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Samstag, 10. März 2012

El Hierro Vulkan - kleine und große Katastrophen

NEWS: Heute um 15.06 Uhr Beben mit ML2,1 im Süden. Tiefe noch unbekannt.

Auch Gestern und in der Nacht gab es wieder vier leichte Beben bis ML1,1 auf der Richterskala.
Das Kanarische Ministerium für Sicherheit hat das Sperrgebiet um die Eruptionstelle auf einen Radius von 0,5 Seemeilen neu festgelegt. In diesem Bereich sind alle Aktivitäten wie Angeln, Sport oder Tauchen verboten. Die maritime Sperrzone bleibt der technischen und wissenschaftlichen Forschung vorbehalten.

Kleine und große Katastrophen gab es auf El Hierro immer wieder. Ob es in der Vergangenheit durch Missernten und die dadurch ausgelösten Hungerkatastrophen waren, oder von Afrika einfallende Heuschreckenschwärme oder das von Seuchen verursachte große Viehsterben. In der Vorzeit veranlasste es immer wieder die Herrenos zu Tausenden auszuwandern. Bevorzugte Ziele waren Kuba, Venezuela und Argentinien. Die letzte große Auswanderungswelle erfolgte um 1960.
Aber auch in jüngerer Zeit blieb El Hierro nicht von Katastrophen verschont. Es waren wohl mehr begrenzte Ereignisse wie große Waldbrände oder Unwetter. Vor einigen Jahren vernichtete ein großer Waldbrand auf der Hochebene (Bild vom Golfotal aus gesehen) große Baumbestände.

Vor allem Unwetter mit sintflutartigen Regenergüssen gehören fast schon zum winterlichen Alltagsbild auf der Insel. Die durch die Regenmassen verursachten Steinschläge und Erdrutsche, lassen immer wieder große Fels- und Gesteinsbrocken im Golfotal in die Tiefe rutschen. So wie das 2007 verschüttete Lagartario, eine Forschungs- und Aufzuchtstation für Riesen-Eidechsen, unter der 1000 m hohen Golfo- Steilwand. "Kleine Katastrophen" die sich immer wieder ereignen.
Etwas Besonderes war da aber schon der jüngste Eldiscreto-Vulkanausbruch. Auch wenn er nur bedingt als "Katastrophe" einzustufen ist, wird er sicher lange in den Köpfen der Herrenos und ihrer Nachkommen eingebrannt bleiben. Leicht hätte es sich zu "der Katastrophe" des  21. Jahrhunderts für El Hierro entwickeln können. Sind wir Alle froh, daß er sich vor der Insel im Meer seinen Platz ausgesucht hat.


Montag, 13. Februar 2012

El Hierro Vulkan - und es rumpelt weiter

NEWS: - 8.27 Uhr - Beben von 1,8 RSk. in 11 km Tiefe im Süden
Fast 13.000 Erdbeben seit dem 19.7.2011. Ohne Unterbrechung rumpelt es nun schon seit fast 7 Monaten im Untergrund. Viele kleine Erdstöße die nur von den Messgeräten aufgezeichnet werden und für den Menschen nicht spürbar sind. Aber sie sind da. Auch der gestrige Sonntag machte da keine Ausnahme. Um 11.28 Uhr ein Beben mit 2,0 RSk. und um 22.06 Uhr mit 1,9 RSk. in 9 km bzw. 10 km Tiefe. Auf der Avcan Grafik (links), die den Zeitraum vom 1.1.12 bis heute darstellt, also die letzten 6 Wochen, ist die Zunahme der Beben und das Ansteigen der Bebentiefe Richtung Erdoberfläche zu erkennen.

Die meisten Beben kommen inzwischen aus nur noch 10 km Tiefe. Ein Zeichen dafür, daß sich die Magmablase immer weiter nach oben voran arbeitet. Durch das Wegsprengen und das Aufschmelzen der Magma Kammerdecke entstehen diese Erschütterungen. Natürlich kann dieser Vorgang abrupt abreißen, wenn der Förderdruck aus den tieferen Erdschichten nachlässt. Im Moment deutet jedoch nichts darauf hin.
Etwas Aufregung gab es gestern Vormittag als vor den Augen von tausenden Webbeobachtern ein privater Katamaran bis an die Eruptionsstelle heran fuhr. Noch gilt die 4 Meilen Sperrzone (ca. 7,2 km) um die Ausbruchstelle. Lediglich ein schmaler Korridor von der Hafenausfahrt Richtung Osten ist freigege- ben. Das Boot kam aus La Gomera und verschwand später Richtung Westen.  Es stellt sich natürlich die Frage, warum die Polizei bzw. der Krisenstab tatenlos zusieht. Der Seenotkreuzer liegt immer startbereit im Hafen und wäre in wenigen Minuten vor Ort. Dies ist nicht der erste Vorgang dieser Art. Bereits vor Wochen ist ein Segelboot tief in die Sperrzone eingedrungen.
Bild: picture alliance / dpa
Auch andere Unterwasser-Vulkane hinterlassen ihre Spuren. Wie dieser Ausbruch im Juli 2005 im Pazifik. Dampfende Lava und die grün/gelbliche Meeres- verfärbung kennen wir ja schon. Aber - und da stimmen Sie mir sicher zu, nicht in dieser Brillanz und Vielfältigkeit wie das unser Eldiscreto kann.