Das war gestern die Seismographen Aufzeichnung des ML8,6 Erdbeben vor der indonesischen Insel Sumatra. Oben die Messkurve von der Station El Hierro und links von La Palma. Das gleiche Beben zur gleichen Uhrzeit und mit der gleichen Stärke. Es stellt sich nun natürlich die Frage, warum fallen die Auswertungen so unterschiedlich aus. Bisher wurde das durch unterschiedliche Messmethoden begründet. Der El Hierro Seismograph misst in einem anderen Frequenzbereich - so die Begründung. Nachdem nun aber die Bebenaktivität soweit auf fast Normalnivea zurückgegangen ist, wäre es doch langsam an der Zeit auch das El Hierro Gerät wieder zu Normen und einheitliche Vergleichsmöglichkeiten zu schaffen. Oder würde ein ungetrübter und "nicht geschönter" Blick, doch noch Einiges mehr zeigen? Wollen wir nichts unterstellen und gehen einfach einmal davon aus, daß das bisher vergessen oder für nicht notwendig erachtet wurde. Auf El Hierro gehen die Räder einfach etwas langsamer.
Reisebeobachtungen vor Ort - "Ja, wir sind tatsächlich da gewesen. Angelockt von der Berichterstattung über den Vulkan vor der Insel El Hierro, haben wir kurzentschlossen unseren Osterurlaub dort verbracht. Obwohl ich in der Zwischenzeit viel über ElHierro gelesen und gesehen hatte, war der eigene Eindruck natürlich wieder ganz anders als die Vorstellung. Unser „Hauptsitz" während der acht Tage (ohne An- und Abreise) war im Golfo-Tal. Ich möchte hier keinen kompletten Urlaubs- erlebnisbericht abliefern, sondern kurz ein paar Worte in Zusammenhang und als Ergänzung mit/zur der Vulkanbericht- erstattung. Ich verstehe jetzt besser, warum man den Tunnel gesperrt hatte. An der Einfahrt im Golfo-Tal gibt es einen Einschnitt im Fels, der stark bröckelt. Alles, was abbricht, wird oberhalb der Straße in einem angelegten Auffangbecken und zwei hintereinander aufgestellten Zäunen (nicht neu!) aufgefangen. Wir konnten selbst einen stärkeren Felssturz mitverfolgen. Ich denke, dass dies der Grund war, die Straße zu sperren, weniger der Tunnel selbst." - soweit M.F. einen herzlichen Dank.Wer den Blog mitverfolgt hat weiss, mit welcher Intensität ich im November 2011 vor dieser Gefahr gewarnt habe. Auch ich habe diese Steinschläge schon selbst des öfteren miterlebt. Selbst im Sommer ohne Regengüsse lösen sich Gesteinsmassen und poltern ins Tal und die Straße zum Tunnel verläuft direkt unterhalb des Steilabhang. Im Normalfall halten die gespannten Netze diese Felsblöcke auch auf. Anders sieht es natürlich bei starken Erdbeben aus und wir haben das erlebt. Auch das Tunnel ist keineswegs sicher. Ein Gutachten attestierte eine Gefährdung der Benutzer bei Erdstößen von mehr als ML4,5.
Hinzu kommt, daß es nur zwei Zugänge zum Golfotal mit ca. 4000 Bewohnern gibt. Das Tunnel und eine ebenso gefährdete Bergstrecke. Im Notfall sitzen die Anwohner in einer Falle.
Bleibt nur zu hoffen, daß die Inselregierung die Erkenntnisse schnell umsetzt und bauliche Veränderungen vornimmt und nicht darauf vertraut, daß solche Ereignisse erst wieder in Tausend Jahren vorkommen. Andere Prestigeprojekte wie etwa das Kongresszentrum haben Zeit. Das Geld sollte jetzt erst einmal in die Sicherheit investiert werden.
Morgen geht es mit dem II. Teil der Beobachtung weiter.














