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Donnerstag, 29. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - Eldiscreto wieder erwacht

NEWS: 9.01 Uhr - neues Beben von 1,5 RSk. diesmal direkt unter der Insel, westlich von Restinga in 15 km Tiefe.
Totgesagte leben länger - nachdem es gestern Nachmittag bereits so aussah als würde sich unser Vulkan verabschieden, ist er in der Nacht wieder lebendig geworden. Bei Sonnenaufgang heute Morgen ist an der alten Eruptionsstelle wieder ein heftiger Aufstieg von heißen Gasen und Lava zu beobachten. Ein Beben um 5.01 Uhr mit 2,3 RSk. in 14 km Tiefe vor Restinga hat den alten Magmakanal vermutlich wieder freigelegt, so daß die Eruption seinen Fortgang fand.
Nach den Tremor- aufzeichnungen stoppt am Mittwoch gegen 10.20 Uhr der Magmafluss für über 6 Stunden. Erst gegen 17.00 Uhr kam er zögerlich wieder in Gang. Hierfür gibt es zwei Erklärungen: 1. Der Pressdruck der Magma hat an Kraft verloren und der Vulkan erlischt oder 2. der Förderschlot ist verstopft. Nach Meinung von Vulkanologen haben eindringende Wassermassen die Magma so stark abgekühlt, daß sich ein Pfropfen im Kanal gebildet hat. Erst durch den Erdstoß um 5.01 Uhr wurde das Hindernis beiseite gesprengt und die Magma kann wieder ungehindert zur Eruptionsstelle vordringen.

Ist dies nun ein letztes Aufbäumen unseres Eldiscreto oder der Neubeginn heftiger Auswürfe? Alles wäre hier nur Spekulation. Auch die Wissenschaft kann diese Frage nicht schlüssig beantworten.  Die Antwort weiß wohl nur unser Vulkan.   

Fast unbemerkt von der Weltöffentlichkeit ereignet sich fast gleichzeitig in einem anderen Teil dieser Erde ein ähnlicher Vorgang. Während alle Welt nach El Hierro blickt entsteht im Roten Meer eine neue Insel. Diese NASA Satellitenaufnahme vom Zubair-Archipel vor der jemenitischen Küste zeigt die Gewalt aber auch die Schönheit eines Vulkanes der es über die Meeresoberfläche geschafft hat.

Freitag, 21. Oktober 2011

EL Hierro Vulkan - Neue Entwicklung

Seit 18.17 Uhr registrieren alle IGN Seismometer leichte Erdstöße auf allen Kanarischen Inseln, außer auf La Palma. 



Es ist ein leichtes Zitterbeben, deren Stärke mir noch nicht bekannt ist. Ungewöhnlich der fast gleichzeitige Start auf allen Inseln. Die Beben halten in abgeschwächter Form noch an. Warum gerade La Palma davon ausgenommen ist,  muß noch geklärt werden. Wahrscheinlich ist das Messgerät ausgefallen.


Auch auf El Hierro scheint sich etwas Neues zu entwickeln. Nachdem heute Nachmittag innerhalb von 2 Stunden im Golfotal vier Erdstöße, alle um 2,0 RSk. (siehe Tabelle unten) den Boden erzittern ließen, wurde mir von Anwohnern ein leichtes Donnergrollen, kommend von der Meeresseite im Golfotal berichtet.

Nach unbestätigten Berichten hat sich das an der Eruptionsstelle im Süden operierende Forschungsschiff wegen plötzlich auftretender starker Strudel und auftreibender Lavabrocken fluchtartig in den Hafen zurückgezogen. Dies sind alles noch keine Fakten. Sie müssen erst noch überprüft werden. Sobald Neuigkeiten vorliegen melde ich mich.


El Hierro Vulkan - Die grüne Brühe

Foto: El Mundo

Das ganze Ausmaß der "grünen Brühe". Vom austretenden Gas der Eruption durch chemische Veränderungen verfärbtes Meerwasser, hat gestern dieses Foto eingefangen. Im Hindergrund der Ort La Restinga mit dem vorgelagerten Hafen. Inzwischen breitet sich der Teppich weiter nach Westen aus.

Welche Folgen der giftige Schleier auf die Fische und Meeresbewohner hat, wird sich noch herausstellen. Die angeschwemmten toten Fische lassen nichts gutes erahnen. Und hier wollen also die angestammtem Fischer wieder ihrem Broterwerb nachgehen. Ich frage mich nur, wer diese gefangenen Fische essen soll.
Der Tourist im Norden der Insel etwa? Kein Einheimischer wird die nächste Zeit "Frischen Fisch aus Restinga" auf seinem Speiseplan aufnehmen.
Auch die Tauchschulen werden kam Gäste in diese gefährliche Brühe locken können. Bleiben noch die Restaurantes - Journalisten gibt es genug, auch die haben Hunger. Aber in Restinga in einem schönen Appartement auch noch zu übernachten - eher Nein, dafür ist einem normal denkenden Menschen das Risiko und die schwefelhaltigen Ausdünstungen, dann wahrscheinlich doch zu groß.

Hier ist mit einem Balken (zur Vergrößerung Grafik anklicken) der Bereich gekennzeichnet, in dem sich in den letzten Tagen die meisten Beben ereignet haben. Die Richtung weist von Süden über das Golfotal nach Nordwesten.
Am Vormittag hat sich wieder um 10.36 Uhr direkt vor der Golfoküste das in den letzten Tagen stärkste Beben mit 2,6 RSk. in 24km Tiefe ereignet. Bleibt nur zu hoffen, daß beim nächsten vielleicht stärkeren Erdstoß, keinem Tunnelbenutzer die Decke auf den Kopf fällt.


El Mundo- Foto: Desiree Martin
Aus den bisherigen Diskussionsbeiträgen und Mails entnehme ich, daß großes Interesse besteht und viel Unklarheit über die Art der ausgeworfene Lava bei der Eruption vorhanden ist. Auf dem Foto sind die von der Meeresoberfläche aufgefischten "Lavaknollen" - außen schwarz mit weißer Füllung - gut zu sehen.
Von offiziellen Stellen hieß es zunächst, die aufgefundenen Knollen seien keine richtige Lava aus dem Erdinnern, da sie keinen Basalt enthalten. Es handele sich um Sedimentablagerungen vom Meeresgrund, die von den heißen Vulkangasen (ca. 1200°) aufgeschmolzen wurden. Inzwischen wurde dies wieder Infrage gestellt. Genaue Aufschlüsse ergeben sich erst in 8 Tagen nach einer eingehenden Untersuchung in den Labors der Universität von La Laguna (Teneriffa).

Zu diesem Thema hat mich eine Mail erreicht mit einer interessanten These, die ich für Diskussionwürdig halte und auszugsweise hier anfüge. Vielleicht können sich unsere Geologen, Vulkanologen  und Fachleute unter den Lesern kurz dazu äußern. - Danke.

"... besonders interessant finde ich die Info, dass die aufgefischten Teilchen aus dem Vulkan kein Basalt enthalten, sondern hauptsächlich Kieselsäure. Das Auftauchen von Kieselsäure deutet darauf hin, dass das ausgestoßene, durch heiße Gase verflüssigte und "verbrannte " Material aus fossilen Ablagerungen stammt, denn das ist das Hauptvorkommensgebiet von Kieselsäure. Also aus einem Bereich versteinerter Lebewesen -versteinerter Tiere,Pflanzen oder sogar Wald. Denn die Art von Magma, die man hier erwartet hatte aus dem Erdinnern ist das nicht. Tagelanger Auswurf aus einer Muschelbank in 150m Tiefe kann das aber wohl auch kaum sein. Wenn die Spalte aber Verbindung hat zu viel tieferen Gesteinsschichten, durch frühere Abrutschungen verschüttete, möglicherweise bewaldete Teile der Insel z.B.(ich denke da an die Forschungsarbeit über den Verlauf von Riffen und Abrutschungen).........dann könnte dieser eher schlappe Ausbruch auch darauf hindeuten, dass alles, was ausgeworfen wurde lediglich die Folge einer Entlüftungreaktion war. Die heißen Gase sind durch eine Schicht fossiler Ablagerungen gedrungen und haben diese verflüssigt. Mal angenommen -. Das würde dann auch erklären, warum der Druck nur wenig abgenommen hat bisher und die Ausdehnung der Insel jetzt wieder zunimmt - der eigentliche Ausbruch hätte demnach noch gar nicht stattgefunden.
Ich bin kein Vulkanologe, aber denken kann ich schon...
Unter sauren oder basischen Bedingungen unterliegt Monokieselsäure einer exothermen, intermolekularen Kondensationsreaktion......Es bilden sich kugelförmige, nicht kristalline (amorphe) Polykieselsäuren. (Wikipedia über Kieselsäurereaktionen) "

Montag, 10. Oktober 2011

El Hierro - das Zittern verstärkt sich

Das beständige Zittern im Untergrund hält weiter an. Es sind die charakterisch seismische Signale, wenn Magma durch Risse und Spalten nach oben aufsteigt und Gestein zerstört. Das ganze nennt man richtig vulkanischen Tremor. Darauf hat mich unser Leser Patrick hingewiesen.

Die spezifische Dichte des Magmas wird durch das Aufsteigen leichter und es erhält noch mehr Auftrieb. Vergleichbar etwa mit einem Ball den man unter Wasser drückt.
Dieser vulkanische Tremor mit seinen lang anhaltenden Vibrationen wird noch durch Schwingungen der Magmasäule verstärkt. Ähnlich dem Klopfen in den Rohren einer Heizungsanlage.

Diese Vibrationen halten unvermindert an und haben sich bis zu den Mittagsstunden noch verstärkt. Nach noch nicht bestätigten Meldungen soll sich 5 km von Restinga entfernt, im Meer in 600m Tiefe, ein erster Vulkanschlot geöffnet haben.

Mittwoch, 28. September 2011

Auf El Hierro wird es langsam ungemütlich

Die Anzahl und Stärke der Beben unter El Hierro hat seit gestern kräftig zugenommen. Der stärkste Erdstoß erfolgte gestern mit 3,8 auf der Richterskala. Aber auch heute morgen um 5.00 Uhr erreichte ein Beben die Stärke 3,3.

Auch um 7.00 Uhr heute Morgen (das ist die schwarze Linie oben) gab es starke Ausschläge. Die Stärke ist mir noch nicht bekannt.

Auf dieser Grafik gibt die dunkle Linie die Gesamterdstöße vom 27.9. mit 268 an. Die rote Linie kennzeichnet Beben mit mehr als 2,0 Stärke. Gut zu erkennen ist , daß die Magnituden (rot)  gegenüber dem Vortag stark zugenommen haben. Nach der Richterskala bedeutet die Zunahme von z.B. 2,0 auf 3,0 eine Verstärkung um den Faktor 10 und eine Erhöhung der Energie auf etwa das 30fache.
Das ist auch gut auf der Energiekurve zu erkennen, die die inzwischen angespeicherte Energie, also den Druckanstieg, zeigt. Sie steigt fast senkrecht in die Höhe.




Das Zentrum der Erdstöße hat sich in den vergangenen Tagen auf die Südseite der Insel verlagert. Es liegt nun etwas vor der Küste im Atlantik. Wie ich aber bereits geschrieben habe, hat dies bei einem evtl. Vulkanausbruch nichts zu bedeuten. Die Magmakammer liegt unter der Insel und reicht über den Golfokrater auf der Nordwestseite hinaus. Wo sich das Magma seinen Weg nach oben sucht, wird man schlieslich erst wenige Tage, wenn überhaupt, bestimmen können. Das Magma steigt auf und ist bereits bis auf 4km an die Erdoberfläche heran gekommen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Aktivitäten erlahmen und kommen zum Stillstand oder der Vulkan bricht aus. Dann aber hoffentlich vor der Küste im Meer und wir können die Entstehung einer neuen Insel beobachten. Also abwarten und Tee trinken.

Inzwischen wurden mehr als 50 Bewohner der Ortschaft Frontera evakuiert, weil infolge der Erdstöße der Absturz von Felsbrocken droht. Auch das spanische Militär schickte eine Spezialeinheit auf die Insel.
Wie das Madrider Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte, sollen die Soldaten bei weiteren Evakuierungsaktionen helfen, falls diese notwendig würden.

Donnerstag, 15. September 2011

Weniger Erdstöße in den letzten Tagen

In den letzten Tagen hat die Häufigkeit der Erdstöße auf El Hierro merklich nachgelassen.

Wie die Grafik zeigt, lag der Höhepunkt der Aktivitäten um den 22.August 2011 bei 454 Erdstößen. Gestern verzeichneten die Messgeräte nur noch 8 Vorfälle. Ob es sich nur um den normalen Zyklus des ständigen Auf und Ab, oder um ein beständiges Abklingen der Magmaverschiebung im Untergrund handelt, werden die nächsten Tage zeigen.

Mittwoch, 7. September 2011

Erdstöße jetzt unter El Hierro

Das Zentrum der Erdstöße unter El Hierro verlagert sich in den letzten Tagen ins Inselinnern. Die rot gekennzeichneten Stellen geben die Ausgangspunkte der Bewegung in den letzten 2 Tagen an. Das ist aber völlig normal, da der Magmakessel unter El Hierro großräumig zu sehen ist und Magmaverschiebungen und damit entstandene Hohlräume an anderer Stelle ausgeglichen werden.
Wie die Grafik des Instituto Geografico National (IGN) zeigt, hat die Erdbebenhäufigkeit etwas nachgelassen. Diese Zyklen sind während des gesamten bisherigen Verlaufs der Aktivität zu beobachten. Die Tabelle unten umfasst den gesamten Zeitraum vom 19.7.2011 bis heute.