Donnerstag, 26. Dezember 2013

Vulkan - Bodenverformung nimmt weiter zu

NEWS:


Wie ein Ballon bläht sich im Moment der Inselkern auf. Um bis zu 65 mm hat sich innerhalb der letzten 2 Tage die Oberfläche angehoben. Auf der ergänzten IGN Karte mit den einzelnen GPS Messpunkten ist das betroffene Gebiet rot umrundet. Den stärksten Anstieg haben wir um den Messpunkt HI08 mit + gekennzeichnet.
Nach physikalischen Regeln verschieben sich dann auch die Randzonen vom Zentrum weg. Der Nordteil der Insel ist um 30 mm gen Norden und der Südteil um 20 mm nach Süden gewandert. Die West/Ost Veränderungen sind nicht so gravierend.
Der letzte Magmaeinschuss in die Kammer (Ballon) hat den Innendruck weiter erhöht und das Volumen vergrößert. Je stabiler und dicker die Ballonhülle ist, desto mehr Druck hält sie auch aus.
Noch liegen die Aktivitäten in rund 15 km Tiefe. Genug Gestein und Schutzhülle um den Druck im Zaune zu halten.

Es muss aber auch bewusst sein welche Kräfte hier unten wirken. Verformungen bis zu mehreren Metern kennen wir auch von anderen Vulkanen - nur mit dem kleinen Unterschied, dass meist die Magmakammer in nur 3 bis max. 5 km unter der Erdoberfläche liegt.

Auf allen Inseln zeigen die Seismografen heute "Tremor" an. Wie hier links von Fuerteventura. Es sind aber keine vulkanischen Aktivitäten, sondern ein besonders kräftiger Seegang. Auch die Brandung versetzt die Inseln in Schwingung - das die Messgeräte aufzeichnen. Je nach Justierung kommen dann schon "Weltuntergangs- Gemälde" wie vom Messpunkt Teneriffa siehe unten - dabei heraus.





5 Kommentare:

  1. Könnte es bei diesem Ballon, dazu kommen, dass ein größerer Erdrutsch entsteht, so dass ein Tsunami ausgelöst werden könnte.
    Forscher befürchten doch bei einer der Kanaren-Inseln, dass ein großer Teil abbrechen wird (wann, steht in den Sternen) - ich weiß nur nicht mehr um welche Insel es sich handelt, nur dass dieser Tsunami sehr große Auswirkungen haben würde - für Afrika, Europa und Amerika, da er über den Atlantik fegen würde.

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  2. Auf dieser "Tsunami-Insel" lebe ich. Es ist das Szenario für La Palma. Es war 1998 Dr. Simon Day der diese These entworfen hatte, im Auftrag einer Risikountersuchung für eine amerikanische Versicherungsgesellschaft.
    Tsunamis können auf jeder sehr steilen Kanareninsel entstehen. Auch auf El Hierro gab es vor 120.000 Jahren einen mächtigen Erdrutsch (Golfo) der einen Tsunami auslöste.
    Im Moment gibt es weder auf El Hierro noch auf La Palma irgendwelche Anzeichen, dass in absehbarer Zeit solche Geländemassen (es müssen mindest. 1km³ sein) in das Meer stürzen könnten.

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    1. Vielen Dank für diese Erklärung. Ich habe deinen Blog in meinen Favoriten eingespeichert. Deine Berichterstattung ist einfach zu lesen.
      Noch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
      Mausekettchen

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  3. Lieber Manfred Betzwieser,
    vielen Dank für die solide Berichterstattung der Vergangenheit. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen noch schöne Feiertage und ein neues Jahr in Gesundheit!
    guenter.carstens@gmx.de

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  4. Vielen Dank an Manfred für die anschauliche Darstellung in der Hierro-Karte. Ich erlaube mir noch eine Ergänzung: Die Insel hat sich auch von W nach O ausgedehnt. Station HI00 (Valverde) +10 mm nach O und Stationen HI02-HI04 (westliches Golfotal) +20 mm nach W. Somit ist die Ausweitung Länge N-S 50 mm und Breite W-O 30 mm. Wäre ich vor Ort, würde ich nach Rissen in der Straße von El Pinar nach Restinga suchen, um den optischen Beweis der obigen Feststellungen zu finden.

    Gestern wurde in VOX das Horror-Szenario La Palma gezeigt. Wer die Sendung verpasst hat, kann sie unter voxnow.de noch ansehen und Herrn Dr. Simon Day kennenlernen. Aber deswegen nicht gleich in Panik verfallen.

    Thomas/Obb.

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