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Samstag, 6. Dezember 2014

Lavastrom auf den Kapverden walzt alles nieder

NEWS: 07.12.14 - 18.00 Uhr - aktuelle Aufnahmen vom vorrückenden Lavastrom.

Der Lavastrom ist nicht aufzuhalten.

Es ist schon beängstigend wie machtlos der Mensch gegen den vorrückenden Lavastrom ist. Wie ein Bulldozer bahnt sich die glühende Lava auf der Insel Fogo auf den Kapverdischen Inseln seinen Weg. Was nicht verbrennt wird von der Lava zerstört, platt gemacht und begraben.


Auch wenn die kanarische Involcan mangelnde Frühwarneinrichtungen auf Fogo kritisiert, dürfte in den gefährdeten Gebieten überhaupt keine Wohnsiedlungen errichtet werden. Es ist nicht das erste Mal, dass die jetzt wieder betroffene Caldera (Tiefebene) von Lava geflutet wird.

Der Mensch lernt aber nicht dazu oder ignoriert einfach die latente Gefahr eines Lavastrom. Mut zum Risiko hat dann aber auch diese Folgen. Es mag vielleicht auch die Not der auf Fogo lebenden Bewohner gewesen sein, gerade in dieser fruchtbaren Talsenke zu siedeln.

Der Mensch ist gegen diese Naturgewalt machtlos. In einigen Fällen war es wohl machbar, den Lavastrom um kleine Orte mechanisch durch rasch aufgetürmte Felsbarrieren umzuleiten, in einem Kessel gibt es aber keinen Ausweg.
Auch in der "zivilisierten" Welt wie z.B. im italienischen Neapel wischt man die Folgen einer zukünftigen  Eruption des Vesuv beiseite. Hier ist es sicher nicht die Notlage, sondern die Ignoranz oder eine gewisse Lethargie und Überheblichkeit die Stadt sogar noch ständig zu erweitern. Die Eruption wird auch hier früher oder später kommen. Ob es allerdings nur bei einem Lavastrom bleibt, wird sich dann schnell heraus stellen.


Zum Glück wurden bisher nur Gebäude und Infrastruktur durch den Lavastrom vernichtet. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Es liegt auch an der zähflüssigen Lava, dass die Bewohner rechtzeitig flüchten konnten. Fast im Schneckentempo - mit ungefähr 15 Metern in der Stunde rückt der Lavastrom vor. Nicht auszudenken und sicher auch mit Menschenopfern verbunden, würde eine schnell fließende Lava oder ein Pyroklastischer Strom auftreten. Mit bis zu 700 km/h Geschwindigkeit sind diese Ströme unterwegs. Ein Entkommen ist dann nicht mehr möglich.


Unsere Vulkane auf den Kanaren, wie auch auf den Kapverdischen Inseln, sind wohl von der Magmazusammensetzung für einen pyroklastischen Strom nicht prädestiniert. Entsprechende Ausbrüche sind bisher auch noch nie vorgekommen. Ich würde es aber auch nicht darauf ankommen lassen, da bei entsprechender Konstellation und einem anderen Mischungs- Verhältnis der Magma, dies doch möglich sein könnte. Eine Garantie für einen "harmlosen" Ausbruch kann niemand geben.


Auch wenn wir Menschen uns meist für besonders intelligent halten, zeigt aber oft genug die Natur, wer tatsächlich der Herr auf diesem Globus ist. Es sind dann Ausflüchte "wie unvorhersehbar, das war nicht voraus zu sehen oder völlig überraschend" - unsere oft dann armseligen Ausreden. So sind wir Menschen eben- unvollkommen und nur ein kleines unbedeutendes Rädchen im Gesamtgefüge des Universum.

Sonntag, 28. April 2013

Vulkan, Lava und unser Leben

NEWS: Um 15.06 und 15.07 Uhr heute je ein ML2,6 Beben in 18 und 15 km Tiefe vor der Westspitze.
In der vergangenen Nacht wieder einige kleine Erdstöße bis ML1,7 im Westen.

Aus einer relativ kleinen Eruptionsöffnung ohne mächtigen Krater kann sich je nach Menge der austretenden Lava, ein breiter und langer Lavastrom bilden. Am Beispiel des Llano del Banco - einem der drei Eruptionspunkte des 1949 auf La Palma ausgebrochenen Vulkan San Juan will ich das zeigen. Oben die an einem Steilhang liegende Öffnung. Die Lava hat sich im Oberlauf mit über 1000°C ein eigenes Barranco geschmolzen und läuft zunächst wie ein Gebirgsbach in einem noch eng begrenzten Lauf nach unten.
 
 



 
Im weiteren Verlauf kühlt die Lava immer weiter ab und schafft es nicht mehr einen eigenen Flusslauf frei zu schmelzen. Der Lavafluss verbreitert sich durch die nachrückende Lavamasse und erreicht schließlich eine Breite von fast 600 Meter. Hier entstehen dann auch die so genannten Lavaröhren (=Höhlen). Die oberflächig verlaufende Lavaschicht erkaltet und wird starr, während der tiefer laufende Lavastrom nun isoliert und die flüssige Form beibehaltend weiter strömt. Bis er nach ca. 12 Kilometer das Meer erreicht und ausströmt. Zurück bleiben Lavaröhren bis zu 7 km Länge.

Im Laufe der vergangenen 60 Jahre hat sich die Natur ein Stück davon zurück geholt. Inzwischen wachsen vereinzelt Moose, Blumen und Kiefern auf der Lavaschlacke. Irgendwann wird der gesamte Lavastrom im Oberlauf wieder bewaldet sein. Je nach Zusammensetzung der Mineralien entsteht dann über kurz oder lang fruchtbarer Boden. Das ist die Quelle, dem wir nicht nur unsere Inselfläche sondern in Kombination mit den ausgestoßenen Gasen überhaupt unser Leben zu verdanken haben. Ohne Vulkanausbrüche und Kometeneinschläge (hier ist sich die Wissenschaft noch nicht einig) würde es wahrscheinlich das Leben wie wir es auf der Erde kennen, überhaupt nicht geben.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Vulkan - aus den Erfahrungen lernen ?

NEWS:
Während es unter El Hierro gestern nur 2 schwache Beben bis ML1,4 in 11 und 17 km Tiefe gab, möchte ich mich heute etwas mit dem menschlichen Verhalten in aktiven Vulkanzonen beschäftigen.

Die Kanaren sind durch Vulkane entstanden. Viele Ausbrüche in der Vergangenheit und sicher auch noch viele Eruptionen in der Zukunft. Trotzdem nimmt die Einwohnerzahl beständig zu. Viele Zuwanderer und noch mehr Urlaubsgäste genießen das milde Klima, das Meer, die Sonne und die oft noch unverbrauchte Natur der Inseln. Ob bewusst oder in Unkenntnis leben inzwischen hier über 2 Millionen "Canarios".
Daß wir auf einem Hotspot leben und alle 30 bis 40 Jahre mit einem Vulkanausbruch rechnen müssen, wird in Kauf genommen. Der menschliche Spürsinn "Angst" der uns eine Gefahrensituation signalisiert und das Überleben der Rasse sichert, springt nicht an.

Rein statistisch erlebt eine Generation höchstens eine Vulkan-Eruption. Zudem waren die vergangenen Aktivitäten relativ harmlos und haben kaum Menschenleben gekostet. Die positiven Aspekte auf den Kanaren zu wohnen überwiegen also.
Außerdem könnte man sich Inseln im östlichen Bereich der Kanaren heraus suchen, die schon lange nicht mehr als besonders Aktiv eingestuft werden (z.B. Fuerteventura, Lanzarote oder Gran Canaria).

Das spielt aber bei vielen Menschen anscheinend keine große Rolle. Sie siedeln auch direkt am Fuße eines aktiven Vulkan wie Ätna oder Vesuv in Italien. Selbst Millionenstädte wie Neapel am Vesuv oder San Francisco an einer Beben Bruchkante schrecken sie nicht ab.

Ist es Ignoranz, Bequemlichkeit, Trotz, Tradition oder der Gedanke "Nach mir die Sintflut, es wird schon nichts passieren"?
Schwer nachzuvollziehen aber irgendwie doch zu verstehen. Schon die Eltern und Großväter haben hier gelebt und meist überlebt. Wir sind von hier, wurden hier geboren und bleiben auch hier.

Wagemut oder der gewisse Adrenalin-Kick kann es auch nicht sein. Solange dauert der Hormon Monekül Nachschub nun auch nicht an.
Fehlt vielleicht noch die Dummheit.
Unwissenheit kann es in der aufgeklärten Welt heute auch nicht sein. Aus der Geschichte kennt jeder den Untergang von Pompeji oder Herculaneum 79 n.Chr.
 


So ein Beispiel gibt es auch auf den Kanaren. Auf Teneriffa im Nordwesten - die Stadt Garachico. Vom 5. Mai bis 13. Juni 1705 verschüttete der Montana/Arenas Negra oder auch Vulkan de Trebejo weite Teile der Stadt und des Hafenbecken. Alte Gemälde und Karten zeigen den breit gefächerten Lavastrom. Nur wenige Gebäude und die Kirche wurden verschont. Garachico war damals eine der bedeutendsten Hafenstädte von Teneriffa.

Genau an gleicher Stelle wurde die Stadt wieder aufgebaut. Selbst das mit Lava aufgefüllte alte Hafengelände wurde bebaut. Die Stadt liegt heute mitten im alten Lavastrom, wie auf dem Foto zu erkennen. Der neue Hafen wurde nun links von der Stadt erst 2012 wieder eröffnet.
Nichts dazu gelernt aus den alten Erfahrungen oder ist die Zeitspanne von über 300 Jahren ein kalkulierbares Risiko für die Planer und Bewohner?

Jährlich wird auf jeden Fall mit einer "Feuershow" und Raketen an das Ereignis im Jahre 1705 gedacht und erinnert. Ob das erleuchtete Kreuz nur als christliches Symbol oder Garant und Hoffnungträger für keine Wiederholung der schrecklichen Vorgänge steht, bleibt die Frage.

Freitag, 20. Januar 2012

EL Hierro Vulkan - bisher 145 Millionen m³ Lava ausgestossen !

NEWS:
Nach langem Warten liegt nun endlich die ersehnte bathymetrische Meereskarte des Spanischen Ozeanographischen Institut (OIE) vor. Die Spitze des Eldiscreto liegt nach den jüngsten Vermessungen des Forschungsschiff Ramon Margalef nur noch 130 m unter dem Meeresspiegel. Nach älteren Angaben aus dem Monat November/Dezember 2011 waren es noch zwischen 150 m und 180 m. Unser Vulkan ist also in den vergangenen Wochen um rund 35 m in die Höhe gewachsen.



Jetzt fehlen noch ca. 30 m bis zur kritischen Höhe einer direkten explosiven Reaktion mit dem Meereswasser. Das wäre dann die nächste Phase, die einer phreatischen Wasserdampf  Eruption. Jedoch noch beachtenswerter ist die Menge der bisher ausgeflossenen Lava. Waren es nach den letzten Messungen zwischen 5 - 7 Millionen m³, so sind es heute bereits ca. 145 Millionen m³ Lavamaterial. Durch seine Hanglage konnte bisher der größte Teil der ausgestoßenen Masse ein abwärts verlaufendes Tal auffüllen und abfließen. Der Lavastrom dürfte inzwischen eine Länge von mehreren Kilometern erreicht haben. Die Wissenschaftler der OIE schätzen das Volumen des Vulkankegel selbst auf ca. 57 Millionen m³. Würde sich Eldiscreto auf ebenem Meeresgrund befinden, könnten wir schon längst eine neue Insel bewundern.

Hier sind die alten topographischen Karten vom Oktober 2011 (oben) und November 2011 (unten). Danach hat sich die Unterwasser Landschaft verändert. Gab es im Oktober (roter Kreis) noch eine Felsnase, so ist sie wohl durch die vulkanische Aktivität zunächst abgebrochen (blau) und heute komplett verschwunden. Dieser abgebrochene Felsbrocken dürfte eine Größe von mehreren hundert Metern gehabt haben. Ob er aufgeschmolzen oder vom Lavastrom verdeckt wurde, ist nicht ersichtlich.
Welche Schlussfolgerung können wir nun daraus ziehen: Unser Eldiscreto ist nicht nur eine kleine Warze, sondern ein mächtiger Vulkan. Vom Volumen seiner Magmaausschüttung hat er bisher mehr Lava ausgestoßen, als all seine kanarischen Vorgänger in den letzten 200 Jahren. Er wächst wegen seiner exponierten Lage zwar nur langsam aber stetig. Sollte die Aktivität so weiter andauern, würde er in ca. 6 Wochen, also bis Ende Februar/Anfang März die kritische Höhe von 100 m unter der Wasserlinie erreicht haben und heftige Eruptionen hervor bringen.
Interessant war gestern der Begleitkommentar der OIE anlässlich dieser Veröffentlichung. "Wir möchten uns für das Fehlen von Informationen in den letzten Wochen entschuldigen. Durch verschiedene technische Probleme und die langen Behördenwege kommen die Daten erst jetzt an die Öffentlichkeit. Die Pevolca (Krisenstab) ist alleine für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig und entscheidet wann und was veröffentlicht wird." - so der sinngemäße Text.
Ich frage mich jetzt natürlich, was es so viel Neues und Verbergenswertes gab, um diesen Bericht so lange unter Verschluss zu halten - oder wollte nur wieder einmal die Pevolca ihre Macht und Wichtigkeit Allen demonstrieren?
Nun zum Tagesgeschehen. Nach seinem Atemstillstand seit gestern Nachmittag hat der Tremor heute Morgen gegen 4.05 Uhr wieder seinen Betrieb aufgenommen. Wahrscheinlich waren Teile des Lavakanal eingestürzt, die er nun wieder freigeräumt hat. In der Nacht gab es nur leichte Erdstöße im Süden.

Am 30.Januar 2012 kommt hoheitlicher Besuch nach El Hierro. Der spanische Kronprinz Don Felipe y Doña Letizia haben ihren Solidaritätsbesuch angekündigt. Ein schönes Zeichen des spanischen Königshauses für die krisengeschüttelte Insel. Vielleicht haben sie auch einige Gaben im Gepäck dabei.

Die neuesten Touristenzahlen vom Dezember 2011 wurden vom Kanarischen Institut für Statistik (Istac) veröffentlicht. Danach kamen 659 Gäste im Dezember auf die Insel. Ein Rückgang von 252 Personen gegenüber dem Vergleichsmonat 2010. Die meisten Gäste waren Spanier, 48 kamen aus Deutschland, 21 aus Frankreich, 5 aus Italien und 2 aus Belgien. Der Durchschnittsaufenthalt betrug nur 2,16 Tage im Vergleich zu 2010 von 3,05 Tage.

Mittwoch, 23. Mai 2012

El Hierro - Vulkangeschichte II

NEWS:
Gestern gab es wieder einmal um die Mittagszeit im Golfo einen kleinen Erdstoß von ML1,0 in 16 km Tiefe.

Vulkan San Juan

In Fortsetzung meiner Schilderung um den 1949 ausgebrochenen Vulkan "San Juan" auf La Palma heute einige weitere Details zum Istzustand.
Wie eine Eis- oder Gletscherschicht erscheint auf den ersten Blick eine erstarrte Schichtung am Eingang zum Lavatunnel. Eine Mischung die wahrscheinlich im Lavakanal aufgetrieben wurde und an der Oberfläche schwamm bevor sie erstarrte. Von der Farbe vergleichbar mit den "Restingolitas" vom Eldiscreto, allerdings mit keiner porösen Struktur, sondern glatt wie Eis oder geschliffener Marmor und etwas dunkler. Vom Material könnte es Quarz bzw. Sedimentgestein sein, das genügend Zeit hatte auszugasen und daher nicht die typischen Adern und Kanäle im Innern aufweist. Auch vom Gewicht her tippe ich auf Vollmaterial.


Unzählige kleine Lavaröhren in den Außenwänden des Kanal. Einige nur 50 - 80 cm tief, andere aber viele Meter verlaufend und ohne sichtbares Ende. Die Decken in den Haupthöhlen sind nur wenige Zentimeter dick und extrem Einsturzgefährdet. Das Begehen oder Betreten der oft von außen nicht sichtbaren Schwachstellen, sollte nur in Begleitung eines ortskundigen Führers erfolgen. Oft verbergen sich unter der vermeintlich tragenden Haut 6 bis 8 m tiefe Hohlräume, die bei Belastung einbrechen. Das klang ja auch schon in den Kommentaren an.

Wie in einer Tropfsteinhöhle mit herabhängenden messerscharfen Stalaktiten ist die Höhlendecke behangen. Herabtropfende, heiße und flüssige Lava ist augenblicklich erstarrt. Eine fantastische und bezaubernde Unterwelt wird sichbar. Nur mit Helm und guter Beleuchtung zu betreten!  Der Boden ist übersät von herabgestürzten Trümmerteilen - oft Zentner oder sogar Tonnenschwere Brocken, die überklettert oder umgangen werden müssen. Die Decken und die Wände sind gesprungen und mit großen Rissen durchsetzt. Es besteht Steinschlaggefahr!

Wie eine Bob- oder Rodelbahn verläuft der Lavakanal noch kilometerweit nach unten. Hier stehe ich im offenen Mittelteil. Die gesamte Breite des Lavastrom dürfte hier gut 60 bis 80 m betragen haben.
In den nächsten Wochen habe ich vor, weitere Teile dieses Lavastrom zu erforschen und natürlich darüber zu berichten.

Sonntag, 2. Juni 2013

Vulkan - etwas vulkanische Historie

NEWS:

Vor 64 Jahren erschütterte die Eruption des San Juan die Insel La Palma. Im Juni 1949 (historische Archivaufnahme) öffnete sich am Llano del Banco auf der Westseite der dritte Eruptionskrater und ergoss seine Lavastrom über die steile Bergflanke bis zum Meer zur heutigen Playa Bombilla kurz vor Puerto Naos.

Und so sieht der erstarrte Lavastrom heute aus. Die Aufnahmeposition liegt an einem etwas tieferen Standort nördlich von San Nicolas und lässt den Lavafluss gut erkennen. Langsam holt sich die Natur ihr verlorenes Terrain wieder zurück. Die Kanarischen Kiefern übernehmen dabei die Vorreiterrolle.  Es wird allerdings noch einige hunderte Jahre dauern bis hier wieder fruchtbares Ackerland entsteht.
Ein schwaches Beben von ML1,6 gestern Abend um 20.59 Uhr vor der Westspitze von El Hierro (siehe IGN Karte). Es lag ca. 3 bis 4 Kilometer vor der Küste und kam nach IGN-Messungen aus nur 2 km Tiefe. Die Tiefenmessung erfolgt immer aus Meereshöhe (0-Linie) und das Meer dürfte dort ungefähr 800 - 1000 Meter tief sein. Also ein sehr flaches Beben, aber ohne weitere Nachfolge Erdstöße. Wahrscheinlich ein Spannungsbeben, da die Oberflächenverformung immer noch hoch ist und sich seit März kaum verändert hat. Heute Morgen dann noch um 2.29 Uhr ein weiterer ML1,6 Erdstoß weiter draußen im Atlantik aus 17 km Tiefe.

Mittwoch, 3. September 2014

Vulkan - Wie geht es weiter ?

NEWS:

Auf El Hierro vergeht auch nach 3 Jahren seit der Eldiscreto Eruption, kaum ein Tag ohne ein Beben. Es sind keine starken Erdstöße, wie heute Morgen das ML1,8 Beben im südlichen Golfotal. Sie sind aber weiter vorhanden. Auf dem IGN Histogramm links sind die Intervalle seit dem 18.7.2011 aufgelistet. Erstmals seit Ende Dezember 2014 nach dem ML5,1 Beben, ist bis heute - außer einem kleineren Schwall im April - die Bebenaktivität soweit abgeklungen, dass die täglichen Erdstöße an den Fingern einer Hand abzuzählen sind. Ob es die Schlussphase oder nur eine kleine Verschnaufpause ist, wird die Zukunft zeigen. Einige Faktoren, wie die nach wie vor starke Bodenverformung nach den jüngsten GPS Messungen, sprechen mehr für eine Fortsetzung der Vulkanaktivität.

Voll im Gange ist dagegen die Eruption des Bardarbunga auf Island. Rauch und Aschewolken entströmen dem 6- 800 Meter langen Spalt im nördlichen Bereich (siehe Mila Webcam). Heute Morgen um 3.09 Uhr ein ML5,5 Beben aus 7 km Tiefe. Hier dürfte noch einiges an Magma nachkommen. Trotzdem verhält sich der Ausbruch gemäßigt. Keine weit aufsteigenden Aschepartikel, so dass der Flugverkehr im Moment nicht beeinträchtigt wird. Der Lavastrom erstreckt sich laut IMO über eine Fläche von 4,2 km². Insgesamt sollen bis jetzt 20 bis 30 Millionen m³ Lava ausgelaufen sein.

Trotzdem bleibt unklar, ob nicht doch noch unter dem Eis eine größere Eruption direkt am Bardarbunga erfolgt. Das könnte dann eine explosive Eruption mit viel Schmelzwasser bedeuten. Die IMO hält diese Variante für immer noch sehr wahrscheinlich.

Samstag, 23. Januar 2016

Vulkanlandschaft: Wie die Natur einen Lavastrom erobert

Merkwürdige und skurrile Gebilde


Bizarre und doch grazile Gebilde verändern eine Vulkanlandschaft. Wie Eiskristalle oder Korallen wirken auf den ersten Blick diese sonderbaren Formationen.
Bei +20° Umgebungstemperatur kann es aber kein gefrorenes Wasser sein. Nur im tiefen Minusbereich wachsen bei entsprechender Feuchtigkeit Eiskristalle in den Himmel.

Korallen als festsitzende Meerestiere brauchen Nährstoffen und Spurenelementen aus strömungsreichen Meerwasser und kommen ausschließlich im Meer und an den Küsten von La Palma vor. Die Fundstelle liegt aber auf 1400 Meter Höhe in den Bergen über dem Atlantik. 
Gewöhnlich werden Lavaströme von der Gattung Zackenmützenmoos als Pionierpflanze zuerst bevölkert. Viele Beispiele dazu gibt es hier, auf El Hierro oder auch Lanzarote. ... weiter

Donnerstag, 14. Februar 2013

El Hierro Vulkan - Dr. Simon Day und die Fakten

NEWS:

Nachdem die Ruhe unter El Hierro andauert, will ich die Zeit nutzen in Fortsetzung der  La Palma Tsunami-Theorie heute die vorhandenen und sichbaren vulkanologischen Gegebenheiten näher zu erläutern.

6. La Palma - Die Tsunami-Theorie Teil II




Wie sehen nun die Vorort Fakten aus. Das Bild (Quelle:Liviatour) oben zeigt den Bergrücken, die Cumbre Vieja (alte Gipfel). Schon die Namensgebung Vieja (= alt) stimmt nicht. Tatsächlich handelt es sich um den jüngsten - den südlichen Teil von La Palma. Alle nördlichen Bergrücken sind wesentlich früher entstanden.

Etwa oberhalb der Wolkengrenze brach 1949 der Vulkan San Juan aus. Am 1. Juli 1949, dem San Juan Tag,  gegen 18.00 Uhr bebte die Insel so stark, daß auch Häuser beschädigt wurden. Die Beben erreichten in den Folgetagen die Stärke bis ML7,0. Das Ausgangszentrum lag in nur 1,5 km Tiefe.
In der Reihe taten sich drei Eruptionspunkte (Karte Carracedo links) auf. Der Hoyo del Banco, Hoyo Negro und der Duraznero. Die Gesamteruptionsdauer betrug etwa 3 Monate.Es war eine so genannte Spalteneruption die wahrscheinlich eine direkte Verbindung untereinander hatten.
Die gestrichelte Linie zeigt die Spalte und die Verwerfung von 1 bis 4 Meter die bei der Theorie von Dr. Day und Ward später eine große Rolle spielen wird.

Hier noch einmal die Google Seitenansicht aus Westen. Oben die drei Eruptionspunkte und der Hauptlavastrom (gelbe Pfeile) zur Küste. Auf dieser Ansicht ist etwas verfälscht die Steillage von 0 Meter bis zum Duraznero (knapp 1900 m) zu erkennen. In Wirklichkeit ist der Steigungswinkel nicht so drastisch. Das Hypozentrum mit der Magmablase lag nicht sehr tief, wahrscheinlich am unteren Bildbereich im Bergmassiv.










Der Hauptlavastrom des nördlichsten Vulkan Hoyo del Banco, hier in ca. 1500 Meter aufgenommen, spuckte die Hauptmenge der Lava aus. Das Lavafeld erstreckt sich bis zum Meer und erweiterte die Insel nach Westen um einige Kilometer.
Der Hoyo Negro (schwarzes Loch) war der gefährlichste und gewaltigste Vulkanschlund. Es war eine phreatomagmatische Explosion deren Knall bis nach Teneriffa ( Entfernung 100 km) zu hören war. Eindringendes Wasser war nach Vermutung der Vulkanologen der Auslöser. Wasser verwandelt sich bei direkter Berührung mit glühender Lava augenblicklich zu Wasserdampf und vergrößert sein Volumen um mehr als das 700 fache. Das war auch die Befürchtung auf El Hierro bei einem weiter anwachsenden Eldiscreto.
Der Hoyo Negro hatte kaum einen Lavaausfluß. Es dürfte sich nur um eine kurze aber heftige Reaktion gehandelt haben.

Und als dritter Eruptionspunkt der Duraznero. Nur er erzeugte einen feinen Lavastrom Richtung Osten, der auf halber Gefällstrecke vor dem Ort Mazo zum Stillstand kam. Der Hauptteil der Auswurfmasse sammelte sich am Fuße des Kegel (Foto) zum Lavasee El Fraile.

Diese drei fast gleichzeitig entstandenen Vulkanöffnungen und die bei dem Ausbruch entstandene Spalte von knapp 4 Kilometer Länge bildet die Basis für die Tsunami Theorie. Dr. Simon Day geht von einer tiefreichenden Störung, einer Spalte die sich von der Gipfeloberfläche bis auf Meerehöhe und noch tiefer erstreckt, aus.
Dazu aber in den nächsten Tagen die Fortsetzung.

Sonntag, 30. November 2014

Vulkanausbruch auf den Kapverdischen Inseln

Eruption südlich der Kanaren. 


Seit einigen Tagen ist auf den benachbarten 
Kapverdischen Inseln ein Vulkan ausgebrochen. Die Kapverdischen Inseln liegen rund 1500 km südlich der Kanarischen Inseln, 450 km westlich vor Senegal. Es ist ein selbständiger Inselstaat (Amtssprache ist portugiesisch) mit 15 Inseln.und wie die Kanaren vulkanischen Ursprung. 

Schon seit Jahren erschüttern zeitgleich mit El Hierro Erdbeben die Inseln. Auf der südwestlichen Insel Fogo spukt nach 19 Ruhejahren der Vulkan Pico de Fogo jetzt wieder Asche und Rauch aus. Der Lavastrom hat bereits eine Länge von 4 km erreicht und bedroht die Ortschaft Cha das Caldeiras mit 1000 Einwohnern. Der Ort wurde evakuiert, da bereits erste Häuser und Gebäude den Flammen zum Opfer fielen. 


Die Situation auf Fogo spitzt sich zu.



"Die Lage ist unvorhersehbar, sie entwickelt sich sehr schnell" - so ein örtlicher Sicherheitsexperte der Kapverdischen Inseln in der Hauptstadt Praia auf der benachbarten Insel Santiago. Nachdem am vergangenen Freitag sich noch ein zweiter Schlot am 2829 Meter hohen Pico de Fogo geöffnet hat. Jetzt schießen mehrere Lavaströme den Berghang hinab und es ist zu befürchten, dass weitere Orte von den Lavazungen erreicht werden. Auf Fogo (dt. Feuer) selbst leben 22.000 Einwohner. Die Regierung hat gestern bei den "Vereinten Nationen" um Hilfe nachgesucht, da sich der Inselstaat selbst überfordert fühlt und eine Zuspitzung der Lage befürchtet.
Satellitenaufnahmen lassen eine Asche-Emission über den Kapverdischen Inseln erkennen, die bereits 9,1 km (30.000 ft) hoch und rund 220 km in nordwestliche Richtung über den Atlantik treibt. Eine hohe Schwefeldioxid Konzentration wurde von den Messgeräten ermittelt.


Die Kapverdischen Inseln stehen seit Jahren in engem Kontakt mit den Vulkanologen der Kanaren. Daher wurde ein Team um Dr. Nemesio Perez von Involcan zur Hilfe gerufen. Fogo (Pfeil) teilt das gleiche Schicksal wie El Hierro und ist auch eine der jüngsten Inseln. Auch diese Insel liegt am südlichen Westrand und ist die einzig vulkanisch aktive Insel des Archipel. Das gesamte vulkanische System hier ist eng miteinander verzahnt und reagiert in Wechselwirkung auch mit unseren vulkanischen Aktivitäten. Die genauen Zusammenhänge sind allerdings noch nicht richtig erforscht. 

Die Kapverdischen Inseln wurden in den vergangenen Jahren etwas touristisch erschlossen und werden auch regelmässig von der AIDAcara auf ihrer Kanarenroute angefahren. Fogo ist allerdings wegen dem kleinen Hafen und der spärlichen Infrastruktur keine Zielinsel. 
Ein erstes Video von der jüngsten Eruption gibt es hier:







Freitag, 28. Oktober 2016

Teneguia Vulkanausbruch vor 45 Jahren

Letzter Vulkanausbruch auf La Palma im Jahre 1971 –


Am 26. Oktober 1971 um 15.10 Uhr brach mit Getöse der Vulkan Teneguia im Süden von #La Palma aus.

Groß war die Angst als sich der Boden in Fuencaliente öffnete und Feuer aus seinem Bauch in die Höhe stieß. Genau heute vor 45 Jahren begann die Eruption des Vulkan Teneguia die 24 Tage andauern sollte.

Die Insel wuchs dabei einige hundert Meter und 29 Hektar nach Süden. 40 Millionen Kubikmeter Material wurde von dem 950 bis 1050° heißen Lavastrom nach oben befördert.

Über 2700 Einwohner von Fuencaliente waren bereits evakuiert worden, da der genaue Eruptionspunkt nicht bestimmt werden konnte. Andere schliefen aus Angst im Freien, da viele Häuser nicht erdbebensicher waren. Der ganze Süden galt als Risikogebiet.

Bereits seit Tagen erschütterten heftige Erdbeben, die sich bis nach Los Llanos erstreckten, die Insel. Als dann am 22. Oktober die Stärke der Beben immer heftiger wurden wusste jeder, dass in Kürze mit einem Vulkanausbruch zu rechnen ist.

Groß war die Erleichterung als dann am 26. Oktober gegen 15.10 Uhr sich der Schlund in einer unbewohnten Gegend unterhalb des Ortsteil Quemados öffnete.

Einen ähnlichen Vorgang hatten wir auch im Jahre 2011 auf El Hierro als starke Beben unter dem Golfotal im Westen das Schlimmste befürchten ließ. Auch hier erfolgte dann die Eruption des Eldiscreto einige Kilometer südlich im Meer vor La Restinga.

Beim Teneguia Ausbruch gab es ein Todesopfer durch giftige Gase. Zerstört wurden nur Rebflächen, aber keine Häuser oder Straßen.

Es war die militärische US Hydrophon Station im nahen Puerto Naos die die seismischen Aktivitäten registrierte und das Epizentrum in etwa bestimmen konnte. Eine Einrichtung des amerikanischen Verteidigungsministerium für die Kontrolle der russischen U -Boote im Nordatlantik. Längst abgerissen und heute Parkplatz oberhalb des Strandes.

Vulkan Teneguia im Fokus der Besucher


Als klar wurde, dass keine Gefahr durch die Eruption vom #Vulkan #Teneguia ausging, entwickelte sich das Naturschauspiel ...Weiterlesen

Samstag, 21. Januar 2012

El Hierro Vulkan - jetzt über 12.000 Erdbeben

NEWS: Neues Beben um 11.13 Uhr von 1,6 RSk. in nur 9 km Tiefe unter dem Berg Tanganasoga im Inselinnern. Der Tremor steigt kräftig an.
Genau 12.004 Beben wurden nun von Juli 2011 bis zum 20.Januar 2012 registriert. Ein Rekord an Erdstößen für die Kanaren und natürlich für El Hierro. Ob das ein Grund zur Freude ist darüber gehen sicher die Meinungen auseinander. Der direkt betroffenen Herreno empfindet dies sicher anderst als der ferne Betrachter. Freuen wir uns aber gemeinsam, daß alle Beben bisher keine großen Schäden oder gar Menschenleben gefordert haben. Auch gestern ging die Bebenserie weiter. Wie die AVCAN Karte zeigt lag das Zentrum im südlichen Bereich der Insel. Alles kleine und nicht wahrnehmbare Erdstöße zwischen 0,9 und 1,2 RSk. Aber sie sind weiter vorhanden.
Auch am heutigen Samstagmorgen ist die Eruptionsstelle des Eldiscreto aktiv. Weiter wird kräftig magmatisches Material ausgeworfen. Gelegentlich erscheinen auch rauchende Lavaklaster an der Meeresoberfläche. Auch wenn der Tremor in den vergangenen 24 Stunden Schwächeanfälle hatte, funktioniert die Magmaförderung ohne Unterbrechung weiter.


Diese Darstellung der OIE zeigt die Situation am Meeresgrund. Links der Vulkankegel des Eldiscreto und "rot" der Lavafluß. Auch im Lavastrom treten gelegentlich eruptive Phasen auf (als Plumas gekennzeichnet). Das sind dann die an der Meeresoberfläche vermehrt auftretenden Nachbarstrudel. Wahrscheinlich gibt es also nur einen Hauptkrater als Lavalieferant.
Bild Rolf Handke / pixelio.de

Jeder der des öfteren in die Webcam schaut, hat schon die Anwesenheit der kreisenden Möwen beobachten können. Irgend etwas scheint sie magisch an die Eruptionsstelle an zuziehen. Ob es die aufsteigende warme Luft oder das vielleicht üppige Nahrungsangebot ist oder ob sie auf der Suche nach Lavabrocken für Ebay sind, bleibt die Frage. Fische sind im Umkreis der Eruption wegen der Gase und des geringen Sauerstoffangebotes nicht vorhanden, das sagen uns die Wissenschaftler. Also müssten es andere Dinge oder Proteinlieferanten sein. Vielleicht Quallen, sonstige Weichtiere oder durch die Eruption aufgetriebene Krabbeltiere vom Meeresgrund.
Möwen sind Allesfresser, die je nach Gelegenheit lebende Nahrung oder Abfälle und Aas zu sich nehmen. Es wäre interessant, wenn uns ein Ornithologe oder Meeresbiologe unter den Lesern nähere Aufklärung verschaffen könnte

Mittwoch, 23. Oktober 2013

3 Millionen Aufrufe - Zeit für Gedanken

News:
Freitag, den 25.10.2013 - 07.20 Uhr - Heute bereits 14 schwache Erdstöße. Das bisher stärkste Beben um 5.04 Uhr mit ML2,1 aus 11 km Tiefe. Alle Beben kommen aus 9 bis 12 km Tiefe. Das Zentrum hat sich etwas nach Süden in den oberen Bereich von El Julan verlagert.


Gestern Abend hat diese Seite die 3 Millionen Grenze überschritten. 760 Beiträge habe ich in den letzten 26 Monaten verfasst. Viel Herzblut und Zeit waren dafür notwendig ... aber es scheint anzukommen und zu interessieren ... dazu aber später mehr.

Wenden wir uns dem aktuellen Geschehen zu. Auch heute in den frühen Morgenstunden 6 Beben zwischen ML0,9 und ML2.1 (siehe Avcan Grafik). Der ML2,1 Erdstoß erfolgte um 2.18 Uhr am Golfo- Kraterrand aus 12 km Tiefe. Es sind keine starken Beben - aber es sind Erdstöße, die nun seit Wochen stationär an der gleichen Stelle in 9 bis 12 km Tiefe ihren Ausgang finden. Es scheint im Moment kein neuer Magmanachschub aus tieferen Erdschichten zu erfolgen, obwohl vereinzelte Beben auch aus 22 km Tiefe weiter draußen vor der Golfoküste registriert wurden. Die Bodenverformung und der Magmakammer Druck bleibt dabei stabil auf dem für El Hierro Höchstwert vom März diesen Jahres.

Eine vom Instituto Hidrográfico de la Marina (IHM) und dem Instituto Español de Oceanografía (IEO) veröffentlichte Seekarte, zeigt den unterseeischen Lavastrom der 2011 vom Eldiscreto im Süden ausging. Nach deren Schätzungen sollen mehr als 329 Millionen Kubikmeter Lava in die tieferen Seitentäler abgeflossen sein.
Gut auf der Karte auch die Verlängerung der Insel nach Süden (als South-Riff bezeichnet) zu erkennen. Viele Eruptionen in den letzten 1,2 Millionen Jahren habe eine reiche unterseeische Insellandschaft erschaffen. Die Eldiscreto-Eruption war also nur die Fortsetzung des Inselaufbaues und weitere Eruptionen werden mit Sicherheit folgen.

Wer interessiert sich für El Hierro und seine vulkanische Entwicklung?
 
Links aus der Google Statistik die Besucher nach den Herkunftsländern. Deutschland führt erwartungsgemäß die Liste an. Gefolgt von Spanien, Schweiz und Österreich. Auch ein Blick auf die verwendeten Browser (unten) zeigt, dass der Firefox (39%) den Microsoft Explorer (24%) inzwischen überholt hat. Beim Betriebssystem ist aber Windows mit 73% führend.
 
Statistiken sind sicher hin und wieder interessant. Für mich aber nicht das Motiv zu schreiben. Sicher freut es mich die 3 Millionen Schwelle erreicht zu haben. Wichtiger jedoch ist die Neugier und das Interesse am Fortgang der Vulkanentwicklung unter meinen Füßen. Es ist inzwischen neben meiner beruflichen Tätigkeit (siehe Kreuzfahrt) zum Hobby geworden. Nicht nur das Schreiben, sondern die Recherche erfordert seine Zeit ... und wenn ich dabei auf viele Gleichgesinnte treffe ... um so besser. Das ist mein Ansporn und so soll es bleiben.
 
Bleibt mir den vielen treuen Lesern recht herzlich zu danken, für die Mails mit Anmerkungen, Hinweisen und Tipps.
Auch die Kommentarfunktion sollte wieder mehr benutzt werden - für sachliche Anmerkungen und Fragen. Nicht als Plattform für das eigene Ego oder Störfeuer. Ich werfe weiter meinen Blick darauf und schalte erst dann den Kommentar frei.
In diesem Sinne - nochmals vielen Dank.



Mittwoch, 17. September 2014

Keine Vulkanaktivität - noch Sommerpause?

Die Vulkanaktivität ruht und es kommt Segen von Oben?


Während unter El Hierro der Eldiscreto in den letzten Tagen keine neuen vulkanischen Aktivitäten zeigt, könnte der erste Regen dieses Sommer fallen. Auf der aktuellen Eumetsat Satellitenaufnahme (links) steuert ein breites Wolkenband direkt auf die Kanaren zu. Die Insel Madeira (Portugal) ca 500 km nördlich der Kanaren, liegt bereits unter den Wolken. Regen können wir dringend gebrauchen.


Auch wenn es durch den reichlich nächtlichen Tau in diesem Sommer nicht so Trocken war, ist Regen von der Natur und den Bewohnern erwünscht. Zum Glück gab es in diesem Jahr auch  keinen Calima (Saharawind mit viel Sand und hohen Temperaturen) und auch keine größeren Waldbrände.

Für Donnerstag und Freitag sagen die Wetterfrösche von Eltiempo (links) leichte Niederschläge auf den Westinseln voraus.

Dabei sollen es für El Hierro ca. 3,5 Liter/m² sein. Also kein ergiebiger Regen - es ist hier ja noch Sommer. Die erste Hälfte des Monat September hatten wir bis jetzt Tagestemperaturen von 28°C, die auch in der Nacht kaum tiefer als 22°C fielen. Die Wassertemperatur liegt bei 24°C. Ideale Bedingungen für einen Urlaub auf den Kanaren.

Überhaupt ist der Spätsommer September/Oktober für mich die ideale Zeit für längere Wanderungen. Kaum Touristen, ideale Temperaturen, die Kinder gehen wieder zur Schule und damit Zeit zur Inselerkundung.

Was gibt es in Neues in Island? 


Da ich parallel auch die Aktivitäten des Bardarbunga auf Island beobachte hier ein Foto von Freysteinn Sigmundsson gestern in der Abenddämmerung. Die Feuer spuckende Eruptionsspalte mit dem links oben dahin schlängelnden Lavastrom. Heftige Erdbeben bis ML5,4 in der vergangenen Nacht.

Sorgen bereitet der IMO der hohe Schwefeldioxidgehalt, der bei einer Windänderung auch bewohnte Gebiete erreichen kann. Am und um den ca. 15 km entfernt liegenden Gletscher, sind außer der bekannten Caldera-Absenkung sonst noch keine optischen Spuren für einen Lavaaustritt zu beobachten.


... und meinen jetzt lieferbaren El Hierro Wandkalender Edition 2015

 
Auch für das Jahr 2015 gibt es wieder die begehrten Wandkalender in verschiedenen Formaten. Meine schönsten Fotografien von El Hierro begleiten Sie durch das kommende Jahr. Monat für Monat mit einer neue Ansicht. Sie wecken vielleicht schöne Erinnerungen an vergangene Aufenthalte oder als richtige Einstimmung für einen noch zukünftigen Urlaub. 


Der Calvendo Verlag hat meine Kalender für 2015 wieder neu aufgelegt. Vom Tischkalender (A5) über den Wandkalender in A3 oder A4 Größe, sind die Kalender in den gängigen Formaten verfügbar.
Mit 12 stimmungsvollen Motiven (Überblick) ab sofort im örtlichen Buchhandel, bei AMAZON oder Versandkostenfrei in ganz Europa beim
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Weiteres zum La Gomera und La Palma Kalender, auf Kanaren NEWS unter http://www.Lapalma1.net

Donnerstag, 19. März 2015

Geologische Spurensuche

Was hat die Natur da nur gemacht ?


Vulkanische Lehrstunde pur. Auf den jüngsten kanarischen Westinseln El Hierro (1,2 Mio. Jahre) und La Palma (1,8 Mio. Jahre) ist es schwer an den geologischen Zeugnissen der Entstehungsgeschichte achtlos vorbei zulaufen.
Natürlich bedarf es eines wachsamen Auges um Formationen und geologische Gesteinsfärbungen auch richtig zu deuten.

So führte mich in den vergangenen Tagen ein Familienausflug in das nur wenige Kilometer – nördlich von Santa Cruz de La Palma – liegende Gemeindegebiet von Puntallana.

Weinrot/Purpur bis Violett gehen die Gesteinsfärbungen und jede Menge an Lavahöhlen (Foto) und Felsüberhänge sind zu entdecken. Sehr eisenhaltige Lava erzeugte diese doch ungewöhnliche Farben (siehe auch Lavaschmuck). Aber nicht nur die mineralische Zusammensetzung sondern die Temperatur des Lavastrom von 650°- 870°C ist für den Farbton verantwortlich gewesen ... weiterlesen