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Samstag, 15. November 2014

Funde von organischen Elementen auf Komet Tschuri?

News:

Nachdem die Geschichte um die erste Landung auf dem Komet Tschuri so spannend ist, will ich noch bei diesem Thema bleiben. Grundbausteine des Lebens gefunden. Organische Elemente auf dem Kometen Tschuri entdeckt.  Das war das Nachrichtenthema gestern Abend. Eine Bodenprobe-Entnahme mit dem vorhandenen Miniaturbohrer soll den endgültigen Beweis liefern.
Eine erste Aufnahme vom Lander Philae vom 12. November 2014 vom CIVA-Kamerasystem an Bord des Landers zeigt links eines der drei Standbeine (Fotos: DLR). Die genaue Lageposition des Landers ist darauf nicht zu erkennen. Dafür aber einen seitlichen Felsbrocken der wahrscheinlich viel Sonnenlicht für die Solar Panels zur elektrischen Energieversorgung wegnimmt. Nur 1,5 Stunden direkte Sonneneinstrahlung am Tag stehen zum Aufladen der Akkus auf dem Komet Tschuri zur Verfügung. Zu wenig um den Bordbetrieb des Lander aufrecht zu halten. In der vergangenen Nacht wurde automatisch auf “Schlafmodus” umgeschaltet und die wissenschaftlichen Geräte haben damit ihren Betrieb eingestellt. Ob endgültig – das ist noch nicht ganz klar. Zunächst schläft Philae auf dem Komet Tschuri. Vielleicht kann bei weiterer Sonnenannäherung das Modul wieder zum Leben erweckt werden.
Es waren die nicht richtig oder überhaupt nicht funktionierenden Harpunen, die den Lander ... Weiterlesen

Sonntag, 17. August 2014

Das Golfotal im Spiegelbild

Gibt es einen Doppelgänger?


Eine steil aufragende Felswand von 600 bis 800 Meter Höhe und eine Talsenke wie im Golfotal von El Hierro. Im Mittelteil der alte Vulkan- Kegel des Tanganasoga.

Was hier fehlt, ist der grüne Bewuchs auf der Anhöhe und im Tal. Eine Kopie des Golfotal nicht auf unserem Planeten, sondern in rund 400 Millionen Kilometer Entfernung im All.
Es ist der Komet "Tschuris" (67P/T Churyumov-Gerasimenko) der zur Zeit von der ESA-Sonde Rosetta umkreist wird. Das Steilhang (Foto: DLR) wurde aus 100 km Höhe aufgenommen und dürfte eine Breite von rund 2,5 km haben. Mit etwas Fantasie ist eine gewisse Ähnlichkeit mit El Hierro nicht abzustreiten. Natürlich ist das Original nicht zu übertreffen.

Zur Zeit wird erkundet, wo der Rosetta- Lander Anfang November den besten Landplatz auf dem Kometen Tschuris finden könnte. Eine spannende Mission mit gestochen scharfen Aufnahmen und jeder Menge Überraschungs-Potential - weiteres dazu auf  Naturwissenschaft EX.

Das Erdbeben Diagramm der IGN links vom Monat August 2014 zeigt, dass unter El Hierro weiter Beben vorhanden sind. Am vergangenen Freitag zwei Beben von ML2,1 aus 10 bzw.16 km Tiefe. Einmal auf dem Atlantik vor der Westküste und im Süden unter dem Inselmassiv im Bereich von El Julan.




Über die Kohlendioxid (Co²) Emission hatte ich bereits berichtet (siehe Beitrag). Jetzt wurden auch die von der Involcan aktuell ermittelten Gaswerte für die Nachbarinsel La Palma veröffentlicht. Täglich strömen im Bereich der Cumbre Vieja (220 km²) 911 Tonnen Kohlendioxid (CO²) aus. Die Cumbre Vieja ist der mittlere und südliche und vulkanisch noch aktive Teil der Insel.
Das sind täglich pro Quadratkilometer 4,14 Tonnen Kohlendioxid. Damit hat La Palma den höchsten CO² Ausstoß aller kanarischen Inseln (Teneriffa liegt bei 2,6 t und El Hierro bei 2,5 t/Tag)
.
Diese riesigen Gasmengen liegt aber immer noch im Normalbereich für die Westkanaren. Durch die starke Luftströmung und schnelle Vermischung stellen sie laut. Involcan keine Gefahr für das menschliche Leben dar. Was ich - da ich seit vielen Jahren direkt am Abhang der Cumbre Vieja wohne - nur bestätigen kann.

Es wäre einmal interessant, optisch diese riesige Gasmenge aus der Satellitenperspektive darzustellen. Technisch heute noch nicht möglich. Wahrscheinlich wären aber dann - die Inseln unter dieser mächtigen Gaswolke nicht mehr auszumachen.

Mittwoch, 6. August 2014

Erstmals Kontakt mit dem Kometen Tschuris

Rosetta - der Kometenjäger

Das sind die aktuellsten Aufnahmen (Fotos DLR) vom Kometen "Tschuris" (67P/T Churyumov-Gerasimenko) aus ca. 100 km Entfernung. Heute Morgen gegen 11.30 (Uhr MESZ) ist die europäische ESA Sonde "Rosetta" nach einer Flugzeit von über 10 Jahren in die Umlaufbahn um den Kometen eingetreten.
Nach ersten Einschätzungen hat der Komet eine Größe von 5 x 3 km und eine Oberflächen- Temperatur von -70°C. Auch besteht seine Oberfläche nicht wie vermutet aus Eis, sondern aus Gestein und Staub. Zahlreiche Narben und Krater zeugen von einem regen Meteoritenbeschuss oder von Vulkanaktivitäten.

Das will man alles näher untersuchen und schickt Anfang November 2014 dem mitgebrachten Lander "Philae" (Foto links ESA) auf die Kometenoberfläche. Der ungefähr 100 kg schwere ballistische Lander, ist ein High-Tech-Würfel mit einer Kantenlänge von einem Meter und bestückt mit zehn wissenschaftlichen Instrumenten. Seine Hauptaufgabe ist die Vorort Analyse des Kometenmaterials, des wohl ursprünglichsten und ältesten Materials, das es in unserem Sonnensystem gibt.

Der Komet "Tschuris" ist ein relativ kleiner Körper mit wenig Schwerkraft. Der Lander Philae wiegt so auf der Kometenoberfläche nur noch wenige Gramm. Beim Landeanflug könnte er wie ein PingPong abprallen und ins All zurück geschleudert werden. Aus diesem Grund besitzt Philae zwei Harpunen, die beim ersten Oberflächenkontakt in den Kometen- Boden geschossen werden und ihn verankern. 
Es ist das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass direkt auf einem Kometen gelandet wird. Erstaunlicher ist noch, dass Alles vollautomatisch erfolgen muss. Ein Signal von der Erde zum jetzt ca. 404 Millionen Kilometer entfernten Kometen, braucht selbst bei Lichtgeschwindigkeit eine halbe Stunde.

Es bleibt also spannend, was auf  Tschuris so alles gefunden wird. Wahrscheinlich gibt es Wasser - 
Aber, aus was besteht der Kometenkern? 
Gibt es oder gab es aktive Vulkane?
Wie entsteht bei Sonnenannäherung der Kometenschweif?  
Sind Grundelemente für Leben vorhanden? 
- und noch einiges  mehr.

Viele Fragen - die technischen Geräte zur Untersuchung sind alle an Bord. Ich denke wir werden einige Überraschungen erleben. Ich bleibe am Ball.
Unter unseren Füßen ist es weiter ruhig. Es gibt wohl täglich unter El Hierro mindestens ein schwaches Beben. Auch bleibt die Bodenverformung aufgebläht stehen und ohne große Veränderung. Sonst ist aus vulkanischer Sicht weiter "Ruhepause" angesagt.

Wer sich die über 10 jährige Entwicklung des Kometenjäger Rosetta näher Anschauen möchte, hier das ESA Video: