Sonntag, 15. Januar 2012

El Hierro Vulkan - wirtschaftlicher Nutzen

NEWS:
Auch gestern kreuzten über der Eruptionsstelle das Forschungsschiff  Ramon Margalef und die Salvamar Adhara. Carlos (Danke) hat sich wieder die Mühe gemacht die Route der Ramon Margalef in die Karte aufzunehmen. Die Margalef soll inzwischen mit verbesserter Optik ausgerüstet worden sein. Sie führt auch einen Unterwasser-Roboter (ROV) mit sich, der beim ersten Einsatz vor Wochen nach Aussagen von Wissenschaftlern Schäden davon getragen hat. Der Tremor verläuft ruhig ohne große Ausschläge. Auch keine neue Beben gibt es zu verzeichnen. Nach der IGN Historie Grafik hatten wir um den 22.8.11. mit 454 Beben am Tage die Höchstanzahl. Seitdem nehmen die Erdstöße kontinuierlich ab, wurden aber heftiger (rote Balken). Seit 5.12.11 sind sie rückläufig und auf dieser Statistik grafisch nicht mehr zu erfassen. Wir wissen allerdings, daß sich unser Eldiscreto nicht an diese Statistik hält und Anfang Januar 2012 wieder einmal mit einer heftigen Eruptionen auf sich aufmerksam machte. Derartige Lebenszeichen dürfen wir wahrscheinlich auch in Zukunft erwarten.

Zur wirtschaftlichen Nutzung eines Vulkans gehört natürlich die Nutzung der im Untergrund vorhandenen Energie. Mit ihr lassen sich relativ einfach Wärme und Strom produzieren. Diese Energiequelle wurde bisher auf den Kanaren noch nicht eingesetzt. Auch gibt es hier kaum Forschungsprojekte, das haben meine Recherchen zum Buch ergeben, die sich dieser Thematik widmen.
Nesjavellir-Geothermie-Kraftwerk in Island
Die Geothermie ist global gesehen eine langfristig nutzbare Energiequelle. Mit den Vorräten, die in den oberen drei Kilometern der Erdkruste gespeichert sind, könnte im Prinzip, rechnerisch und theoretisch der derzeitige weltweite Energiebedarf für über 100.000 Jahre gedeckt werden. Allerdings ist nur ein kleiner Teil dieser Energie technisch nutzbar und die Auswirkungen auf die Erdkruste bei umfangreichem Wärmeabbau sind noch unklar. Links haben wir das Funktionsschema einer geothermischen Energienutzung.
Interessant sind besonders Gebiete mit deutlich höheren Temperaturen. Hier können die Temperaturen schon in geringer Tiefe mehrere hundert Grad betragen. Derartige Anomalien sind häufig an Vulkanaktivitäten geknüpft. In der Geothermie gelten sie als hochenthalpe Lagerstätten. Sie werden weltweit zur Stromerzeugung genutzt. Wer sich in dieses Thema etwas vertiefen möchte empfehle ich Prof. Wikipedia wo auch die Fotos herstammen. Auf El Hierro hat man stattdessen zur Zeit ein einzigartiges Modellprojekt im Bau, das Interessenten und Projektplaner aus aller Welt anlockt. Es ist eine Kombination aus Wind- und Wasserkraft als Speichermedium. In meinem Buch habe ich ein eigenes Kapitel "Das Perpetuum Mobile von El Hierro" dieser Anlage gewidmet, die bis 2014 in Betrieb gehen soll und die Insel zu 100% mit regenerativem Strom versorgen wird.

1 Kommentar:

  1. Guten Abend allerseits
    Herzlichen Dank für die Mail-Adresse der Kalender-Bestellung. Ich konnte nun diese Bestellung per Internetbanking auslösen.
    @manfred
    Herzlichen Dank für den Hinweis bezüglich Geothermie. Bei uns in St. Gallen CH ist vorgesehen ein solches Kraftwerk zu bauen.
    http://www.geothermie.stadt.sg.ch/
    Leider hat es Verzögerungen gegeben, weil bei der Auftragsvergabe Einsprachen gab.
    Aber wenigstens wird der Versuch gewagt und ist zuversichtlich, dass es gelingen kann.
    Auch das Projekt auf El Hierro gebe ich grosse Zukunftchancen. Und vielleicht werden andere Kanareninseln nachziehen.
    Herzliche Grüsse aus einer eiskalten Nacht (-5°C)
    Carlos

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