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Dienstag, 15. Januar 2013

El Hierro Vulkan - Lava ist nicht gleich Lava

NEWS:
An völlig ungewöhnlicher Stelle gab es gestern um 9.43 Uhr einen ML1.2 Erdstoß. Vor der Nordküste von El Hierro in 33 km Tiefe. Heute zeigen die seismografischen Aufzeichnungen ein sehr starkes Eigenleben. Verursacher ist der starke Wellengang im Küstenbereich. Die Meteorologen haben die Warnstufe für Dienstag und Mittwoch auf "Gelb" gesetzt.
In Fortsetzung meiner kleinen Exkursion zum Vulkan Teneguia auf La Palma noch einige Detailaufnahmen. Je nach Magmazusammensetzung leuchtet Lava in allen möglichen Farbschattierungen. Um den Teneguia fällt besonders die ausgeprägte rötliche Verfärbung auf. Es ist das Mineral Eisen das hier in besonders starker Konzentration vorliegt. Die Laven bestehen meist aus Kieselsäure, dem SiO². Das Material aus dem Glas - das Siliciumdioxid - hergestellt wird. Daneben können dann noch Aluminium, Magnesium, Mangan, Kalium, Natrium, Calcium, Titan und wie hier Eisen enthalten sein. Es ist ein kompliziertes Gemisch das im Erdinnern und beim Aufstieg entsteht.Aluminan, usw.

Sehr viele Gänge und kleine Lavahöhlen die vorwiegend dem Gasaufstieg dienten sind um den Kraterrand im Innen- und Außenbereich der Wände zu beobachten. Das waren die Austrittsöffnungen aus denen noch vor 20 Jahren heiße Gase entströmten. Heute sind sie so weit man hinein fühlen kann - kalt. Um den Teneguia sind eine Reihe von Messpunkten angebracht. In den Boden getriebene Eisenrohre dienten und dienen auch heute noch sporadisch dazu, um die Gaszusammensetzung und vor allem die Temperatur in tieferen Schichten zu beobachten und zu messen (Foto unten).


Die Viskosität, also die Fließfähigkeit der Lava hängt vom Austrittsdruck, von der Temperatur, der chemischen Zusammensetzung, sowie von der Neigung des Vulkans - der Hangneigung ab. Je nach Zusammensetzung der Lava und dem SiO² Anteil wird das Magma in vier Haupttypen eingeteilt. Am Teneguia sowie an vielen weiteren Kanarischen Vulkanen haben wir das so genanntes "mafisches" Magma mit 45 bis 52 % SiO² - Anteil. Lediglich die Restingolitas bei der Eldiscreto Eruption hatten in der Anfangszeit eine etwas andere Mischung. Das daraus entstehende Gestein ist dann der Basalt. Beim Teneguia Ausbruch floß die doch relativ dünnflüssige Lava gen Meer ab und verursachte keine großen Schäden.

Auf dem Foto unten mit Blick über die Picon-Flächen, das von früheren Ausbrüchen stammt, ist die einzige intakte Meerwasser-Salzsaline der Kanaren zu erkennen. Hier wird auch heute noch nach alter Art Salz gewonnen und in den Geschäften, nicht nur auf La Palma, vertrieben.


Montag, 14. Januar 2013

El Hierro - der Vulkan zum Anfassen

NEWS: Um 9.43 Uhr ein schwaches ML1,2 Beben an ungewöhnlicher Stelle im Meer vor der Nordküste in 33 km Tiefe.


Die vergangenen Stunden gab es keine weiteren Beben. Alles ist ruhig.

Exkursion zum Vulkan Teneguia auf La Palma



Es hat bei uns schon Tradition, daß wir mindestens einmal wöchentlich unsere Insel La Palma erwandern. Es gibt immer wieder auch nach 16 Jahren Neues und Interessantes  zu entdecken. Gestern waren wir wieder einmal in Sachen Vulkan unterwegs. Ziel war der jüngste sichtbare Kanaren Vulkan Teneguia im Süden der Insel. Oben der Blick auf unseren Vorzeigevulkan San Antonio (632m/ü.M.) der offiziell 1677 ausgebrochen sei. Nach jüngeren C14 Gesteins-Datierungen liegt die Eruption aber mindestens 3200 Jahren zurück. 1677 war es wohl nur ein Nebenkrater der die alten Lavaschichten überdeckte.

Genau am südlichen Fuß davon befindet sich der 1971 entstandene Vulkan Teneguia (427m/ ü.M.- Foto). Nicht ganz so imposant und eindrucksvoll. 25 Tage lang spuckte er Lava und Gase aus. Der ca. 5 km entfernt liegende Ort Fuencaliente mit seinen Ortsteilen Los Canarios, Las Indias und Los Quemados blieben beim Ausbruch unberührt. Die Lava floss ins Meer ab und machte die Insel etwas länger.

Der Abstieg zum Kraterboden ist heute gefahrlos mit einiger Kletterei möglich. Vor 20 Jahren roch es hier noch sehr stark nach Schwefel. Auch drang aus vielen Felsspalten heiße Luft hervor. Durch die Erosion sind inzwischen die Kraterwände abgerutscht und haben den ursprünglichen Vulkanschlund verschüttet. Es mutet schon etwas wie eine unwirkliche, aber faszinierende Mondlandschaft an, wenn man durch die bizarr geformten Lavafelder steigt. Scharfkantige Gesteinsbrocken die meist in einem eisenhaltig rötlichen Licht erscheinen, machen das Terrain noch spannender. An der Südspitze von La Palma herrscht meist ein starker Wind, der die Kraxelei über den Lavastrom zur Seilakrobatik werden lässt.
Unten die "Vulkanologen" beim gemeinsamen Foto-Shooting.



Samstag, 27. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - Tranquilo

NEWS:
13.36 Uhr - doch nicht ganz so ruhig heute. 3 Beben kurz hintereinander um ca. 11.30 Uhr mit ML1,3 bis 1,8 am Tanganasoga (12 und 14 km Tiefe) bzw. das stärkere Beben im Süden in 59 km Tiefe.

Als sei nichts gewesen. Seit Tagen kein neues Lebenszeichen, außer einem kleinen Erdstoß. Sollte es das jetzt gewesen sein. Für die Bewohner wäre es zu wünschen, aber so recht daran glauben kann ich noch nicht. Zu viel angestaute Kraft wölbt immer noch die Insel auf. Warten wir einfach weiter ab.
Regen ist angesagt. Nach den Vorhersagen des Wetterdienstes sogar Starkregen bis 65 Liter pro m² innerhalb von 12 Stunden auf La Palma. In Deutschland mag man vielleicht die Vorfreude auf Regen im Oktober nicht verstehen, aber wir brauchen das Nass dringend. Es ist unsere Lebensgrundlage.

.Einem vulkanischen Geburtstag gibt es auf La Palma zu Gedenken. Vor 41 Jahren - vom 26. Oktober bis 18. November 1971 - brach unser Teneguia im Süden bei Fuencaliente aus. Der letzte kanarische Vulkan der auch an Land ein sichtbares Zeichen, seinen Vulkankegel, hinterlassen hat. 1988 bei meiner "Erstbesteigung" war er noch so heiß, daß man an einigen Stellen Eier hätte braten können. Hier ein kleines Video von der Eruption.