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Montag, 15. Februar 2016

Tauchgang zum El Hierro Vulkan

Tauchboot JAGO besucht Vulkan Eldiscreto


Der Tauchgang zum Unterwasser-Vulkan Eldiscreto an der Südspitze von El Hierro gestaltete sich schwieriger als erwartet.
„18 Meter… 12 Meter… 7 Meter pro Sekunde. Und los!
Dem Team der POSEIDON-Expedition bleiben nur wenige Momente, um das Tauchboot JAGO vor El Hierro auszusetzen. Der Wind frischt auf und flaut ab, dreht hin, dreht her, türmt Wellenberge auf und peitscht Gischt aufs Deck, wo wir alle auf  “das Zeitfenster” warten“ …

– so beschreibt Maike Nicolai von GEOMAR (Fotos) die letzten Tage an Bord des Expeditionsschiff POSEIDON vor El Hierro´s Küste ... Weiterlesen

Sonntag, 9. Februar 2014

Die Geburtswehen eines Unterwasser-Vulkan

NEWS:



Am 29. Januar 2014 erfasst die Advanced Land Imager (ALI) auf dem Satelliten Earth Observing-1 (EO-1), diese Unterwasser Eruption. Es ist der Kavachi, ein Unterwasser-Vulkan am südlichen Rand der Salomonen-Inseln im westlichen Pazifik. Die NASA Satellitenaufnahme oben, zeigt die durch das austretende Gas und Aschepartikel verfärbte und abdriftende Meeresverfärbung. Ähnliche Meeresverfärbungen hatten wir 2011 noch detaillierter bei der Eldiscreto Eruption im Süden von El Hierro beobachten können.

Bereits mindestens 8 Ausbrüche wurden seit dem Jahre 1939 hier beobachtet. Die NOAA Aufnahme links entstand während einer Erkundungsexpedition am 14.5.2000. Trotzdem hat es der Kavachi bis heute nicht geschafft, eine dauerhafte Insel über der Meeresoberfläche zu entwickeln. Immer wieder wurde die aus dem Meer ragende Vulkanspitze durch abrutschende Lavafragmente und die starke Meeresströmung nach bereits wenigen Tagen abgetragen. Die Basis des Kavachi Vulkan liegt auf 1100 m Meerestiefe und soll einen Durchmesser von inzwischen rund 8 km haben. Auch dieses Mal erwarten die Wissenschaftler keine neue Insel. Er wird also noch einige Anläufe benötigen, bis sich ein tragfähiges Fundament gebildet hat.

Während es zur Zeit auf unserem Globus eine Reihe von Vulkan Eruptionen und noch mehr Erdbeben gibt, bleibt es seit 6 Wochen um El Hierro verhältnismäßig ruhig. Ich denke, dass das starke ML5,1 Beben am 27.12.13 sehr viel Kraft gekostet hat und sich die aufgebauten Spannungen in der äußeren Erdkruste erst einmal entladen haben. Aber es gab auch am 7.2.14 ein ML1,5 und gestern zwei Beben bis ML1,7. Das Zentrum liegt um den Tanganasoga (IGN Grafik) in 10 bis 12 km Tiefe. Der Kammerdruck bleibt mit kleinen Abweichungen stabil, aber auf hohem Niveau.

Je länger diese "Ruhephase" nun andauert, desto mehr "Spannungsdruck" kann sich wieder aufbauen. Auch in dieser Phase wirkt der vorhandene Innendruck auf das umliegende Gestein und wird die Kammern und Kanäle weiter dehnen und ausweiten und das erzeugt neue Spannung und Energie.
Zu wünschen wäre eigentlich eine etappenweise Entladung durch kleinere Energieabgaben. Die Beben würden dabei schwächer ausfallen.

Neuer Magmanachschub aus größerer Tiefe scheint im Moment nicht zu erfolgen, da seit Wochen keine Erdstöße aus 15 und mehr Kilometer Tiefe registriert werden.
Es bleibt also interessant die weitere Entwicklung genau zu beobachten. Treffen die Einschätzungen  zu oder hat die Natur gar einen ganz anderen Weg im Auge.

Samstag, 4. Januar 2014

Vulkan - Eldiscreto Schwesterinsel wächst weiter

NEWS:
12.27 Uhr - Beben um 11.38 Uhr von ML2,8 aus 9 km Tiefe an neuem Standort östlich vom Eldiscreto. Gefolgt um 11.39 Uhr von einem ML1,8 Erdstoß aus 10 km Tiefe und gleichem Ausgangspunkt.


Gestern Abend um 21.31 Uhr ein ML2,0 Beben aus 16 km Tiefe vor der Westspitze. Während es unter El Hierro in den ersten Tagen des Neuen Jahres relativ ruhig bleibt, hat sich der Unterwasservulkan vor der japanischen Küste weiter aufgebaut. Innerhalb von nur 4 Wochen hat sich seine sichtbare Inseloberfläche verdreifacht (Foto oben). Wie die Aufnahmen der Japan Coast Guard (ICG) und der NASA zeigen, hat sich die erstmals am 20.11.2013 entdeckte kleine Insel mit rund 200 Meter Durchmesser in kurzer Zeit auf 56.000 m² vergrößert. Die neue Insel liegt rund 1.000 km südlich von Tokio und wurde auf den Namen "Niijima" getauft. Ein für Europäer schwer auszusprechender Name mit drei iii und dazwischen noch einem j. Die Japaner hoffen nun, dass diese Insel auch erhalten bleibt und weiter wächst. In der Vergangenheit wurden schon mehrfach neue kleine Inseln innerhalb kurzer Zeit von der Erosion weggespült oder durch einen neuerlichen Vulkanausbruch auseinander gesprengt. Neugeburten können durch ihr Eigengewicht von der Schwerkraft nach der Abkühlphase wieder unter der Wasserlinie verschwinden oder durch die Wellentätigkeit soviel Sediment, Schlamm und Vulkangestein verlieren, dass sie schnell der Vergangenheit angehören. Jetzt glauben aber die Wissenschaftler von der Japan Meteorological Agency Japan, dass durch weiteren Lavaauswurf eine dauerhafte Insel gebildet wird.


Diese Satellitenaufnahme aus dem Advanced Land Imager (ALI) des NASA Earth Observing-1 (EO-1), kommt uns irgendwie bekannt vor. Auch der Eldiscreto vor La Restinga hatte eine noch viel schönere Meeresverfärbung verursacht. Diese Aufnahme wurde damals von der NASA zum Satellitenbild des Jahres 2012 gekürt. Leider hat es das Patronato de Turismo bis heute nicht verstanden oder gewollt, das Siegerbild werbewirksam einzusetzen. Dies ist aber ein andere Geschichte.

Die neue japanische Niijima- Insel liegt nur 500 m von der unbewohnten Insel Nishino-Shima entfernt und hat bereits eine Höhe von 20 bis 25 m über die Wasserlinie erreicht. Ganz so weit hat es Eldiscreto damals nicht geschafft. Ihm fehlen noch 88 m bis zur Meeresoberfläche.
Aber was nicht ist, kann vielleicht noch werden.

Freitag, 22. November 2013

Vulkan - Was wäre wenn ...

NEWS:
Samstag, 23.11.13 - um 16.16 Uhr ein ML2,4 Beben aus 13 km Tiefe jetzt etwas nördlich des Tanganasoga/Malpaso

Ein Unterwassereruption hat eine neue Insel erschaffen. Es ist nicht der wiedererwachte Eldiscreto und auch nicht bei El Hierro geschehen. Im fernen Japan weit ab von bewohntem Gebiet - im Pazifik, hat es dieser Vulkan über die Meeresoberfläche geschafft. Vor wenigen Tagen wurde die japanische Küstenwache Zeuge wie sich eine ca. 200 Meter im Durchmesser große neue Vulkaninsel erhob. Sie liegt im sogenannten pazifischen Feuerring in der Ogaswara- Kette die aus 30 unbewohnten Inseln - den Bonin-Inseln, besteht.
So ähnlich hätte sich auch der Eldiscreto von El Hierro seinen Weg an das Tageslicht verschafft. Ihm ging aber 87 Meter unter der Wasserlinie die Puste (zunächst) aus.
Das Japanische RT-TV hat das jetzige Naturereignis gefilmt. Hier geht es zum Video

Man überlegt sich natürlich - Was wäre wenn ...  das 2011 vor El Hierro passiert wäre.

Wir hätten jetzt einen vorzeigbaren Eldiscreto, ein Touristenmagnet vor La Restinga und für die Bewohner eine Sorge weniger.
Der Magmakammerdruck hätte sich normalisiert, die aufgeblähte Inseloberfläche hätte wieder ihre ursprüngliche Form angenommen, keine ständigen Erdbeben -
Normalzustand einfach und eine vorgelagerte Insel mehr.

Wenn nicht dieses Wörtchen "wenn" wäre. Fantasieren und Träumen darf man. Vielleicht wäre auch Alles ganz anders gekommen !


Spektakulär sah auch gestern das IGN Seismogramm von El Hierro aus (Grafik links). Kräftige Ausschläge in den buntesten Farben in der Größenordnung einer ML5,0 Bebenserie ließen für den gelegentlichen Betrachter Schlimmes vermuten. Es war aber nur (wieder) eine technische Störung, die dieses abstrakte Bild auf die Rolle zauberte.

Tatsächlich hatten wir gestern 9 schwache Beben bis zu einer Stärke von ML2,2 aus 13 km Tiefe unter dem Tanganasoga. Heute ging es bisher mit 5 Beben an gleicher Stelle und ähnlicher Tiefe weiter.

Im Moment also keine Anzeichen auf ein schnelles Ende.

Montag, 13. Februar 2012

El Hierro Vulkan - und es rumpelt weiter

NEWS: - 8.27 Uhr - Beben von 1,8 RSk. in 11 km Tiefe im Süden
Fast 13.000 Erdbeben seit dem 19.7.2011. Ohne Unterbrechung rumpelt es nun schon seit fast 7 Monaten im Untergrund. Viele kleine Erdstöße die nur von den Messgeräten aufgezeichnet werden und für den Menschen nicht spürbar sind. Aber sie sind da. Auch der gestrige Sonntag machte da keine Ausnahme. Um 11.28 Uhr ein Beben mit 2,0 RSk. und um 22.06 Uhr mit 1,9 RSk. in 9 km bzw. 10 km Tiefe. Auf der Avcan Grafik (links), die den Zeitraum vom 1.1.12 bis heute darstellt, also die letzten 6 Wochen, ist die Zunahme der Beben und das Ansteigen der Bebentiefe Richtung Erdoberfläche zu erkennen.

Die meisten Beben kommen inzwischen aus nur noch 10 km Tiefe. Ein Zeichen dafür, daß sich die Magmablase immer weiter nach oben voran arbeitet. Durch das Wegsprengen und das Aufschmelzen der Magma Kammerdecke entstehen diese Erschütterungen. Natürlich kann dieser Vorgang abrupt abreißen, wenn der Förderdruck aus den tieferen Erdschichten nachlässt. Im Moment deutet jedoch nichts darauf hin.
Etwas Aufregung gab es gestern Vormittag als vor den Augen von tausenden Webbeobachtern ein privater Katamaran bis an die Eruptionsstelle heran fuhr. Noch gilt die 4 Meilen Sperrzone (ca. 7,2 km) um die Ausbruchstelle. Lediglich ein schmaler Korridor von der Hafenausfahrt Richtung Osten ist freigege- ben. Das Boot kam aus La Gomera und verschwand später Richtung Westen.  Es stellt sich natürlich die Frage, warum die Polizei bzw. der Krisenstab tatenlos zusieht. Der Seenotkreuzer liegt immer startbereit im Hafen und wäre in wenigen Minuten vor Ort. Dies ist nicht der erste Vorgang dieser Art. Bereits vor Wochen ist ein Segelboot tief in die Sperrzone eingedrungen.
Bild: picture alliance / dpa
Auch andere Unterwasser-Vulkane hinterlassen ihre Spuren. Wie dieser Ausbruch im Juli 2005 im Pazifik. Dampfende Lava und die grün/gelbliche Meeres- verfärbung kennen wir ja schon. Aber - und da stimmen Sie mir sicher zu, nicht in dieser Brillanz und Vielfältigkeit wie das unser Eldiscreto kann.