NEWS:
Auch gestern wieder 17 Beben, wie diese Serie oben zwischen 23.00 und 24.00 Uhr zeigt. Es waren schwache Erdstöße bis ML1,9 aus 10 bis 12 km Tiefe. Inzwischen konzentrieren sich fast alle Beben auf den Golfobereich um den Berg Tanganasoga und im Küstenbereich bei Sabinosa (linke IGN Grafik).
El Hierro ist flächendeckend mit einem GPS Mess-System überzogen. Veränderungen an der Inseloberfläche, ob Auswölbungen, Senkungen oder auch horizontale Verschiebungen werden damit registriert. Seit Tagen ist bereits ein leichtes Absenken um 1 bis 2 cm an allen Messpunkten zu beobachten. Wie hier auf der Grafik links die Stationen HI 03,04 und 05 am westlichen Golfoausgang. Der Druck im Untergrund scheint sich etwas abzubauen. Die Daten werden allerdings von der IGN nur zeitverzögert geliefert. Die vergangen Tage bzw. in der letzten Woche muss ein Druckausgleich stattgefunden haben. Es sind im Bereich der Magmakammer gigantische Drücke, die sich mathematisch nicht oder nur schwer berechnen lassen.
Es bleibt zu vermuten, dass Magma und die Gase einen neuen Weg in umliegende Bereiche gefunden haben. Ein Austritt in die Atmosphäre oder das Meer halte ich für unwahrscheinlich. Dies wäre durch Meeresverfärbungen beobachtet und durch die ständige Gasmessung der Atmosphäre festgestellt worden. Entsprechende Anomalien wurden nicht beobachtet oder gemeldet.
Das wissenschaftliche Team um das Institut für Ozeanographie (IEO) mit dem Forschungsschiff "Ramon Margalef" wird Ende Oktober in die Gewässer um El Hierro zurückkehren und weitere Feldmessungen durchführen.
Zu interessant waren die bisherigen Untersuchungsergebnisse. An 6 Stellen um die Eldiscreto Eruption im Süden wurden während der letzten Mission immer währende pulsartige Temperaturschwankungen von +/- 3° Grad gemessen.
" Es war beeindruckend, das System verhält sich wie ein Geysir oder eine hydrothermale Quelle mit regelmäßigen Impulsen" - so der wissenschaftliche Co-Ordinator Eugenio Fraile.
Dafür haben die Forscher bis heute noch keine Erklärung.
Die Aktivitäten um den Eldiscreto bietet der Wissenschaft ein natürliches Labor, wie es zumindest in Spanien noch nie in den vergangenen 500 Jahren möglich war.
Die Entwicklung des Vulkan und im besonderen des kanarischen Hotspot kann so von der Kinderstube bis zur Vollendung beobachtet und mit den heutigen technischen Möglichkeiten genau untersucht werden.
Es wird sicher neue Aufschlüsse und Erkenntnisse für zukünftige Generationen liefern.
Was will die Wissenschaft also mehr. Ich hoffe nur, dass nicht nur die spanischen Forscher, sondern auch internationale Vulkanologen und Meereswissenschaftlern an dem Schauspiel teilnehmen dürfen.
Bisher war die internationale Resonanz vor Ort noch gering. Obwohl die Fachwelt aus Island oder Hawaii bestimmt Interesse hätte und wertvolle Erkenntnisse aus eigener Erfahrung mit einbringen könnte.
Ein Vulkanausbruch mag wohl ein örtliches Ereignis sein. Die Lehren, die Erfahrungen und die Ergebnisse interessieren und betreffen jedoch den gesamten Globus.
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Donnerstag, 22. August 2013
Vulkan - kleine Veränderungen und neue Ergebnisse
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Samstag, 4. August 2012
El Hierro Vulkan - zu viel Plankton im Golfo
NEWS:
Neue Beben
Gestern Abend um 22.34 Uhr hatten wir ein Beben von ML2,7 in 20 km Tiefe und heute Morgen um 7.14 Uhr von ML2,1 in 19 km beide im Süden. Es bleibt jetzt abzuwarten, ob sich dieser Reigen fortsetzt. Immer noch spielt sich alles im altbekannten Tiefenbereich um die 20 km ab. Einen Aufstiegskanal scheint das Magma noch nicht gefunden zu haben.
Interessantes gibt es von der Exkursion des Forschungschiff Atlantic Explorer zu berichten. An Bord waren Wissenschaftler der Uni Las Palmas (ULPGC). Aufgabe war es die Wassertemperatur um El Hierro zu messen und Auffälligkeiten festzustellen. Mit Hilfe der NASA und dem privaten Satelliten von GeoEye wurde eine Wärmekarte erstellt. Auf der Karte oben (Stand 1. August) wurde eine Temperaturdifferenz (gelber Bereich) festgestellt der über dem Normalmaß liegt. Vor allem im Westen und Süden der Insel sind die Temperaturen erhöht. Die kleine Karte (links) zeigt die gemessene Temperaturen vom Januar 2012 mit den vorherrschenden Meeresströmungen.
Mit Hilfe der Mess-Sonde (links) wurden auch Wasserproben aus unterschiedlichen Tiefen gezogen. Auffällig dabei war, daß es im Westen von El Hierro eine stark erhöhte Chlorophyll-Dichte gibt. Dieses Chlorophyll oder auch unter Plankton bekannt, dürfte nach den Messungen seinen Ursprung im Nordwesten der Insel haben. Dieses Plankton tritt normal verstärkt auf, wenn zusätzliche Nährstoffe wie z.B. Dünger ins Wasser gelangen. Aber es kann auch auf den untermeerischen Austritt von Vulkangasen hindeuten. Was eigentlich hier zu vermuten ist. In den nächsten Tagen will die ULPGC nach genauer Labor-Analyse ihren Untersuchungsbericht vorlegen.
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Montag, 9. Januar 2012
El Hierro Vulkan - vom Schwächeanfall wieder erholt
NEWS: Neues Beben mit 2,0 RSk.unter Sabinosa (Golfo) um 10.59 Uhr in 13 km Tiefe.
Oben noch eine Involcan Aufnahme vom Zentrum der Eruption am 7.1.12. Heute Morgen verhält sich der Eldiscreto ruhig. Er sprudelt in gemäßigtem Tempo weiter. Gestern erlitt der Tremor gegen 15.30 Uhr (siehe Grafik) einen Schwächeanfall. Wahrscheinlich waren Teile des Magmakanals eingestürzt und das weitere Aufsteigen der Magma gestoppt worden. Erst gegen Abend kam der Tremor langsam wieder in Gang. Ein Befreiungsschlag brachte schließlich ein Beben um 3.46 Uhr mit 1,7 RSk. in 14 km Tiefe und räumte alle Hindernisse beiseite. Seitdem können wir wieder einen kräftigen Tremor beobachten.
Überraschendes brachten Temperaturmessungen der Wissenschaftler über der Eruptionsstelle am 7.1. zu Tage. Alle Beobachter konnten brodelndes und kochendes Wasser erkennen. Tatsächlich hatte jedoch die Oberflächentemperatur des Meereswasser nur eine leichte Temperatur- erhöhung von 4,9° gegenüber der normalen Wassertemperatur aufzuweisen. Die quirlige und sprudelnden Wasseroberfläche wurde durch Gase, Dämpfe und aufsteigende Lava verursacht. Diese Messung war allerdings nur eine Fernmessung aus dem Helikopter und konnte nur die reflektierende Wasseroberflächen Temperatur erfassen. Wie es in 10 m oder tiefer aussah wurde nicht gemessen. Aufschwimmende Lavaklaster die auch die Dampffahnen erzeugten, hatten z.B. noch 85,5° Hitze.
Was macht ein Manfred wenn der all wöchentliche Familien Sonntagsausflug ansteht - er ist natürlich in Sachen Vulkan bzw. Erdbeben unterwegs. Regelmässige Blogleser wissen, daß es in den vergangenen Wochen hier auf La Palma teils kräftige Tremorausschläge gab die nicht zu erklären waren. Diese mysteriösen Ausschläge traten immer zwischen 8 Uhr und 17 Uhr und nur unter der Woche auf. Die entsprechende Bebenmess Station steht hier auf einer steilemporragenden Felsspitze, dem Roque Niquiomo auf 1277 m Höhe oberhalb des Ortes Mazo auf der Ostseite der Insel ..... und wir wurden fündig. Zur Zeit finden in unmittelbarer Nähe dieser Station Wegebau- und Sicherungsarbeiten mit schwerem Gerät (Bild) statt. Das dürfte die simple Ursache für die heftigen "Beben" der vergangenen Wochen sein.
Oben noch eine Involcan Aufnahme vom Zentrum der Eruption am 7.1.12. Heute Morgen verhält sich der Eldiscreto ruhig. Er sprudelt in gemäßigtem Tempo weiter. Gestern erlitt der Tremor gegen 15.30 Uhr (siehe Grafik) einen Schwächeanfall. Wahrscheinlich waren Teile des Magmakanals eingestürzt und das weitere Aufsteigen der Magma gestoppt worden. Erst gegen Abend kam der Tremor langsam wieder in Gang. Ein Befreiungsschlag brachte schließlich ein Beben um 3.46 Uhr mit 1,7 RSk. in 14 km Tiefe und räumte alle Hindernisse beiseite. Seitdem können wir wieder einen kräftigen Tremor beobachten.
Überraschendes brachten Temperaturmessungen der Wissenschaftler über der Eruptionsstelle am 7.1. zu Tage. Alle Beobachter konnten brodelndes und kochendes Wasser erkennen. Tatsächlich hatte jedoch die Oberflächentemperatur des Meereswasser nur eine leichte Temperatur- erhöhung von 4,9° gegenüber der normalen Wassertemperatur aufzuweisen. Die quirlige und sprudelnden Wasseroberfläche wurde durch Gase, Dämpfe und aufsteigende Lava verursacht. Diese Messung war allerdings nur eine Fernmessung aus dem Helikopter und konnte nur die reflektierende Wasseroberflächen Temperatur erfassen. Wie es in 10 m oder tiefer aussah wurde nicht gemessen. Aufschwimmende Lavaklaster die auch die Dampffahnen erzeugten, hatten z.B. noch 85,5° Hitze.
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