Freitag, 13. April 2012

El Hierro Vulkan - noch erheblicher Gasausstoß

NEWS:
Die neueste Echogram Aufnahme aus der Osterwoche von Wissenschaftler des Institut für Ozeanographie (IEO) und der Universität von Las Palmas wurde von der Zeitung Que.es veröffentlicht. Die Untersuchung wurde von Bord der vor wenigen Tagen über dem Eruptionsgebiet kreuzenden Cornida Saavedre durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung war es die chemischen, physikalischen und biologischen Parameter nach dem am 5. März erklärten Eruptionsende festzustellen.

Aus dem Eldiscreto entweicht nach wie vor in großen Mengen Gas und Lava (Asche). Der Schwefelanteil ist gering. Er war hauptsächlich für die grüne Verfärbung der Meeresoberfläche verantwortlich. Im Umkreis von 500 m um den Vulkankrater wurden erhebliche Konzentrationen von Kohlendioxid (CO²) nachgewiesen. CO² wandelt sich mit Wasser in Kohlensäure um und verändert den pH-Wert.
An der Meeresoberfläche betrug der pH-Wert 7,1 (0,9 Einheiten unter dem Normalwert), während direkt über der Krateröffnung nur 6,1 pH (1,8 Einheiten niedriger als Normal) gemessen wurden. Diese Werte verursachen nach Eugenio Fraile eine nachhaltige Veränderung des Salzgehaltes im Meerwasser und werden die Natur und die Unterwasserwelt auf längere Sicht verändern.
Reisebeobachtung Teil II - "Oberhalb des Tunnels im Golfotal befindet sich der Mirador de la Pena, ein am Berg verstecktes Restaurant und Cafe mit Panoramablick (Architekt Cesar Manrique). Auf dem Parkplatz davor stand ein großer Truck voller Antennen und Ausrüstung von Movistar. Wenn mich nicht alles täuscht, befand sich dort auch die Webcam vom Golfo-Tal. Ich war immer davon ausgegangen, dass es die schon vor den vielen Erdbeben gab, weil es ja heutzutage überall in den Urlaubsgebieten Webcams gibt. Aber es scheint nur eine temporäre Einrichtung gewesen zu sein und ich gehe davon aus, dass der Truck/Übertragungswagen wirklich zu teuer ist, um ihn da dauerhaft stehen zu lassen. Vielleicht sollte sich das Restaurant überlegen, eine Webcam anzuschaffen.
Irgendwann wurde auch in diesem Blog gefragt, was denn der dunkle Berg ist, der auf der La Restinga Panorama-Cam zu sehen ist. Ganz einfach: ein Vulkankegel. Einzelne Häuser am Hafen sind direkt in die Vulkankegel hineingebaut und manchmal sieht es so aus, als wäre ein Vulkan drum herum geflossen." - soweit M.F. - Danke - für heute.
Das Foto zeigt Restinga von der Hafenmauer aus aufgenommen Richtung Inselmitte. Rechts im Hintergrund der Telefonica Sendemast. Auf diesem war oder ist noch die Webcam die uns den Blick auf  den Hafen und die Eruptionstelle ermöglichte.

Warum im Golfo gleich ein Übertragungswagen von Movistar - der sicher viel Unterhaltskosten verursacht - eingesetzt wurde lässt sich vielleicht damit erklären, daß damit auch die Funk- und Telefonverbindung verstärkt oder aufrecht erhalten wurde.
Als Webcam hätte auch eine kleines Gerät - bei Ebay für 150.- Euro zu haben, ausgereicht. Strom- und Internetanschluss ist auf dem Mirador La Pena sowieso bereits vorhanden. Und im Grunde hätte auch eine einzige Webcam in La Restinga ausgereicht. Es muß ja nicht gleich die ganze Insel Online in alle Welt übertragen werden.
Aber es ging ja nicht um die Kosten. Das war nur die wenig überzeugende Begründung des Cabildo um die Cams abzuschalten. Auf El Hierro gab und gibt es keinen aktiven Vulkan ! Wussten Sie das noch nicht ?
Morgen geht es dann mit dem Teil III von M.F. weiter.

Donnerstag, 12. April 2012

El Hierro Vulkan - interessante Beobachtungen

NEWS:
Das war gestern die Seismographen Aufzeichnung des ML8,6 Erdbeben vor der indonesischen Insel Sumatra. Oben die Messkurve von der Station El Hierro und links von La Palma. Das gleiche Beben zur gleichen Uhrzeit und mit der gleichen Stärke. Es stellt sich nun natürlich die Frage, warum fallen die Auswertungen so unterschiedlich aus. Bisher wurde das durch unterschiedliche Messmethoden begründet. Der El Hierro Seismograph misst in einem anderen Frequenzbereich - so die Begründung. Nachdem nun aber die Bebenaktivität soweit auf fast Normalnivea zurückgegangen ist, wäre es doch langsam an der Zeit auch das El Hierro Gerät wieder zu Normen und einheitliche Vergleichsmöglichkeiten zu schaffen. Oder würde ein ungetrübter und "nicht geschönter" Blick, doch noch Einiges mehr zeigen?
Wollen wir nichts unterstellen und gehen einfach einmal davon aus, daß das bisher vergessen oder für nicht notwendig erachtet wurde. Auf El Hierro gehen die Räder einfach etwas langsamer.



Reisebeobachtungen vor Ort   - "Ja, wir sind tatsächlich da gewesen. Angelockt von der Berichterstattung über den Vulkan vor der Insel El Hierro, haben wir kurzentschlossen unseren Osterurlaub dort verbracht. Obwohl ich in der Zwischenzeit viel über ElHierro gelesen und gesehen hatte, war der eigene Eindruck natürlich wieder ganz anders als die Vorstellung. Unser „Hauptsitz" während der acht Tage (ohne An- und Abreise) war im Golfo-Tal. Ich möchte hier keinen kompletten Urlaubs- erlebnisbericht abliefern, sondern kurz ein paar Worte in Zusammenhang und als Ergänzung mit/zur der Vulkanbericht- erstattung. Ich verstehe jetzt besser, warum man den Tunnel gesperrt hatte. An der Einfahrt im Golfo-Tal gibt es einen Einschnitt im Fels, der stark bröckelt. Alles, was abbricht, wird oberhalb der Straße in einem angelegten Auffangbecken und zwei hintereinander aufgestellten Zäunen (nicht neu!) aufgefangen. Wir konnten selbst einen stärkeren Felssturz mitverfolgen. Ich denke, dass dies der Grund war, die Straße zu sperren, weniger der Tunnel selbst." - soweit M.F. einen herzlichen Dank.

Wer den Blog mitverfolgt hat weiss, mit welcher Intensität ich im November 2011 vor dieser Gefahr gewarnt habe. Auch ich habe diese Steinschläge schon selbst des öfteren miterlebt. Selbst im Sommer ohne Regengüsse lösen sich Gesteinsmassen und poltern ins Tal und die Straße zum Tunnel verläuft direkt unterhalb des Steilabhang. Im Normalfall halten die gespannten Netze diese Felsblöcke auch auf. Anders sieht es natürlich bei starken Erdbeben aus und wir haben das erlebt. Auch das Tunnel ist keineswegs sicher. Ein Gutachten attestierte eine Gefährdung der Benutzer bei Erdstößen von mehr als ML4,5.
Hinzu kommt, daß es nur zwei Zugänge zum Golfotal mit ca. 4000 Bewohnern gibt. Das Tunnel und eine ebenso gefährdete Bergstrecke. Im Notfall sitzen die Anwohner in einer Falle.
Bleibt nur zu hoffen, daß die Inselregierung die Erkenntnisse schnell umsetzt und bauliche Veränderungen vornimmt und nicht darauf vertraut, daß solche Ereignisse erst wieder in Tausend Jahren vorkommen. Andere Prestigeprojekte wie etwa das Kongresszentrum haben Zeit. Das Geld sollte jetzt erst einmal in die Sicherheit investiert werden. 
Morgen geht es mit dem II. Teil der Beobachtung weiter.

Mittwoch, 11. April 2012

El Hierro Vulkan - Natur und Kunst

NEWS:
Noch immer gibt es unter El Hierro kleine Beben. Gestern allein zwei Beben im Süden unter dem Eldiscreto und im Golfotal. Der Untergrund hat sich noch nicht beruhigt. Es sind schwache Erdstöße, alle unter ML1,5, aber sie sind noch vorhanden. Die AVCAN Grafik zeigt die Ausgangspunkte der letzten 10 Tage. Erst langsam kommt unser Vulkan zur Ruhe. Auch können noch über dem Eruptionskrater aufsteigende Gasblasen beobachtet werden.



                   Monumente der Kunst
Jeder der El Hierro schon einmal besucht hat, kommt unweigerlich an diesem weißen Monument vorbei. Es liegt an der Straße vom Hafen bzw. Flugplatz Richtung der Hauptstadt Valverde. Verdutzt und verwundert schaut der Reisende in das Antlitz von übergroßen Königen. Es ist ein Kunstwerk des auf El Hierro geborenen und heute auf Gran Canaria lebenden Künstler Ruben Armiche. Anlässlich der Feierlichkeiten zur Bajada 2009 wurde unter seiner Leitung dieses Werk geschaffen.
Kein gewöhnliches Bauwerk, sondern erbaut aus nicht mehr benötigten Gebrauchs- gegenständen, wie Kraftfahrzeugteile, alte Kühlschränke und Wasch- maschinen. Das Ganze mit Maschendraht umwickelt und unter einer Schicht Gips bzw. Beton versteckt. Das ist der Hintergrund und das Fundament dieses mo- dernen und doch an die Geschichte erinnernden Müllkunstwerk.
Nicht nur dieses, sondern noch ein weiteres Monument finden wir im Norden im Pozo de las Calcosas. Unweit des Meeresschwimmbad lässt hier "Neptun" grüßen.

Dienstag, 10. April 2012

El Hierro Vulkan - Blog Statistik

NEWS: 8.44 Uhr - Keine neuen Vulkan- oder Bebenaktivitäten.

Heute wollen wir uns etwas mit Statistik beschäftigen. Nicht mit der Bebenstatistik, sondern mit der Statistik zu diesem El Hierro-Blog.
Als der Blog am 25.8.2011 ins Leben gerufen wurde - und seit dem läuft der Zähler, wurde diese Seite  
1.365.600 (1.365 Millionen) mal aufgerufen.

Das sind im Durchschnitt rund 195.000 Seitenaufrufe pro Monat oder täglich 6.500 Besucher.

Den Höhepunkt mit über 25.000 Seitenaufrufe an nur einem Tag, gab es Anfang November 2011 als Eldiscreto sich erstmals an der Meeresoberfläche bemerkbar machte. Die Google Grafik zeigt schön in einem Art Vulkanmuster wie groß das Interesse an diesem Naturereignis war. Es war nicht El Hierro, sondern der Vulkan der die Leser begeisterte. Entsprechend vielfältig kamen auch die Kommentare. Es war auch die Möglichkeit als Laie hier mitzudiskutieren, Fragen zu stellen und oft auch eine fachkundige Antwort auf die Schnelle zu erhalten.

Bis zu 80 Kommentare an einem Tage waren zu verzeichnen. Es wären noch viele mehr gewesen, hätte ich nicht die Kommentarfunktion einschränken bzw. den Zugang erschweren müssen. Dies lag zwar nicht in meinem Sinne, war aber notwendig.

Ein Blick auf die Herkunft der Besucher zeigt, daß die Hauptzahl mit fast 1 Million Besucher aus Deutschland kommt. Nicht verwunderlich, da die Blog Sprache auf Deutsch verfasst ist. Aber auch Seitenaufrufe aus Neuseeland, Australien oder China sind zu verzeichnen.
Der Eldiscreto ist inzwischen eingeschlafen und die Besucher und damit die Kommentare werden naturgemäß auch weniger.
Es sind aber jetzt immer noch täglich um die 3000 Seitenaufrufe. Der harte Kern quasi, der durch den Vulkan zwar angezogen, sich aber jetzt auch selbst für die Insel interessiert.
Vielleicht zukünftige El Hierro Besucher, die erst durch diesen Blog auf diese Insel mit seinen außergewöhnlichen Naturkulissen und Besonderheiten aufmerksam und angeregt wurden.
Meine Gründe und Motivation (siehe ganz oben unter Blog Titel und hier) weiter zu machen und die Idylle dieses Paradies vorzustellen, kommt aus einer inneren Verbundenheit mit dieser Perle im Atlantik.
Das ist nicht selbstverständlich, zumal ich beruflich im Tourismus auf La Palma tätig bin und hier meine Brötchen verdiene und eigentlich Werbung für meine "Isla Verde" machen müsste. Als intimer Kenner der Kanaren dürfen Sie mir aber glauben, daß El Hierro etwas ganz Besonderes hat, das so auf keiner anderen Insel zu finden ist.

Ich bin gerne bereit auch Ihre Erfahrungsberichte, Erlebnisse mit Fotos oder aktuelle Themen und Situationsschilderungen direkt von der Insel hier einzustellen. Auch weitere Ferienhausangebote für die Partnerseite "Urlaubs-Kampagne 2012" sind willkommen.
Schicken Sie mir Alles an La.palma@web.de

Montag, 9. April 2012

El Hierro Vulkan - Fotogalerie

NEWS:
Heute am Ostermontag, der hier normaler Arbeitstag ist, gibt es keine außergewöhnlichen Dinge zu vermelden. Keine Beben, kein Tremor und keine Veränderung der Meeresoberfläche.

Auch die jüngste Bathymetrie (Vermessung des Meeresboden) von den eingesetzten Forschungsschiffen ergab keine Veränderung der Höhe des Eldiscreto. Es bleiben noch 88 m bis zur Meeresoberfläche.
Keine vom Boot aus sichtbare Vulkanspitze und auch zu tief für den normalen Sporttaucher. Ein Taucher kommt bis auf eine Tiefe von ca. 40 m unter Wasser und kann vielleicht bei guten Lichtverhältnissen die Vulkanumrisse in der Tiefe noch erahnen.
Nichts Halbes und schon gar nichts Ganzes. Im Grunde ein noch unvollendetes Werk aus der Sicht des Betrachters.
Aber die Natur als Baumeister hat ganz andere Kriterien und Gesetze und orientiert sich nicht an menschlichen Wunschvorstellungen. Die Zeit eines Menschenleben ist für sie nur die Dauer eines Wimpernschlages. Das Leben ist aus ihr entstanden und wird, wenn die Zeit gekommen ist, von ihr auch wieder beendet werden.
Erinnern wir uns also an die faszinierenden Bilder und  Eindrücke, deren Zeuge wir geworden sind und die wir wahrscheinlich in unserem Menschenleben so nicht mehr zu Gesicht bekommen werden.

Momente der Gewalt und Schönheit
Eine kleine Galerie der für mich beeindruckensten Aufnahmen habe ich hier eingestellt.


Einen netten Artikel im Schweizer Migros-Magazin, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Willkommen am Ende der Welt!

In der Antike galt El Hierro als westliches Ende der Welt. Heute finden auf der kleinen Kanarischen Insel Weltenbummler Zuflucht vor dem Massentourismus. Doch auch Naturfreunde werden an El Hierro ihre Freude haben: Im Jahr 2000 wurde die Insel von der Unesco wegen ihrer einzigartigen Natur zum Biosphärenreservat erklärt. - weiterlesen im Migros-Magazin.