Posts mit dem Label Satellitenaufnahme werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Satellitenaufnahme werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 14. Juni 2015

Wolkenwirbel aus dem All betrachtet

Wolkenwirbel über den Kanaren


Klein und einsam mitten im Atlantik erscheinen unter einem Wolkenwirbel die Kanaren. Wie gemalt zeigt sich die Natur hier wieder.
Diese NASA Satellitenaufnahme wurde vom Terra-Satelliten (EOS-1) aus 700 km Höhe aufgenommen. Seit dem Jahre 1999 umkreist er bereits die Erde und hat schon manche interessante Aufnah- me von der Kanarischen Inseln geliefert. Im Norden und 500 km von den Kanaren entfernt, die portugiesische Insel Madeira.

Der Wolkenwirbel – auch Kármánsche Wirbelstraße genannt entsteht, wenn Hindernisse sich der Wind- und Wolkenströmung in den Weg stellen. Es sind die hohen Vulkanberge die den Strömungsverlauf unterbrechen und diese langgezogenen Wolkenwirbel erzeugen. Wie hier bei dem vorherrschenden Nordost Passat.
 

Erdbeben vor El Hierro

Unter den Wolken gab es in der vergangenen Nacht drei Beben. Nach Wochen der Ruhe wurden auf El Hierro von den Seismografen wieder Erdbeben registriert. Bis zur Stärke ML2,6 kurz nach Mitternacht aus 18 km Tiefe vor der Südküste der Insel (Grafik IGN).
Nichts dramatisches und dazu noch aus großer Tiefe.
Die Bodenverformungswerte bleiben weiter stabil und ohne große Veränderungen. Seit März 2014 verharren die GPS-Werte damit auf hohem Niveau.

Vermehrte Erdstöße gibt es in den letzten Monaten im Meeresgebiet östlich von Teneriffa und Gran Canaria (ich hatte darüber berichtet). Auch heute Morgen um 5.35 Uhr ein schwaches ML1,8 Beben aus 89 km Tiefe. Die Teneriffa-Beben werden fast alle in Tiefen von über 20 km ausgelöst. Es dürfte sich um einen Zulaufkanal zum eigentlichen Hotspot der südlich von La Palma vermutet wird, handeln.

Phänomene und Rätsel

Wolkenwirbel und Vulkane sind nur zwei Naturphänomene der Kanaren. Andere Phänomene und Rätsel der Westinseln speziell auf der Insel La Palma beschäftigen mich intensiv nun seit fast einem Jahr.
Im Rahmen von Recherchen zu meinem neuen La Palma-Buch (Erscheinungstermin Juli/ August 2015) bin ich auf Dinge und Merkwürdigkeiten gestossen, die bisher nicht bekannt waren. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es in den nächsten Tagen.

Freitag, 6. Juni 2014

Vulkan Forschung aus dem Weltraum

NEWS:

Dass die Satellitentechnik nicht erst seit heute eine wichtige Rolle in der Erdbeobachtung spielt, wurde oft bewiesen. Das Institut für Meereskunde der Universität Las Palmas (ULPGC) erforscht und beobachtet die Eldiscreto Eruptionsstelle nicht nur mit ihren Oceanographie-Schiffen sondern wertet auch Satellitenfotos aus. So können mit einem neuen Verfahren Meerestrübungen durch vermehrte Chlorophyll- Bildung in korrigierten Bildern mit sehr hoher Auflösung erfasst werden.

Das Foto wurde am 2. Oktober 2011 durch den Satellit WorldView 2 während seines Überfluges aus 770 km Höhe aufgenommen.
Das hell- grüne Wasser (Foto oben links) zeigt eine hohe Konzentration von vulkanischem Material, das aus dem braunen Eruptionsherd verteilt wird. Durch einen Absorptions- Koeffizienten oder eine Dämpfung, besteht die Möglichkeit zur Messung der Trübung des Wassers.
Wenn ein Lichtstrahl durch eine Substanz geht, verliert er an Strahlungsintensität. Das Licht wird durch das Material absorbiert und unterschiedlich gestreut. Diesen Effekt haben nun erstmals die Wissenschaftler der ULPGC angewendet.
Die Wolken werden schwarz maskiert (rechte Aufnahme). Was hier jetzt wie ein Wärmebild aussieht zeigt die Konzentration und Verbreitung der Einzeller.

Der Erdbeobachtungssatellit WorldView 2 ist ein 2009 gestarteter kommerzieller Satellit von Ball Aerospace USA (Foto: Digital Globe). Mit einer Auflösung von 0,5 m kann er Aufnahmen und Stereobilder einer bestimmten Region machen. Beim nächsten Überflug vergleicht er mit seiner besonderen Datenauswertung Veränderungen in der Perspektive und sendet diese Informationen an die Bodenstation.
Das DLR Earth Observatorium Center in Oberpfaffenhofen, kann mit seinem 6 Meter DSL Parabolspiegel diese Signale empfangen. Die Daten werden mit 800 Megabit pro Sekunde – mehr als hundertmal schneller als eine gängige DSL Verbindung - übertragen.


Während die vulkanische Aktivität unter El Hierro weiter im "Schlaf" liegt, beginnt jetzt die Zeit mit einem ganz anderen Problem.
Die Inseln sind ausgetrocknet und die Waldbrandgefahr steigt. Gestern hatten wir auf La Palma ein Feuer in bewohntem Gebiet bei Santa Cruz de La Palma. Nur durch den schnellen und energischen Einsatz - auch mit Löschhubschraubern - konnte Schlimmeres verhindert werden (siehe La Palma7 Info). Auch der Rettungshelikopter von El Hierro wurde hier eingesetzt.

Wollen wir jetzt hoffen, dass auch in den nächsten Tagen die Hubschrauber der BRIF Brigade des Madrider Innenministerium nach La Palma verlegt werden. Eine sehr effektive paramilitärische Löschtruppe mit Profis, die schon in den vergangenen Jahren ihre Einsatzfähigkeit bewiesen haben.
Diese Brigade kommt bei Bedarf auch in El Hierro und den anderen Nachbarinseln zum Einsatz.

Arbeiter mit Gorilla verwechselt

... und noch was möchte ich erzählen. Eine Geschichte die sich vor einigen Tagen im Loro- Park auf Teneriffa zugetragen hat.
Bei einer routinemäßigen Notfallübung sollte der Ausbruch eines Gorilla aus seinem Gehege simuliert werden.
Nach der Auslösung des Alarms wurden die Evakuierungspläne für die Parkbesucher durch gespielt. Auch die Suche nach dem ausgerissenen Tier war Bestandteil des Planes.
Ein Arbeiter des Loro Park wurde dazu in ein täuschend echt aussehendes Affenkostüm gesteckt.

Dumm war jetzt nur, dass der erst vor drei Monaten neu eingestellte Tierarzt das Manöver nicht so recht durchschaute. Vom Jagdinstinkt gepackt versetzte er mit seinem Betäubungsgewehr dem vermeintlichen Gorilla eine passende Ladung. Die Betäubungsdosis war für einen 200 kg schweren Menschenaffen ausgelegt.
Das Opfer ging wie erwartet sofort zu Boden. Erst im Hospital konnte das entsprechende Gegenmittel den Tiefschlaf des "Gorilla" beenden.
Der Hauptdarsteller wird sich in Zukunft sicher genau überlegen, ob er nochmals in ein täuschend echt wirkendes Tierkostüm steigt.

Mittwoch, 26. März 2014

NASA Satellitenaufnahme und rauhe See

NEWS:
 
Die Kanarischen Inseln machen immer eine gute Figur. Besonders der Blick aus dem All vom  NASA-Satelliten Terra am 15. Juni 2013 zeigt das Lichtspiel der nach Südwesten verwirbelten Meeresoberfläche. Lange milchige windsackartige Abdriftschwänze machen auch ohne Pinsel und grafische Hilfsmittel ein einmaliges Bild.
Verursacht werden diese Lichtspiele durch den meist vorherrschenden Nordost Passatwind. Die rauhe und steil ansteigenden Inseloberflächen erzeugen an der Leeseite Verwirbelungen, die die Wasseroberfläche des Atlantik Gräuseln oder Glätten. Bei entsprechendem Lichteinfall kommen dann solche Aufnahmen zustande.
 
Auch 2014 gibt es wieder einen "NASA-Award" für die schönste Satellitenaufnahme des Jahres. Ob mit oder ohne Vulkan (2012 war der Sieger ja eine Aufnahme des Eldiscreto von El Hierro) gibt es gute Chancen das Podest wieder zu erklimmen.
 
Nicht ganz so beeindruckend ist die grafische Darstellung links von den Inseln.
Hier geht es nicht um Schönheit, sondern um technische - genau meteorologische - Hinweise zu vermitteln.
Die Warnstufe "Gelb" gilt heute bis Donnerstag Morgen um 6.00 Uhr für alle Inseln. Stürme bis 70 km/h und hoher Seegang mit bis zu 5 Meter hohem Wellengang ist bereits vorhanden.


Entsprechend reagiert auch der CRST Seismograf auf El Hierro. Anpreschende Brandung versetzt die Insel in Vibration. Normal vom Menschen nur in Küstennähe zu spüren. Gestern hatte ich noch hier auf La Palma ein Gespräch mit einem Gast der direkt in einem Hotel am Meer wohnt.
" Ein wenig ungewöhnlich sei es schon, wenn das Zimmer im Intervall wie bei einem Beben zittert und rhythmisch das Grollen der anschlagenden Wellen ans Ohr dringt."

Es war immer schon etwas Besonderes auf den Westinseln seinen Urlaub zu verbringen. Langweilig wird es nie.
Jetzt wollen wir nur hoffen, dass am Donnerstag bzw. Freitag die Kreuzfahrtschiffe "TUI Mein Schiff 1" und "AIDAstella" in den Hafen Einlaufen können.


NASA Tournament 2014

Geschafft haben wir es 2012 - auch Dank der Leser hier - mit der Eldiscreto Satellitenaufnahme. Jetzt beim NASA Tournament 2014 Earth sieht es auch wieder erfolgversprechend aus.
Unter den letzten vier Kandidaten ist die Aufnahme bereits. Wenn Sie jetzt alle dafür "Voten" sollte die nächste Stufe - das Finale, eigentlich erreichbar sein. Hier geht es zur Abstimmung.

Dienstag, 25. Juni 2013

Vulkan - Interessante Satelliten Ansicht

NEWS:

Erst aus der Satelliten-Perspektive (Foto: NASA) lassen sich die für die Kanaren typischen Passatfahnen richtig erkennen. Vor allem die Westinseln mit ihren hohen Bergen stellen den aus Nordosten kommenden Winden ein Hindernis dar.

Auf der nördlichen LUV-Seite werden die ankommenden feuchten Luftmassen gestaut und es bilden sich Wolken. Sobald die Berge überwunden und umgangen sind, entspannt sich der aufgebaute Luftdruck und die Wolken lösen sich langsam wieder auf.

Es ist nicht unbedingt eine Meeres -Verfärbung wie der erste Anschein auf der Aufnahme vermittelt, sondern Luftwirbelungen und vielleicht gekräuselte See die das fahnenartige Phänomen auf der Lee-Seite zeigen.
Die beiden Ostinseln Lanzarote und Fuerteventura bilden kaum Formen aus, da hier die notwendigen Berge fehlen.

Auslöser ist der kalte Kanarenstrom der zwischen der Küste Westafrikas und den Ostinseln Richtung Süden strömt. Aufsteigendes warmes Tiefenwasser erwärmt die Luft und erzeugt den feuchten Passatwind der südwestlich Richtung Golfstrom weht.
Ohne diesen Passatwind hätten wir hier nicht das ausgeglichene Klima und erst recht nicht das Lebenselixier Wasser. Die feuchten Luftmassen würden sonst "ungemolken" über das Archipel hinweg ziehen.

Aufgeschreckt wurden gestern Abend gegen 18.00 Uhr die Beobachter der Seismografen. Ein kräftiger Erdstoß ließ alle kanarischen Messgeräte ausschlagen. Es dürfte sich um das Beben von ML6,4 weit draußen im Meer am Nordatlantischen Rücken gehandelt haben. Das Beben kam aus 10 km Tiefe.

Unter El Hierro blieb es dagegen gestern relativ ruhig. Es gab wohl 3 Beben bis ML1,9 aus 13 bis 22 km Tiefe. Die jeweilige Ausgangslage war über die gesamte Magmakammer verstreut.

Dienstag, 9. April 2013

Vulkan - die NASA Krone

NEWS:

Während die NASA sich wundert wie ein Newcomer in Konkurrenz zu Sonne, Mond, strahlender Galaxie und der  Eiswüste es mit überwältigender Mehrheit auf den Siegerpodest schafft, jubelt die internationale Presse. Wo war das noch einmal gleich ... bei El Hierro... ah, ja auf den Kanarischen Inseln. Genau diese Aufmerksamkeit braucht die Insel. Die kleine sonst vergessene Insel rückt so wieder in das Scheinwerferlicht der Medien. Es ist wohl wieder der Vulkan, dieses Mal aber mit erfreulicheren Anzeichen.
Eine Eldiscreto Satellitenaufnahme als Siegerfoto
And the winner is... El Hierro ! ... so eine amerikanische Zeitung.
 
Auch wenn man auf El Hierro noch nicht so recht weiß ob es einen Anlass zur Freude ist, wurde bereits in der Tourismus Werbung der Slogan " Insel der 1000 Vulkane" aufgenommen. Dies lässt sich noch etwas stilistisch steigern, in "Insel der 1001 Vulkane". Jetzt braucht man nur noch die richtigen Werbeleute die das Siegerfoto in Szene setzen und promoten können.
 
Eine anständige Verkehrsanbindung mit der Fähre und/oder dem Flieger und die touristische Zukunft ist gesichert.
 
Ob man das allerdings auf der Insel so will, ist eine ganz andere Frage. Hier sind die Meinungen gespalten.
Die einen die vom Tourismus leben, sind die Befürworter - während die anderen lieber ihre ruhige und verträumte Insel ohne großen Rummel sehen.
Es gibt Anwohner die keine Einnahmen brauchen und "versorgt" sind, aber die Mehrzahl nagt am Hungertuch und ist derzeit ohne Arbeit. Ihnen ist es wahrscheinlich egal wie und von woher ihre zukünftigen Einnahmen kommen. Auch der Tourismus ist ihnen willkommen.
 
Die Landwirtschaft baut immer mehr ab, der Bausektor ist praktisch tot und andere Industriezweige sind nicht vorhanden.
Im Grunde bleibt gar nichts anderes übrig, als den Tourismus zu akzeptieren und zu fördern.
 
Diese NASA Auszeichnung ist und bleibt auf jeden Fall eine Imageaufwertung für El Hierro. Welche andere Insel wurde je mit dieser Krone bedacht ?
Da brauchen Sie nicht lange zu überlegen - bisher nur El Hierro.
 
Heute als kleiner Nachtrag:
 
Es gab in den vergangenen Stunden auch wieder einige Kleinbeben. Darauf werde ich aber erst wieder Morgen näher eingehen.

Montag, 8. April 2013

NASA - Eldiscreto Foto des Jahres

NEWS:  91% der Stimmen entfielen auf unseren Eldiscreto (Quelle NASA)
Jetzt ist es offiziell - der Sieger im NASA Wettbewerb Tournament Earth "Satellitenfoto 2012" ist die Aufnahme des Eldiscreto von El Hierro.

Wir freuen uns herzlich und gratulieren der Insel zu diesem Erfolg.

Nach all der leidvollen Zeit hat es auch ohne sichtbaren Vulkankegel allein die Aura und gigantische Verfärbung der Meeresoberfläche des Eldiscreto geschafft, aus den besten 32 Satellitenaufnahmen als Jahressieger ausgewählt zu werden.

Eine Prämierung durch die NASA ist schon eine Sache. Die größte und bekannteste Weltraum- Organisation wählt als beste Satellitenaufnahme des Jahres unseren bescheidenen Eldiscreto aus.

Natürlich wäre das alles nicht so ausgegangen, wenn nicht Avcan, Involcan, Earthquark und hier im Blog entsprechende Werbung gemacht worden wäre.
Sie liebe Leser waren aber die Entscheider. Ohne Ihr Votum hätten wir es nicht geschafft. Dafür meinen besonderen Dank.

Es liegt nun an der Insel selbst - am Patronato de Turismo - was sie aus diesem Erfolg machen. Die Basis ist gelegt. Eine einmalige Chance die jetzt ausbaufähig ist.

Donnerstag, 4. April 2013

Vulkan - jüngste Bebenepisode beendet ?

NEWS:

Für mein Gefühl neigt sich diese neue Bebenepisode ihrem Ende zu. Es gab wohl gestern noch starke Erdbeben bis ML4,5, aber die tägliche Anzahl mit gestern 28 Beben ist rückläufig. Wie ein Halbmond (links) liegt die Bebenstruktur der letzten 15 Tage um den Westzipfel der Insel. Die Ausgangslage der Beben bleibt in großer Tiefe bei 18 bis 20 km. Auch wenn einzelne Erdstöße bis auf 2 km unter die Oberfläche vordringen. Hier dürfte es sich um Spannungsbeben durch die doch jetzt kräftige Oberflächenverformung handeln.
 
Es wird sicher nicht der letzte Bebenschwall dieser Art gewesen sein. Die Natur versucht weiter, wie schon seit Millionen von Jahren, ihrem Drang - ihren Naturgesetzen zu folgen... und dabei werden wir sie nicht aufhalten können. Wir sind nur Beobachter und können den Lauf der Ding nicht beeinflussen. Es muß uns auf den Kanaren immer klar sein, daß es unsere Inseln - unsere Heimat, ohne diese Vulkanaktivität überhaupt nicht gäbe. Viele Generationen vor uns, haben all dies schon erleben müssen und überlebt.

Auch auf dem Beben-Histogramm links der IGN  ist die absteigende Tendenz gut zu erkennen. Vom Beginn der Aktivität am 17. März 2013 bis heute sind es gerade einmal 18 Tage. Ich habe die Beben nicht gezählt, aber es waren sicher an die 2000 Erdstöße. Darunter das für El Hierro bisher stärkste Beben mit ML4,9.

Jetzt läuft der Endspurt. Im NASA Finale haben wir jetzt noch bis Morgen die Möglichkeit unseren Eldiscreto an die Spitze zu voten. Gegen eine Eiswüste sollte unser heißer Kamerad doch die besseren Chance haben. Es liegt also an Ihnen dieser NASA Satellitenaufnahme auf das Siegertreppchen zu helfen. "Eldiscreto - die NASA Satellitenaufnahme des Jahres 2012" könnte es dann am kommenden Montag vielleicht heißen. Das wäre natürlich für El Hierro eine werbeträchtige Auszeichnung. Sie haben es nach all den leidvollen Monaten (Jahren) auch verdient. Hier geht es letztmals zur Stimmabgabe.

Mittwoch, 27. März 2013

Vulkan - und weiter geht`s

NEWS:
20.49 Uhr - ML4,1 um 19.55 Uhr in 20 km Tiefe.
20.38 Uhr - nach einer kurzen Ruhephase, falls man überhaupt davon sprechen kann, zuckt es seit 19.55 Uhr wieder gewaltig. Nähere Daten dazu liegen noch nicht vor.
18.50 Uhr - wie das Gobierno de Canarias (Kanarische Regierung) soeben mitteilte, besteht keine Gefahr für Menschen oder Güter. Außer einigen kleinen Erdrutschen seien keine besonderen Vorkommnisse gemeldet worden. Man erwartet in den nächsten Tagen weitere Beben bis ML4,6. Alles sei unter Beobachtung und Kontrolle. Im Notfall würde der Einsatzplan greifen.

18.00 Uhr - die Bebenserie hält weiter an. Beben bis ML3,7 aus 16 km Tiefe um 17.16 Uhr. Es ist bisher der stärkste und längste Bebenschwall auf El Hierro seit Beginn der Vulkanaktivität 2011.

16.47 Uhr - jetzt sollte jeder selbst gemerkt haben, daß es keine Normalität mehr ist.
Es besteht akute Steinschlag- und Erdrutschgefahr im Golfotal und auch an der mittleren Ostküste.
16.31 Uhr - um 15.10 Uhr ein ML4,4 Beben in nur 10 km Tiefe (grüner Pfeil) - von IGN auf 11 km korrigiert.





16.15 Uhr - um 15.02 Uhr noch ein ML4,3 in 18 km Tiefe und um 15.28 Uhr ein ML4,1 in nur 12 km Tiefe.
15.55 Uhr - Beben von ML4,6 um 15.07 Uhr in 19 km Tiefe. Das war das Beben das auf La Gomera und hier auf La Palma verspürt wurde.
15.48 Uhr - erste Steinschläge von der Steilwand im Golfotal (Foto von Involcan).

15.10 Uhr - soeben war selbst auf La Palma ein Beben zu verspüren. Warten wir einmal die Auswertung ab.
15.09 Uhr - der Prozess dauert immer noch an. Die jüngsten ML3,3 Beben kommen nun aus flacheren Tiefen von 12 - 11 und 10 km Tiefe.
14.53 Uhr - Beben mit ML3,3 - 3,7 und 3,9 aus 10 bis 20 km Tiefe.
13.11 Uhr - gegen 12.30 Uhr hat ein neuer Bebenschwall eingesetzt, der noch andauert.

Die Vulkanaktivität ist weiter im Gange. Gestern 200 Beben, davon 15 über ML3,0. Auch heute Morgen um 5.51 Uhr bereits wieder ein ML3,3 Erdstoß aus 15 km Tiefe. Die Beben kommen überwiegend aus 13 bis 15 km Tiefe. Nur die Lage hat sich etwas geändert. Die Beben wandern inzwischen auf die Insel zu. Auf der Karte links die rotbraunen Punkte. Der relativ kompakte Bebenhaufen hat immerhin einen Durchmesser von 8 bis 10 Kilometer und steht als selbständiges Gebilde vor der Westküste.

Betrachten wir uns alle bisherigen Beben als Gesamtbild, dann sieht es schon etwas anders aus (linke IGN Grafik). Es ist ein neuer Seitenarm Richtung Westen entstanden bzw. im Entstehen. Die noch etwas lose Verbindung zum alten Zentrum (gelb/blau) wird sicher in den nächsten Tagen gefüllt. Das zeigen heute schon die zurückwandernden Beben. Der einzige Magmazufluss aus dem Erdinnern dürfte sich unter der alten Hauptkammer direkt unter der Insel befinden (Pfeile). Hier wurden die meisten Beben in großer Tiefe gemessen. Durch die in den letzten Tagen neu nachströmende Magma hat sich der Innendruck so stark aufgebaut, daß eine etwas porösere Schicht Richtung Westen aufgebrochen wurde. Sonst wäre wahrscheinlich schon längst eine erneute Entlüftung (Eruption) erfolgt. Das ist nur eine Theorie - aber eine denkbare Möglichkeit.

Die gestern von der Roman Margalef erstellte Profilkarte vom Küstenbereich zeigt, daß die Inselbasis im Westen und Süden an einigen Stellen doch weit in den Atlantik reicht. Auch sind die vielen alten Unterwasser-Vulkankrater/berge zu erkennen. Heute werden die bathymetrischen Erfassungen im Norden und auf der Ostseite fortgesetzt. Dort fällt - und das ist schon zu erkennen - das Inselmassiv wesentlich steiler ins Meer ab.
 
Die Entscheidung der Pevolca (Krisenstab) gestern den Normalzustand beizubehalten, löste unterschiedliche Reaktionen aus. Mir war diese Entscheidung klar - ich hatte ja darüber geschrieben.
 
Die erfolgten Kommentare und das möchte ich noch einmal klarstellen, sind die Meinung der Kommentatoren. Nicht meine Meinung.
Ich hatte und habe meine eigene Meinung. Als größte Gefahr sehe ich nicht einen Vulkanausbruch sondern die Folgen der Beben auf die Golfosteilwand. Wer es Nachlesen möchte, geht ins Archiv 2011.
In der Vergangenheit starben auf den Kanaren nur zwei Personen an den direkten Folgen einer Eruption (Lava/Gase). Aber 23 Menschen durch Beben - einstürzende Häuser und Steinschlag.
 
Die Entscheidungsträger wurden auch von den Herrenos gewählt. Die Folgen einer evtl. Fehlentscheidung müssen auch die Menschen vor Ort erleiden, nicht der Leser in Deutschland.
Natürlich spielen auch bei der Pevolca sicherheitstechnische, wirtschaftliche und politische Entscheidungsgründe mit.
Ich könnte ein Lied davon singen aus eigener Erfahrung. Langjährige Leser wissen, daß ich einige Jahre zu meiner Zeit in Deutschland, beratendes Mitglied in einem HVB (Krisenstab) war und so Einiges miterlebt habe.
 
Anderes Thema: Unser Eldiscreto hat es unter die letzten vier Satellitenaufnahmen geschafft. Es gibt gute Chancen im April als "NASA Satellitenbild des Jahres 2012" gekürt zu werden.
Ich rühre jetzt einfach einmal die Werbetrommel für Ihr Stimme. Normal wäre es die Aufgabe der Touristikabteilung des Cabildo El Hierro, die haben aber im Moment ganz andere Sorgen.
 
Hier der Link zum NASA Tournament.
Bei der Stimmabgabe beachten:  Sie können im ersten Feld irgend ein Foto auswählen. Im darunter liegenden natürlich rechts den Eldiscreto und dann ganz unten "Voten". Es erscheint dann die Dankesseite.
Drücken wir einmal die Daumen, daß Eldiscreto bis kommenden Freitag unter den letzten beiden Aufnahmen ist.

Freitag, 17. Februar 2012

El Hierro Vulkan - ist ein Urlaub dort gefährlich ?

NEWS:
- 10.37 Uhr - Beben mit 1,7 RSk. in 12 km Tiefe im Süden
- 13.16 Uhr - Beben mit 2,5 RSk. in 12 km Tiefe/Süden
Ein neues NASA Satellitenbild, aufgenommen vom EO-1 am 10.2.12., zeigt deutlich den sprudelnden Eruptionspunkt und das durch die Meeresströmung nach Südwesten abdriftende gefärbte Wasser. Auch in der vergangenen Nacht gab es wieder eine Reihe kleinerer Beben. Das letzte um 5.38 Uhr mit 1,5 RSk. in 11 km Tiefe in Südwesten. Der Tremor läuft wie seit Tagen verhalten. Der Eldiscreto sprudelt, was auf einen ungehinderten Magmafluss im aufsteigenden Kanal hindeutet.
Um den Ablauf etwas zu verdeutlichen habe ich eine Grafik der Geovol (Uni Las Palmas) beigefügt. Die Magmahauptkammer liegt in 12 bis 18 km unter der Insel im Bereich des Golfo. Aus dem Erdinnern ist vor Monaten kräftig Magma in die Kammer nachgeflossen, was die Beben in 20 km und tiefer ausgelöst hat. Ein Seitenkanal hat sich seinen Weg an die Oberfläche gesucht und ist im Süden ausgetreten. Durch den gewaltigen Druck in der Magmakammer hat sich die Insel in die Höhe gewölbt (blaue Pfeile). Diese Verformung beträgt wohl nur ca. 4 cm zeigt aber auch heute noch deutlich, daß bisher kein nennenswerter Druckabbau statt gefunden hat. Diese Verformung wird mit Hilfe von GPS-Daten ermittelt.

Kann ich jetzt trotzdem Urlaub auf El Hierro machen ?
Eine mir so oft gestellte Frage. Ja - Sie können unbeschwert El Hierro besuchen. Von den gesamten Aktivitäten im Untergrund bekommen Sie nichts mit. Erst eine Bebenstärke von 3,0 RSk. und mehr ist für den Menschen spürbar. Seit Dezember 2011 hat der Eldiscreto seinen Ausgang im Süden gefunden und sprudelt munter vor sich hin. Alle anderen Kanarischen Inseln sind hierdurch nicht betroffen. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko, das Sie aber genauso beim Einsteigen in ihren Pkw oder einem Flugzeug eingehen. Nach meiner Überzeugung ist seit Dezember 2011 ein Urlaub auf El Hierro wieder zu empfehlen. Zu diesem Zweck haben wir ja auch die Urlaubskampagne 2012 ins Leben gerufen.
Einige Urlauber die im Janauar 2012 ihren Urlaub auf El Hierro verbrachten, haben mir geschrieben und von einem ruhigen und erholsamen Aufenthalt berichtet. Sie können alle bedingungslos die Insel empfehlen. Wer kann besser als eine Bewoh- nerin die derzeitige Stimmung wiedergeben.
Dazu habe ich Karin von El Hierro gebeten, ihre vor Ort Ansicht - quasi ein Update - zu geben.

"Auf El Hierro sprudelt im Süden weiterhin Lava ins Meer, ein farbenprächtiges Naturschauspiel. Seit Juli wurden auf der Insel an die 12.ooo Erdbeben registriert, bis vor einem Monat spürte man sie immer wieder mal ein wenig. Die Presse meinte es mit uns nicht gut, sensationalistische (Fehl)Informationen und düstere Prophezeiungen hielten viele Touristen davon ab, hier ihren Urlaub zu verbringen.
Wie ist die aktuelle Situation im Februar 2012 ? Es werden kaum noch Beben registriert, spürbare hatten wir seit langem, außer um La Restinga herum, nicht mehr. Ohne Internet und Presse merkt man nichts von den seismischen Aktivitäten, es ist ruhig, sehr ruhig auf der Insel. Alle Strassen sind befahrbar, die Wanderwege begehbar, die Badebuchten laden zum Schwimmen ein, nirgends liegen Steine auf den Strassen...,Normalität überall. Die Touristen, die "trotzdem" gekommen sind, schwärmen von ihrem Urlaub.
Als es im November "zur Sache" ging, Militär, Polizei, rotes Kreuz und eine Hundestaffel anrückten, der Tunnel gesperrt war, ein Zeltdorf in La Caleta aufgebaut wurde und die Häuser wackelten, hatten viele Einwohner Angst. Sicher, wir wissen, dass El Hierro viele Vulkane hat und die geologische Geschichte der Insel bewegt ist, aber keiner der Herreños hat eine derartige Situation schon einmal erlebt. Früher gab es keine so ausgefeilte Messtechnik wie heute und wenn man mal ein Beben spürte, wurde das in den Familien und in den Bars kommentiert und war gleich wieder vergessen. Diesmal wurden alle Knöpfchen gedrückt, es bebte jeden Tag, Existenzängste kamen auf, es wurde über Evakuierungen geredet und unser frisch gebackener Inselpräsident hatte keine Chance sich zu profilieren, sondern hockte ständig in irgendwelchen Krisenstäben.
Wir geniessen den Moment ganz bewusst und stehen verständnislos davor, dass immer noch einige Reiseveranstalter ihren Gästen davon abraten auf die Insel zu kommen. Wenn Sie unberührte Natur zu schätzen wissen, wandern oder einfach nur die Seele baumeln lassen wollen, kommen Sie her, wir freuen uns über jeden einzelnen Besucher.
Karin Kamm"

Freitag, 3. Februar 2012

El Hierro Vulkan - es rumort mit 2,7 RSk. wieder kräftiger

NEWS:
Neues Beben von 2,4 RSk. um 14.35 Uhr in 13 km Tiefe um Eldiscreto an Land.
- 14.42 Uhr von 1,7 RSk. in 14 km Tiefe Eldiscreto/Land
            

Zwei Erdbeben erfolgten in kurzen Abständen in der vergangenen Nacht direkt unter der Insel. Das stärkste Beben mit 2,7 RSk.(Bild oben) um 1.14 Uhr und wenige Minuten zuvor um 1.03 Uhr ein Erdstoß mit 1,7 RSk. (links). Das Epizentrum lag identisch bei 13 km Tiefe, also im Bereich des Magmakanal. Der Tremor zeigt bislang noch keine Auffälligkeiten.
Gestern erstreckte sich der grüne Teppich auf der Meeresoberfläche über viele km² und drang sogar bis in das Hafenbecken von La Restinga ein. Dies deutet auf einen verstärkten Ausstoß von Gasen hin. Die Tage zuvor hatten wir ja noch eine bräunliche Wasserverfärbung mit mehr festem Auswurfmaterial.

Auf der jüngsten NASA Satellitenaufnahme lässt sich auch aus dem Weltall das Wirken unseres Eldiscreto (links unten) gut erkennen. Der grüne Fleck an der Südspitze ist jetzt mehr stationär und wird von der Meeresströmung nicht mehr so weit vertrieben. Die weißen Flecken im Norden von El Hierro und La Gomera sind Passatwolkenfelder.

Eine neue Grafik diesmal zur morgigen Wetter- situation. Der staatliche Wetterdienst AEmet hat die Warnstufe für El Hierro auf "Orange" angehoben. Auch beim Wetter gibt es hier eine so genannte Gefahrenampel (grün-gelb-orange-rot). Für Samstag wird ein hoher Seegang und starke Stürme mit Windböen von 70 km/Std. aus nord/ östlicher Richtung erwartet. Anderst als ein Vulkanausbruch ist diese Wetter- konstellation in den Wintermonaten völlig normal. Was uns allerdings noch fehlt, ist ausgiebiger Regen. Bisher hatten wir erst 10% (Nov. bis heute) der üblichen Winter-Niederschlagsmenge zu verzeichnen.

Eine interessanter Schnappschuss von Ralf Rehbock (Danke) drei Wochen vor dem Vulkan- ausbruch im Mar de las Calmas aufgenommen. Sehr gut sind die Schicht- ablagerungen eines alten Vulkan zu erkennen. Heute ist dieser Bereich Sperrgebiet.

Dienstag, 17. Januar 2012

El Hierro Vulkan - Eldiscreto Geschichte ?

NEWS:
Das sind jüngste Involcan Aufnahmen vom 12.1.12. Zur Zeit ist nur einer der drei Vulkanschlote aktiv. Er spuckt unaufhörlich sein magmatisches Material aus. Magma Nachschub scheint genügend vorhanden zu sein, was auch der heutige Tremorverlauf anzeigt.
Gestern Abend gab es um 23.17 Uhr unter dem Eldiscreto wieder ein neues Beben von 2,0 RSk. in 13 km Tiefe. Diese Beben dauern nun bereits seit 5 Monaten an. Es ist verständlich, daß die Bewohner gerne wieder zu einem normalen und ruhigen Leben zurück finden wollen. Die ständige latente Angst und Gefahr im Nacken was vielleicht als nächstes um den Eldiscreto passieren könnte, zehrt und zerrt an den Nerven der Einwohner. Nichtsdestotrotz versucht man die unterschwellige Angst zu verdrängen und hat am Wochenende ein erstes Vulkanmuseum oder besser gesagt eine kleine vulkanische Ausstellung in La Restinga eröffnet. Mit Fotos, seismischen Aufzeichnungen und Lavafundstücken, den sogenannten "Restingolitas" möchte man gerne die Eldiscreto Episode als längst überstandenes Ereignis in die Vergangenheit verschieben. Noch ist aber der Vulkan aktiv und lässt sich nicht so leicht in der "Schublade der Geschichte" ablegen. Ich kann mir gut vorstellen, daß er noch so manche Überraschung im Gepäck hat.
Auch diese um den 10.1.12 entstandene "TeideAstro" Aufnahme aus dem NASA Satelliten von den unter Wolkenschleier liegenden Westkanaren, lassen die Eldiscreto Spuren (links unten) gut erkennen.


Donnerstag, 29. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - Eldiscreto wieder erwacht

NEWS: 9.01 Uhr - neues Beben von 1,5 RSk. diesmal direkt unter der Insel, westlich von Restinga in 15 km Tiefe.
Totgesagte leben länger - nachdem es gestern Nachmittag bereits so aussah als würde sich unser Vulkan verabschieden, ist er in der Nacht wieder lebendig geworden. Bei Sonnenaufgang heute Morgen ist an der alten Eruptionsstelle wieder ein heftiger Aufstieg von heißen Gasen und Lava zu beobachten. Ein Beben um 5.01 Uhr mit 2,3 RSk. in 14 km Tiefe vor Restinga hat den alten Magmakanal vermutlich wieder freigelegt, so daß die Eruption seinen Fortgang fand.
Nach den Tremor- aufzeichnungen stoppt am Mittwoch gegen 10.20 Uhr der Magmafluss für über 6 Stunden. Erst gegen 17.00 Uhr kam er zögerlich wieder in Gang. Hierfür gibt es zwei Erklärungen: 1. Der Pressdruck der Magma hat an Kraft verloren und der Vulkan erlischt oder 2. der Förderschlot ist verstopft. Nach Meinung von Vulkanologen haben eindringende Wassermassen die Magma so stark abgekühlt, daß sich ein Pfropfen im Kanal gebildet hat. Erst durch den Erdstoß um 5.01 Uhr wurde das Hindernis beiseite gesprengt und die Magma kann wieder ungehindert zur Eruptionsstelle vordringen.

Ist dies nun ein letztes Aufbäumen unseres Eldiscreto oder der Neubeginn heftiger Auswürfe? Alles wäre hier nur Spekulation. Auch die Wissenschaft kann diese Frage nicht schlüssig beantworten.  Die Antwort weiß wohl nur unser Vulkan.   

Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit ereignet sich fast gleichzeitig in einem anderen Teil dieser Erde ein ähnlicher Vorgang. Während alle Welt nach El Hierro blickt entsteht im Roten Meer eine neue Insel. Diese NASA Satellitenaufnahme vom Zubair-Archipel vor der jemenitischen Küste zeigt die Gewalt aber auch die Schönheit eines Vulkanes der es über die Meeresoberfläche geschafft hat.

Samstag, 19. November 2011

El Hierro - Der Vulkan hat Zeit

Die Aufnahme der INVOLVAN zeigt den Gas und Lavaaustritt des Südvulkan vor einigen Tagen. Inzwischen hat sich die Aktivität verlangsamt. (zum Vergrößern Bild anklicken)
Der stärkste Erdstoß von 3,7 RSk. gestern Nachmittag um 15.32 Uhr lag direkt vor der Golfoküste in 23 km Tiefe. Insgesamt hat sich gestern die Bebenhäufigkeit, es waren insgesamt 48 Beben, erhöht. Die letzte Nacht verlief relativ ruhig. Um 6.48 Uhr noch ein Beben mit 2,7 auf der Richterskala. Der Tremor läuft bis jetzt ruhig weiter.
NEWS: 8.20 Uhr - Beben im Golfo von 2,8 RSk. in 16 km Tiefe
Alles sieht nach einer Beruhigung der Lage aus - aber lassen wir uns nicht täuschen. Vulkane sind unberechenbar. Aus der kumulierten Energiekurve der AVCAN sehen wir das stetige Anwachsen innerhalb der letzten vier Wochen.

Ein Blick aus der ESA-Satellitenperspektive vom südlichen kanarischen Archipel - von rechts Gran Canaria, Teneriffa, La Gomera, La Palma und darunter El Hierro. Das  Ausmaß der "grünen Brühe" ist inzwischen deutlich größer als die Insel El Hierro selbst und treibt Richtung Süden.

Samstag, 29. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Beben von 3,3 Richterskala um 10.46 Uhr

Ein neues Beben der Stärke 3,3 auf der Richterskala hat um 10.46 Uhr das Golfotal erschüttert. Das Zentrum des Beben lag in 22 km Tiefe.

Foto: RapidEye
Diese Aufnahme von einem privaten Satelliten zeigt die Verteilung der "grünen Brühe" nun auch Richtung Westen. Bis zum südlichen Teil des Golfo (Pozo de la Salud) ist die von Vulkangas und Lava gefärbte Meeresoberfläche inzwischen voran gekommen. Die eigentliche Eruptionsstelle liegt im braunen Bereich an der Südspitze der Insel.

Donnerstag, 27. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Beben mit 3,0 Richterskala

Auch in der vergangenen Nacht gab es wieder eine Reihe von Beben im Golfotal. Zwei davon erreichten die Stärke von 3,0 RSk. um 20.29 Uhr und um  6.27 Uhr heute Morgen. Die Heftigkeit der Erdstöße nimmt zu und die Konzentration (Grafik) liegt direkt im Küstenbereich. Die Beben arbeiten sich langsam nach oben und haben in ihrer Spitze bereits 14 km Tiefe erreicht. Es ist davon auszugehen, daß in den nächsten Tagen wieder das alte Level, die eigentliche Hauptkammer in 10 - 12 km erreicht wird. Eine Satellitenaufnahme der NASA zeigt das ganze Ausmaß der "grünen Brühe" im Süden von letzter Woche. Der geschätzte Umfang an der breitesten Stelle ca. 25 - 30 km und eine Länge von ca. 100 km. Es war also nicht nur ein kleines "Blubbern", sondern aus dem 120 m breiten Vulkanschlund wurden große Mengen Lava und Gas ausgespuckt.

Welche Schäden dem Ökosystem und den Fischen im Wasser zugefügt wurden, werden wir erst so nach und nach erfahren. Wasseruntersuchungen im Südsektor haben ergeben, daß der Ph-Wert stark gesunken und die Sulfatkonzentration angestiegen ist.
Das Baden im Meer wird wird vom Krisenstab (Pevolca) nicht empfohlen. Hier fällt wieder auf, daß keine genauen Messergebnisse die anderweitige Rückschlüsse ziehen lassen, heraus gegeben werden. Auch scheut man sich ein klares Badeverbot auszusprechen und klipp und klar über die evtl. Folgen eines Wasserkontaktes zu informieren. Aber diese Besänftigungspolitik kennen wir ja bereits, ganz nach dem Motto: Die Bevölkerung versteht das so und so nicht und soll uns blind vertrauen !

Ab heute wird das Forschungsschiff "Ramon Margalef" mit seinem ROV Roboter den Golfo im Westen unter die Lupe nehmen. Nicht, daß uns hier auch noch ein Riss oder bereits geöffneter Krater durch die Lappen geht. Unterwasser Bilder oder Videos vom Südvulkan 1803-02 - das ist der wissenschaftliche Name, liegen leider noch nicht vor.