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Sonntag, 17. August 2014

Das Golfotal im Spiegelbild

Gibt es einen Doppelgänger?


Eine steil aufragende Felswand von 600 bis 800 Meter Höhe und eine Talsenke wie im Golfotal von El Hierro. Im Mittelteil der alte Vulkan- Kegel des Tanganasoga.

Was hier fehlt, ist der grüne Bewuchs auf der Anhöhe und im Tal. Eine Kopie des Golfotal nicht auf unserem Planeten, sondern in rund 400 Millionen Kilometer Entfernung im All.
Es ist der Komet "Tschuris" (67P/T Churyumov-Gerasimenko) der zur Zeit von der ESA-Sonde Rosetta umkreist wird. Das Steilhang (Foto: DLR) wurde aus 100 km Höhe aufgenommen und dürfte eine Breite von rund 2,5 km haben. Mit etwas Fantasie ist eine gewisse Ähnlichkeit mit El Hierro nicht abzustreiten. Natürlich ist das Original nicht zu übertreffen.

Zur Zeit wird erkundet, wo der Rosetta- Lander Anfang November den besten Landplatz auf dem Kometen Tschuris finden könnte. Eine spannende Mission mit gestochen scharfen Aufnahmen und jeder Menge Überraschungs-Potential - weiteres dazu auf  Naturwissenschaft EX.

Das Erdbeben Diagramm der IGN links vom Monat August 2014 zeigt, dass unter El Hierro weiter Beben vorhanden sind. Am vergangenen Freitag zwei Beben von ML2,1 aus 10 bzw.16 km Tiefe. Einmal auf dem Atlantik vor der Westküste und im Süden unter dem Inselmassiv im Bereich von El Julan.




Über die Kohlendioxid (Co²) Emission hatte ich bereits berichtet (siehe Beitrag). Jetzt wurden auch die von der Involcan aktuell ermittelten Gaswerte für die Nachbarinsel La Palma veröffentlicht. Täglich strömen im Bereich der Cumbre Vieja (220 km²) 911 Tonnen Kohlendioxid (CO²) aus. Die Cumbre Vieja ist der mittlere und südliche und vulkanisch noch aktive Teil der Insel.
Das sind täglich pro Quadratkilometer 4,14 Tonnen Kohlendioxid. Damit hat La Palma den höchsten CO² Ausstoß aller kanarischen Inseln (Teneriffa liegt bei 2,6 t und El Hierro bei 2,5 t/Tag)
.
Diese riesigen Gasmengen liegt aber immer noch im Normalbereich für die Westkanaren. Durch die starke Luftströmung und schnelle Vermischung stellen sie laut. Involcan keine Gefahr für das menschliche Leben dar. Was ich - da ich seit vielen Jahren direkt am Abhang der Cumbre Vieja wohne - nur bestätigen kann.

Es wäre einmal interessant, optisch diese riesige Gasmenge aus der Satellitenperspektive darzustellen. Technisch heute noch nicht möglich. Wahrscheinlich wären aber dann - die Inseln unter dieser mächtigen Gaswolke nicht mehr auszumachen.

Dienstag, 29. Juli 2014

Vulkan - fast 700 Tonnen CO² Ausstoss täglich

Die Gasemission ist wieder angestiegen

NEWS: 1. August 2014 - um 11.32 Uhr ein ML2,9 Beben aus 25 km Tiefe vor der Westspitze. Zwei Stunden später um 13.35 Uhr ein ML1,5 Erdstoß im Süden aus 14 km Tiefe. 

Auf El Hierro werden jetzt täglich 698 Tonnen Kohlendioxid (CO²) +/- 28 t -  vom Vulkansystem ausgestoßen. Das ergaben Messungen und Hochrechnungen der Involcan im vergangenen Monat Juni 2014. Vor einem Jahr (Juni 2013) lag der Wert noch bei 556 t/Tag.

Eine unvorstellbare Menge Gas, das bei einer Dichte von 1,977 kg/m³ unter Normbedingungen (1013 mbar, o°) hier Austritt. Die Involcan unterhält auf El Hierro im Süden und Westen ein stationäres Messnetz (links blaue Markierungen) sowie mehrere mobile Stationen. Umgerechnet auf  278 km² Inselfläche sind das pro Quadratkilometer 2510 kg Kohlendioxid täglich. CO² ist ungefähr 1,5 mal schwerer als Luft und verdrängt bei entsprechender Konzentration in Bodennähe den Sauerstoff. Allerdings ist diese diffuse aus Spalten und Ritzen austretende Menge noch im unbedenklichen Bereich.  CO² ist geruchlos und wird schnell durch die Winde zerstreut und verteilt.
Gefährlich für den Menschen kann es im Moment höchstens in geschlossenen Höhlensystemen und vielleicht auch tiefen Kellern werden.

Die Normalmenge an CO² auf El Hierro - vor der Eruption 2011 -  lag bei 345 Tonnen/Tag. Während der Eruption 2011 ist dieser Wert allerdings für einige Tage auch auf 2400 Tonnen/Tag angestiegen und das kann gefährlich werden. Es gab damals mehrere "Vergiftungsfälle".
Grundsätzlich liegt die Abgabemenge bis 930 Tonnen/Tag noch im vertretbaren Bereich und hinterlässt keine gesundheitlichen Schäden.
Die Gasemission von Schwefel-, Methan- oder Kohlendioxid ist ein wichtiger Frühindikator für aufsteigende Magma und damit ein Zeichen für eine bevorstehende Eruption.
Magma verdrängt beim Aufstieg die gebildeten oder vorhandenen Gase vermehrt in die Atmosphäre.

Vermissten-Suche

Nachbarschaftshilfe hat gestern die AEA Hundestaffel La Palma den Kollegen von El Hierro gegeben. Ein 74 jähriger Rentner aus Tigaday im Golfotal wird seit Sonntag in den Bergen vermisst. Gestern wurde der Suchtrupp am alten Flugplatz La Palma (Foto: AEA) vom Helikopter abgeholt und nach El Hierro geflogen. Obwohl über 60 Mann von Polizei und Feuerwehr unter Einsatz des Hubschraubers gesucht haben und weiter suchen, konnte der Vermisste bislang noch nicht aufgespürt werden.

Auf La Palma erleben wir das häufig. Meist sind es ortsunkundige Wanderer, die sich in der Wildnis nicht mehr zurecht finden oder verletzen. Oft nimmt die Vermisstensuche einen glimpflichen Ausgang.
Es gibt aber auch Fälle wie der eines deutschen Touristen, der seit März 2014 im Nordwesten von La Palma trotz umfangreicher Suche nicht gefunden werden konnte.

Oft ist es Selbstüberschätzung, falsches Schuhwerk oder Alleingänge die solch eine Situation erst herauf beschwören. Mit großem Helfer- und Materialaufwand und entsprechenden Kosten setzen sich die Suchtrupps oft selbst Gefahren aus.
Gesucht wird jeder Vermisste, bislang blieben die Kosten beim Cabildo Insular hängen. In Zukunft will man bei Vorsatz oder grob-fahrlässigem Verhalten dem Verursacher die Suchkosten aber in Rechnung stellen.

Wie oft habe ich selbst erlebt, dass in schwer begehbarem Gebiet in 2.000 Meter Höhe "Wanderer" in Badelatschen und ohne Trinkwasser unterwegs sind. Es muss wohl die Höhenluft sein, die hier den normalen Instinkt lähmt oder abschaltet.
Auf meiner LP-Wandererseite habe ich so einige grundsätzliche Dinge zusammen gestellt, die auch auf El Hierro gelten.

Mittwoch, 5. Juni 2013

Vulkan - Kohlendioxid Werte sinken

NEWS:

Die gemessenen Gasemissionswerte auf der gesamten Inseloberfläche sinken. Besonders der Ausstoß bzw. die Ausdünstung von Kohlendioxid (CO²) nimmt seit März 2013 beständig ab.

Hatten wir im März 2013 nach den starken Beben noch eine tägliche Emission von 1824 Tonnen Kohlendioxid - so lag der Wert jetzt Anfang Juni 2013 bei nur  noch 556 t/Tag - nach Messungen der Involcan.
Der CO² Wert ist ein wichtiger Indikator für eine evtl. bevorstehende Eruption. Wenn neue Magma aufsteigt und sich der Innendruck der Magmakammer erhöht, sind es die Gas-Moleküle die sich durch Ritzen und Kapillare als Erstes einen Weg an die Erdoberfläche verschaffen können. Der CO² Wert steigt an.
Im November 2011 während der Eruption des Eldiscreto lag die Konzentration bei 2400 t/Tag. Der Normalwert auf El Hierro liegt dagegen bei durchschnittlich 345 Tonnen am Tag.
Immer noch eine riesige Menge die täglich von diesem geruchlosen Gas ausströmt.

Nach den neuesten CO² Messergebnissen steht also keine unmittelbare Eruption bevor. Es sind allerdings Momentwerte die rasch, innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen nach einer neuen Bebenwelle, ansteigen können.

Gestern gab es 6 Beben bis ML1,9 aus 10 bis 15 km Tiefe. Heute wurden bereits 5 neue Erdstöße registriert. Auf der Avcan-Karte sind die Positionen der letzten 24 Stunden markiert. Zwei Beben um den Tanganasoga im Inselinnern und der Rest an der Westspitze.
Unten das IGN-Histogramm der Bebenentwicklung innerhalb der letzten 10 Tage.



Auf dem spanischen Arbeitsmarkt sieht es nicht so erfreulich aus. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Mai 2013 spanienweit leicht gefallen ist, beträgt die Arbeitslosenquote immer noch 27,2%.
Spitzenreiter sind neben den afrikanischen Enklaven aber die Kanarischen Inseln mit 34,27%. Besonders dramatisch die Jugendarbeitslosigkeit mit einem Wert von 62,60%.
Von Entspannung oder einem Ende der Rezession können nur die Politiker reden. Die Tatsachen sprechen hier aber eine ganz andere Sprache.

Sonntag, 12. Mai 2013

Vulkan - Kohlendioxid verändert den Globus

NEWS:

Historische Fotos vom Ausbruch des Vulkan San Juan auf La Palma im Juni 1949. Links deutlich eine bei der Eruption durch Beben entstandene horizontale Spalte, die inzwischen aber nicht mehr erkennbar ist. Es ist nicht die Spalte oder der Riss aus der die Hypothese vom Abrutschen der Westflanke und dem "Tsunami-Szenario" durch Dr. Simon Day und der BBC Dokumentation entstanden ist. Diese Spalte liegt weiter oben in Kraternähe. Bei jedem Vulkanausbruch werden auch große Mengen an Gas ausgestoßen. Gase - die in entsprechender Konzentration für den Menschen gefährlich werden können, aber insgesamt für das Leben und das Klima auf der Erde notwendig sind. Vorgänge und natürliche Abläufe die es seit der Entstehung unseres Globus gibt. Ein Gas das in großen Mengen bei einer Eruption austritt, ist das Kohlendioxid (CO²).
 

CO² wird auch vom Menschen produziert. Seit der Industrialisierung steigen diese Werte stetig an. Es ist in den Abgasen der Schornsteine enthalten oder kommt aus dem Auspuff der Autos. Es wird mehr Kohlendioxid produziert als die Natur verträgt bzw. abbauen kann. Erderwärmung und eine Klimaveränderung mit katastrophalen Folgen sind die Auswirkungen. Im Diagramm links ist der stetige Anstieg in den letzten 4 Jahren dargestellt. Es gibt eine symbolische Obergrenze von 400 ppm (Teile pro Million) die von vielen Wissenschaftlern als Knackpunkt angesehen wird. Ab diesem Zeitpunkt ist kurz- und mittelfristig eine Rückkehr nicht mehr möglich. Die Erde wird sich übermäßig Überhitzen und das Leben auf dem Planeten grundsätzlich umgestalten.
 
Forscher vermuten, daß dieser Vorgang mit einer ähnlich hohen Kolendioxid- Konzentration zum letzten Mal vor mehr als 3 Millionen Jahren geschehen ist. Damals schmolz alles Eis in der Arktis, die Sahara war eine fruchbare Savanne und der Meeresspiegel lag etwa 40 Meter höher als heute.
 
Dieser Wert wurde nun erstmals im Monat April 2013 auf Hawaii erreicht. Ähnliche Messergebnisse von über 400 ppm im Monat zeigen inzwischen auch die Stationen in der Arktis an.
Wie Professor Ralph Keeling vom Observatorium Hawaii mitteilte, lag der CO² Gehalt 1960 noch bei 310 ppm. Vor dem industriellen Zeitalter waren 280 ppm normal.
 
Wir schlittern immer schneller in eine ökologische Krise, die Hochwasser, Orkane und vielleicht auch mehr Vulkanausbrüche bewirkt. Die Spirale wird immer enger.
 
Alle werden die Folgen zu spüren bekommen. Vor allem die Kinder werden sich über unsere engstirnige Tatenlosigkeit wundern und uns vielleicht verfluchen. Warum haben unsere Väter nicht -als es noch möglich war - etwas dagegen unternommen.
 
Palaver und ergebnislose Klimakonferenzen helfen hier nicht weiter. Darüber sollte sich Jeder einmal seine Gedanken machen.
 

Gestern gab es 3 Erdstöße, heute Morgen bereits 2 Beben bis ML2,2 in 12 bis 15 km Tiefe vor dem Westzipfel.
 

Donnerstag, 11. April 2013

Vulkan - alles im "grünen" Bereich

NEWS:
17.28 Uhr - doch noch keine Ruhe - um 15.26 Uhr ein spürbares ML4,1 Beben aus 19 km Tiefe vor der Westküste.

Die Pevolca (Krisenstab) hat gestern auch die in den letzten Wochen hochgestufte Warnstufe für die Westspitze auf den Normalzustand "Grün" zurück gesetzt. Alle Straßen sind ab sofort wieder befahrbar. Aber auch in den letzten Stunden um 3.11 Uhr und 3.26 Uhr gab es wieder Beben von ML2,5 und ML2,8 aus 16 km Tiefe. Ein Erdstoß kurz vor dem Leuchtturm, der Zweite ca. 12 km vor der Westspitze (rot auf IGN Karte).
Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO²) liegt noch im höheren Bereich von 1475 Tonnen am Tag. Vor zwei Wochen wurden noch 1824 t/Tag gemessen. Der Normalwert liegt bei 345 t/Tag.
 
Es sind schon große Mengen die da jeden Tag freigesetzt werden. Diese Messungen erfolgen meist durch Involcan punktuell an verschiedenen Stellen der Insel und werden dann auf die gesamte Inseloberfläche hochgerechnet.

Dienstag, 14. August 2012

El Hierro Vulkan - etwas ist im Gange

NEWS:
19.17 Uhr - heute bisher 3 schwache Beben von ML0,9 - 1,2 im Golfo (Land u. naher Küstenbereich) in 10 bzw. 11 km Tiefe.

Was haben wir denn da ? In der Grafik oben gab es heute Morgen um 3.15 Uhr ein längeres Beben das in keiner IGN Statistik auftaucht. Wahrscheinlich die Aufzeichnung eines ML7,3 Beben in Japan und im Osten von Russland. Aber auch um El Hierro hatten wir gestern eine Reihe von Erdstößen. Das Stärkste mit ML2,3 weit vor der Südküste in 19 km Tiefe. Auffällig sind aber wieder die kleinen Beben im Golfo zwischen 10 und 14 km Tiefe. Irgend etwas ist im Gange. Das Ausgangszentrum der Erdstöße hat sich aus großer Tiefe gelöst und arbeitet sich langsam nach oben vor.
Auch die Boden-Verformungswerte ändern sich. Sie werden nach den nicht unbedingt aktuellen japanischen GPS Messwerten geringer. Druck baut sich also im Innern ab. Es stellt sich natürlich die Frage - wohin entweicht der Druck?
Druck baut sich nicht so einfach ab. Entweder er findet ein Ventil und entweicht in das Meer bzw. die Atmosphäre oder er findet einen neuen Raum in den er als Druckausgleich ausweichen kann. Es ist vorstellbar, daß er in die flacheren Zonen um die 10 km Tiefe einströmt. Das könnte die Beben dort auch erklären.
Da es im Erdinnern keinen luftleeren Raum gibt, müsste er Gase dabei verdrängen die an der Erdoberfläche messbar wären.
Nun kommt die Involcan mit ihren Gassensoren an der Inseloberfläche ins Spiel. Nach den jüngsten Messwerten liegt der Kohlendioxid (CO²) Ausstoß bei 286 Tonnen pro Tag. Das sind Durchschnitts- Messwerte von der gesamten Inseloberfläche. Also noch unter dem Normalwert von 345 t/Tag (grüne Linie). Beim Schwefeldioxid sieht es ähnlich aus. Auf der Grafik ist das Abfallen der Werte gut zu erkennen. Die rot gepunktete Linie war die Streikphase der Involcan wegen der Geldkürzungen. Inzwischen hat sie aber wieder ihre Arbeit aufgenommen und liefert aktuelle Daten.

Fazit: Es lässt sich anhand der Gasmesswerte nicht feststellen, was wirklich genau im Erdinnern zur Zeit vorgeht.
Die in einigen Kommentaren (es waren noch viel mehr) angesprochenen Kopfschmerzen und Schwindelgefühle kommen mit Sicherheit nicht von diesen Gasen. Auch ist mir zur Zeit nicht bekannt, daß Anwohner über den Geruch von "faulen Eiern" berichten. Das ist eine Erfindung.

Zu dem Flammen-Inferno auf La Gomera, es brennt noch weiter - alle Infos auf http://gomera1.blogspot.com.es/

Freitag, 13. April 2012

El Hierro Vulkan - noch erheblicher Gasausstoß

NEWS:
Die neueste Echogram Aufnahme aus der Osterwoche von Wissenschaftler des Institut für Ozeanographie (IEO) und der Universität von Las Palmas wurde von der Zeitung Que.es veröffentlicht. Die Untersuchung wurde von Bord der vor wenigen Tagen über dem Eruptionsgebiet kreuzenden Cornida Saavedre durchgeführt. Gegenstand der Untersuchung war es die chemischen, physikalischen und biologischen Parameter nach dem am 5. März erklärten Eruptionsende festzustellen.

Aus dem Eldiscreto entweicht nach wie vor in großen Mengen Gas und Lava (Asche). Der Schwefelanteil ist gering. Er war hauptsächlich für die grüne Verfärbung der Meeresoberfläche verantwortlich. Im Umkreis von 500 m um den Vulkankrater wurden erhebliche Konzentrationen von Kohlendioxid (CO²) nachgewiesen. CO² wandelt sich mit Wasser in Kohlensäure um und verändert den pH-Wert.
An der Meeresoberfläche betrug der pH-Wert 7,1 (0,9 Einheiten unter dem Normalwert), während direkt über der Krateröffnung nur 6,1 pH (1,8 Einheiten niedriger als Normal) gemessen wurden. Diese Werte verursachen nach Eugenio Fraile eine nachhaltige Veränderung des Salzgehaltes im Meerwasser und werden die Natur und die Unterwasserwelt auf längere Sicht verändern.
Reisebeobachtung Teil II - "Oberhalb des Tunnels im Golfotal befindet sich der Mirador de la Pena, ein am Berg verstecktes Restaurant und Cafe mit Panoramablick (Architekt Cesar Manrique). Auf dem Parkplatz davor stand ein großer Truck voller Antennen und Ausrüstung von Movistar. Wenn mich nicht alles täuscht, befand sich dort auch die Webcam vom Golfo-Tal. Ich war immer davon ausgegangen, dass es die schon vor den vielen Erdbeben gab, weil es ja heutzutage überall in den Urlaubsgebieten Webcams gibt. Aber es scheint nur eine temporäre Einrichtung gewesen zu sein und ich gehe davon aus, dass der Truck/Übertragungswagen wirklich zu teuer ist, um ihn da dauerhaft stehen zu lassen. Vielleicht sollte sich das Restaurant überlegen, eine Webcam anzuschaffen.
Irgendwann wurde auch in diesem Blog gefragt, was denn der dunkle Berg ist, der auf der La Restinga Panorama-Cam zu sehen ist. Ganz einfach: ein Vulkankegel. Einzelne Häuser am Hafen sind direkt in die Vulkankegel hineingebaut und manchmal sieht es so aus, als wäre ein Vulkan drum herum geflossen." - soweit M.F. - Danke - für heute.
Das Foto zeigt Restinga von der Hafenmauer aus aufgenommen Richtung Inselmitte. Rechts im Hintergrund der Telefonica Sendemast. Auf diesem war oder ist noch die Webcam die uns den Blick auf  den Hafen und die Eruptionstelle ermöglichte.

Warum im Golfo gleich ein Übertragungswagen von Movistar - der sicher viel Unterhaltskosten verursacht - eingesetzt wurde lässt sich vielleicht damit erklären, daß damit auch die Funk- und Telefonverbindung verstärkt oder aufrecht erhalten wurde.
Als Webcam hätte auch eine kleines Gerät - bei Ebay für 150.- Euro zu haben, ausgereicht. Strom- und Internetanschluss ist auf dem Mirador La Pena sowieso bereits vorhanden. Und im Grunde hätte auch eine einzige Webcam in La Restinga ausgereicht. Es muß ja nicht gleich die ganze Insel Online in alle Welt übertragen werden.
Aber es ging ja nicht um die Kosten. Das war nur die wenig überzeugende Begründung des Cabildo um die Cams abzuschalten. Auf El Hierro gab und gibt es keinen aktiven Vulkan ! Wussten Sie das noch nicht ?
Morgen geht es dann mit dem Teil III von M.F. weiter.

Donnerstag, 12. Januar 2012

El Hierro Vulkan - die Wissenschaft bleibt am Ball

NEWS: Neuer Erdstoß um 19.00 Uhr von 1,6 RSk. in 15 km Tiefe bei Restinga.
Insgesamt 8 Erdstöße ereigneten sich in den letzten 24 Stunden. Erwähnenswert ein Beben gestern Abend um 19.03 Uhr mit 1,5 RSk. in 11 km Tiefe ca. 3 km nordwestlich von Restinga im Inselinnern und um 4.19 Uhr mit 1,9 RSk. ca 20 km nördlich (siehe Avcan-Grafik) von El Hierro im Atlantik in 10 km Tiefe. Die restlichen schwachen Beben lagen alle unter 1,5 RSk. Nach der neuesten Aufstellung der Avcan gibt es im Januar weit nicht mehr so viele Erdstöße wie noch im Oktober/November 2011, aber die Epizentren haben sich inzwischen näher an der Erdoberfläche vorgearbeitet. Lagen die Golfobeben vor Monaten noch um die 20 km Tiefe, so haben wir heute das Zentrum bei ca. 12 - 13 km Tiefe.
Der Ausstoß von Kohlendioxid (CO²) hat weiter abgenommen. Waren es im November noch Spitzenwerte von 2398 Tonnen am Tag, so liegt der jüngste gemessene Wert jetzt bei 664 t/Tag. Erst ab weniger als 345 t/Tag kann wieder von einer Normalisierung geredet werden. Vor der Krise lag der CO² Ausstoß bei 145 t/Tag. Diese Messungen werden nicht nur an der Eruptionsstelle im Süden, sondern auf der ganzen Insel vorgenommen.

Die am Wochenende verstärkt an der Meeresoberfläche aufgetriebenen rauchenden Lavaklaster schwimmen nur für eine kurze Zeit der Entgasung an der Wasseroberfläche. Sobald sie sich mit Wasser vollgezogen haben und nicht mehr über genügend Auftrieb verfügen, sinken sie zum Meeresgrund wieder ab. Deshalb befinden sich am Strand auch kaum angespülte Lavafragmente. Es gilt also genau den richtigen Zeitpunkt heraus zu finden um Bruchstücke zu bergen.
Dieses Bergungs- unternehmen ist nicht ganz ungefährlich und wird mit einfachsten Mitteln vorgenommen. Nicht nur die Hitze der Lavabrocken, sondern auch die Strudel und die starke Strömung kann gefährlich werden. Das Boot bewegt sich ja schließlich direkt über der Eruptionsstelle. Die Involcan und IGN Wissenschaftler gehen hier schon ein gewisses Risiko ein. Desto größer ist anschließend die Freude, wenn man es dann geschafft hat einen noch dampfenden Lavabrocken an Bord zu hieven. Was tut man nicht alles im Namen der Wissenschaft.
Carlos (Danke) hat uns wieder die Untersuchungs- route des Forschungs- schiffes "Ramon Margalef" ins Bild gesetzt. Die Margalef war am 10.1.12 von 14.30 Uhr bis in die Nacht um 1.15 Uhr und gestern bereits wieder ab 9.35 Uhr im Einsatz. Wollen wir nun auch einmal hoffen, daß wir dieses Mal etwas Näheres zu den Unter- suchungsergebnissen erfahren werden.

Montag, 7. November 2011

El Hierro Vulkan - aufsteigende Schwefelgase

Ein neues Hubschrauber Video des Krisenstabes vom gestrigen Tag zeigt die Aktivitäten der sprudelnden Eruptionsstellen vor Restinga im Süden. Über die letzte Nacht bis zum heutigen Vormittag hat sich daran nicht viel verändert.


Vermehrt wir seit Sonntag über starken Gasgeruch, der nach Schwefel oder nach faulen Eiern rieche von den Augenzeugen vor Ort berichtet.
Die INVOLCAN die die Gasemissionen misst, bestätigte gestern auch eine 3,5 x höhere Kohlendioxid (CO²) Konzentration als an normalen Tagen. Der höchste auf El Hierro je gemessene Kohlendioxid Wert. Festgestellt wurde eine Kohlendioxid Emission von 1218 Tonnen am Tag. Normal liegt die Ausdünstung bei 345 t/Tag.
Diese hohe Gaskonzentration wurde bei vielen anderen Vulkanen ebenfalls schon festgestellt und gilt als Kennzeichen oder als Vorläufer für einen bevorstehenden Vulkanausbruch. Erst steigen die Gase und gefolgt dann von der Lava.
Vulkangase setzen sich aus einem Gemisch unterschiedlicher Gassorten zusammen. Nur einige davon können wir mit unserer Nase wahrnehmen. Dazu verweise ich auf meine früheren Artikel.
Besonders gefährlich ist das geruchlose Gas "Kohlendioxid" das gemessen wurde. Um was für ein Gas handelt sich hier:

Kohlendioxid oder Kohlenstoffdioxid (CO²) in verdünnter Form mit Luft ist völlig ungiftig. Zu hohe Gehalte in der Atemluft sind jedoch gefährlich. Ab einer Konzentration von 6% besteht die Gefahr der Bewusstlosigkeit, noch höhere Konzentrationen wirken tödlich. Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas. Das Gas ist schwerer als Luft. Kohlenstoffdioxid ist gut wasserlöslich, es löst sich unter Bildung von Kohlensäure. Allen bekannt als aussprudelndes Gas im Mineralwasser.
Das Kohlendioxid kriecht und füllt zunächst Mulden und tiefer liegende Stellen wie Keller oder Schächte aus. Durch Luftverwirbelungen kommt es jedoch auch in höhere Regionen.

Der Tremor (aufsteigendes Magma) ist unverändert stark und zeigt keine Abschwächung. Auch die Beben im Golfo halten an. Der kräftigste Erdstoß heute erfolgte um 6.19 Uhr in 21 km Tiefe. Leichtere Beben werden nun auch verstärkt in 14 - 15 km Tiefe gemessen.

Foto: NHArq/Flickr


Mehrere detaillierte Fotos der aufgefundenen Lavabrocken finden Sie hier bei Flickr