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Freitag, 17. Januar 2014

Der Klang des Eldiscreto

NEWS:
Samstag, 18.01.14 - um 5.32 Uhr ein ML1,9 Erdstoß vor der El Pinar Ostküste aus 91 km !! Tiefe. Heute starker Seegang und entsprechende Reaktion der Seismografen.


Keine weiteren Beben - aber die Bodenverformung bleibt auf dem alten Niveau. Auch funktioniert inzwischen der Seismograf von Teneriffa wieder, wie auch in den Kommentaren festgestellt wurde.
Etwas Zeit sich wieder mit den technischen Möglichkeiten der Vulkanforschung zu beschäftigen. Vor einigen Wochen hatte ich über die Geräuschkulisse des Vulkan Redoubt in Alaska unter "Ein singender Vulkan" berichtet. Das ist jetzt auch vom Vulkan unter El Hierro möglich. Nicht ganz so spektakulär - aber hörbar. Grundlage sind die Frequenzaufzeichnungen (links) der von der IGN installierten Seismografen. Auf den ersten Blick sind für den Laien nur wenig aussagekräftige Linien zu erkennen. Auf den zweiten genaueren Blick aber im Frequenzbereich zwischen 3 und 4 Hz im rechten Bereich verstärkte horizontale gelbe Bereiche. Es ist die gestrige Aufzeichnung eines leichten Tremor, den wir schon seit Monaten beobachten können.

Diese niedrigen Frequenzen sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Erst ab 20 Hz werden Schallwellen hörbar. Nur durch eine Verstärkung und Modifikation dieser Sequenz ist der aufgezeichneten Infraschall für die menschlichen Sinnesorgane wahrnehmbar.

Es ist die aufsteigende Magma und die dabei erzeugten Gase, die unter hohem Druck aus der Magmakammer in Seitenarme und Kanäle gepresst werden.
Vergleichbar mit einem starken Wind der durch ein Kanalsystem rauscht und dabei in hörbarer Frequenz Pfeif- und Heultöne erzeugt.
Doch hören (und sehen) Sie selbst hier im Avcan-Video den Klang des El Hierro Tremor.

Sonntag, 12. Januar 2014

Vulkan - seltene Gerüche und Geräusche aus dem Untergrund

NEWS:

Seit drei Tagen hören Anwohner auf der Hochebene von El Pinar, Isora bis in das nördliche Erese Geräusche aus dem Untergrund. Es sind Geräusche wie von einem Bach oder Fluss oder so wird es auch beschrieben "als sich bewegende oder rollende Steine". Leichte Vibrationen und ein Zittern würden diese Geräusche begleiten.

Auch die Luft und ihr gewohnter Geruch habe sich verändert. Es rieche nach morschem Holz - nach Kohlenwasserstoff oder erinnere auch an Bleichmittel. Andere wollen deutlich den Geruch von Schwefel wahrgenommen haben. - einfach seltene Gerüche. Die gewohnte Umgebung habe sich verändert und erscheine im Moment unwirklich und fremd.
Das berichtet AVCAN aktuell auf seiner Facebook Seite. Auch aus dem Golfotal von Sabinosa und Los Llanitos wurden entsprechende Beobachtungen gemeldet.

Auf dem IGN Seismogramm gestern waren keine Besonderheiten registriert worden. Allerdings gab es gestern um 14.55 Uhr ein Ml1,4 Beben aus 17 km Tiefe in Nähe der alten Eldiscreto Eruptionstelle im Süden. Dieser Erdstoß ist hier nicht zu erkennen. Gravierender ist aber, dass auch das ML2,3 Beben vom Freitag um 17.01 Uhr von diesem Seismografen nicht aufgezeichnet wurde. Es handelt sich bei dieser Station um den Messpunkt CTIG unterhalb von Valverde im Norden der Insel. Seine Empfindlichkeit scheint soweit herunter justiert zu sein, dass erst ML3,0 der 4,0 Beben überhaupt eine Reaktion zeigen. Es fragt sich natürlich, was für einen Nutzen dieser Seismograf dann überhaupt hat.
Aber es gibt auf der Insel noch andere Geräte die ganz andere Dinge aufzeigen und nicht auf der offiziellen Seite zur Schau gestellt werden. Hier links der Seismograf CRST im Süden, in Nähe von La Restinga. Der gleiche Zeitraum wie oben aber ein völlig anderes Bild. Seit 10.00 Uhr am gestrigen Samstagmorgen sind hier viele Vibrationen - fast ein leichter Tremor - zu erkennen. Die Erschütterungen dauerten bis in den späten Abend an. Heute sind sie wieder verschwunden.
Es können natürlich auch schwere Baumaschinen gewesen sein, die die Mikrobeben ausgelöst haben. Allerdings am Samstagnachmittag bis in den späten Abend - sehr unwahrscheinlich. Starker Wind, Regen oder kräftiger Seegang waren auch nicht verantwortlich. Gestern und auch heute herrscht ruhige See und normales Wetter.

Vielleicht doch ein Zusammenhang mit den gemeldeten Beobachtungen. Wir wissen, dass besonders im südlichen Bereich um El Pinar der Untergrund kräftigen Druck aufgebaut hat.
Aus eigener Erfahrung weis ich, dass der Boden in diesem Bereich, wie ein "Schweizer Käse" durchlöchert ist. Gerade in den Pinienwäldern (botanisch kanarische Kiefer) um El Pinar hat man oft den Eindruck, gerade auf einem großen Hohlraum unter seinen Füßen zu wandern. Der Schrittklang und wahrscheinlich auch das leichte Zittern lässt es so Fühlen.

Wasser wird es nicht sein, das im Moment in diesen Gängen unterwegs ist. Es könnten Gase oder gar Magma sein. Durch das unterirdische Röhrensystem dürfte auch der Schall weit nach oben getragen werden.
Warten wir einfach mal ab und beobachten die Vorgänge weiter.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Vulkan - Bodenverformung nimmt weiter zu

NEWS:


Wie ein Ballon bläht sich im Moment der Inselkern auf. Um bis zu 65 mm hat sich innerhalb der letzten 2 Tage die Oberfläche angehoben. Auf der ergänzten IGN Karte mit den einzelnen GPS Messpunkten ist das betroffene Gebiet rot umrundet. Den stärksten Anstieg haben wir um den Messpunkt HI08 mit + gekennzeichnet.
Nach physikalischen Regeln verschieben sich dann auch die Randzonen vom Zentrum weg. Der Nordteil der Insel ist um 30 mm gen Norden und der Südteil um 20 mm nach Süden gewandert. Die West/Ost Veränderungen sind nicht so gravierend.
Der letzte Magmaeinschuss in die Kammer (Ballon) hat den Innendruck weiter erhöht und das Volumen vergrößert. Je stabiler und dicker die Ballonhülle ist, desto mehr Druck hält sie auch aus.
Noch liegen die Aktivitäten in rund 15 km Tiefe. Genug Gestein und Schutzhülle um den Druck im Zaune zu halten.

Es muss aber auch bewusst sein welche Kräfte hier unten wirken. Verformungen bis zu mehreren Metern kennen wir auch von anderen Vulkanen - nur mit dem kleinen Unterschied, dass meist die Magmakammer in nur 3 bis max. 5 km unter der Erdoberfläche liegt.

Auf allen Inseln zeigen die Seismografen heute "Tremor" an. Wie hier links von Fuerteventura. Es sind aber keine vulkanischen Aktivitäten, sondern ein besonders kräftiger Seegang. Auch die Brandung versetzt die Inseln in Schwingung - das die Messgeräte aufzeichnen. Je nach Justierung kommen dann schon "Weltuntergangs- Gemälde" wie vom Messpunkt Teneriffa siehe unten - dabei heraus.





Mittwoch, 25. Dezember 2013

Ein singender Vulkan

NEWS:

Während die Beben in der Stärke als auch in der Anzahl während der vergangenen Nacht zurück gingen, macht sich mit Verzögerung die verstärkte Kompression - der Druckaufbau in der Magmakammer - auch an der Oberfläche bemerkbar. Die GPS- Messpunkte HI08 (Las Playas Ostküste) und HI09 (Restinga) links verzeichnen eine vertikale Oberflächenverformung von rund 50 mm. Es muss sich ein immenser Druck in 15 km Tiefe aufgebaut haben, der in der Lage ist Milliarden von Tonnen darüber liegendes Gestein in die Höhe zu lüften. Wie ein Ballon bläht sich die Magmakammer durch neue einströmende Magma und Gase auf.
Gestern hatten wir 42 Beben - heute bisher 9 Erdstöße bis ML2,1. Die Ausgangstiefe bleibt relativ stabil mit einem leichten Aufstieg auf rund 14 km Tiefe. Solange - von gelegentlichen Ausrutschern abgesehen - sich die Hauptaktivität in dieser großen Tiefe entwickelt, sind an der Inseloberfläche im Moment keine Überraschungen zu erwarten.


Werfen wir einmal einen Blick auf das Seismogramm von gestern (oben - zum Vergrößern anklicken). Das rote und schwarze Beben unterscheidet sich hier optisch in der Aufzeichnung von den blauen Beben in der Mitte. Es sind Beben mit einer längeren Frequenz.




Der Blick auf die grüne Ausschnittvergrößerung (eine Linie stellt 3 Minuten dar) zeigt, dass dieses Beben über 1 Minute andauerte.


Wie kommen nun diese Unterschiede zustande?
Magma und die vorhandenen Gase suchen durch schmale Bodenrisse ihren Weg nach oben. Diese Aufwärtsbewegung übt einen immensen Druck auf die umliegenden Gesteinsschichten aus. Gestein zerbricht oder wird auseinander gerissen und diese Risse beginnen zu vibrieren. Dieser Aufsprengvorgang löst ein Erdbeben mit hoher Frequenz aus. Dringt nun Magma in die Risse ein, reiben und bewegen sich diese Risse und führen zu einem Niedrig-Frequenz-Beben. Auf der Frequenz Skala links können die Vulkanologen nun ablesen, ob es sich um ein "normales Erdbeben" oder um einen Magmaauftrieb handelt. Wie ein Keil treibt die Magma das Gestein auseinander und erzeugte gestern lange Beben im Niederfrequenzbereich von 0,5 bis 2,5 Hz.

Schafft es nun die Magma ihren Weg nach oben kontinuierlich ohne große Unterbrechung immer weiter fortzusetzen - spricht man von einem Tremor.
Das sind die auf dem Seismogramm aufgezeichneten Zitterbewegungungen über Stunden oder Tage, wie wir sie vor der Eldiscreto Eruption erlebt haben. Viele kleine Erschütterungen (Mikrobeben) die sich nahtlos aneinander reihen.

Ich hoffe, diesen Vorgang verständlich erklärt zu haben.

Nun kann man auch diesen Tremor (Vortrieb) hörbar machen. Das menschliche Ohr nimmt allerdings erst ab 20 Hz Schallwellen wahr. Mit technischen Mitteln wurde eine Eruptionssequenz des Vulkan Redoubt in Alaska vom März 2009 hörbar gemacht.
Es ist eine Zeitraffer Aufnahme von einer Stunde Aktivität komprimiert auf etwa eine Minute. Zu hören ist der Tremor der in der Eruption endet.


Sonntag, 22. Dezember 2013

Beben bis ML3,2 auf der Ostseite

NEWS:



Zur späten Stunde noch die aktuelle Entwicklung. Die Beben halten an - heute bisher 44 Erdstöße, davon 22 mit +ML2,0 und 3 mit +ML3,0. Das stärkste Beben hatte ML3,2. Nach meiner Einschätzung dürfte Magma aus großer Tiefe aufsteigen. Das zeigt auch der stärkerer Tremor zwischen 15.00 und 16.00 Uhr an (blaue Wellenbewegung oben).
Die Beben halten sich stabil um die 15 km Tiefe. Betroffen ist die Ostküste (rot) um die Las Playas. Auf der Hochebene liegt El Pinar und unter der Steilküste direkt am Meer das Hotel Parador. Morgen werde ich einige Fotos davon einstellen.

Über Erdrutsche oder Steinschlag wurde bisher noch nichts bekannt. Mindestens 4 Beben wurden von den Anwohnern verspürt. Solange das Bebenzentrum in dieser großen Tiefe liegen bleibt und nicht nach oben aufsteigt, ist im Moment außer vielleicht Steinschlag, keine Eruption zu befürchten.

Vulkan - in den letzten Stunden 12 Beben bis ML2,4

NEWS:







14.45 Uhr - das Zentrum der Erdstöße verschiebt sich nach Südosten. Das bisher stärkste Beben heute mit ML3,2 um 12.16 Uhr aus 16 km Tiefe.
13.28 Uhr - und es geht weiter. Um 10.51 Uhr ein ML2,8 Beben aus 17 km Tiefe im südlichen Inselbereich beim Ort El Pinar.


Innerhalb von 6 Stunden heute Morgen ereigneten sich 12 Beben. 5 Erdstöße lagen dabei über der Magnitude von ML2,0. Nach Tagen der Stille ist nun kurz vor Weihnachten die Bebenaktivität wieder erwacht. Neu dabei ist die Ausgangslage im Golfokessel (siehe IGN Grafik). Waren es in den vergangenen Monaten meist Erdstöße unter dem Inselmassiv um den Berg Tanganasoga, kommen jetzt die Beben aus dem alten Magmazentrum im Golfo. Aber auch bis zur Südspitze sind Beben aufgezeichnet worden. Es ist genau die Linie die bereits der "alte" Eldiscreto vor über 2 Jahren genommen hatte.
Um 1.42 Uhr wurde der Bebenreigen mit einem ML2,1 Erdstoß eröffnet. Dies steigerte sich dann um 4.01 Uhr auf ML2,4 (IGN Tabelle links). Die Beben halten zur Stunde weiter an.
Die Ausgangstiefe liegt zwischen 14 und 17 km - also im Bereich der Magmahauptkammer. Es bleibt jetzt einmal zu beobachten wie lange diese Aktivität noch anhält. Seit gestern bereits kann im Seismogramm eine tremorähnliche Zitterbewegung abgelesen werden. Ob es durch eine Neujustierung der Messgeräte, durch den etwas höheren Seegang oder durch die Bewegung der Magma verursacht wird - kann noch nicht bestimmt werden.

Samstag, 23. März 2013

Vulkan - keine ruhige Nacht

NEWS:
19.48 Uhr - je mehr ich mir den heutigen Bebenverlauf betrachte, treten immer im 4 Stundenrhythmus verstärkte Bebenaktivitäten auf. Die Zwischenzeit dient der Regeneration. Immer waren bisher die roten Linien betroffen. Danach dürfte der nächste Schwall gegen 22.00 Uhr eintreffen.

19.12 Uhr - und noch ein von der IGN nachgetragenes Beben um 18.00 Uhr von ML3,4 in 12 km. Tiefe
18.46 Uhr - drei Beben zwischen 17.52 u. 18.01 Uhr mit ML3,1 - 3,0 - 3,0 in 12 bzw. 13 km Tiefe.

14.50 Uhr - das Beben von 14.09 Uhr hatte ML3,5 und kam aus 15 km Tiefe. Die Geologen kommen mit der Auswertung anscheinend nicht mehr hinterher und haben die Zeit von 13.00 bis 14.00 Uhr übersprungen. Vielleicht werden die Daten noch nachgereicht.
Auch die GPS-Verformungswerte steigen stark an. Die Station HI05 (Leuchtturm im Westen) zeigt jetzt ein vertikale Erhöhung von gut 4 cm (insgesamt dann 16 cm) an.
14.07 Uhr - die Folgebeben waren ML3,1 und 2,8. Für Alle die nicht an die aktuelle Grafik kommen.

11.59 Uhr - ein kräftiger Wuscher mit ML3,4  um 11.05 Uhr aus 16 km Tiefe. Der nachfolgende Tremor ist genau dieser "Spasmodische Tremor". Zwei in der Statistik noch nicht aufgeführte Beben in etwa der gleichen Stärke dürften folgen.

 




Um Mitternacht, genau um 0.01 Uhr, erfolgte ein kräftiger Erdstoß von ML3,5 Er kam aus 15 km Tiefe. Auch um 0.23 Uhr und um 5.19 Uhr jeweils ein ML3,0 Beben aus 16 km Tiefe. Oben ist der aktuelle Seismik Verlauf der vergangenen Stunden zu sehen. Ein beständiger Grundtremor, unterbrochen durch einen stärkeren Spasmodischen Tremor (rot) und viele kleinere Beben. Das Zentrum liegt stabil vor der nördlichen Westküste (Grafik links rot). Die Tiefe hat sich etwas verändert und liegt jetzt zwischen 13 und 17 km Tiefe. Die Magma dürfte sich gestern um ca. 2 Kilometer in die Höhe gearbeitet haben. Liegt aber immer noch tief genug, so daß zumindest  in den nächsten Stunden mit keiner Aktivität an der Erdoberfläche zu rechnen ist.


So sehen die Seismologen im Zeitraffer den Frequenzverlauf (Hz) der gestrigen Beben. Insgesamt wurden von der IGN 91 Beben registriert, davon die Mehrzahl mit 83 Erdstößen von mehr als ML2,0. Viele kleine Beben werden oder können von der IGN nicht erfasst werden. Auch heute bringen wir es bereits auf über 30 Erdstöße. Die Skala muß man allerdings nun nach oben erweitern - davon 3 Beben mit ML3,0 und mehr. Was ist für heute zu erwarten? Wenn die Aktivität so weiter anhält, dürfte es verstärkt Beben über ML3,0 geben. Auch könnten sich die Magmaspitzen weiter nach oben voran schmelzen, so daß die Beben bis zum Abend im 11 km Bereich liegen dürften.
Es wäre jetzt auch einmal an der Zeit aus behördlichem Munde eine Stellungnahme zu hören. Aber hier scheint man keine Notwendigkeit zu sehen und zudem ist Wochenende.




Interessant ist auch die Formation aller vergangenen Bebenzentren. Seit 2011 haben sich sternförmig die registrierten Beben angeordnet. Die jüngste Aktivität ist links oben braun/rot zu erkennen. Den Mittelpunkt bildet der alte Vulkanberg Tanganasoga in der Steilwand des Golfotales. Er ist der Dreh- und Angelpunkt aller magmatischen Bewegungen der vergangenen Jahre. Jetzt würde nur noch um beim Sternbild zu bleiben, der nördliche Golfo in dem Gesamtbild fehlen. Das hoffen wir natürlich nicht.
 
Daß bei all den Aktivitäten auch die Magma seitlich austreten kann, haben wir 2011 bei der Eruption des Eldiscreto im Süden oder im Sommer 2012 an der Westspitze erlebt. Magma und Druck suchen sich einfach den leichtesten Weg und der scheint nicht um den Tanganasoga zu liegen.

Donnerstag, 21. März 2013

Vulkan - der Tremor lebt wieder auf

NEWS:
13.29 Uhr - Die Beben halten an. Heute bereits mehr als 77 Erdstöße. Der Tremor ist fast ganz zurück gegangen. Die Tiefe liegt im Bereich von 13 bis 18 km und die Epilage weiter um die Westspitze.

Seit 3.30 Uhr in der Nacht hat der Tremor wieder eingesetzt.  Allein zwischen 4.38 Uhr und 5.24 Uhr gab es 14 Beben bis ML2,6.
Es war nur eine kurze Stille bis der Vulkan wieder erwacht ist. Es fällt auf, daß sich das Tiefenzentrum jetzt verringert hat. Lag es in den vergangenen Tagen bei 17 km, erfolgten heute auch Erdstöße aus 12 km Tiefe. Die Magma dürfte weiter aufsteigen.


Das Epizentrum liegt wie gehabt vor der Westspitze von El Hierro. Dort wo im Juni/Juli 2013 die zunächst "unentdeckte" Eruption mit heute drei Unterwasser- Vulkankegel liegt. Zur besseren Einordnung werde ich diese Eruptionsstelle in Zukunft als Eldiscreto II beszeichnen.
Bei aller Aktivität bitte nicht vergessen für den Eldiscreto zu Voten. Im NASA Satelliten-Wettbewerb haben wir es jetzt bereits unter die letzten 8 Aufnahmen geschafft. Es wäre natürlich für El Hierro toll, als Foto des Jahres 2012 gekürt zu werden.
Hier geht es zur NASA-Tournament.

Dienstag, 19. März 2013

Vulkan - der erwartete Bebenschwall

NEWS:
19.15 Uhr - der Höhepunkt scheint überschritten. Die Beben nehmen sowohl in der Intensität als auch in der Anzahl ab. Die Nacht bleibt jetzt einmal abzuwarten, ob sich dieser Trend bestätigt.

17.30 Uhr
Die Beben verlagern sich weiter zur Westspitze (rot).  Die Entstehungstiefe liegt zwischen 17 und 18 km. Der Tremor hat nachgelassen. Heute offiziell bereits 96 Beben, davon fast alle über ML2,0 und vier Erdstöße mit einer Größe von ML3,0 und mehr. Es sieht so aus als würden die Beben weiter nach Süden wandern. Zur Zeit steht kein Forschungsschiff zur Verfügung, so daß der Rettungskreuzer Salvamar zur optischen Beobachtung der Meeresoberfläche im Mar de las Calmas und der Westspitze unterwegs ist.
 

 

In der Nacht ging die Bebenserie unvermindert weiter (IGN Grafik oben). Bis jetzt (6.51 Uhr) wurden von der IGN über 156 Erdstöße registriert. Die Beben lagen meist zwischen ML2,5 und als bisher stärkster Erdstoß bei ML3,1. Auf der AVCAN Karte (links) befindet sich das Epizentrum an der Golfo Westküste um Sabinosa. Die Ausgangstiefe hat sich im Moment auf eine Tiefe von 17 bis 18 km stabilisiert. Aufgrund der Dynamik der Aktivität ist davon auszugehen, daß große Mengen Magma aus tieferen Erdschichten in die Magmahauptkammer nachdringen. Diese nachrückende Masse braucht Platz und erweitert den Raum. Dabei entstehen diese Beben. Der Innendruck wird immer größer und hat auch schon an der Inseloberfläche zu einem weiteren Ausbeulen (Verformung) des westlichen Golfotales geführt. Genaue Messergebnisse liegen allerdings noch nicht vor.
Auch wenn einige Wissenschaftler aufgrund fehlender Signale noch von keinem Tremor sprechen, zeigt aber der Kurvenverlauf der Seismografen heute Morgen eindeutig die vorrückende Magma. Der Tremor entsteht, wenn Magma Gestein aufbricht und dabei kleine Mikro- Zitterbewegungen verursacht.
Es ist im Augenblick noch nicht zu sagen, ob es die Magma und die Gase an die Oberfläche schaffen. Bei einer Fortdauer dieser heftigen Aktivität ist es aber nicht mehr auszuschließen.
Zu beobachten bleibt die Entstehungstiefe der Erdstöße. Ab 5 bis 8 km Tiefe wird es aber immer wahrscheinlicher.
Das Aktivitätsfeld kann sich bei flacheren Beben durchaus weiter nach Süden verschieben.
Die letzte derart starke Bebenaktivität hatten wir im Oktober/November 2011, die dann zum Ausbruch des Eldiscreto geführt hat.
Die IGN Seiten sind heute wegen Überlastung nur schwer zu erreichen. Von offiziellen Stellen herrscht noch Schweigen. Die Emergencia Seite des Cabildo von El Hierro ist nicht am Netz. Umfassende und schnelle Information eben.
 

Die Bebenauflistung der vergangenen Stunden. Es bleibt jetzt heute genau zu beobachten wie sich die Situation weiter entwickelt. Auch wäre es wünschenswert, daß die 2. Eruptionsstelle vom Juni/Juli 2012 an der Westspitze der Insel genau beobachtet wird. Genau hier liegt im Moment das Epizentrum. Eine erhöhte Gasemission dürfte jetzt noch nicht messbar sein, dafür liegen die Beben noch zu tief. Es bleibt also weiter spannend.

Mittwoch, 2. Januar 2013

El Hierro Vulkan - Epizentrum im Golfo bleibt stabil

NEWS: 16.36 Uhr - etwas ruhiger geht es weiter. Heute bisher 17 Beben bis ML2,4 in 17 bis 24 km Tiefe.


Der Bebenschwall hat inzwischen etwas nachgelassen. Gestern gegen 17.33 Uhr setzte zusätzlich der Tremor ein (IGN Grafik oben - grün anschwellende Linie). Für gut eine Stunde reihten sich unzählige Minibeben dicht hintereinander. Dies lässt auf ein Vordringen der Magma in engeren Kanälen horizontal oder auch vertikal schließen. Die heiße und flüssige Magma "sprengt" sich dabei den Weg frei und erzeugt diese Zitterbewegungen. Nach den IGN Messergebnissen hatten wir gestern insgesamt 43 Beben . Der stärkste Erdstoß mit ML2,6 erfolgte um 21.15 Uhr in 17 km Tiefe und damit immer noch nicht für den Menschen auf der Oberfläche spürbar. Die örtliche Lage liegt unverändert im Norden des Golfo um die Roque de Salmorfelsen (Avcan Karte). Auch im Tiefenspektrum gibt es keine Veränderung. Alles spielt sich in einer Tiefe zwischen 17 und 22 km ab. Heute Morgen bereits 5 weitere Beben bis ML2,3.


Damit man sich auch räumlich die Tiefe des neuerlichen Bebenschwall vorstellen kann, links eine Grafik. Die roten Punkte sind die Auftaktbeben vom 31.12.2012. Grün dargestellt alte Bebenzentren des vergangenen  Jahres. Es fehlt also noch Einiges bis die Magma die Oberfläche erreichen könnte. Hier geht es zur Video- ANIMATION (Danke an dfmorvan)

Mittwoch, 26. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - doch eine andere Ursache ?

NEWS:
15.50 Uhr - Die spanische Luftwaffe hat in den frühen Morgenstunden zwei engl. Notfallpatienten vom Kreuzfahrtschiff "Braemar" 550 km südwestlich von El Hierro evakuiert. Ausgangsbasis war der Flughafen El Hierro von dem ein Helikopter vom Typ Superpuma und ein Begleitflugzeug Fokker 27, das die Navigation und Funkverbindung übernahm, starteten. Die Patienten wurden mit der Seilwinde von Bord geholt und zunächst nach El Hierro gebracht. Von hier ging es direkt mit der Fokker weiter zur Uniklinik Las Palmas auf Gran Canaria. Beide Maschinen stammten vom Geschwader 802 SAR der Air Base Gando (Gran Canaria). Die Rettungsaktion dauerte insgesamt 11 Stunden.

Die gestern im Seismogramm plötzlich anschwellenden Zitterbewegungen auf El Hierro dürften doch eine technische bzw. menschliche Ursache haben. Auch auf den Nachbarinseln waren ähnliche Aufzeichnungen feststellbar. Links die Aufzeichnung von heute Morgen.  Witterungseinflüsse wie hoher Wellengang, Starkregen oder Sturm schließe ich aus, da zur Zeit keine abnormale Wettersituation auf den Kanaren herrscht. Normale See, kein Sturm und kein Regen. Auch auf den Webcams (links unten) zu beobachten.  Diese Faktoren haben in der Vergangenheit  bereits mehrmals den Untergrund in Schwingungen versetzt und wurden von den Seismografen aufgezeichnet.

Vielmehr könnte der CTIG Seismograf auf El Hierro von der IGN doch am Heiligabend umgestellt und neujustiert worden sein. Von der staatlichen IGN ist davon allerdings nichts zu hören.

Von seiner seit 1. November 2012 sehr groben und unempfindlichen Einstellung dürfte er nun wieder den Stationen der Nachbarinseln angepasst worden sein. So haben wir jetzt zumindest realistische Vergleichswerte.
Die plötzlich auftretendenden und auch heute immer noch anhaltenden Schwingungen auf den Westinseln lassen sich damit aber noch immer nicht befriedigend erklären.

Heute Morgen um 5.57 Uhr ein schwaches ML0,8 Beben in 8 km Tiefe im Golfo.

Dienstag, 25. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - setzt wieder der Tremor ein ?

NEWS:
15.59 Uhr - komme gerade vom Hafen - Wind und Wellengang ist zumindest auf La Palma normal. 70 km entfernt in El Hierro dürfte es auch nicht viel anders sein. Die Geräte waren bisher völlig unterschiedlich justiert. Vielleicht wurde das angeglichen. Bisher konnten nur Beben von mehr als ML1,5 erkannt werden. Das könnte die einzige erklärbare Ursache sein. Es bleibt abzuwarten, ob sich im Laufe des Tages eine Änderung zeigt.

Seit einem schwachen Erdstoß am Heiligabend um 15.18 Uhr mit ML1,6 in 15 km Tiefe vor der Südwestküste (Grafik) setzt wieder harmonischer Tremor ein. Fortlaufende leichte Beben die sich auf dem Seismogramm als Zitterbewegungen wiederspiegeln. Es ist aufsteigende Magma die beim Vordringen Erschütterungen erzeugt. Da die IGN Geräte sehr grob eingestellt sind -ich hatte darüber berichtet- und man sich nicht vorstellen kann, daß die IGN gerade an Heiligabend eine Feinjustierung an ihren Seismografen vorgenommen hat, deuten alle Indizien darauf hin.

Zwischen 17.00 und 18.00 Uhr gestern Nachmittag (links) setzen die ersten Auffälligkeiten ein. Über die vergangene Nacht hat sich dieser Tremor verstärkt (Grafik unten). Es bleibt heute einmal abzuwarten wie sich der Ablauf weiter entwickelt.
 

Dienstag, 4. Dezember 2012

El Hierro Vulkan - Magmaverschiebungen ?

NEWS:
Wenn man seit über einem Jahr täglich die Aufzeichnungen des CHIE- Seismografen beobachtet, fallen natürlich auch kleinste Veränderungen sofort auf. Seit der vergangener Nacht wird die sonst nur von gelegentlichen Beben veränderte Linie von feinen aber regelmäßigen Erschütterungen unterbrochen. Wie die Aufzeichnung oben von heute Morgen zwischen 6.00 und 7.00 Uhr zeigt gibt es Unregelmäßigkeiten im Untergrund.
Das könnten wetterbedingte Ursachen, wie starke Brandung oder Starkregen oder Bauarbeiten in der Nähe der Station sein. Allerdings ist zur Zeit die Wetterlage um El Hierro ruhig und Bauarbeiten in der Nacht dürften auch nicht die Ursache sein.

Es könnte auf ein Vordringen der Magma deuten oder einfach eine Magmaverschiebungen sein. Leichte Erschütterungen die durch die Bewegung entstehen und aufgezeichnet werden. Wir kennen das vom letzten Jahr als Magma aufstieg und in der Folge stärkere Erschütterungen - der Tremor mit seinem markanten Zackenbild, einsetzte.
Bobachtbar waren diese schwachen Erschütterungen von 4.00 Uhr in der Nacht bis ca. 8.00 Uhr am Morgen.
Der restliche Tag bis jetzt verlief wieder in geordneten Bahnen. Auch hat die IGN diese Ausschläge nicht als Beben eingestuft.
Es bleibt jetzt zu beobachten ob diese Entwicklung wieder auftritt und sich evtl. sogar verstärkt.

Mittwoch, 31. Oktober 2012

El Hierro - die Natur macht was sie will

NEWS:
9.06 Uhr - Erdstoß von ML1,9 in 21 km Tiefe am Tanganasoga

Auch am Dienstag 3 Beben bis ML1,8. An der Westspitze (blau) in 21 km Tiefe und im Golfo in 9 km Tiefe.
Bereits heute Morgen weitere Erdstöße (siehe Grafik links) die allerdings von der IGN noch nicht ausgewertet wurden.

Wenn Sie sich links die Seismo Aufzeichnung von La Palma vom gestrigen Tag anschauen, fällt Sonderbares auf. Ab 13.30 Uhr wird die Strichlinie (grün) immer dicker. Ein untrügliches Zeichen für ein Bebenzittern mit zunehmender Tendenz. Man nennt das Ganze auch "Tremor". Kleine Beben die sich so eng aneinander reihen, daß sie ein breites Band ergeben. Der Seismograf zeichnet alle Erschütterungen auf. Nicht nur vulkanische Beben sondern auch Erdrutsche oder die Vibrationen die von schweren Baumaschinen verursacht werden.
Gestern um die Mittagszeit setzte auf La Palma ein sintflutartiger Regen ein der innerhalb kürzester Zeit die Barrancos (Schluchten) mit Wasser füllte. Die sonst trockenen Barrancos verwandelnden sich in Minutenschnelle in reissende Ströme und das Wasser schoss aus den Bergen Richtung Meer. Die dadurch verursachten Erschütterungen wurden als Tremor aufgezeichnet.
 
Womit wir beim Wetter sind. Am schlimmsten hat es La Palma erwischt. Gestern Stürme bis 120 km/h und kräftiger Niederschlag. Der Flugplatz musste geschlossen werden und die für jeden Dienstag eingeplante Visite des Kreuzfahrtschiff "AIDAsol" endete bereits vor der Hafeneinfahrt. Die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma stand unter Wasser und es gab große Schäden in den nördlichen Bananenplantagen.
Heute Morgen hat sich der Wind gelegt, aber es gießt weiter aus Kübeln. Weitere Infos dazu auf meiner La Palma Seite.

Nicht ganz so extrem hat es El Hierro erwischt. Aber auch hier liegt heute die Regenwahrscheinlichkeit bei 100%. Die Insel wird also endlich auch das langersehnte Nass ab bekommen.
 

Montag, 17. September 2012

El Hierro Vulkan - neuer Magma-Nachschub

NEWS:
15.18 Uhr - Heute bereits rund 50 Beben mit etwas nachlassender Tendenz. Die Tiefe liegt weiter bei 19 bis 23 km. Laut Involcan beträgt der vertikale Anstieg der Verformung in La Restinga 3,10 cm und die horizontale Verschiebung nach Südosten 0,61 cm. In La Frontera ein Anstieg von 2,90 cm und eine horizontale Verschiebung von 1,62 cm.
17.35 Uhr - jetzt auch wieder Beben von ML1,7 im Golfo (Küste) in 10 und 11 km Tiefe.

Die Beben halten unvermindert an. Das Zentrum (rot) der vergangenen Nacht lag westlich von El Pinar mit der Tendenz Richtung Süden ab zuwandern. Gestern hatten wir bereits einzelne Beben (Blau) im Küstenbereich bei der alten Eldiscreto Eruptionsstelle. Der Ausgangspunkt der Erdstöße liegt unverändert in 19 bis 23 km Tiefe. Ein Tremor ist seit gestern Abend nicht mehr zu verzeichnen und daher die einzelnen Erdstöße besser zu zählen. 199 Beben allein am Sonntag, davon 70 Beben zwischen ML2,0 und ML3,0.
Die Bebenstärke der vergangenen Nacht lag in der Spitze bei ML3,0
 
20.49 Uhr - ML2,6 in 22 km Tiefe
21.55 Uhr - ML2,6 in 22 km   "
01.24 Uhr - ML3,0 in 20 km   "
05.06 Uhr - ML2,8 in 23 km   "
 

Wie nicht anders zu erwarten hat sich durch das Eindringen neuer Magma in die Hauptkammer der Druck kräftig erhöht und die Insel weiter in die Höhe gehoben.
Nach den neuesten GPS Messwerten der Uni Nagoya die die Messpunkte auf El Hierro betreibt, hat sich vor allem der Südteil in den letzten Tagen um bis zu 2 cm verformt (Pfeile).
Die Messgrafiken (links) stammen von HI08 El Pinar, HI09 La Restinga und HI10 Tacaron.
Die Messtrecke erfasst den Zeitraum von Juni 2012 bis heute. Der kräftige Satz (roter Bereich) nach oben erfolgte im Juli 2012 bei den starken Beben an der Westspitze. Seitdem blieb die Verformung auf hohem Niveau relativ stabil bis zum vergangenen Wochenende. Nun scheint sie weiter anzusteigen.

Was verrät uns nun diese Statistik?

Der Druckaufbau im Untergrund wird größer und stärker. Er hat die Macht Millionen von Tonnen Gestein in die Höhe zu lupfen. In unserem Fall die halbe Insel El Hierro aus ihren Angeln zu heben. Über kurz oder lang wird er einen Weg und ein Ventil finden um die angestaute Energie in Form von Lava und Gase in die Atmosphäre abzugeben.

Sonntag, 16. September 2012

El Hierro Vulkan - Beben von ML3,2

NEWS:
11.48 Uhr - um 8.48 Uhr Beben von ML3,0 in 19 km Tiefe bei El Pinar (Hochebene). Nach den jüngsten GPS Messergebnissen von heute Morgen hat sich die Insel bis zu 2 cm mehr aufgebläht bzw. verschoben.
NT: Die größten Verwerfungen haben wir im Südosten bei El Pinar und Restinga.

15.44 Uhr - die IGN hat sich gemeldet und bestätigt in einer Kurzmitteilung, daß seit Freitag eine neue Serie von Beben in ca. 20 km Tiefe in der Gegend von El Pinar begleitet von einer Inselverformung stattfindet -  ( das war der ganze Inhalt der Mitteilung auch schon).

17.59 Uhr - Die Beben halten weiter an. Hier nur die Auflistung von 14.00 bis 15.33 Uhr mit Erdstößen über ML1,5 (zum Vergrößern anklicken).
22.10 Uhr - mal was Neues - ein ML3,7 Beben bei mir vor der Haustür, ca 10 km nördlich von La Palma in 73 km Tiefe.


Heute bleibe ich bei der IGN Karte, da hier übersichtlich der Bebenverlauf der letzten Stunden zu erkennen ist. Begonnen haben die Tiefenbeben vor 36 Stunden im Golfo (gelb) Sie haben sich unter der Golfo-Abruchkante (blau) in das Zentrum der Insel (rot) in den letzten Stunden vorgearbeitet. Das Ganze darf man sich nicht als Magmakanal sondern als große Magmakammer im Untergrund vorstellen. Im südlichen Bereich dieser Kammer schießt wahrscheinlich im Moment unter hohem Druck neues Material ein das Platz braucht und die Beben verursacht. Alles verläuft in großen Tiefen von 19 bis 25 km. Zum besseren Verständnis der vor Ort Situation unten eine Google Satelliten-Draufsicht.
Oben links das Golfotal mit La Frontera. Der gestrichelte Bereich ist die über 1000 Meter hohe Steilwand und in etwa auch die Gemarkungsgrenze zwischen La Frontera und El Pinar (rechts). Unter dieser grünen Hochebene (Kiefernwald) mit +++ gekennzeichnet befindet sich das Epizentrum. Es sind nur wenige Hundert Meter bis zur Abruchkante mit dem Tanganasoga - und das macht die Sache für Steinschlag und Erdrutsch gefährlich.
Gestern hatten wir um 13.13 Uhr in diesem Bereich als stärkstes Beben einen ML3,2 Erdstoß  in 24 km Tiefe.
 

Die Gesamtbilanz des gestrigen Samstag ist auch nicht "ohne". 167 Beben, davon allein 124 Erdstöße mit mehr als ML2,0 (roter Balken). Lange muß man suchen um Tage mit derart vielen ML2 und mehr Magnitude Beben zu finden. Es gibt in der gesamten Bebenbilanz der zurückliegenden Monate nur zwei Tage mit ähnlich hohen Werten.
So dramatisch die Statistiken auch aussehen, auf der Insel selbst ist davon nur wenig zu spüren. Erst ab ML3,0 ist ein Beben für den Menschen wahrnehmbar. Das wurde ja gestern auch in den Kommentaren bestätigt.
Das Leben auf El Hierro nimmt seinen gewohnten Lauf. Es wird zwar darüber gesprochen, aber solange nicht das eigene Dach oder ein Lavabrocken auf den Kopf fällt oder durch behördliche Maßnahmen Einschränkungen (Tunnelsperrung, Evakuierung) erfolgen, bleibt es ein Nebenthema. Wichtiger sind da schon die lange Trockenperiode, das Wetter und die Ziegen.

Auch die Informationspolitik darf nicht mit deutschen Maßstäben gemessen werden. Falls überhaupt - und das war bisher Fehlanzeige - Daten und Informationen an die Bevölkerung dringen, sind sie gefiltert oder hoch wissenschaftlich und damit für viele unverständlich formuliert.
"Was ich nicht weiß, das macht mich auch nicht heiß" - damit ist man bisher gut gefahren und es hat auch bisher alles gut geklappt. Warum sollte man das jetzt plötzlich ändern ?
Es ist eine etwas andere Logik und der Mentalität der Herrenos angepasst. Für ein deutsches Hirn oft nicht zu verstehen.
Angekündigt wurde ein behördliches Kommuniqué oder auch eine Pressekonferenz. Das wird wohl dann die kommende Woche erfolgen.
Solange die Beben in dieser großen Tiefe wirken, besteht keine Gefahr einer Eruption. Auch wird sich das Magma nicht den längsten Weg durch die Inseloberfläche suchen. Wenn - dann schon wieder in der Randzone am Meer.
Der Tremor hat heute Morgen etwas nachgelassen. Die Beben halten aber weiter unvermindert an.