Alle Anzeichen deuten auf eine baldige Eruption
Während es unter El Hierro im Moment relativ ruhig bleibt, meldet sich in Island der Vulkan Bárðarbunga zu Wort. Einer dieser komplizierten Namen, der sich nach einem Siedler und der Endung "bunga" = Wölbung zusammensetzt.
Fast 3000 Beben in den letzten Tagen aus einer Tiefe zwischen 1,1 und 12,9 km. Die örtlichen Behörden haben die Warnstufe "Orange" ausgerufen (= 2. höchste Stufe) und das Gebiet weiträumig gesperrt. Der Umkreis ist nicht bewohnt. Nur ca. 200 Touristen sollen sich dort aufgehalten haben, die evakuiert wurden. Der Bardarbunga liegt in einem Gletschergebiet (siehe Google Karte) unter einer bis zu 600 Meter dicken Eisplatte und ist Teil einer Caldera (Senkkrater) mit 10 km Durchmesser und 700 Meter Tiefe. Der letzte dokumentierte größerer Ausbruch erfolgte im Jahre 1902.
Beben bis ML4,5 und 1605 Schwarmbeben allein in den letzten 48 Stunden, lassen nach Auskunft des Islandic Met Office (Quelle: Grafiken und Karten) auf etwas Größeres schließen. Solche Ausschläge auf den Seismogrammen wie hier, sind wir noch von El Hierro gewohnt. Der anhaltende Tremor (breites Band vor und nach dem Hauptbeben) lässt auf vordringende Magma schließen.
Es ist die in Ritzen und Spalten aufsteigende Magma die diese "Minibeben" produziert. Bei einer Eruption könnten wieder große Lava- und Gesteinsmassen in die Atmosphäre geblasen werden, die zu Beeinträchtigung des nordatlantischen Flugverkehr führen würden.
Und es gibt noch ein Zweites Problem. Die dicken Eismassen werden geschmolzen. Viel Schmelzwasser würde sich einen Weg suchen. Soweit ich die Karten studiert habe, gibt es zwei Flusstäler aus diesem Caldera Bereich. Hier würde sehr viel Wasser auch in das weitere Umfeld strömen.
Island ist bekannt für Vulkane. Hekla, Krafla oder der unaussprechbare Vulkan Eyjafjallajökull sind noch in Erinnerung.
Hier links auf der Karte sind die Vulkane eingezeichnet. Der Bardarbunga liegt im südöstlich weißen Bereich. Auch haben die isländischen Vulkanologen ganz andere Erfahrungswerte wie ihre IGN Kollegen in Spanien. Waren kurz vor der Eldiscreto Eruption auf El Hierro die Behörden zurückhaltend und beschwichtigend und haben La Restinga erst geräumt als schon das Meerwasser "kochte". So wird auf Island das Gebiet abgeriegelt und offen über zu erwartende Möglichkeiten gesprochen. Allerdings sind in Island die örtlichen Verhältnisse auch etwas anders. Es bleibt interessant die Arbeit der Vulkanologen und der Behörden zu beobachten und Vergleiche zu ziehen.
Auch die GPS Messungen zeigen in den letzten Tagen Veränderungen. Während sich die Messpunkte nach Nordosten verschieben, wölbt sich die Eisfläche über dem Bardarbunga vertikal um gut 20 mm in die Höhe (untere Grafik).
Es sind eindeutige Anzeichen für einen Druckaufbau um die Magmakammer. Tief liegt hier das Magmafeld nicht mehr - ich schätze um die 5 km Tiefe - was auch die 3D Grafik verdeutlicht. Was ich allerdings noch nicht gefunden habe, sind aktuelle Messwerte der Gasemission. Es ist aber zu erwarten, dass vermehrt Kohlendioxid (CO2 - danke an P. Gerstberger - mit meiner Tastatur geht es leider nicht besser), Schwefel und Helium austritt. Alles deutet nach jetzigem Stand auf eine Vulkan- Eruption hin. Wie stark und wie gewaltig der Ausbruch erfolgen wird, weis niemand. Die Forschungsleiterin Kristin Vogfjöro vom Islandic Met Office spricht allerdings von einer ungewöhnlich großen Magmamenge im Untergrund.
Auch eine Webcam wurde bereits installiert. Noch ist darauf außer Geröll und Eis nicht viel zu sehen. Doch - das möchte ich noch anmerken, bei Sonnenaufgang heute Morgen hatten wir im August auf Island (Höhe unbekannt) - 18°C.
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Donnerstag, 21. August 2014
Vulkan Bardarbunga auf Island kurz vor Ausbruch ?
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Dienstag, 18. März 2014
Vulkan - und wieder das gewohnte Schweigen
NEWS:
Donnerstag, 20.03.14 - heute bisher ein ML2.1 Erdstoß aus 17 km Tiefe im Norden bei Valverde.
Nur 3 Tage hat der jüngste Bebenschwall angedauert (oben). So schnell wie er kam ist er nun auch wieder verschwunden. Die Intrusion frischer Magma kam gestern zum Erliegen. In der 90 Tage IGN Grafik links hatten wir Ende Dezember in der Spitze 229 Beben (22.12.13), jetzt am 15.3.14 nur 136 Erdstöße.
Nun kann die nächsten drei Monate wieder Ruhe einkehren - oder auch nicht. Es gibt keine Regel und keinen Zeitplan nach dem diese Intervalle zu bestimmen wären. Es ist die Natur die vielleicht ihre eigenes Schema hat, das wir als Beobachter aber noch nicht so recht durchschauen.
Es gibt bestimmt viele Einflüsse die das Aufsteigen der Magma begünstigen oder auch verzögern können. Sicher ist eigentlich nur, dass vielleicht im Mai (auf das Jahr lege ich mich nicht fest) die Magma des Hotspot auch die Erdoberfläche erreicht und es zu einer neuen Eruption kommen wird.
Gestern waren es 6 Beben - heute bisher 4 schwache Erdstöße bis ML1,4, davon 3 Beben aus 10 und 11 km Tiefe am Tanganasoga. Neue Lage und geringere Tiefe. Durchaus kann es sein, dass Magma nun in Nachbarkanäle vordringt und in die bereits bekannten Höhen um den Tanganasoga aufsteigt.
Donnerstag, 20.03.14 - heute bisher ein ML2.1 Erdstoß aus 17 km Tiefe im Norden bei Valverde.
Nur 3 Tage hat der jüngste Bebenschwall angedauert (oben). So schnell wie er kam ist er nun auch wieder verschwunden. Die Intrusion frischer Magma kam gestern zum Erliegen. In der 90 Tage IGN Grafik links hatten wir Ende Dezember in der Spitze 229 Beben (22.12.13), jetzt am 15.3.14 nur 136 Erdstöße.
Nun kann die nächsten drei Monate wieder Ruhe einkehren - oder auch nicht. Es gibt keine Regel und keinen Zeitplan nach dem diese Intervalle zu bestimmen wären. Es ist die Natur die vielleicht ihre eigenes Schema hat, das wir als Beobachter aber noch nicht so recht durchschauen.
Es gibt bestimmt viele Einflüsse die das Aufsteigen der Magma begünstigen oder auch verzögern können. Sicher ist eigentlich nur, dass vielleicht im Mai (auf das Jahr lege ich mich nicht fest) die Magma des Hotspot auch die Erdoberfläche erreicht und es zu einer neuen Eruption kommen wird.
Gestern waren es 6 Beben - heute bisher 4 schwache Erdstöße bis ML1,4, davon 3 Beben aus 10 und 11 km Tiefe am Tanganasoga. Neue Lage und geringere Tiefe. Durchaus kann es sein, dass Magma nun in Nachbarkanäle vordringt und in die bereits bekannten Höhen um den Tanganasoga aufsteigt.
Etwas aufgeschreckt hat mich gestern der Blick auf den CRST Seismografen im Golfotal (oben links). Heftige Erschütterungen in den Vormittagsstunden die eigentlich keinen typischen Bebenverlauf bzw. Tremor widerspiegeln. Auch liegt die Frequenz im oberen Bereich bei 14 Hertz (rechte Grafik).
Das ist die Aufgabe der IGN Seismologen in Madrid natürliche echte Beben von anderen Erschütterungen zu filtern. Es dürften Bauarbeiten (schwere Maschinen) in der Nähe der CRST Station stattgefunden haben.
Diese "Beben" tauchen in der IGN Bebenauflistung erst gar nicht auf.
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Vulkan
Montag, 10. März 2014
Seismografen von El Hierro schlagen aus
NEWS:
17.40 Uhr - das "gute Stück" die gesuchte Hightech-Boje wurde heute gefunden und bereits geborgen ...dazu aber Morgen mehr.
Der erste Blick heute Morgen auf den CTAB Seismografen von El Hierro (IGN) zeigt eine ungewöhnliche Reihe von Beben an. Es sind schon charakteristische Tremor-Aufzeichnungen, wie wir sie von der Eldiscreto Eruption kennen. Im Vergleich mit den Seismografen der Nachbarinseln die ähnliche Ausschläge anzeigen wird schnell klar, dass es sich um ein überregionales Beben handeln muss.
Es war ein starkes ML6,9 Beben vor der Nordküste von Kalifornien (GFZ Karte). Der Erdstoß kam aus 7 bis 10 km Tiefe nördlich von San Francisco. Es ist das Gebiet des pazifischen Feuerring - dort wo sich die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte reibt. Für den Sankt-Andreas-Graben werden schon seit Jahren starke Beben erwartet.
Über Schäden wurde noch nichts bekannt. In den nächsten Stunden dürfte es erfahrungsgemäß eine Reihe von Nachbeben geben.
Zur Zeit läuft noch ein kostenloses 30-Tage Testangebot vom neuen AMAZON Instant Video-Streaming.
17.40 Uhr - das "gute Stück" die gesuchte Hightech-Boje wurde heute gefunden und bereits geborgen ...dazu aber Morgen mehr.
Der erste Blick heute Morgen auf den CTAB Seismografen von El Hierro (IGN) zeigt eine ungewöhnliche Reihe von Beben an. Es sind schon charakteristische Tremor-Aufzeichnungen, wie wir sie von der Eldiscreto Eruption kennen. Im Vergleich mit den Seismografen der Nachbarinseln die ähnliche Ausschläge anzeigen wird schnell klar, dass es sich um ein überregionales Beben handeln muss.
Es war ein starkes ML6,9 Beben vor der Nordküste von Kalifornien (GFZ Karte). Der Erdstoß kam aus 7 bis 10 km Tiefe nördlich von San Francisco. Es ist das Gebiet des pazifischen Feuerring - dort wo sich die Pazifische Platte an der Nordamerikanischen Platte reibt. Für den Sankt-Andreas-Graben werden schon seit Jahren starke Beben erwartet.
Über Schäden wurde noch nichts bekannt. In den nächsten Stunden dürfte es erfahrungsgemäß eine Reihe von Nachbeben geben.
Zur Zeit läuft noch ein kostenloses 30-Tage Testangebot vom neuen AMAZON Instant Video-Streaming.
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Seismograph,
Vulkan
Donnerstag, 23. Januar 2014
Vulkan - Das Ohr im Atlantik
NEWS:
Freitag, 24.01.2014 - um 8.31 Uhr ein ML1.8 Beben im Golfobecken aus 8 km Tiefe. Der hohe Seegang lässt die Seismografen im Moment stark ausschlagen (kein Tremor). Auch die Kreuzfahrtschiffe konnten heute auf La Palma nicht Einlaufen und mussten wieder auf die hohe See Abdrehen (alles dazu auf www.Kanarenkreuzfahrt.net ).
Nachdem ich schon mehrfach über die akustische Aufzeichnung von Vulkaneruptionen und Erdbeben berichtet habe - heute zu einer weiteren Methode.
In Südfrankreich versuchen Wissenschaftler um den Seismologen Guust Nolet Geräusche von Erdbeben am Meeresboden einzufangen. Dazu haben sie eine Hightech-Sonde (Fotos: Euronews) entwickelt, die alle Unterwassergeräusche aufzeichnet und spezifische von Erdbeben erzeugte Töne heraus filtern kann. Das Hydrophon ist Antriebslos und treibt mit der Meeresströmung. Über Funk, eine eingebaute Zeitschaltuhr und eines Druckwandlers, kann es dann auf die gewünschte Meerestiefe absinken und schwebt mit der tieferen Meeresströmung davon. Sobald es ein relevantes Erdbeben erfasst, taucht die Sonde automatisch an die Meeresoberfläche auf, um per Funk die entsprechenden Daten über Satellit an die Heimatstation zu senden.
Die größte Herausforderung bestand darin, die Erdbebengeräusche aus den vielen Unterwassergeräuschen herauszufiltern. Das ist die eigentliche neue Technik. Das Hydrophon lässt sich nicht nur zur Bebenerforschung, sondern nach entsprechender Programmierung zur Walbeobachtung oder dem Aufspüren einer Black-Box nach einem Flugzeugabsturz einsetzen.
Wer sich etwas tiefer damit befassen möchte, geht auf die Seite von Futuris. Hier ist auch ein Video von der Erprobungsphase eingestellt.
Dies ist auch wieder nur ein kleiner Schritt unsere Natur besser zu verstehen, zu beobachten und an Daten und Aufzeichnungen von Beben zu kommen.
Eine Erdbebenvorhersage ist natürlich noch um einiges Schwieriger, als die Vorhersage einer Vulkaneruption.
Beides ist heute, zumindest vom Eintrittszeitpunkt noch nicht möglich - und lässt nur ungefähre und vage Einschätzungen zu.
Um Leben zu retten ist es aber notwendig, den Eintritt des Ereignisses wenigstens auf einige Tage einzugrenzen - und zwar vor Eintritt des Schadfalles.
Viele kleine Mosaiksteinchen ergeben aber irgendwann auch ein Gesamtbild. Daran wird weltweit gearbeitet.
Die Natur werden wir dadurch jedoch nicht beeinflussen können. Wir können uns aber die notwendige Zeit für eine Evakuierung und Rettung verschaffen - und das sollte uns die Sache auch Wert sein.
Bisher wurde - und das ist mein Eindruck - die Vulkanologie nur halbherzig bedient.
Was wissen wir den schon von den Vorgängen unter unseren Füßen im Vergleich zu den Erkenntnissen aus dem fernen Weltall?
Die Geologie und besonders der Fachbereich Vulkanologie wurden mehr als "Stiefkind", als ein zweitrangiger Wissenschaftssektor angesehen und auch mit geringeren finanziellen Mitteln ausgestattet. Irgendwie geniest sie keine vorrangige Priorität.
Dabei leben wir doch gerade heute und jetzt auf diesem Planeten. Das Hemd und die Hose sollte uns doch etwas näher sein, als ein erdähnlicher Planet in einer fernen Galaxie.
Darüber sollten wir einmal Nachdenken.
Wenn in den nächsten Stunden wieder ein "Tremor" auf den El Hierro Seismografen auftaucht, liegt es am Wetter. Ein kräftiges Wolkenband (siehe Eumetsat) bewegt sich von Norden auf die Kanaren zu. Mit bis zu 80 km/h starken Böen und hohem Brandungsgang an den Küsten, versetzt es das Inselmassiv wieder in Schwingungen. In (der,die,das) Intervallen erleben wir alle Jahre wieder in den Wintermonaten 3 bis 4 Mal diese Wetterlage. Bebentechnisch bleibt es aber unter El Hierro weiter ruhig.
Freitag, 24.01.2014 - um 8.31 Uhr ein ML1.8 Beben im Golfobecken aus 8 km Tiefe. Der hohe Seegang lässt die Seismografen im Moment stark ausschlagen (kein Tremor). Auch die Kreuzfahrtschiffe konnten heute auf La Palma nicht Einlaufen und mussten wieder auf die hohe See Abdrehen (alles dazu auf www.Kanarenkreuzfahrt.net ).
Nachdem ich schon mehrfach über die akustische Aufzeichnung von Vulkaneruptionen und Erdbeben berichtet habe - heute zu einer weiteren Methode.
In Südfrankreich versuchen Wissenschaftler um den Seismologen Guust Nolet Geräusche von Erdbeben am Meeresboden einzufangen. Dazu haben sie eine Hightech-Sonde (Fotos: Euronews) entwickelt, die alle Unterwassergeräusche aufzeichnet und spezifische von Erdbeben erzeugte Töne heraus filtern kann. Das Hydrophon ist Antriebslos und treibt mit der Meeresströmung. Über Funk, eine eingebaute Zeitschaltuhr und eines Druckwandlers, kann es dann auf die gewünschte Meerestiefe absinken und schwebt mit der tieferen Meeresströmung davon. Sobald es ein relevantes Erdbeben erfasst, taucht die Sonde automatisch an die Meeresoberfläche auf, um per Funk die entsprechenden Daten über Satellit an die Heimatstation zu senden.
Die größte Herausforderung bestand darin, die Erdbebengeräusche aus den vielen Unterwassergeräuschen herauszufiltern. Das ist die eigentliche neue Technik. Das Hydrophon lässt sich nicht nur zur Bebenerforschung, sondern nach entsprechender Programmierung zur Walbeobachtung oder dem Aufspüren einer Black-Box nach einem Flugzeugabsturz einsetzen.
Wer sich etwas tiefer damit befassen möchte, geht auf die Seite von Futuris. Hier ist auch ein Video von der Erprobungsphase eingestellt.
Dies ist auch wieder nur ein kleiner Schritt unsere Natur besser zu verstehen, zu beobachten und an Daten und Aufzeichnungen von Beben zu kommen.
Eine Erdbebenvorhersage ist natürlich noch um einiges Schwieriger, als die Vorhersage einer Vulkaneruption.
Beides ist heute, zumindest vom Eintrittszeitpunkt noch nicht möglich - und lässt nur ungefähre und vage Einschätzungen zu.
Um Leben zu retten ist es aber notwendig, den Eintritt des Ereignisses wenigstens auf einige Tage einzugrenzen - und zwar vor Eintritt des Schadfalles.
Viele kleine Mosaiksteinchen ergeben aber irgendwann auch ein Gesamtbild. Daran wird weltweit gearbeitet.
Die Natur werden wir dadurch jedoch nicht beeinflussen können. Wir können uns aber die notwendige Zeit für eine Evakuierung und Rettung verschaffen - und das sollte uns die Sache auch Wert sein.
Bisher wurde - und das ist mein Eindruck - die Vulkanologie nur halbherzig bedient.
Was wissen wir den schon von den Vorgängen unter unseren Füßen im Vergleich zu den Erkenntnissen aus dem fernen Weltall?
Die Geologie und besonders der Fachbereich Vulkanologie wurden mehr als "Stiefkind", als ein zweitrangiger Wissenschaftssektor angesehen und auch mit geringeren finanziellen Mitteln ausgestattet. Irgendwie geniest sie keine vorrangige Priorität.
Dabei leben wir doch gerade heute und jetzt auf diesem Planeten. Das Hemd und die Hose sollte uns doch etwas näher sein, als ein erdähnlicher Planet in einer fernen Galaxie.
Darüber sollten wir einmal Nachdenken.
Wenn in den nächsten Stunden wieder ein "Tremor" auf den El Hierro Seismografen auftaucht, liegt es am Wetter. Ein kräftiges Wolkenband (siehe Eumetsat) bewegt sich von Norden auf die Kanaren zu. Mit bis zu 80 km/h starken Böen und hohem Brandungsgang an den Küsten, versetzt es das Inselmassiv wieder in Schwingungen. In (der,die,das) Intervallen erleben wir alle Jahre wieder in den Wintermonaten 3 bis 4 Mal diese Wetterlage. Bebentechnisch bleibt es aber unter El Hierro weiter ruhig.
Freitag, 17. Januar 2014
Der Klang des Eldiscreto
NEWS:
Samstag, 18.01.14 - um 5.32 Uhr ein ML1,9 Erdstoß vor der El Pinar Ostküste aus 91 km !! Tiefe. Heute starker Seegang und entsprechende Reaktion der Seismografen.
Keine weiteren Beben - aber die Bodenverformung bleibt auf dem alten Niveau. Auch funktioniert inzwischen der Seismograf von Teneriffa wieder, wie auch in den Kommentaren festgestellt wurde.
Etwas Zeit sich wieder mit den technischen Möglichkeiten der Vulkanforschung zu beschäftigen. Vor einigen Wochen hatte ich über die Geräuschkulisse des Vulkan Redoubt in Alaska unter "Ein singender Vulkan" berichtet. Das ist jetzt auch vom Vulkan unter El Hierro möglich. Nicht ganz so spektakulär - aber hörbar. Grundlage sind die Frequenzaufzeichnungen (links) der von der IGN installierten Seismografen. Auf den ersten Blick sind für den Laien nur wenig aussagekräftige Linien zu erkennen. Auf den zweiten genaueren Blick aber im Frequenzbereich zwischen 3 und 4 Hz im rechten Bereich verstärkte horizontale gelbe Bereiche. Es ist die gestrige Aufzeichnung eines leichten Tremor, den wir schon seit Monaten beobachten können.
Diese niedrigen Frequenzen sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Erst ab 20 Hz werden Schallwellen hörbar. Nur durch eine Verstärkung und Modifikation dieser Sequenz ist der aufgezeichneten Infraschall für die menschlichen Sinnesorgane wahrnehmbar.
Es ist die aufsteigende Magma und die dabei erzeugten Gase, die unter hohem Druck aus der Magmakammer in Seitenarme und Kanäle gepresst werden.
Vergleichbar mit einem starken Wind der durch ein Kanalsystem rauscht und dabei in hörbarer Frequenz Pfeif- und Heultöne erzeugt.
Doch hören (und sehen) Sie selbst hier im Avcan-Video den Klang des El Hierro Tremor.
Samstag, 18.01.14 - um 5.32 Uhr ein ML1,9 Erdstoß vor der El Pinar Ostküste aus 91 km !! Tiefe. Heute starker Seegang und entsprechende Reaktion der Seismografen.
Keine weiteren Beben - aber die Bodenverformung bleibt auf dem alten Niveau. Auch funktioniert inzwischen der Seismograf von Teneriffa wieder, wie auch in den Kommentaren festgestellt wurde.
Etwas Zeit sich wieder mit den technischen Möglichkeiten der Vulkanforschung zu beschäftigen. Vor einigen Wochen hatte ich über die Geräuschkulisse des Vulkan Redoubt in Alaska unter "Ein singender Vulkan" berichtet. Das ist jetzt auch vom Vulkan unter El Hierro möglich. Nicht ganz so spektakulär - aber hörbar. Grundlage sind die Frequenzaufzeichnungen (links) der von der IGN installierten Seismografen. Auf den ersten Blick sind für den Laien nur wenig aussagekräftige Linien zu erkennen. Auf den zweiten genaueren Blick aber im Frequenzbereich zwischen 3 und 4 Hz im rechten Bereich verstärkte horizontale gelbe Bereiche. Es ist die gestrige Aufzeichnung eines leichten Tremor, den wir schon seit Monaten beobachten können.
Diese niedrigen Frequenzen sind für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar. Erst ab 20 Hz werden Schallwellen hörbar. Nur durch eine Verstärkung und Modifikation dieser Sequenz ist der aufgezeichneten Infraschall für die menschlichen Sinnesorgane wahrnehmbar.
Es ist die aufsteigende Magma und die dabei erzeugten Gase, die unter hohem Druck aus der Magmakammer in Seitenarme und Kanäle gepresst werden.
Vergleichbar mit einem starken Wind der durch ein Kanalsystem rauscht und dabei in hörbarer Frequenz Pfeif- und Heultöne erzeugt.
Doch hören (und sehen) Sie selbst hier im Avcan-Video den Klang des El Hierro Tremor.
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Seismograph,
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Vulkan
Sonntag, 12. Januar 2014
Vulkan - seltene Gerüche und Geräusche aus dem Untergrund
NEWS:
Seit drei Tagen hören Anwohner auf der Hochebene von El Pinar, Isora bis in das nördliche Erese Geräusche aus dem Untergrund. Es sind Geräusche wie von einem Bach oder Fluss oder so wird es auch beschrieben "als sich bewegende oder rollende Steine". Leichte Vibrationen und ein Zittern würden diese Geräusche begleiten.
Auch die Luft und ihr gewohnter Geruch habe sich verändert. Es rieche nach morschem Holz - nach Kohlenwasserstoff oder erinnere auch an Bleichmittel. Andere wollen deutlich den Geruch von Schwefel wahrgenommen haben. - einfach seltene Gerüche. Die gewohnte Umgebung habe sich verändert und erscheine im Moment unwirklich und fremd.
Das berichtet AVCAN aktuell auf seiner Facebook Seite. Auch aus dem Golfotal von Sabinosa und Los Llanitos wurden entsprechende Beobachtungen gemeldet.
Auf dem IGN Seismogramm gestern waren keine Besonderheiten registriert worden. Allerdings gab es gestern um 14.55 Uhr ein Ml1,4 Beben aus 17 km Tiefe in Nähe der alten Eldiscreto Eruptionstelle im Süden. Dieser Erdstoß ist hier nicht zu erkennen. Gravierender ist aber, dass auch das ML2,3 Beben vom Freitag um 17.01 Uhr von diesem Seismografen nicht aufgezeichnet wurde. Es handelt sich bei dieser Station um den Messpunkt CTIG unterhalb von Valverde im Norden der Insel. Seine Empfindlichkeit scheint soweit herunter justiert zu sein, dass erst ML3,0 der 4,0 Beben überhaupt eine Reaktion zeigen. Es fragt sich natürlich, was für einen Nutzen dieser Seismograf dann überhaupt hat.
Aber es gibt auf der Insel noch andere Geräte die ganz andere Dinge aufzeigen und nicht auf der offiziellen Seite zur Schau gestellt werden. Hier links der Seismograf CRST im Süden, in Nähe von La Restinga. Der gleiche Zeitraum wie oben aber ein völlig anderes Bild. Seit 10.00 Uhr am gestrigen Samstagmorgen sind hier viele Vibrationen - fast ein leichter Tremor - zu erkennen. Die Erschütterungen dauerten bis in den späten Abend an. Heute sind sie wieder verschwunden.
Es können natürlich auch schwere Baumaschinen gewesen sein, die die Mikrobeben ausgelöst haben. Allerdings am Samstagnachmittag bis in den späten Abend - sehr unwahrscheinlich. Starker Wind, Regen oder kräftiger Seegang waren auch nicht verantwortlich. Gestern und auch heute herrscht ruhige See und normales Wetter.
Vielleicht doch ein Zusammenhang mit den gemeldeten Beobachtungen. Wir wissen, dass besonders im südlichen Bereich um El Pinar der Untergrund kräftigen Druck aufgebaut hat.
Aus eigener Erfahrung weis ich, dass der Boden in diesem Bereich, wie ein "Schweizer Käse" durchlöchert ist. Gerade in den Pinienwäldern (botanisch kanarische Kiefer) um El Pinar hat man oft den Eindruck, gerade auf einem großen Hohlraum unter seinen Füßen zu wandern. Der Schrittklang und wahrscheinlich auch das leichte Zittern lässt es so Fühlen.
Wasser wird es nicht sein, das im Moment in diesen Gängen unterwegs ist. Es könnten Gase oder gar Magma sein. Durch das unterirdische Röhrensystem dürfte auch der Schall weit nach oben getragen werden.
Warten wir einfach mal ab und beobachten die Vorgänge weiter.
Seit drei Tagen hören Anwohner auf der Hochebene von El Pinar, Isora bis in das nördliche Erese Geräusche aus dem Untergrund. Es sind Geräusche wie von einem Bach oder Fluss oder so wird es auch beschrieben "als sich bewegende oder rollende Steine". Leichte Vibrationen und ein Zittern würden diese Geräusche begleiten.
Auch die Luft und ihr gewohnter Geruch habe sich verändert. Es rieche nach morschem Holz - nach Kohlenwasserstoff oder erinnere auch an Bleichmittel. Andere wollen deutlich den Geruch von Schwefel wahrgenommen haben. - einfach seltene Gerüche. Die gewohnte Umgebung habe sich verändert und erscheine im Moment unwirklich und fremd.
Das berichtet AVCAN aktuell auf seiner Facebook Seite. Auch aus dem Golfotal von Sabinosa und Los Llanitos wurden entsprechende Beobachtungen gemeldet.
Auf dem IGN Seismogramm gestern waren keine Besonderheiten registriert worden. Allerdings gab es gestern um 14.55 Uhr ein Ml1,4 Beben aus 17 km Tiefe in Nähe der alten Eldiscreto Eruptionstelle im Süden. Dieser Erdstoß ist hier nicht zu erkennen. Gravierender ist aber, dass auch das ML2,3 Beben vom Freitag um 17.01 Uhr von diesem Seismografen nicht aufgezeichnet wurde. Es handelt sich bei dieser Station um den Messpunkt CTIG unterhalb von Valverde im Norden der Insel. Seine Empfindlichkeit scheint soweit herunter justiert zu sein, dass erst ML3,0 der 4,0 Beben überhaupt eine Reaktion zeigen. Es fragt sich natürlich, was für einen Nutzen dieser Seismograf dann überhaupt hat.
Aber es gibt auf der Insel noch andere Geräte die ganz andere Dinge aufzeigen und nicht auf der offiziellen Seite zur Schau gestellt werden. Hier links der Seismograf CRST im Süden, in Nähe von La Restinga. Der gleiche Zeitraum wie oben aber ein völlig anderes Bild. Seit 10.00 Uhr am gestrigen Samstagmorgen sind hier viele Vibrationen - fast ein leichter Tremor - zu erkennen. Die Erschütterungen dauerten bis in den späten Abend an. Heute sind sie wieder verschwunden.
Es können natürlich auch schwere Baumaschinen gewesen sein, die die Mikrobeben ausgelöst haben. Allerdings am Samstagnachmittag bis in den späten Abend - sehr unwahrscheinlich. Starker Wind, Regen oder kräftiger Seegang waren auch nicht verantwortlich. Gestern und auch heute herrscht ruhige See und normales Wetter.
Vielleicht doch ein Zusammenhang mit den gemeldeten Beobachtungen. Wir wissen, dass besonders im südlichen Bereich um El Pinar der Untergrund kräftigen Druck aufgebaut hat.
Aus eigener Erfahrung weis ich, dass der Boden in diesem Bereich, wie ein "Schweizer Käse" durchlöchert ist. Gerade in den Pinienwäldern (botanisch kanarische Kiefer) um El Pinar hat man oft den Eindruck, gerade auf einem großen Hohlraum unter seinen Füßen zu wandern. Der Schrittklang und wahrscheinlich auch das leichte Zittern lässt es so Fühlen.
Wasser wird es nicht sein, das im Moment in diesen Gängen unterwegs ist. Es könnten Gase oder gar Magma sein. Durch das unterirdische Röhrensystem dürfte auch der Schall weit nach oben getragen werden.
Warten wir einfach mal ab und beobachten die Vorgänge weiter.
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Dienstag, 7. Januar 2014
Hoher Wellengang - nervöse Seismografen
NEWS:
Aus dem Norden kommt heute starker Seegang mit hohen Wellen auf die Kanaren zu. Was hier auf der Karte wie ein Tsunami (gelb/rot) aussieht, ist die Ausbreitung- und Strömungsrichtung nach Südosten. Ganz so stark wie prognostiziert (5 bis 6 m hoch) werden sie nach meiner Beobachtung jedoch auf den Westinseln nicht ankommen. Wer sich den aktuellen Strömungsverlauf ansehen möchte, geht auf Marine-Weather.
Wie bereits gestern angekündigt, wird auf den Seismografen diese Brandung registriert. Hier links auf dem CTIG Seismografen auf der Ostseite von El Hierro mit fortlaufenden Ausschlägen (wie Tremor). Kleinere Beben werden zwar im Moment auch aufgezeichnet, können jedoch in diesem Wellental nicht mehr eindeutig identifiziert werden.
Gestern wurde allerdings auch bei ruhiger See das ML2,3 Beben um 14.06 Uhr im Westen auf diesem Gerät nicht registriert. Je nach dem wie die Stationen justiert sind, gehen manchmal auch Beben unter.
Schließlich wird in Spanien erst heute so langsam die Arbeit im Neuen Jahr wieder aufgenommen. Die IGN hat nun so einiges zu Richten. Die seismischen Aufzeichnungen für Teneriffa stehen bereits seit Weihnachten auf "Sturm" und die Histogramme sind seit Ende Dezember nicht mehr aktualisiert worden.
Eile mit Weile - in einigen Tagen wird wieder alles Funktionieren.
Hier noch ein ergänzender Nachtrag von Rolf Otte (Danke):
Aus dem Norden kommt heute starker Seegang mit hohen Wellen auf die Kanaren zu. Was hier auf der Karte wie ein Tsunami (gelb/rot) aussieht, ist die Ausbreitung- und Strömungsrichtung nach Südosten. Ganz so stark wie prognostiziert (5 bis 6 m hoch) werden sie nach meiner Beobachtung jedoch auf den Westinseln nicht ankommen. Wer sich den aktuellen Strömungsverlauf ansehen möchte, geht auf Marine-Weather.
Wie bereits gestern angekündigt, wird auf den Seismografen diese Brandung registriert. Hier links auf dem CTIG Seismografen auf der Ostseite von El Hierro mit fortlaufenden Ausschlägen (wie Tremor). Kleinere Beben werden zwar im Moment auch aufgezeichnet, können jedoch in diesem Wellental nicht mehr eindeutig identifiziert werden.
Gestern wurde allerdings auch bei ruhiger See das ML2,3 Beben um 14.06 Uhr im Westen auf diesem Gerät nicht registriert. Je nach dem wie die Stationen justiert sind, gehen manchmal auch Beben unter.
Schließlich wird in Spanien erst heute so langsam die Arbeit im Neuen Jahr wieder aufgenommen. Die IGN hat nun so einiges zu Richten. Die seismischen Aufzeichnungen für Teneriffa stehen bereits seit Weihnachten auf "Sturm" und die Histogramme sind seit Ende Dezember nicht mehr aktualisiert worden.
Eile mit Weile - in einigen Tagen wird wieder alles Funktionieren.
Hier noch ein ergänzender Nachtrag von Rolf Otte (Danke):
Die extremen Tiefdruckgebiete auf dem Nordatlantik erzeugen Wellenhöhen, die leicht über 15 m hinausgehen.
Diese Wellen laufen dann oft hunderte von Kilometern weiter (siehe Wellen im Dorfteich, wenn ein Stein hineingeworfen wurde) und verändern ihre Form (Abstände zwischen den Wellenbergen werden z.B. länger).
Diese Wellen nennen wir Nautiker “Dünung” und unterscheiden diese deutlich von der Windsee (Wellen, die aktuell durch den Wind entstehen).
Dabei können Windsee und Dünung aus völlig unterschiedlichen Richtungen kommen (dann werden auf den AIDA Schiffen garantiert die Tüten verteilt).
Treffen Wellen (egal welche) auf eine Flachwasserstelle oder ganz normal auf eine Küste, bildet sich die Brandung.
Diese ist abhängig vom Anstieg und der Formation der Küste und wird an einem langsam ansteigendem Sandstrand auf Fuerteventura ganz anders aussehen als an einer felsigen Steilküste, wie z.B. am Charco Manso auf El Hierro.
Hier ist ein LINK, den zu beobachten es sich lohnt (Bild von heute).
Sonntag, 29. Dezember 2013
Vulkan - was kommt nun ?
NEWS:
Eine kleine Bitte: Wenn Sie vor Ort etwas Auffälliges beobachten, spüren oder riechen sollten, teilen Sie es mir als Kommentar (unten) oder per Mail La.Palma@web.de - auch mit Foto - mit. Danke!
Selbst die AIDAstella hatte heute Morgen Probleme in den Hafen von Santa Cruz de La Palma einzulaufen. Starker Seegang mit 3 bis 4 Meter hohen Wellen, hatte bereits eine Routenänderung von Lanzarote nach La Palma für Heute erzwungen. Diese Brandungswellen machen sich auch auf dem Seismogramm von El Hierro bemerkbar. Ob es bereits einen leichten Tremor gibt, lässt sich im Moment nicht ablesen. Gestern Abend sah es zunächst so aus als ob der Durchhänger in der Bebenaktivität beendet sei. 7 Beben von 20.00 bis 23.00 Uhr bis ML2,4 aus 11 km Tiefe und dann wieder Ruhe.
Das Zentrum bleibt vor der Westküste (Kreis) mit Wanderungstendenz zum westlichen Inselmassiv. Das blaue Dreieck kennzeichnet das ML5,1 Beben. Inzwischen ist die Bebenfront nach Osten weiter marschiert und liegt mit den Spitzen ca. 8 km vor der Küste. Auch ein ML1,9 Erdstoß an der Ostküste aus nur 2 km Tiefe lies aufhorchen. Hier dürfte es sich aber um Spannungsbeben gehandelt haben. Seit 17 Stunden war kein weiteres Beben mehr zu verzeichnen.
Ist dies ein gutes oder schlechtes Zeichen?
Ich denke es ist eine Reorganisationsphase - eine Pause zum Kräfte sammeln - um dann wieder loszulegen. Also kein gutes Zeichen.
Inzwischen erwartet auch der "Expertenkreis" um den Krisenstab Pevolca eine Fortsetzung der vulkanischen Aktivität mit Beben um die ML5,0.
Vulkanologen sind sich ziemlich sicher, dass in den vergangenen Wochen große Mengen von 90 - 120 Kubikkilometer Magma eingeflossen sind.
Nicht allein unter El Hierro sondern in den gesamten Hauptkammerbereich der sich unter dem Atlantik bis La Palma erstreckt. Die sichtbare Insel El Hierro ist dabei nur die Spitze des Eisberg.
Auch die Bodenverformung die sich auf dieses gesamte Meeresgebiete erstreckt, hat weiter zugenommen. Gemessen wird sie allerdings nur auf festem Boden - die GPS-Station La Restinga (HI09) meldet z.B. heute einen vertikalen Anstieg von jetzt 85 mm nur in den letzten Tagen.
Eine bisher seit Beginn der Vulkanaktivität 2011 noch nie gemessene Verformung und das bisher stärkste Beben von ML5,1.
Jeder logisch denkende Mensch kann sich selbst seinen Reim darauf machen, was wohl als nächstes Folgen muss.
Ohne eine Entlüftung (Eruption) wird sich der Überdruck nicht abbauen können. Es kann durchaus sein, dass wir in den nächsten Tagen nicht nur starke Beben sondern auch noch einen weiteren Druckanstieg erleben werden.
Eine kleine Bitte: Wenn Sie vor Ort etwas Auffälliges beobachten, spüren oder riechen sollten, teilen Sie es mir als Kommentar (unten) oder per Mail La.Palma@web.de - auch mit Foto - mit. Danke!
Selbst die AIDAstella hatte heute Morgen Probleme in den Hafen von Santa Cruz de La Palma einzulaufen. Starker Seegang mit 3 bis 4 Meter hohen Wellen, hatte bereits eine Routenänderung von Lanzarote nach La Palma für Heute erzwungen. Diese Brandungswellen machen sich auch auf dem Seismogramm von El Hierro bemerkbar. Ob es bereits einen leichten Tremor gibt, lässt sich im Moment nicht ablesen. Gestern Abend sah es zunächst so aus als ob der Durchhänger in der Bebenaktivität beendet sei. 7 Beben von 20.00 bis 23.00 Uhr bis ML2,4 aus 11 km Tiefe und dann wieder Ruhe.
Das Zentrum bleibt vor der Westküste (Kreis) mit Wanderungstendenz zum westlichen Inselmassiv. Das blaue Dreieck kennzeichnet das ML5,1 Beben. Inzwischen ist die Bebenfront nach Osten weiter marschiert und liegt mit den Spitzen ca. 8 km vor der Küste. Auch ein ML1,9 Erdstoß an der Ostküste aus nur 2 km Tiefe lies aufhorchen. Hier dürfte es sich aber um Spannungsbeben gehandelt haben. Seit 17 Stunden war kein weiteres Beben mehr zu verzeichnen.
Ist dies ein gutes oder schlechtes Zeichen?
Ich denke es ist eine Reorganisationsphase - eine Pause zum Kräfte sammeln - um dann wieder loszulegen. Also kein gutes Zeichen.
Inzwischen erwartet auch der "Expertenkreis" um den Krisenstab Pevolca eine Fortsetzung der vulkanischen Aktivität mit Beben um die ML5,0.
Vulkanologen sind sich ziemlich sicher, dass in den vergangenen Wochen große Mengen von 90 - 120 Kubikkilometer Magma eingeflossen sind.
Nicht allein unter El Hierro sondern in den gesamten Hauptkammerbereich der sich unter dem Atlantik bis La Palma erstreckt. Die sichtbare Insel El Hierro ist dabei nur die Spitze des Eisberg.
Auch die Bodenverformung die sich auf dieses gesamte Meeresgebiete erstreckt, hat weiter zugenommen. Gemessen wird sie allerdings nur auf festem Boden - die GPS-Station La Restinga (HI09) meldet z.B. heute einen vertikalen Anstieg von jetzt 85 mm nur in den letzten Tagen.
Eine bisher seit Beginn der Vulkanaktivität 2011 noch nie gemessene Verformung und das bisher stärkste Beben von ML5,1.
Jeder logisch denkende Mensch kann sich selbst seinen Reim darauf machen, was wohl als nächstes Folgen muss.
Ohne eine Entlüftung (Eruption) wird sich der Überdruck nicht abbauen können. Es kann durchaus sein, dass wir in den nächsten Tagen nicht nur starke Beben sondern auch noch einen weiteren Druckanstieg erleben werden.
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Donnerstag, 26. Dezember 2013
Vulkan - Bodenverformung nimmt weiter zu
NEWS:
Wie ein Ballon bläht sich im Moment der Inselkern auf. Um bis zu 65 mm hat sich innerhalb der letzten 2 Tage die Oberfläche angehoben. Auf der ergänzten IGN Karte mit den einzelnen GPS Messpunkten ist das betroffene Gebiet rot umrundet. Den stärksten Anstieg haben wir um den Messpunkt HI08 mit + gekennzeichnet.
Nach physikalischen Regeln verschieben sich dann auch die Randzonen vom Zentrum weg. Der Nordteil der Insel ist um 30 mm gen Norden und der Südteil um 20 mm nach Süden gewandert. Die West/Ost Veränderungen sind nicht so gravierend.
Der letzte Magmaeinschuss in die Kammer (Ballon) hat den Innendruck weiter erhöht und das Volumen vergrößert. Je stabiler und dicker die Ballonhülle ist, desto mehr Druck hält sie auch aus.
Noch liegen die Aktivitäten in rund 15 km Tiefe. Genug Gestein und Schutzhülle um den Druck im Zaune zu halten.
Es muss aber auch bewusst sein welche Kräfte hier unten wirken. Verformungen bis zu mehreren Metern kennen wir auch von anderen Vulkanen - nur mit dem kleinen Unterschied, dass meist die Magmakammer in nur 3 bis max. 5 km unter der Erdoberfläche liegt.
Auf allen Inseln zeigen die Seismografen heute "Tremor" an. Wie hier links von Fuerteventura. Es sind aber keine vulkanischen Aktivitäten, sondern ein besonders kräftiger Seegang. Auch die Brandung versetzt die Inseln in Schwingung - das die Messgeräte aufzeichnen. Je nach Justierung kommen dann schon "Weltuntergangs- Gemälde" wie vom Messpunkt Teneriffa siehe unten - dabei heraus.
Wie ein Ballon bläht sich im Moment der Inselkern auf. Um bis zu 65 mm hat sich innerhalb der letzten 2 Tage die Oberfläche angehoben. Auf der ergänzten IGN Karte mit den einzelnen GPS Messpunkten ist das betroffene Gebiet rot umrundet. Den stärksten Anstieg haben wir um den Messpunkt HI08 mit + gekennzeichnet.
Nach physikalischen Regeln verschieben sich dann auch die Randzonen vom Zentrum weg. Der Nordteil der Insel ist um 30 mm gen Norden und der Südteil um 20 mm nach Süden gewandert. Die West/Ost Veränderungen sind nicht so gravierend.
Der letzte Magmaeinschuss in die Kammer (Ballon) hat den Innendruck weiter erhöht und das Volumen vergrößert. Je stabiler und dicker die Ballonhülle ist, desto mehr Druck hält sie auch aus.
Noch liegen die Aktivitäten in rund 15 km Tiefe. Genug Gestein und Schutzhülle um den Druck im Zaune zu halten.
Es muss aber auch bewusst sein welche Kräfte hier unten wirken. Verformungen bis zu mehreren Metern kennen wir auch von anderen Vulkanen - nur mit dem kleinen Unterschied, dass meist die Magmakammer in nur 3 bis max. 5 km unter der Erdoberfläche liegt.
Auf allen Inseln zeigen die Seismografen heute "Tremor" an. Wie hier links von Fuerteventura. Es sind aber keine vulkanischen Aktivitäten, sondern ein besonders kräftiger Seegang. Auch die Brandung versetzt die Inseln in Schwingung - das die Messgeräte aufzeichnen. Je nach Justierung kommen dann schon "Weltuntergangs- Gemälde" wie vom Messpunkt Teneriffa siehe unten - dabei heraus.

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Mittwoch, 25. Dezember 2013
Ein singender Vulkan
NEWS:
Während die Beben in der Stärke als auch in der Anzahl während der vergangenen Nacht zurück gingen, macht sich mit Verzögerung die verstärkte Kompression - der Druckaufbau in der Magmakammer - auch an der Oberfläche bemerkbar. Die GPS- Messpunkte HI08 (Las Playas Ostküste) und HI09 (Restinga) links verzeichnen eine vertikale Oberflächenverformung von rund 50 mm. Es muss sich ein immenser Druck in 15 km Tiefe aufgebaut haben, der in der Lage ist Milliarden von Tonnen darüber liegendes Gestein in die Höhe zu lüften. Wie ein Ballon bläht sich die Magmakammer durch neue einströmende Magma und Gase auf.
Gestern hatten wir 42 Beben - heute bisher 9 Erdstöße bis ML2,1. Die Ausgangstiefe bleibt relativ stabil mit einem leichten Aufstieg auf rund 14 km Tiefe. Solange - von gelegentlichen Ausrutschern abgesehen - sich die Hauptaktivität in dieser großen Tiefe entwickelt, sind an der Inseloberfläche im Moment keine Überraschungen zu erwarten.
Werfen wir einmal einen Blick auf das Seismogramm von gestern (oben - zum Vergrößern anklicken). Das rote und schwarze Beben unterscheidet sich hier optisch in der Aufzeichnung von den blauen Beben in der Mitte. Es sind Beben mit einer längeren Frequenz.
Der Blick auf die grüne Ausschnittvergrößerung (eine Linie stellt 3 Minuten dar) zeigt, dass dieses Beben über 1 Minute andauerte.
Wie kommen nun diese Unterschiede zustande?
Magma und die vorhandenen Gase suchen durch schmale Bodenrisse ihren Weg nach oben. Diese Aufwärtsbewegung übt einen immensen Druck auf die umliegenden Gesteinsschichten aus. Gestein zerbricht oder wird auseinander gerissen und diese Risse beginnen zu vibrieren. Dieser Aufsprengvorgang löst ein Erdbeben mit hoher Frequenz aus. Dringt nun Magma in die Risse ein, reiben und bewegen sich diese Risse und führen zu einem Niedrig-Frequenz-Beben. Auf der Frequenz Skala links können die Vulkanologen nun ablesen, ob es sich um ein "normales Erdbeben" oder um einen Magmaauftrieb handelt. Wie ein Keil treibt die Magma das Gestein auseinander und erzeugte gestern lange Beben im Niederfrequenzbereich von 0,5 bis 2,5 Hz.
Schafft es nun die Magma ihren Weg nach oben kontinuierlich ohne große Unterbrechung immer weiter fortzusetzen - spricht man von einem Tremor.
Das sind die auf dem Seismogramm aufgezeichneten Zitterbewegungungen über Stunden oder Tage, wie wir sie vor der Eldiscreto Eruption erlebt haben. Viele kleine Erschütterungen (Mikrobeben) die sich nahtlos aneinander reihen.
Ich hoffe, diesen Vorgang verständlich erklärt zu haben.
Nun kann man auch diesen Tremor (Vortrieb) hörbar machen. Das menschliche Ohr nimmt allerdings erst ab 20 Hz Schallwellen wahr. Mit technischen Mitteln wurde eine Eruptionssequenz des Vulkan Redoubt in Alaska vom März 2009 hörbar gemacht.
Es ist eine Zeitraffer Aufnahme von einer Stunde Aktivität komprimiert auf etwa eine Minute. Zu hören ist der Tremor der in der Eruption endet.
Während die Beben in der Stärke als auch in der Anzahl während der vergangenen Nacht zurück gingen, macht sich mit Verzögerung die verstärkte Kompression - der Druckaufbau in der Magmakammer - auch an der Oberfläche bemerkbar. Die GPS- Messpunkte HI08 (Las Playas Ostküste) und HI09 (Restinga) links verzeichnen eine vertikale Oberflächenverformung von rund 50 mm. Es muss sich ein immenser Druck in 15 km Tiefe aufgebaut haben, der in der Lage ist Milliarden von Tonnen darüber liegendes Gestein in die Höhe zu lüften. Wie ein Ballon bläht sich die Magmakammer durch neue einströmende Magma und Gase auf.
Gestern hatten wir 42 Beben - heute bisher 9 Erdstöße bis ML2,1. Die Ausgangstiefe bleibt relativ stabil mit einem leichten Aufstieg auf rund 14 km Tiefe. Solange - von gelegentlichen Ausrutschern abgesehen - sich die Hauptaktivität in dieser großen Tiefe entwickelt, sind an der Inseloberfläche im Moment keine Überraschungen zu erwarten.
Werfen wir einmal einen Blick auf das Seismogramm von gestern (oben - zum Vergrößern anklicken). Das rote und schwarze Beben unterscheidet sich hier optisch in der Aufzeichnung von den blauen Beben in der Mitte. Es sind Beben mit einer längeren Frequenz.
Der Blick auf die grüne Ausschnittvergrößerung (eine Linie stellt 3 Minuten dar) zeigt, dass dieses Beben über 1 Minute andauerte.
Wie kommen nun diese Unterschiede zustande?
Magma und die vorhandenen Gase suchen durch schmale Bodenrisse ihren Weg nach oben. Diese Aufwärtsbewegung übt einen immensen Druck auf die umliegenden Gesteinsschichten aus. Gestein zerbricht oder wird auseinander gerissen und diese Risse beginnen zu vibrieren. Dieser Aufsprengvorgang löst ein Erdbeben mit hoher Frequenz aus. Dringt nun Magma in die Risse ein, reiben und bewegen sich diese Risse und führen zu einem Niedrig-Frequenz-Beben. Auf der Frequenz Skala links können die Vulkanologen nun ablesen, ob es sich um ein "normales Erdbeben" oder um einen Magmaauftrieb handelt. Wie ein Keil treibt die Magma das Gestein auseinander und erzeugte gestern lange Beben im Niederfrequenzbereich von 0,5 bis 2,5 Hz.
Schafft es nun die Magma ihren Weg nach oben kontinuierlich ohne große Unterbrechung immer weiter fortzusetzen - spricht man von einem Tremor.
Das sind die auf dem Seismogramm aufgezeichneten Zitterbewegungungen über Stunden oder Tage, wie wir sie vor der Eldiscreto Eruption erlebt haben. Viele kleine Erschütterungen (Mikrobeben) die sich nahtlos aneinander reihen.
Ich hoffe, diesen Vorgang verständlich erklärt zu haben.
Nun kann man auch diesen Tremor (Vortrieb) hörbar machen. Das menschliche Ohr nimmt allerdings erst ab 20 Hz Schallwellen wahr. Mit technischen Mitteln wurde eine Eruptionssequenz des Vulkan Redoubt in Alaska vom März 2009 hörbar gemacht.
Es ist eine Zeitraffer Aufnahme von einer Stunde Aktivität komprimiert auf etwa eine Minute. Zu hören ist der Tremor der in der Eruption endet.
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Sonntag, 22. Dezember 2013
Beben bis ML3,2 auf der Ostseite
NEWS:
Zur späten Stunde noch die aktuelle Entwicklung. Die Beben halten an - heute bisher 44 Erdstöße, davon 22 mit +ML2,0 und 3 mit +ML3,0. Das stärkste Beben hatte ML3,2. Nach meiner Einschätzung dürfte Magma aus großer Tiefe aufsteigen. Das zeigt auch der stärkerer Tremor zwischen 15.00 und 16.00 Uhr an (blaue Wellenbewegung oben).
Die Beben halten sich stabil um die 15 km Tiefe. Betroffen ist die Ostküste (rot) um die Las Playas. Auf der Hochebene liegt El Pinar und unter der Steilküste direkt am Meer das Hotel Parador. Morgen werde ich einige Fotos davon einstellen.
Über Erdrutsche oder Steinschlag wurde bisher noch nichts bekannt. Mindestens 4 Beben wurden von den Anwohnern verspürt. Solange das Bebenzentrum in dieser großen Tiefe liegen bleibt und nicht nach oben aufsteigt, ist im Moment außer vielleicht Steinschlag, keine Eruption zu befürchten.
Zur späten Stunde noch die aktuelle Entwicklung. Die Beben halten an - heute bisher 44 Erdstöße, davon 22 mit +ML2,0 und 3 mit +ML3,0. Das stärkste Beben hatte ML3,2. Nach meiner Einschätzung dürfte Magma aus großer Tiefe aufsteigen. Das zeigt auch der stärkerer Tremor zwischen 15.00 und 16.00 Uhr an (blaue Wellenbewegung oben).
Die Beben halten sich stabil um die 15 km Tiefe. Betroffen ist die Ostküste (rot) um die Las Playas. Auf der Hochebene liegt El Pinar und unter der Steilküste direkt am Meer das Hotel Parador. Morgen werde ich einige Fotos davon einstellen.
Über Erdrutsche oder Steinschlag wurde bisher noch nichts bekannt. Mindestens 4 Beben wurden von den Anwohnern verspürt. Solange das Bebenzentrum in dieser großen Tiefe liegen bleibt und nicht nach oben aufsteigt, ist im Moment außer vielleicht Steinschlag, keine Eruption zu befürchten.
Mittwoch, 11. Dezember 2013
Blitz und Donner und Unheil von oben
NEWS:
Der Blick auf die seismischen Kurven (oben) vermittelte gestern lebhafte Aktivitäten. Unter der Insel gab jedoch keine bemerkenswerten Ereignisse. Heute um 6.32 Uhr nur ein ML1,8 Beben aus 15 km Tiefe im Südteil. Wesentlich wilder geht es jedoch im Moment über und um die Insel zu. Eine Unwetterfront aus Westen, hat in der vergangenen Nacht mit Blitz und Donner, kräftigem Niederschlag und Sturm die Westinseln erreicht. Bereits zwei Todesopfer auf Teneriffa und Gran Canaria sind zu verzeichnen. Stromausfälle, Erdrutsche, Steinschlag und überschwemmte Häuser - die ganze Palette der Folgen hat das Sturmtief hinterlassen. Die Warnstufe "ROT" wurde inzwischen wieder herab gesetzt.
Auch die Seismografen zeichnen natürlich diese starke Brandung als "Tremor" auf. Atmosphärische Störungen durch Blitz und andere Einflüsse unterbrechen oder verfälschen die per Satellit übertragenen Daten.
Da ich mitten im Unwetter sitze, habe ich die Geschehnisse unter Lapalma.Info und was die Kreuzfahrtschiffe betrifft auf www.Kanarenkreuzfahrt.net beschrieben.
Der Blick auf die seismischen Kurven (oben) vermittelte gestern lebhafte Aktivitäten. Unter der Insel gab jedoch keine bemerkenswerten Ereignisse. Heute um 6.32 Uhr nur ein ML1,8 Beben aus 15 km Tiefe im Südteil. Wesentlich wilder geht es jedoch im Moment über und um die Insel zu. Eine Unwetterfront aus Westen, hat in der vergangenen Nacht mit Blitz und Donner, kräftigem Niederschlag und Sturm die Westinseln erreicht. Bereits zwei Todesopfer auf Teneriffa und Gran Canaria sind zu verzeichnen. Stromausfälle, Erdrutsche, Steinschlag und überschwemmte Häuser - die ganze Palette der Folgen hat das Sturmtief hinterlassen. Die Warnstufe "ROT" wurde inzwischen wieder herab gesetzt.
Auch die Seismografen zeichnen natürlich diese starke Brandung als "Tremor" auf. Atmosphärische Störungen durch Blitz und andere Einflüsse unterbrechen oder verfälschen die per Satellit übertragenen Daten.
Da ich mitten im Unwetter sitze, habe ich die Geschehnisse unter Lapalma.Info und was die Kreuzfahrtschiffe betrifft auf www.Kanarenkreuzfahrt.net beschrieben.
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Unwetter,
Unwetteralarm
Dienstag, 16. April 2013
Vulkan - sind Erdbeben vorhersehbar ?
NEWS:
Ja, das behauptet der russische Physiker und Seismologe Sergej Pulinets von der Moskauer Akademie der Wissenschaften.
Er könne Beben frühzeitig erkennen und davor warnen. Es sei ihm gelungen charakteristische Muster geladener Teilchen in hohen Luftschichten festzustellen und daran drohende Erdbeben zu erkennen.
Vermehrt trete diese typische Veränderung gegen vier Uhr am Nachmittag, vor einem starken Beben auf.
Den Beweis für seine These blieb er allerdings bis heute schuldig.
Auf der zur Zeit in Wien stattfindenden Forschertagung der Europäische Geowissenschaftliche Union (EGU) sorgte der russische Wissenschaftler damit zunächst für Erstaunen. Theorien werden jedoch erst aussagekräftig, wenn dafür prüfbare Nachweise vorliegen.
Die näheren Einzelheiten sind in Spiegel-Online unter "Eklat bei Geologen-Tagung" nachzulesen.
Es wäre nicht der erste Wissenschaftler der glaubt Beben vorherzusagen zu können. Seit mehr als 100 Jahren bemühen sich Forscher nach der Planetenkonstellation, bei Vollmond, den Hund oder die Ameise als Spürhund, jetzt auch durch Tiefbohrungen - Anzeichen für ein bevorstehendes Beben zu finden.
Einige Glückstreffer wurden gelandet, die jedoch einer ernsthaften wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten konnten.
Es ist heute noch nicht möglich tektonische Erdbeben genau vorherzusagen.
Etwas weiter ist die Wissenschaft bei vulkanischen Aktivitäten.
Es lässt sich heute das Eindringen neuer Magma in das Magmasystem oder das Aufsteigen von Magma in flachere Zonen durch die Bewegungen des Seismografen und dem einsetzenden Tremor doch genau die Tiefe und die Stärke der Intensität messen.
Der sich im Bereich der Magmakammer aufbauende Druck kann durch die Oberflächenverformung mittels GPS Messung bestimmt werden. Auch das verdrängte Gas, also die Gasemission lässt sich auch in der Zusammensetzung genau messen und bestimmen.
Alles in der Gesamtheit Frühindikatoren für eine bevorstehende Eruption. Wann genau aber der Ausbruch erfolgen wird, ist auch heute noch nicht möglich. Genauso wenig lässt sich der genaue Ort der Eruption bestimmen.
Während alle 2011 in El Hierro auf den Golfo geschaut haben, zog es der Eldiscreto vor ca. 10 km weiter südlich bei La Restinga ans Licht der Welt zu treten.
Wenn vielleicht entsprechende Wärmebildkameras oder dem Magmastrom injizierte hitzebeständige Sonden erfunden sind, könnte es möglich sein, den Lauf und das Vordringen und damit die Zeit und den Ort der Eruption in etwa zu bestimmen.
Solange ist es aber noch Kaffesatzleserei. Zur Zeit sind es eben nur Prognosen die durch beständiges Beobachten, Messen, logischem Denkvermögen und etwas Glück die weitere Entwicklung erahnen lassen.
Irgendwann werden entsprechende technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen und dann ähnlich wie heute bereits beim Wetter, relativ zuverlässige Prognosen möglich sein.
Wer sich etwas in dieses Thema vertiefen möchte - "Suche nach Erdbeben-Warnsystem".
Unter El Hierro ist es heute wahrscheinlich ruhig. Es stehen keine Messdaten zur Verfügung. Die Verbindung zur IGN ist unterbrochen.
Ich hoffe nur, daß dies kein schlechtes Omen ist. Just an dem Tag als die IGN im März 2013 ihre El Hierro Seiten einstellen wollte, brach der jüngste Bebenschwall los.
NT: 18.57 Uhr - die IGN ist wieder auf Sendung - heute noch kein erwähnenswertes Beben, alles ist ruhig.
Ja, das behauptet der russische Physiker und Seismologe Sergej Pulinets von der Moskauer Akademie der Wissenschaften.
Er könne Beben frühzeitig erkennen und davor warnen. Es sei ihm gelungen charakteristische Muster geladener Teilchen in hohen Luftschichten festzustellen und daran drohende Erdbeben zu erkennen.
Vermehrt trete diese typische Veränderung gegen vier Uhr am Nachmittag, vor einem starken Beben auf.
Den Beweis für seine These blieb er allerdings bis heute schuldig.
Auf der zur Zeit in Wien stattfindenden Forschertagung der Europäische Geowissenschaftliche Union (EGU) sorgte der russische Wissenschaftler damit zunächst für Erstaunen. Theorien werden jedoch erst aussagekräftig, wenn dafür prüfbare Nachweise vorliegen.
Die näheren Einzelheiten sind in Spiegel-Online unter "Eklat bei Geologen-Tagung" nachzulesen.
Es wäre nicht der erste Wissenschaftler der glaubt Beben vorherzusagen zu können. Seit mehr als 100 Jahren bemühen sich Forscher nach der Planetenkonstellation, bei Vollmond, den Hund oder die Ameise als Spürhund, jetzt auch durch Tiefbohrungen - Anzeichen für ein bevorstehendes Beben zu finden.
Einige Glückstreffer wurden gelandet, die jedoch einer ernsthaften wissenschaftlichen Prüfung nicht standhalten konnten.
Es ist heute noch nicht möglich tektonische Erdbeben genau vorherzusagen.
Etwas weiter ist die Wissenschaft bei vulkanischen Aktivitäten.
Es lässt sich heute das Eindringen neuer Magma in das Magmasystem oder das Aufsteigen von Magma in flachere Zonen durch die Bewegungen des Seismografen und dem einsetzenden Tremor doch genau die Tiefe und die Stärke der Intensität messen.
Der sich im Bereich der Magmakammer aufbauende Druck kann durch die Oberflächenverformung mittels GPS Messung bestimmt werden. Auch das verdrängte Gas, also die Gasemission lässt sich auch in der Zusammensetzung genau messen und bestimmen.
Alles in der Gesamtheit Frühindikatoren für eine bevorstehende Eruption. Wann genau aber der Ausbruch erfolgen wird, ist auch heute noch nicht möglich. Genauso wenig lässt sich der genaue Ort der Eruption bestimmen.
Während alle 2011 in El Hierro auf den Golfo geschaut haben, zog es der Eldiscreto vor ca. 10 km weiter südlich bei La Restinga ans Licht der Welt zu treten.
Wenn vielleicht entsprechende Wärmebildkameras oder dem Magmastrom injizierte hitzebeständige Sonden erfunden sind, könnte es möglich sein, den Lauf und das Vordringen und damit die Zeit und den Ort der Eruption in etwa zu bestimmen.
Solange ist es aber noch Kaffesatzleserei. Zur Zeit sind es eben nur Prognosen die durch beständiges Beobachten, Messen, logischem Denkvermögen und etwas Glück die weitere Entwicklung erahnen lassen.
Irgendwann werden entsprechende technische Hilfsmittel zur Verfügung stehen und dann ähnlich wie heute bereits beim Wetter, relativ zuverlässige Prognosen möglich sein.
Wer sich etwas in dieses Thema vertiefen möchte - "Suche nach Erdbeben-Warnsystem".
Unter El Hierro ist es heute wahrscheinlich ruhig. Es stehen keine Messdaten zur Verfügung. Die Verbindung zur IGN ist unterbrochen.
Ich hoffe nur, daß dies kein schlechtes Omen ist. Just an dem Tag als die IGN im März 2013 ihre El Hierro Seiten einstellen wollte, brach der jüngste Bebenschwall los.
NT: 18.57 Uhr - die IGN ist wieder auf Sendung - heute noch kein erwähnenswertes Beben, alles ist ruhig.
Montag, 25. März 2013
Vulkan - Wiedererwachen des Eldiscreto?
NEWS:
21.20 Uhr - das war der nächste Bebenschwall um 20.55 Uhr mit ML3,8 in 13 km Tiefe und einer Dauer von ca. 17 Minuten.
19.15 Uhr - jetzt hören wir auch die ersten Worte vom Cabildo El Hierro. Ruhe und Besonnenheit sei das Gebot der Stunde, so die Sicherheitsbeauftragte Maria del Carmen Morales. Alles werde überwacht. Es sei ein Prozess der 6 Monate, aber auch 10 Jahre dauern könne.
Morgen wird sich erstmals wieder auf Teneriffa der Krisenstab (Pevolca) treffen und die Sache beraten.
17.55 Uhr - die Beben haben sich beruhigt und liegen nur noch zwischen ML2,5 und 3,5. Es sieht im Moment wie eine Verschnaufpause aus. Nach den GPS Daten hat sich die Insel in den letzten Tagen nicht nur in die Höhe, sondern auch ca. 5 cm nach Osten fort bewegt.
15.40 Uhr - dieser Bebenschwall schwächt sich nun langsam ab. Es wird aber wahrscheinlich nicht das letzte Starkbeben gewesen sein. Gefährdet sind besonders die Steilhänge im Golfotal. Hier könnten Steine oder ganze Felsstücke abbrechen und herunter stürzen. Auch das Tunnel würde ich im Augenblick nicht benutzen.
15.20 Uhr - die Lage spitzt sich zu. Lang anhaltende Beben verursachen bei Sabinosa Steinschlag und Erdrutsche. Es ist im Moment nicht genau klar ob auch Tremor eingesetzt hat. Ich bleibe am Ball.
15.05 Uhr - die Bebenstärke nimmt zu. Um 14.41 Uhr ein ML4,1 Beben aus 16 km Tiefe im Westen. Selbst die Häuser auf der Ostseite (siehe Kommentare) kommen nun ins Schwanken.
14.10 Uhr - so und jetzt machen wir noch etwas Insel- und Tourismuswerbung. Beim NASA "Satellitenbild des Jahres 2012" hat es Eldiscreto unter die letzten 4 Fotos geschafft. Bitte hier für die nächste Runde VOTEN.
10.50 Uhr - Die Ramon Margalef kreuzt heute im Golfo. Auf der Webcam links war sie zu entdecken.
Die Involcan startet heute mit ihrer Kampagne von intensiven Gasmessungen. Auch die IGN hat auf der Insel ihr Personal verstärkt. Es ist eigentlich nun alles vorhanden, was für eine intensive Beobachtung gebraucht wird.
Fehlt eigentlich nur noch die Pevolca (Krisenstab). Aber die wird sich in den nächsten Tagen sicher auch noch einfinden.
Bedenklich nimmt die Oberflächenverformung zu. Ich habe hier den GPS Messpunkt HI05 (Leuchtturm) heraus gepickt. In nur wenigen Tagen hat sich die Erdoberfläche um fast 9 cm nach oben gewölbt. Die Grafik ist damit schon an ihrer oberen Begrenzungslinie angekommen. Es sind Messungen aus den vergangenen Tagen, da die Auswertung immer hinterher hinkt.
Die größte Überraschung war gestern Abend die Meldung, daß aus dem alten Eldiscreto im Süden wahrscheinlich verstärkt Gase ausdringen. Dies wurde von der Besatzung (Uni Las Palmas, Centro Oceanografico u.a.) der Roman Margalef bei verschiedenen Messungen festgestellt. Auf dem Foto ist deutlich an der linken Kraterwand eine aufsteigende Fahne zu erkennen. Es wurden Proben genommen, die noch auf deren Zusammensetzung im Labor näher untersucht werden.
Ein erstes ML4,0 Beben erlebten wir heute Morgen um 5.57 Uhr in 16 km Tiefe vor der Westspitze. Es war bei der jetzigen Bebenepisode der bisher stärkste Erdstoß. Auch gestern 159 von der IGN registrierte Beben. 7 Erdstöße lagen über ML3,0.
Und so geht es auch heute Morgen weiter. Die Aktivität hat sich weiter verstärkt. Bisher 6 über ML3,0 registrierte Erdstöße. Die Tiefe der Beben liegt bei 11 bis 22 km. Eine breite Palette die vermuten lässt, daß neue frische Magma nachrückt und die tiefen bei 20 km auftretenden Beben auslöst. Das Epizentrum liegt weiter ca. 5 km vor der Westküste (IGN Karte braune Punkte).
Für Alle die El Hierro nicht näher kennen, möchte ich die örtliche Situation etwas erklären. Auf der Karte (Open Sea Map-Danke nach Flensburg) sehen wir, einem Stiefel ähnlich, den äußersten Westteil. Er ist unbewohnt und relativ karg. Trotzdem hat er für die Herrenos eine besondere Bedeutung. In diesem Bereich befinden sich die letzten Sabinares. Ein altes Urwaldgewächs, eine Art Zeder-Wacholder, sehr selten und unter Naturschutz - und im südlichen Teil das Inselheiligtum die Virgen de los Reyes. Die hochverehrte Madonna in ihrer kleinen Kapelle. An der südlichen Spitze den Leuchtturm mit dem alten 0-Meridian. Ansonsten ist dieser Bereich menschenleer.
21.20 Uhr - das war der nächste Bebenschwall um 20.55 Uhr mit ML3,8 in 13 km Tiefe und einer Dauer von ca. 17 Minuten.
19.15 Uhr - jetzt hören wir auch die ersten Worte vom Cabildo El Hierro. Ruhe und Besonnenheit sei das Gebot der Stunde, so die Sicherheitsbeauftragte Maria del Carmen Morales. Alles werde überwacht. Es sei ein Prozess der 6 Monate, aber auch 10 Jahre dauern könne.
Morgen wird sich erstmals wieder auf Teneriffa der Krisenstab (Pevolca) treffen und die Sache beraten.
17.55 Uhr - die Beben haben sich beruhigt und liegen nur noch zwischen ML2,5 und 3,5. Es sieht im Moment wie eine Verschnaufpause aus. Nach den GPS Daten hat sich die Insel in den letzten Tagen nicht nur in die Höhe, sondern auch ca. 5 cm nach Osten fort bewegt.
15.40 Uhr - dieser Bebenschwall schwächt sich nun langsam ab. Es wird aber wahrscheinlich nicht das letzte Starkbeben gewesen sein. Gefährdet sind besonders die Steilhänge im Golfotal. Hier könnten Steine oder ganze Felsstücke abbrechen und herunter stürzen. Auch das Tunnel würde ich im Augenblick nicht benutzen.
15.20 Uhr - die Lage spitzt sich zu. Lang anhaltende Beben verursachen bei Sabinosa Steinschlag und Erdrutsche. Es ist im Moment nicht genau klar ob auch Tremor eingesetzt hat. Ich bleibe am Ball.
15.05 Uhr - die Bebenstärke nimmt zu. Um 14.41 Uhr ein ML4,1 Beben aus 16 km Tiefe im Westen. Selbst die Häuser auf der Ostseite (siehe Kommentare) kommen nun ins Schwanken.
14.10 Uhr - so und jetzt machen wir noch etwas Insel- und Tourismuswerbung. Beim NASA "Satellitenbild des Jahres 2012" hat es Eldiscreto unter die letzten 4 Fotos geschafft. Bitte hier für die nächste Runde VOTEN.
10.50 Uhr - Die Ramon Margalef kreuzt heute im Golfo. Auf der Webcam links war sie zu entdecken.
Die Involcan startet heute mit ihrer Kampagne von intensiven Gasmessungen. Auch die IGN hat auf der Insel ihr Personal verstärkt. Es ist eigentlich nun alles vorhanden, was für eine intensive Beobachtung gebraucht wird.
Fehlt eigentlich nur noch die Pevolca (Krisenstab). Aber die wird sich in den nächsten Tagen sicher auch noch einfinden.
Bedenklich nimmt die Oberflächenverformung zu. Ich habe hier den GPS Messpunkt HI05 (Leuchtturm) heraus gepickt. In nur wenigen Tagen hat sich die Erdoberfläche um fast 9 cm nach oben gewölbt. Die Grafik ist damit schon an ihrer oberen Begrenzungslinie angekommen. Es sind Messungen aus den vergangenen Tagen, da die Auswertung immer hinterher hinkt.
Die größte Überraschung war gestern Abend die Meldung, daß aus dem alten Eldiscreto im Süden wahrscheinlich verstärkt Gase ausdringen. Dies wurde von der Besatzung (Uni Las Palmas, Centro Oceanografico u.a.) der Roman Margalef bei verschiedenen Messungen festgestellt. Auf dem Foto ist deutlich an der linken Kraterwand eine aufsteigende Fahne zu erkennen. Es wurden Proben genommen, die noch auf deren Zusammensetzung im Labor näher untersucht werden. Ein erstes ML4,0 Beben erlebten wir heute Morgen um 5.57 Uhr in 16 km Tiefe vor der Westspitze. Es war bei der jetzigen Bebenepisode der bisher stärkste Erdstoß. Auch gestern 159 von der IGN registrierte Beben. 7 Erdstöße lagen über ML3,0.
Und so geht es auch heute Morgen weiter. Die Aktivität hat sich weiter verstärkt. Bisher 6 über ML3,0 registrierte Erdstöße. Die Tiefe der Beben liegt bei 11 bis 22 km. Eine breite Palette die vermuten lässt, daß neue frische Magma nachrückt und die tiefen bei 20 km auftretenden Beben auslöst. Das Epizentrum liegt weiter ca. 5 km vor der Westküste (IGN Karte braune Punkte).
Für Alle die El Hierro nicht näher kennen, möchte ich die örtliche Situation etwas erklären. Auf der Karte (Open Sea Map-Danke nach Flensburg) sehen wir, einem Stiefel ähnlich, den äußersten Westteil. Er ist unbewohnt und relativ karg. Trotzdem hat er für die Herrenos eine besondere Bedeutung. In diesem Bereich befinden sich die letzten Sabinares. Ein altes Urwaldgewächs, eine Art Zeder-Wacholder, sehr selten und unter Naturschutz - und im südlichen Teil das Inselheiligtum die Virgen de los Reyes. Die hochverehrte Madonna in ihrer kleinen Kapelle. An der südlichen Spitze den Leuchtturm mit dem alten 0-Meridian. Ansonsten ist dieser Bereich menschenleer.
Die nächste Besiedlung finden wir im nördlichen Golfoeingang mit Pozo de la Salud (kleines Heilbad mit Kurhaus und einigen Häusern) und im Hang klebend den Ort Sabinosa (rote Straße).
In diesem landschaftlich sehr reizvollen Gebiet soll 1793 der Negro II ausgebrochen sein. Darüber gibt es aber keine großen Aufzeichnungen.
Wenn schon ein Vulkan auf El Hierro ausbrechen muß, dann hier vor der Küste.
Allerdings lehrt die Vergangenheit, daß nicht unbedingt dort wo die meisten Beben registriert werden, sich auch der Schlund öffnet.
Erinnern wir uns an die starken Beben 2011 im Golfo. Die Eruption fand dann aber einige Kilometer weiter im Süden bei La Restinga statt. Die Magma wird sich immer den leichtesten Aufstiegsweg suchen ... und so wird es auch das nächste Mal sein.
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Vulkan
Samstag, 23. März 2013
Vulkan - keine ruhige Nacht
NEWS:
19.48 Uhr - je mehr ich mir den heutigen Bebenverlauf betrachte, treten immer im 4 Stundenrhythmus verstärkte Bebenaktivitäten auf. Die Zwischenzeit dient der Regeneration. Immer waren bisher die roten Linien betroffen. Danach dürfte der nächste Schwall gegen 22.00 Uhr eintreffen.
19.12 Uhr - und noch ein von der IGN nachgetragenes Beben um 18.00 Uhr von ML3,4 in 12 km. Tiefe
18.46 Uhr - drei Beben zwischen 17.52 u. 18.01 Uhr mit ML3,1 - 3,0 - 3,0 in 12 bzw. 13 km Tiefe.
14.50 Uhr - das Beben von 14.09 Uhr hatte ML3,5 und kam aus 15 km Tiefe. Die Geologen kommen mit der Auswertung anscheinend nicht mehr hinterher und haben die Zeit von 13.00 bis 14.00 Uhr übersprungen. Vielleicht werden die Daten noch nachgereicht.
Auch die GPS-Verformungswerte steigen stark an. Die Station HI05 (Leuchtturm im Westen) zeigt jetzt ein vertikale Erhöhung von gut 4 cm (insgesamt dann 16 cm) an.
14.07 Uhr - die Folgebeben waren ML3,1 und 2,8. Für Alle die nicht an die aktuelle Grafik kommen.
11.59 Uhr - ein kräftiger Wuscher mit ML3,4 um 11.05 Uhr aus 16 km Tiefe. Der nachfolgende Tremor ist genau dieser "Spasmodische Tremor". Zwei in der Statistik noch nicht aufgeführte Beben in etwa der gleichen Stärke dürften folgen.
Um Mitternacht, genau um 0.01 Uhr, erfolgte ein kräftiger Erdstoß von ML3,5 Er kam aus 15 km Tiefe. Auch um 0.23 Uhr und um 5.19 Uhr jeweils ein ML3,0 Beben aus 16 km Tiefe. Oben ist der aktuelle Seismik Verlauf der vergangenen Stunden zu sehen. Ein beständiger Grundtremor, unterbrochen durch einen stärkeren Spasmodischen Tremor (rot) und viele kleinere Beben. Das Zentrum liegt stabil vor der nördlichen Westküste (Grafik links rot). Die Tiefe hat sich etwas verändert und liegt jetzt zwischen 13 und 17 km Tiefe. Die Magma dürfte sich gestern um ca. 2 Kilometer in die Höhe gearbeitet haben. Liegt aber immer noch tief genug, so daß zumindest in den nächsten Stunden mit keiner Aktivität an der Erdoberfläche zu rechnen ist.
So sehen die Seismologen im Zeitraffer den Frequenzverlauf (Hz) der gestrigen Beben. Insgesamt wurden von der IGN 91 Beben registriert, davon die Mehrzahl mit 83 Erdstößen von mehr als ML2,0. Viele kleine Beben werden oder können von der IGN nicht erfasst werden. Auch heute bringen wir es bereits auf über 30 Erdstöße. Die Skala muß man allerdings nun nach oben erweitern - davon 3 Beben mit ML3,0 und mehr. Was ist für heute zu erwarten? Wenn die Aktivität so weiter anhält, dürfte es verstärkt Beben über ML3,0 geben. Auch könnten sich die Magmaspitzen weiter nach oben voran schmelzen, so daß die Beben bis zum Abend im 11 km Bereich liegen dürften.
19.48 Uhr - je mehr ich mir den heutigen Bebenverlauf betrachte, treten immer im 4 Stundenrhythmus verstärkte Bebenaktivitäten auf. Die Zwischenzeit dient der Regeneration. Immer waren bisher die roten Linien betroffen. Danach dürfte der nächste Schwall gegen 22.00 Uhr eintreffen.
19.12 Uhr - und noch ein von der IGN nachgetragenes Beben um 18.00 Uhr von ML3,4 in 12 km. Tiefe
18.46 Uhr - drei Beben zwischen 17.52 u. 18.01 Uhr mit ML3,1 - 3,0 - 3,0 in 12 bzw. 13 km Tiefe.
14.50 Uhr - das Beben von 14.09 Uhr hatte ML3,5 und kam aus 15 km Tiefe. Die Geologen kommen mit der Auswertung anscheinend nicht mehr hinterher und haben die Zeit von 13.00 bis 14.00 Uhr übersprungen. Vielleicht werden die Daten noch nachgereicht.
Auch die GPS-Verformungswerte steigen stark an. Die Station HI05 (Leuchtturm im Westen) zeigt jetzt ein vertikale Erhöhung von gut 4 cm (insgesamt dann 16 cm) an.
14.07 Uhr - die Folgebeben waren ML3,1 und 2,8. Für Alle die nicht an die aktuelle Grafik kommen.
11.59 Uhr - ein kräftiger Wuscher mit ML3,4 um 11.05 Uhr aus 16 km Tiefe. Der nachfolgende Tremor ist genau dieser "Spasmodische Tremor". Zwei in der Statistik noch nicht aufgeführte Beben in etwa der gleichen Stärke dürften folgen.
Um Mitternacht, genau um 0.01 Uhr, erfolgte ein kräftiger Erdstoß von ML3,5 Er kam aus 15 km Tiefe. Auch um 0.23 Uhr und um 5.19 Uhr jeweils ein ML3,0 Beben aus 16 km Tiefe. Oben ist der aktuelle Seismik Verlauf der vergangenen Stunden zu sehen. Ein beständiger Grundtremor, unterbrochen durch einen stärkeren Spasmodischen Tremor (rot) und viele kleinere Beben. Das Zentrum liegt stabil vor der nördlichen Westküste (Grafik links rot). Die Tiefe hat sich etwas verändert und liegt jetzt zwischen 13 und 17 km Tiefe. Die Magma dürfte sich gestern um ca. 2 Kilometer in die Höhe gearbeitet haben. Liegt aber immer noch tief genug, so daß zumindest in den nächsten Stunden mit keiner Aktivität an der Erdoberfläche zu rechnen ist.
So sehen die Seismologen im Zeitraffer den Frequenzverlauf (Hz) der gestrigen Beben. Insgesamt wurden von der IGN 91 Beben registriert, davon die Mehrzahl mit 83 Erdstößen von mehr als ML2,0. Viele kleine Beben werden oder können von der IGN nicht erfasst werden. Auch heute bringen wir es bereits auf über 30 Erdstöße. Die Skala muß man allerdings nun nach oben erweitern - davon 3 Beben mit ML3,0 und mehr. Was ist für heute zu erwarten? Wenn die Aktivität so weiter anhält, dürfte es verstärkt Beben über ML3,0 geben. Auch könnten sich die Magmaspitzen weiter nach oben voran schmelzen, so daß die Beben bis zum Abend im 11 km Bereich liegen dürften.
Es wäre jetzt auch einmal an der Zeit aus behördlichem Munde eine Stellungnahme zu hören. Aber hier scheint man keine Notwendigkeit zu sehen und zudem ist Wochenende.
Interessant ist auch die Formation aller vergangenen Bebenzentren. Seit 2011 haben sich sternförmig die registrierten Beben angeordnet. Die jüngste Aktivität ist links oben braun/rot zu erkennen. Den Mittelpunkt bildet der alte Vulkanberg Tanganasoga in der Steilwand des Golfotales. Er ist der Dreh- und Angelpunkt aller magmatischen Bewegungen der vergangenen Jahre. Jetzt würde nur noch um beim Sternbild zu bleiben, der nördliche Golfo in dem Gesamtbild fehlen. Das hoffen wir natürlich nicht.
Daß bei all den Aktivitäten auch die Magma seitlich austreten kann, haben wir 2011 bei der Eruption des Eldiscreto im Süden oder im Sommer 2012 an der Westspitze erlebt. Magma und Druck suchen sich einfach den leichtesten Weg und der scheint nicht um den Tanganasoga zu liegen.
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