.


Als Hobby-Vulkanologe genügt heute schon der Blick auf den CTAB Seismografen um zu sehen, was auf und um El Hierro los ist. Es sind die starken Winde und Brandungswellen die die Insel erzittern lassen. Keine vulkanischen Aktivitäten.


Seit gestern toben sich die Ausläufer des Azorentief über den Kanaren aus. Regen, Sturm und hoher Seegang. Einige Flüge und Fährverbindungen sind gestern bereits ausgefallen. Besonders betroffen sind die Westinseln.
Auf La Gomera und für kurze Zeit auch auf La Palma - fiel gestern der Strom aus. Die Wetterwarnstufe steht auf "Orange".
Eine schon fast "klirrende" Kälte, wie links die heutige AEmet Prognose für Valverde (606 m) mit nur 7 - 8°C Tagestemperatur zeigt. Schnee auf den Bergen von La Palma. Auf dem Roque de los Muchachos wurden am Vormittag minus 5,1°C gemessen.
Schnee- und Rodel gut - würde es in Deutschland heißen. Nur haben hier die wenigsten Häuser eine Heizung. Es ist empfundene "Polarkälte" die man auf den Inseln des ewigen Frühling so nicht häufig erlebt.

Dick Einpacken, die Rumflasche in Griffweite oder das warme Bett erst gar nicht verlassen - es ist ja heute auch Sonntag.
Glücklich darf man sich dann schon schätzen, wenn man den Nachbarn ein Plätzchen am Kachelofen anbieten kann.
Rechtzeitige Vorsorge zahlt sich jetzt aus. Auf Facebook habe ich einige Fotos eingestellt.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Vulkan - Seismograph ist nicht gleich Seismograf

NEWS:

Zwei Seismogramme von der gleichen seismischen Aktivität heute Morgen zur gleichen Uhrzeit. Doch zeigen sie völlig unterschiedliche Erschütterungen und Bewegungen auf. Hier links die Station CTAB im südlichen Golfo ...
 
und hier die offizielle CTIG Station bei Valverde und von der IGN ins Netz gestellt. Beide Stationen liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Oben tremorähnliche Aufzeichnungen und links die völlige Ruhe. Es ist die Einstellung und Feinjustierung der Messanlagen, die diese Unterschiede ausmachen. Der Mittelwert aus beiden Aufzeichnungen, dürfte in etwa den tatsächlichen Verlauf im Untergrund widerspiegeln.
(nach Duden übrigens Seismograf oder alternativ Seismograph - beide Schreibweisen sind ok)



Um die Sache noch etwas mehr zu verwirren, links der Seismograf CRST im Süden bei La Restinga auch von heute. Pünktlich gegen 7.00 Uhr am Morgen setzen die Ausschläge ein, um gegen 19.00 Uhr am Abend (hier noch nicht zu sehen) wieder abzuflauen. Dieser Seismograf sitzt deutlich zu Nahe an der Südstraße nach Restinga und zeichnet den vorbei fließenden Autoverkehr mit auf.

Schauen wir auf die Bebenstatistik. Gestern und auch heute (bis 16.00) jeweils 4 Erdstöße bis ML2,0 aus 10 bis 12 km Tiefe.

Eine etwas andere Darstellung von Volcano (oben) der letzten 10 Tage. Im Januar 2014 kaum Beben und seit Anfang Februar wieder verstärkte Bebentätigkeit. Das Ausgangszentrum sammelt sich um die 10 km Tiefe (Kreise) und die Lage liegt mit Schwerpunkt um den Tanganasoga im Inselinnern (links IGN Grafik).  Auch wenn es ab und zu  Erdstöße aus 3 km Tiefe gibt, bleibt die Hauptaktivität doch auf tiefere Regionen beschränkt.



Freitag, 17. Januar 2014

Der Klang des Eldiscreto

NEWS:
Samstag, 18.01.14 - um 5.32 Uhr ein ML1,9 Erdstoß vor der El Pinar Ostküste aus 91 km !! Tiefe. Heute starker Seegang und entsprechende Reaktion der Seismografen.


Keine weiteren Beben - aber die Bodenverformung bleibt auf dem alten Niveau. Auch funktioniert inzwischen der Seismograf von Teneriffa wieder, wie auch in den Kommentaren festgestellt wurde.
Etwas Zeit sich wieder mit den technischen Möglichkeiten der Vulkanforschung zu beschäftigen. Vor einigen Wochen hatte ich über die Geräuschkulisse des Vulkan Redoubt in Alaska unter "Ein singender Vulkan" berichtet. Das ist jetzt auch vom Vulkan unter El Hierro möglich. Nicht ganz so spektakulär - aber hörbar. Grundlage sind die Frequenzaufzeichnungen (links) der von der IGN installierten Seismografen. Auf den ersten Blick sind für den Laien nur wenig aussagekräftige Linien zu erkennen. Auf den zweiten genaueren Blick aber im Frequenzbereich zwischen 3 und 4 Hz im rechten Bereich verstärkte horizontale gelbe Bereiche. Es ist die gestrige Aufzeichnung eines leichten Tremor, den wir schon seit Monaten beobachten können.

Diese niedrigen Frequenzen sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Erst ab 20 Hz werden Schallwellen hörbar. Nur durch eine Verstärkung und Modifikation dieser Sequenz ist der aufgezeichneten Infraschall für die menschlichen Sinnesorgane wahrnehmbar.

Es ist die aufsteigende Magma und die dabei erzeugten Gase, die unter hohem Druck aus der Magmakammer in Seitenarme und Kanäle gepresst werden.
Vergleichbar mit einem starken Wind der durch ein Kanalsystem rauscht und dabei in hörbarer Frequenz Pfeif- und Heultöne erzeugt.
Doch hören (und sehen) Sie selbst hier im Avcan-Video den Klang des El Hierro Tremor.

Samstag, 16. Februar 2013

El Hierro Vulkan - leichte Erdstöße

NEWS: 12.06 Uhr - weiteres Beben von ML1,3 in 12 km Tiefe im Golfo/Tanganasoga

Es tut sich wieder etwas unter El Hierro. Zwei schwache Beben gestern um 18.21 Uhr mit ML1,5 (blau), Tiefe konnte nicht ermittelt werden, weit draußen vor dem Golfo. Um 18.42 Uhr ein weiteres mit ML1,4 (rosa) in 16 km Tiefe am südlichen Westzipfel. Es sind jeweils die Randbereiche der vermuteten Magmahauptkammer.

So wie unten auf dem Datenblatt sehen die Geologen die einlaufenden Messwerte der einzelnen Seismografen-Stationen. Aus den einzelnen Daten wird die Stärke des Beben, die genaue Lage nach Koordinaten und die Tiefe berechnet. Alle Informationen laufen via Satellitenübertragung nach Madrid in das zentrale Lagezentrum der IGN.

Auf dem langen Informationsweg kann es dann auch vorkommen, daß durch technische Störungen oder durch meteorologische Einflüsse Daten verfälscht oder Informationen ganz verloren gehen.
Aber auch  Ausschläge (Beben) die auf dem Seismogramm zu erkennen sind, vor Ort tatsächlich aber nicht vorhanden waren, müssen herausgefiltert werden. Erst ein Geologe oder Seismologe kann trotz aller Technik diese Störfaktoren erkennen und die Aufzeichnungen entsprechend korrigieren, bevor die Daten im Netz veröffentlicht werden.

Samstag, 5. Januar 2013

El Hierro Vulkan - spielt der Seismograf verrückt ?

NEWS: 10.45 Uhr - schwacher Erdstoß von ML1,2 - Tiefe unbekannt - im Golfo.

Ein erstaunter Blick auf die seismografische Aufzeichnung heute Morgen von El Hierro. Bei solchen Ausschlägen muß etwas "Größeres" im Gange sein. Das war es auch, aber nicht unter El Hierro. Um 9.58 Uhr gab es im Süden von Alaska ein 7,7 Beben in 9 km Tiefe. Inzwischen gibt es auch eine Tsunami-Warnung. Mit etwas Zeitverzögerung wurde auch dieses starke Beben auf den Kanaren registriert. Unterschiedlich wie links die Kurve von Teneriffa zeigt. Je nach Einstellung der Geräte werden die Beben Frequenzen gefiltert und aufgezeichnet. La Palma übrigens -  ist heute die Insel der Ruhe und war "Bebenfrei". Hier ist der Seismograf komplett ausgefallen.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - doch eine andere Ursache ?

NEWS:
15.50 Uhr - Die spanische Luftwaffe hat in den frühen Morgenstunden zwei engl. Notfallpatienten vom Kreuzfahrtschiff "Braemar" 550 km südwestlich von El Hierro evakuiert. Ausgangsbasis war der Flughafen El Hierro von dem ein Helikopter vom Typ Superpuma und ein Begleitflugzeug Fokker 27, das die Navigation und Funkverbindung übernahm, starteten. Die Patienten wurden mit der Seilwinde von Bord geholt und zunächst nach El Hierro gebracht. Von hier ging es direkt mit der Fokker weiter zur Uniklinik Las Palmas auf Gran Canaria. Beide Maschinen stammten vom Geschwader 802 SAR der Air Base Gando (Gran Canaria). Die Rettungsaktion dauerte insgesamt 11 Stunden.

Die gestern im Seismogramm plötzlich anschwellenden Zitterbewegungen auf El Hierro dürften doch eine technische bzw. menschliche Ursache haben. Auch auf den Nachbarinseln waren ähnliche Aufzeichnungen feststellbar. Links die Aufzeichnung von heute Morgen.  Witterungseinflüsse wie hoher Wellengang, Starkregen oder Sturm schließe ich aus, da zur Zeit keine abnormale Wettersituation auf den Kanaren herrscht. Normale See, kein Sturm und kein Regen. Auch auf den Webcams (links unten) zu beobachten.  Diese Faktoren haben in der Vergangenheit  bereits mehrmals den Untergrund in Schwingungen versetzt und wurden von den Seismografen aufgezeichnet.

Vielmehr könnte der CTIG Seismograf auf El Hierro von der IGN doch am Heiligabend umgestellt und neujustiert worden sein. Von der staatlichen IGN ist davon allerdings nichts zu hören.

Von seiner seit 1. November 2012 sehr groben und unempfindlichen Einstellung dürfte er nun wieder den Stationen der Nachbarinseln angepasst worden sein. So haben wir jetzt zumindest realistische Vergleichswerte.
Die plötzlich auftretendenden und auch heute immer noch anhaltenden Schwingungen auf den Westinseln lassen sich damit aber noch immer nicht befriedigend erklären.

Heute Morgen um 5.57 Uhr ein schwaches ML0,8 Beben in 8 km Tiefe im Golfo.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - Krise trifft Krise

NEWS: 15.30 und 15.31 Uhr zwei schwache Beben mit ML0,8 und 1,1 in 9/10 km Tiefe bei Sabinosa an der Küste.
Auch gestern wieder ein "wildes" auf und ab auf der Seismografen Aufzeichnung (links). Keine Beben - alles nur technische Störungen. Bei so viel Ausfällen technischer Art können auch keine Beben mehr aufgezeichnet und erkannt werden. Diese Fehler häufen sich in den letzten Wochen verdächtig an. Sollte doch gerade der Seismograf ein wichtiger Frühindikator zum rechtzeigen Erkennen neuer vulkanischer Entwicklungen sein. Er bildet das Hauptmessinstrument zur Lageeinschätzung und Warnung der Bevölkerung.
Diese Aufgabe kann im Moment nur bedingt wahrgenommen werden und Überraschungen sind möglich.

Der CHIE- Seismograf (Bild) ist nur einer von 9 Geräten die auf der Insel als Netzwerk installiert sind. Jedoch wissen wir,  daß bereits beim Ausfall nur eines Seismografen das komplette Netz keine zuverlässigen Daten mehr liefern kann. Dies hatten wir vor Wochen gesehen als eine Versorgungseinheit (Solarzelle) entwendet wurde.
Gegen Diebstahl, extreme Wetterlagen oder auch kurzfristige Störungen egal welcher Art ist auch die IGN (Instituto Geografico National) fast machtlos. Von einem quasi Monopolunternehmen/Institut sollte man jedoch erwarten können, daß auch kurzfristig diese Probleme gelöst werden und nicht Wochen erst verstreichen müssen. Alle "Mitbewerbern" hat man in der Vergangenheit erfolgreich verdrängt. Dem Kanarischen Institut für Vulkanologie "Involcan" wurde einfach der Geldhahn abgedreht. Daraufhin mussten alle Gasmessungen (auch ein Frühindikator) auf El Hierro eingestellt werden.

Das Hauptproblem der IGN dürfte aber bei der Mittel- und Personalausstattung liegen. Die Wirtschaftskrise trifft auch die Finanzausstattung aller spanischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Institute. Es muss gespart werden und zwar kräftig.
Zur Zeit kann nur jede 10. freie Stelle besetzt werden. Gut ausgebildete Wissenschaftler hat man zu Genüge, nur nicht das Geld sie auch zu bezahlen.
Es findet im Augenblick ein Exodus und Abwandern hochqualifizierter spanischer Forscher ins Ausland statt. Viele haben bereits eine sichere Anstellung in den USA, Großbritannien und auch in Deutschland gefunden oder sind noch auf der Suche.
Ein interessanter Artikel (spanisch) dazu in der El Pais.

So wurden zum Beispiel im Haushaltsplan für 2013 die Stipendien für Nachwuchswissenschaftler um sage und schreibe 95 % gekürzt. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 24 Jahre) liegt in Gesamtspanien bei 51,8 %. Mehr als jeder zweite spanische Jugendliche hat keinen Job oder eine Ausbildungsstelle... und die Tendenz lässt keine Besserung auf die Schnelle erwarten.

Wie soll das enden?

Die Jugend ohne Perspektive - das soll also deren und unsere Zukunft sein.

Schuld daran ist natürlich nur der Andere oder besser die andere Partei. "Auch wir müssen 2013 weitere 10 % einsparen. Aber nicht an unseren Gehältern, wir wurden ja schließlich gewählt und genießen das volle Vertrauen der Bürger". So das Ergebnis einer Sitzung eines Inselparlament einer kleinen kanarischen Insel (die Quelle finde ich nicht mehr - daher keine Namensnennung).

Wenn einem da nicht der Hut hoch geht.
Auch sie waren am "Verprassen" der Millionen Subventionen aus Brüssel und Madrid in den vergangenen Jahren maßgeblich beteiligt und haben das jetzige Fiasko mit verursacht.

Anmerkung:
Ob mit oder ohne Seismograf ist auf der Inseloberfläche von den zur Zeit schwachen Beben nichts zu spüren und auch in den nächsten Tagen/Wochen nicht zu erwarten. Erst ab einer Stärke von ML3,0 und mehr kann ein normal empfindsamer Mensch eine Erschütterung wahrnehmen. Die vulkanische Aktivität unter der Insel ist nicht erloschen. Durch die Lage, Tiefe und Intensität der schwachen Erdstöße ist aber eine Tendenz und die vielleicht zukünftige Entwicklung abzuleiten.

Samstag, 8. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - es rumort weiter

NEWS: Um 9.50 Uhr ein weiteres Beben von ML1,4 in 10 km Tiefe im Golfo

 
Auch in der vergangenen Nacht wieder um 2.51 Uhr ein ML2,4 Beben beim Leuchtturm in 22 km Tiefe. Gefolgt von einem schwächeren Erdstoß um 6.28 Uhr von ML0.9 in 12 km Tiefe im Golfo bei Sabinosa. Er kommt einfach nicht zur Ruhe. Links der Blick auf die IGN Beben-Karte der letzten 5 Tage (die jüngsten Beben fehlen noch) zeigt kein klares Zentrum. Es sind die Umrisse der vermuteten Magmahauptkammer in ca. 20 km Tiefe, mit Seitenarmen nach Süden und in den Golfo die bis in 10 km Tiefe an die Erdoberfläche herauf reichen.



Hier die Seismo Aufzeichnung von heute Nacht zwischen 2.00 und 3.00 Uhr mit dem ML2,4 Beben. Wenn Sie nun die wilden Seismo Aufzeichnung Teneriffa von gestern vergleichen mit Erschütterungen von vielleicht ML0,1 bis 0,5, sieht man die Unterschiede. Beide Seismografen sind völlig unterschiedlich justiert. Dieses ML2,4 Beben hätte auf der Teneriffa Grafik wahrscheinlich die ganze Seite gefüllt.
 
 

Freitag, 7. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - kleine Beben

NEWS:

Gestern 2 schwache Beben um 13.58 Uhr mit ML1,1 und ML1,0 um den Tanganasoga (Grafik). Ein Beben davon in nur 1 km Tiefe. Es dürfte sich um ein Verformungs- bzw. Spannungsbeben gehandelt haben. Um 19.42 Uhr ein weiterer Erdstoß von ML0,9 im gleichen Bereich und dieses Mal in der bekannten Tiefe von 10 km.
Der Geologe und Vulkanologe Francisco José Pérez Torrado von der Universität Las Palmas de Gran Canaria untersucht im Moment im Auftrag der Geovol die geologischen Zusammenhänge die zur Eruption vor El Hierro geführt haben. Er betont, daß die Erdbeben auf den Kanaren auch in der Vergangenheit nie stärker als um ML5,0 ausgefallen seien, da es keine tektonische Plattengrenze unter den Inseln gebe. Die Kanaren stehen fest auf der afrikanischen Platte. Beben entstehen hier nur durch den Magmavortrieb und deren Stärke halte sich daher in Grenzen.
Kritisiert hat er in diesem Zusammenhang die schlechte und mangelhafte Informationspolitik der Behörden im letzten Jahr. Widersprüchliche Angaben und das Verschweigen von Tatsachen  schürten nur die Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Dies müsse sich in Zukunft ändern.

Angst und Bange kann einem im ersten Augenblick schon werden, wenn man sich die Seismografen Aufzeichnung von CCAN Teneriffa (oben)  zwischen 6.00 und 7.00 Uhr gestern Morgen anschaut. Wilde Ausschläge und Beben von bis zu einer Minute Dauer. Alles aber nur halb so wild. Die starken senkrechten Linien sind technische Störungen, die wahrscheinlich auf dem Wege der Satellitenübertragung nach Madrid entstanden sind. Da dieser Seismograf eine andere - eine empfindlichere Einstellung als CHIE El Hierro im Vergleich dazu zur gleichen Zeit (Bild) hat, werden auch die kleinsten Erschütterungen aufgezeichnet. Sie tauchen dann später in der IGN Statistik erst gar nicht auf. Der CHIE Seismograf von El Hierro ist dagegen so eingestellt, dass Beben bis ML1,5 kaum zu erkennen sind. Das mag bei dem öffentlich zugänglichen Seismografen technisch notwendig oder so gewollt sein. Es gibt ja noch sechs weitere Geräte auf El Hierro die wahrscheinlich eine andere und empfindlichere Einstellung aufweisen.

Sonntag, 25. November 2012

El Hierro Vulkan - Seismograf gestohlen

NEWS:


 
Gestern am Spätnachmittag um 17.52 Uhr noch ein Beben der Stärke ML2,1 in 28 km Tiefe vor der Westspitze (siehe Grafik). Damit hatten wir am Samstag insgesamt 3 Erdstöße zwischen ML1,8 und ML2,7. In der vergangenen Nacht blieb es bis jetzt ruhig.

Diebstahl von Messeinrichtungen


Die IGN unterhält auf El Hierro insgesamt 9 Seismografen die quer über die Insel verteilt sind. Von einem dieser Seismografen wurden am 13. November der Energieteil abmontiert und entwendet. Der Sensor selbst sitzt im Boden, die Batterie und die Solarzelle wie auf dem Foto zu sehen, aber an der Erdoberfläche und damit für Jedermann leicht zugänglich. Wie Emilio Hernandez von der IGN gegenüber der Zeitung "La Cernidera" berichtete, ist dies bereits der zweite Diebstahl. Im Februar 2012 wurden an dieser Anlage auf der Westseite in Nähe des Berg Tanganasoga bereits einmal die Solarpanellen entwendet. Da alle 9 Stationen in einem gekoppelten Verbund zusammen arbeiten, bedeutet bereits der Ausfall nur einer Station eine Störung oder den Totalausfall des gesamten Netzwerk. Dies konnten wir in den vergangenen Wochen feststellen, als tagelang keine Daten zu empfangen waren. Es geht nicht nur um den Verlust wichtiger geologischer Messungen, sondern vor allem um den Schutz und die Sicherheit der Anwohner.
 
Die IGN hat dieses Netz als Frühwarnsystem installiert, um rechtzeitig vor einem Vulkanausbruch warnen zu können. Auch kleinste Beben die vom Menschen auf der Inseloberfläche nicht zu spüren sind werden hier aufgezeichnet und können einen Indikator für einen bevorstehenden Ausbruch liefern.
Über die Hindergründe des oder der Täter kann nur spekuliert werden. Entweder benötigte er gerade für sein Haus oder Garten eine Solarzelle oder ist sein Motiv in der Vogel Strauß Taktik zu suchen. Ohne funktionierenden Seismografen keine Beben und eine scheinbar heile Welt.
 
Egal wo die Gründe für so eine Aktion auch liegen, es ist mehr als "Dumm" und "Verantwortungslos" eine im Moment überlebenswichtige Anlage absichtlich außer Betrieb zu setzen.

Samstag, 10. November 2012

El Hierro Vulkan - Seismografen liefern wieder Daten

NEWS:

Seit der vergangenen Nacht senden die Seismografen wieder. Der Geräteschaden konnte nach einer Woche behoben werden. Das erste aufgezeichnete Beben (IGN Grafik) erfolgte um 23.36 Uhr mit ML1,7 in 11 km Tiefe unter dem Tanganasoga. Ein weiteres Beben mit der gleichen Stärke kurz darauf um 00.03 Uhr vor der Westspitze in 31 km Tiefe. Die Seismografen sind mit die wichtigsten Messinstrumente in der Vulkanforschung. Schon kleinste Erdbewegungen werden registriert und es lässt sich die genaue Lage, Tiefe und Stärke aus den Daten mehrere Geräte heraus berechnen.

Das älteste Seismoskop der Welt stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Kaiserreich China. Es wurde um das Jahr 132 nach Christus von Zhang Heng, kaiserlicher Astronom der Han-Dynastie, erfunden – ungefähr 1600 Jahre bevor die ersten Seismographen in der westlichen Welt entwickelt wurden. Es handelte sich bei der Vorrichtung um ein bewegungsempfindliches Gefäß aus Bronze mit acht nach außen gerichteten Drachenköpfen, die in acht verschiedene Richtungen wiesen. Jeder der Drachen hielt eine kupferne Kugel in seinem Maul, die bei Erdbewegungen in Richtung des Bebens ausgespien wurden. Um die Basis des Gefäßes herum hockte unter jedem Drachen ein Frosch aus Porzellan mit weit aufgerissenem Maul. Schon durch leichteste seismische Erschütterungen wurde ein im Gefäß verborgenes Pendel in Schwingungen versetzt, welche die Kugel aus ihrer Halterung lösten. Vom Maul des Drachens fiel die Kugel in das des Frosches und erzeugt einen charakteristischen Klang, aus dem auf die Richtung des Erdbebens geschlossen werden konnte. Foto und weitere Einzelheiten nachzulesen bei Wikipedia.
 
 

Unabhängig von den Seismografen wird über mehrere satellitengestützte GPS Messpunkte eine Lageveränderung der Insel festgestellt und berechnet. Als Referenzpunkte dienen dabei die Nachbarinseln. Jede horizontale Verschiebung nach Norden oder Osten kann so festgestellt werden. Aber auch vertikale Verformungen lassen sich aus den Daten berechnen. Diese Aufgabe führt für El Hierro seit Jahren die japanische Universität Nagoya durch. Die spanische IGN übernimmt nur zeitverzögerte diese japanischen Werte. Aus den jüngsten Tabellen (links) von einigen südlichen Stationen um Restinga ist ein leichter Rückgang der Bodenverformung zu erkennen. Relevant ist immer der rechte blaue Punkt. Dies ist der neueste Messwert, der durch eine Rapido-Messung festgestellt wurde. Erst wenn dieser Wert nachberechnet und bestätigt wurden ändert sich die Punktfarbe in Rot. Die Bodenverformung bleibt also auf hohem Niveau mit leicht abnehmender Tendenz.
Das sagt uns, daß der Druck im Bereich der darunter liegenden Magmakammer weiter hoch ist und noch keinen wirklichen Druckausgleich gefunden hat. Erst durch das weitere Vordringen der Magma und der Gase in vielleicht vorhandene Hohlräume oder eine Ventilwirkung durch den Austritt ins Meer oder die Atmosphäre könnte schlagartig für einen Druckausgleich und das Abnehmen der Bodenverformung sorgen.

Freitag, 9. November 2012

El Hierro Vulkan - kein Dialog möglich

NEWS:

Die letzten Messdaten stammen vom 4. November 2012. Seit diesem Zeitpunkt hat zumindest der Seismograf CHIE (SHZ) seinen Dienst quittiert.
Inwieweit auch die weiteren Seismografen auf El Hierro ausgefallen sind kann man nur vermuten. Es werden zur Zeit von der IGN überhaupt keine aktuellen Daten und Messergebnisse eingepflegt. Wahrscheinlich ist im Moment keine Überwachung der vulkanischen Aktivitäten unter der Insel möglich.

Nach den Verlautbarung der IGN hat das schwere Unwetter in der vergangenen Woche durch eindringendes Wasser oder Blitzschlag die gesamte Technik lahmgelegt. Die sonst automatisch gesendeten Daten werden im Lagezentrum nicht mehr empfangen.
Sowohl die IGN als auch das für die Übertragung zuständige Telekommunikations- unternehmen "Telefonica" arbeiten mit Hochdruck an der Lösung dieses Problems.
Ob die seimischen Beben der vergangenen Tagen zwischengespeichert wurden und die Daten wiedergegeben werden können, ist ungewiss.
Bleibt also nur zu hoffen, daß im Interesse der Wissenschaftler und der Bewohner bald eine Lösung gefunden wird.