Posts mit dem Label Gase werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gase werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 29. August 2012

El Hierro Vulkan - erhöhte Gaskonzentration?

NEWS:

Das Spektrum der gestrigen Beben könnte von der Lage und Verteilung nicht vielfältiger sein. Vom Golfo bei Sabinosa (oben links) um 3.06 Uhr über den Tanganasoga (oben rechts) um 6.13 Uhr bis zum Süden in die Nähe des Eldiscreto (links) um 16.43 Uhr. Auch der Tiefenbereich schwankt von 10 km im Golfo über 25 km unter dem Tanganasoga bis wieder zu 10 km im Süden. Im Moment scheint der ganze Untergrund in Bewegung zu sein. Insgesamt verzeichneten wir am Dienstag 8 leichte Erdstöße bis ML1,6. Heute Morgen bereits zwei Weitere direkt unter der Insel und im Süden.

Seit Tagen wird bereits über seltsame Gerüche, Schwingungen, Gleichgewichts- störungen und Schwindel berichtet. Hier beziehe ich mich u.a. auf Henry von Avcan der auch gestern wieder Meldungen von Anwohnern aus dem südwestlichen Golfotal und jetzt auch aus dem Süden um Restinga meldete.
Kleine Augenreizungen, Juckreiz in der Nase und ein merkwürdiges Verhalten von Tieren. Hunde im Golfotal hinterlassen einen gar "Verzweifelten" Eindruck. Nachdem es sicher nicht am Futter oder an der im Moment nicht übergroßen Hitze liegt, muß es eine andere Ursache haben.

Was nun Pevolca ?


Alle Symptome sprechen für eine erhöhte Gaskonzentration. Da ich einmal davon ausgehe, daß es aufgrund der Verteilung nicht "hausgemachte" Gase sind, bleiben eigentlich nur die vulkanischen Aktivitäten als Ursache übrig. Zuständig für die Sicherheit und Gesundheit der Bewohner ist die Pevolca (Krisenstab) und der Director general de Seguridad y Emergencias del Gobierno de Canarias Juan Manuel Santana (Bildmitte) in Persona. Es wäre jetzt dringend einmal an der Zeit neue Luftmessungen durchzuführen um festzustellen, woher die Beschwerden der Anwohner kommen. Es sollte nicht schwierig sein mit den vorhandenen mobilen Geräten kurzfristig an jedem Ort der Insel diese Messungen vor zunehmen. Auch wenn es vielleicht während der Urlaubszeit nicht in den politischen Kram passt - diese Ergebnisse zu veröffentlichen und ggf. Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.
Das wäre mein Verständnis von Sicherheit und Gesundheitsvorsorge gegenüber den Menschen.

Dienstag, 28. August 2012

El Hierro Vulkan - noch keine Tendenz zu erkennen

NEWS:
18.40 Uhr - heute bisher 7 schwache Beben, davon 3 Erdstöße bei La Restinga.

Die Beben über ML1,5 der letzten 3 Tage nach der Region aufgelistet. Die Gemeinde Frontera umfasst den kompletten Westteil, auch die Südhälfte, so daß aus der IGN Aufstellung nicht das genaue Zentrum zu erkennen ist. Gestern gab es insgesamt 17 Beben . Der Schwerpunkt bleibt im Golfo. Heute Morgen ein ML2,2 Erdstoß in 10 km Tiefe. Erst gestern wurde von der IGN ein ML2,9 Beben vom 25. August auf ML3,3 (siehe Auflistung) hoch gestuft. Warum die Korrektur zwei Tage Zeit benötigt und dann gleich um 0,4 Punkte erfolgt, mag vielleicht am Wochenende liegen und kann nur von der staatlichen IGN beantworten werden. Zur Erinnerung eine Erhöhung der Magnitude um 0,1 ist eine Verdoppelung des Vorwertes. Ein 3,3 Beben ist also um das 4 fache stärker als ein ML2,9 Beben.
Dieser doch relativ kräftige Erdstoß in 20 km Tiefe kann darauf hin weisen, daß sich die Magmahauptkammer auffüllt und aus noch tieferen Schichten neues Material nach strömt.


Zum Thema Gase im südlichen Golfotal kursieren seit Tagen Meldungen.
"Seit Samstag verspüre ich Zuhaus einen fauligen Geruch, manchmal nach Dünger, dann wieder nach Diesel oder Benzin, heute stinkt es unerträglich wie Pest" - so ein Anwohner zu Avcan.
Ich hatte bereits vor Tagen geschrieben, daß es durchaus möglich ist aufgrund der jetzt doch geringen Bebentiefe, daß Gase der Erdoberfläche entweichen.
Es kann sich um das geruchlose Kohlendioxid oder wie aus der Schilderung zu entnehmen, um übel riechende Schwefelgase handeln.
Beide Gase sind bei entsprechender Dosierung für den Menschen giftig und bei hoher Konzentration auch tödlich. IGN und Involcan verneinen aber eine erhöhte Gas-Emission.
Es wurden auch keine Gebiete oder Straßen wegen erhöhtem Gasaustritt geschlossen. Diese Wege wurden wegen Steinschlag oder Brandgefahr gesperrt.
Irgend etwas scheint aber doch im Moment die Schleimhäute zu reizen. Mir selbst liegen aber dazu keine Aussagen von Bewohnern des betreffenden Gebiet vor.

Die im November bei der Eruption für einige Tage ausgeworfenen "Restingolitas" sind "Radioaktiv", aber für den Menschen völlig ungefährlich. Dies wiederspricht sich zwar zunächst im Satz - daher noch einmal die Erklärung von Prof. Darwish von der Uni La Laguna in einem Gespräch mit Diario de Avisos:

Gerade der weiße Kern im Innern der Restingolitas enthalte eine bis zu sechs Mal höhere Uran Konzentration als in jedem auf den Kanaren bisher gefundenen vulkanischen Felsen und wahrscheinlich auf der ganzen Welt.

Um es gleich Klarzustellen - wir reden hier von natürlicher Radioaktivität und nicht von irgendwelchen anderen radioaktiven Quellen. Die Ausstrahlung der Restingolitas ist laut Prof. Darwish für den Menschen völlig ungefährlich. Tag für Tag sind wir natürlichen radioaktiven Strahlungen aus dem Erdinnern oder dem Weltall ausgesetzt. Der Mensch hat sich im Laufe seiner Evolution diesen Strahlen angepasst.
Wer meinen kompletten Bericht noch einmal Nachlesen möchte - Restingolitas strahlende Diamanten.

Montag, 27. August 2012

El Hierro Vulkan - Schnappschüsse

NEWS:
12.32 Uhr - das Beben vom 25.8.12 an der Westspitze wurde von der IGN nachträglich von ML2,9 auf ML3,3 hoch gestuft und die Tiefe auf 20 km korrigiert.
 

Schnappschüsse die Geschichten erzählen. Soeben hat die Salvamar Adhara im Hafen von La Restinga festgemacht und ihre wertvolle Fracht ausgeladen als der jüngste Sohn von Kapitän Carlos Antonio zur Begrüßung auftaucht. Alle Blicke sind jetzt auf den ganzen Stolz des Vaters ausgerichtet. Oder links beobachten noch skeptisch und mit Abstand Wissenschaftler der IGN die soeben an Land gebrachten Lavabrocken. Die Dame in der Bildmitte ist die Direktorin der IGN Maria Blanco.

Kein Hai - Zahn! ... sondern kleine Restingolitas. Die ersten kurz nach der Eruption im November 2011 mit Sedimentgestein aufgeschmolzenen Lavastückchen. Mit einem weißem Kern und einer schwarzen Kruste. Da sie aus einer bis dahin unbekannte Gesteinsmischung bestehen, wurden sie nach dem Auffindort Restinga benannt. Ein Fischer präsentiert stolz seine Fundstücke, die heute im "Restingolita - Museum" in La Restinga ausgestellt sind. Inzwischen haben diese Restingolitas Sammlerwert und werden auch zeitweise über Ebay (rechte Seitenleiste) im Internet angeboten. Für solche Aufnahmen braucht man einen Blick und wurden von unserem Leser Jörg Gröger (Danke) während seines Urlaubaufenthalt im Januar 2012 eingefangen.



Aktuell hatten wir gestern 19 schwache Beben. Die Anzahl nimmt täglich wieder zu (siehe rechter Grafikbalken). Heute bereits schon 9 weitere Erdstöße. Die nicht vom Menschen wahrnembare Stärke liegt bei max. ML2,0 und konzentriert auf den südlichen Golfobereich in einer Tiefe von 7 bis 9 km. Auch an der Westspitze scheinen sich die Beben aus dem 20 km Tiefenbereich zu lösen. Einzelne Erdstöße wurden bereits in 14 km Tiefe gemessen.

Verschiedene Augenzeugen berichten aus dem Raum Sabinosa im südlichen Golfotal von Schwindelgefühlen und seltsamen Gerüchen. Wenn Sie auch so etwas merkwürdiges Verspüren, schreiben Sie bitte eine kurze Notiz in die Kommentare (Danke). Offiziell ist alles normal und keine erhöhte Gaskonzentration vorhanden.

Montag, 2. Juli 2012

El Hierro Vulkan - leichte Entspannung

NEWS:
20.35 Uhr - Seit 12.51 Uhr haben die stärkeren Beben wieder mit bis zu ML3,6 in 18 bis 21 km an der Westspitze eingesetzt. Auch die Deformation an der GPS Station HI10, das ist im Eldiscreto Küstenbereich im Süden, weißt Abweichungen von jetzt über 10 cm auf. Im Moment nun wurde es wieder etwas ruhiger, aber der nächste Schwall wird nicht lange auf sich warten lassen.
Heute war ich den ganzen Tag im Bereich um Sabinosa - im südlichen Golfotal - und werde über meinen Aufenthalt morgen berichten.

Ein ruhiger Morgen wie immer. Die anbrandenden Meereswellen geben den Ton an. Ein unverändertes Schauspiel wie ich es seit Jahren bei meinen El Hierro Aufenthalten im Nordosten gewohnt bin. Oder gestern Nachmittag im Golfotal - hier links der Blick zum Westzipfel - lassen nichts Ungewöhnliches erkennen oder gar Bedrohliches vermuten. Wären da nicht die in Intervallen auftretenden Zitterbewegungen, die Beben. Mal nur schwach, dann wieder deutlicher zu spüren. Sie sind einfach da. Alle Bewohner gehen ihrem normalen Weg nach, als sei nicht besonderes unter ihren Füßen im Gange. Wenn man allerdings die Sache hinterfragt merkt der Beobachter sehr schnell, daß Viele eine untergründige Angst mit sich herum tragen. Die Ungewissheit was vielleicht als Nächstes passieren könnte. Durch die Vielzahl der Beben über mittlerweile nun fast 12 Monate, sind die Erschütterungen schon langsam zur Gewohnheit geworden. Ob die jüngste Bebenwelle allerdings auch wieder so glimpflich ausgeht, versehen meine Gesprächspartner alle mit einem großen Fragezeichen.
Gestern um 10.11 Uhr erlebten wir ein ML4,0 Beben (zunächst sogar mit ML4,2 gemessen) in 17 km Tiefe an der Westspitze. Seit dem flauen der Tremor und die Beben etwas ab. Das ist aber der normale Zyklus den wir aus dem Vorjahr kennen. Ingesamt gab es trotzdem am Sonntag wieder 116 Erdstöße, davon 67 mit mehr als ML2,0.
Die gemessenen Gaswerte sind laut IGN im normalen Rahmen, was das auch immer heissen mag. Zahlen werden nicht genannt. Nach GPS Koordinaten Messungen setzt sich die vertikale Verschiebung der Insel fort und liegt nun bereits bei 7,5 cm. Die horizontale Verformung bleibt unverändert bei 6 cm.
Es bleibt nun einfach abzuwarten, was der Vulkan als Nächstes vor hat. Ich kann nur immer wieder betonen, wie bei diesem Naturereignis der Mensch und auch der Fachmann ohnmächtig daneben steht und tatenlos den nächsten Schritt abwarten muß.
Gefreut haben sich auch die Herrenos gestern Abend nach dem 4:0 Sieg gegen Italien. Es war ein Ereignis als neuer Europameister so triumphal, trotz Wirtschaftskrise und Vulkan, wieder einmal an der Spitze zu stehen. Dieses Sportereignis lenkte etwas von den Alltagssorgen ab und vergrößert das Zusammengehörigkeits-Gefühl.

Montag, 30. Januar 2012

El Hierro Vulkan - Gaswerte steigen wieder an

NEWS:
12.30 Uhr - pünktlich mit dem Eintreffen der königlichen Gäste, spuckt Eldiscreto rauchende Lavaklaster aus.
16.55 Uhr - Aktivität an der Eruptionsstelle nimmt zu - Tremor wird stärker
20.05 Uhr - zwei neue Beben von 1,5 u. 1,7 RSK. um 16.42 u. 18.23 Uhr in 12 bzw. 17 km Tiefe im Süden.
Die Kohlendioxidwerte (CO²) steigen wieder an. Nachdem sie Mitte Januar auf 661 Tonnen pro Tag gefallen waren, betrug die Kohlendioxidemission am 27.1. wieder 904 t/Tag. Diese Messwerte stammen nicht nur von der Eruptionsstelle sondern vom gesamten Inselkomplex. Auf der Involcan Grafik (rote Linie) kann der Gesamtverlauf betrachtet werden. Den bisherigen Höchststand mit 2398 t/Tag hatten wir Ende November 2011. Davon sind wir heute noch weit entfernt, liegen aber bereits schon wieder beim fast 3-fachen Normalwert (mittlere grüne Linie) von 345 t/Tag. Interessant zu beobachten ist auch der bisherige Bebenverlauf (graue Balken).
Die Anzahl der Beben hat mit Beginn der starken Eruptionsphase Mitte November 2011 kräftig nachgelassen. Allerdings sind nach wie vor täglich Erdstöße vorhanden. Ich erwähne in meinen Berichten nur Beben von mehr als 1,5 RSk. Gestern z.B. gab es auch wieder 9 leichte Erschütterungen (siehe Avcan-Markierungen). Die höchste tägliche Anzahl bisher in 2012. Auch wenn der Tremor ruhige Bahnen zieht und Eldiscreto nur eine geringe Aktivität an der Eruptionsstelle zeigt, ist die vulkanische Entwicklung weiter voll im Gange.
Heute ist ja großer "Königlicher Besuch" auf El Hierro angesagt. Kronprinz Felipe und Letizia statten unserem inzwischen weit über die Inselgrenzen hinaus bekannten Eldiscreto eine Visite ab. Vielleicht zeigt er den hoheitlichen Gästen doch etwas von seinem Können. Etwas Gequirrle und einige dampfenden Lavabrocken hinterlassen sicher einen nachhaltigeren Eindruck in Madrid, als dezente Zurückhaltung.

Dienstag, 10. Januar 2012

El Hierro Vulkan - in Lauerstellung

NEWS: Neues Beben um 21.46 Uhr mit 1,6 RSk. bei Restinga in 13 km Tiefe.
Es sind immer wieder beeindruckende Momente die uns der Eldiscreto abliefert und die von den Wissenschaftlern der Involcan passend ins Bild gesetzt werden. Würde sich dieses harmlose Schauspiel so auch in Zukunft ständig wiederholen, hätte man einen zugkräftigen Tourismusmagneten. Leider sind das einmalige Momentaufnahmen die sich sehr schnell auch von ihrer anderen Seite zeigen können.
Auch heute Morgen sprudelt der Eldiscreto ruhig vor sich hin und wirft gelegentlich rauchende Lavaklaster aus. Außer dem Beben am gestrigen Montag um 10.59 Uhr im Golfo mit 2,0 RSk. gab es keine weiteren Erdstöße. Das Magma steigt nach den Tremoraufzeichnungen heute etwas stärker aber regelmässig auf.
Am vergangenen Wochenende verweilte der japanische Prof. Kenji Negami vom vulkanologischen Institut aus Tokio auf El Hierro um sich einen Eindruck zu verschaffen und seine Erkenntnisse und Erfahrungen einzubringen. In einem Interview äußerte er, daß japanische Vulkane in vergleichbarer Situation diese jetzige Phase in Stunden andere aber erst nach 2 Jahren überwunden hätten.
Der Schwefeldioxid (SO²) Ausstoß ist nach neuesten Messungen auf ein Normalmaß von 2 Tonnen/Tag zurück gegangen. Am Höhepunkt kurz nach der ersten Eruption wurden noch SO² Konzentrationen von 109 t/Tag gemessen. Damit ist auch ein spürbarer Rückgang der ph-Werte im Meereswasser verbunden, der sich nur positiv auf die Flora und Fauna auswirken könne - so die Mitteilung des Gobierno de Canarias.
Diese von der IGN überarbeitet Grafik zeigt die magnetischen Verhältnisse der Kanaren. Jeweils an den vulkanischen Ausbruchstellen ist stärkerer Magnetismus vorhanden. So an der Südspitze von La Palma (Vulkan Teneguia 1971) wie auch im Süden von El Hierro. Durch den Umwälzungsprozess in den Magmakammern wird aus dem Erdinnern Schwermetall wie Eisen und Nickel mit magnetischen Eigenschaften nach oben befördert. Durch diese Bewegungsenergie entsteht ähnlich wie in einem Dynamo Magnetismus. Mit einem Magnetometer, meist an einem Flugzeug angebracht, kann mit GPS Ortsbestimmung eine genaue Karte erstellt werden.
In Sachen "Eldiscreto Kalender 2012" bin ich weiter am Ball. Auf El Hierro läuft bereits der Verkauf. Auf La Palma konnte ich jedoch noch kein Exemplar orten. Wie das Cabildo El Hierro telefonisch mitteilte, sollen für den Postversand das Vulkanische Institut bzw. ITER zuständig sein. Eine Mail von mir in diese Richtung wurde noch nicht beantwortet. Alles braucht hier einfach seine Zeit.

Dienstag, 27. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - CO² Gase schädigen nachhaltig die Umwelt

NEWS:
Der Magmaaufstieg läuft weiter. Nun auch wieder auf dem wohl gestern ausge- fallenen Seismographen. In den letzten Stunden hat sich die Intensität des Tremors sogar noch verstärkt. An der Eruptionsstelle des Eldiscreto sind deutlich an der Meeresoberfläche die austretenden Gase und feinste Piconteilchen auszumachen.
Neue über 1,5 RSk. liegende Erdbeben sind wie auch in den vergangenen Tagen, nicht zu verzeichnen.

Der Vulkanologe Nemesio Pérez von der Involcan hat in einem Interview mit der LaVanguardia vor den Umweltauswirkungen der Kohlendioxid (CO²) Emission ins Meer gewarnt. Nach Studien hat sich in den vergangenen Wochen der Kohlendioxid Ausstoß von normal 300 Tonnen am Tag auf bis zu 2400 Tonnen/Tag erhöht. Dieses CO²-Gas bindet sich im Meereswasser und verändert das marinare System. Das bedeute den Verlust von vielen Meerestieren und Unterwasser- pflanzen. "Die Gase sind daher die wichtigsten Umweltauswirkungen des Vulkans, nicht so sehr die Lava" - so Nemesio Perez.

Ferienbucht Tamaduste im Nordosten
Jetzt liegen auch die Touristen Zahlen vom November 2011 vor. Wie das Statistische Institut der Kanaren (Istac) meldet, besuchten im Nov. 2011 - 357 Touristen die Insel. Das war ein Rückgang von 158 Personen im Vergleich zu Nov. 2010 (515). Allerdings hat sich die Urlaubsdauer von 3,2 Tagen (2010) auf jetzt 7,2 Tagen erhöht. Die Übernachtungszahlen stiegen von 1623 (2010) auf 2551 (2011). 314 Gäste kamen aus Spanien und 43 Gäste aus Deutschland.
Nach den offiziellen Statistikzahlen hat sich trotz der Vulkankrise der Tourismus positiv entwickelt. Die Belegungsquote der gemeldeten und damit offiziellen Unterkünfte stieg von 11.7 % (Nov. 2010) auf 17,5 % im November 2011. Das war ein Anstieg von insgesamt 5,8%. Es dürften aber mindestens noch einmal genauso viele nicht gemeldete Unterkünfte vorhanden sein, die von dieser Statistik nicht erfasst werden. Auch gab es sicher regionale Verlagerungen von La Restinga und dem Golfotal in den Norden und Osten der Insel.

Freitag, 16. Dezember 2011

El Hierro - Vulkan auf dem Wege der Besserung

NEWS:
Die Beben haben nun völlig aufgehört. Es gab nun schon seit Tagen keine neuen Erdstöße über 1,5 RSk. Die Grafiken der IGN bzw. Involcan zeigen das Abflauen der Bebenhäufigkeit im Monat Dezember.
Der Tremor läuft nach einer kurzen Schwächephase gestern Abend wieder im gewohnten Gang und fördert weiter Magma. Die Bodendeformation hat dagegen nicht nachgelassen (rote Linie). Vor allem im Golfo bleibt die Bodenwölbung auf gleich bleibend hohem Niveau. Das lässt darauf schließen, daß die darunter liegenden Magmakammern weiter prall gefüllt sind.
Die Emission, also das Ausdünstung von Kohlendioxid (CO²) auf der Inseloberfläche hat nachgelassen, liegt aber nach jüngste Messungen (978 t/Tag) noch mehr als doppelt so hoch wie der übliche Normalwert. Auch die gemessenen Temperaturwerte (rote Balken) sind leicht erhöht.

Das sind die auf El Hierro installierten Messtellen (Punkte) die jede Veränderung registrieren. Als Schlussfolgerung kann festgestellt werden, daß sich der Patient auf dem Wege der Besserung befindet. Von einem Normalzustand kann allerdings noch nicht gesprochen werden. Zu groß sind die unter Druck stehenden Magmavorräte und es wird weiter mit einem Lavaaustritt im Süden zu rechnen sein.

Das Rätsel um die mysteriösen Licht- oder Feuererscheinungen am Mittwochabend scheint gelöst zu sein. Die 339 m lange C-Whale, ein unter liberianischer Flagge laufender Ölabsauger, kreuzte stundenlang ohne eingeschalteten Transponder vor der Südküste. Dieses Schiff wurde 2010 bei der Ölkatastrophe Deepwater Horizont im Golf von Mexiko eingesetzt. Was es an diesem Abend ca. 17 Meilen vor El Hierros Küsten verloren hatte und ob vielleicht Gas- oder Ölrückstände abgefackelt wurden, wird ihr Geheimnis bleiben.

Dienstag, 13. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - ein Song auf den Eldiscreto

NEWS:
 Direkt vor der Hafeneinfahrt von La Restinga sprudelt unser Eldiscreto unaufhörlich weiter vor sich hin. Ein nun schon gewohntes Bild das auf den ersten Blick auch harmlos aussieht. Wir wissen allerdings, daß Vulkane und hier macht unser Eldiscreto keine Ausnahme, in minutenschnelle sein Gesicht verändern kann. Wie vor Wochen bereits geschehen, steckt in ihm die Urgewalt und die Kraft, Gase und Lava auch 20 und mehr Meter in die Höhe zu schleudern.
Die Beben haben komplett aufgehört und lassen das Golfotal wieder ruhig schlafen. Der Tremor läuft unverändert seinen zickigen Gang und fördert unaufhörlich neue Magma nach oben. Wie das Gobierno (Kanarenregierung) gestern mitteilte, sind die Kohlendioxid (CO²) Werte stark rückläufig. Lag am 6.12. die Emission noch bei 1560 t/Tag so liegt die aktuelle Ausdünstung bei 978 t/Tag. Immer noch mehr als die doppelte Normalmenge.

Trotz der ganzen Unsicherheit und der nervlichen Anspannung lassen sich die Herrenos ihre gute Laune nicht vermiesen. Ein Lied muß her, ein Song auf den Vulkan und das wird heute in Teneriffa uraufgeführt. "Una cancion para El Hierro" so der Titel und von keinen geringeren wie Benito Cabrera, der über 80 jährigen Granddame der Folklore Maria Merida und den Los Sabandenos zu hören sein. Alle Interpreten sind lokale Folklore-Größen der Kanarischen Inseln.

Daß es bei einem Vulkanausbruch auch etwas heftiger zur Sache gehen kann, beweist der ähnlich veranlagte Hotspot Vulkan Kilauea auf Hawaii. Ein Video vom 9.12.2011.

Samstag, 10. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - ein einzigartiges Naturschauspiel

NEWS:  11.36 Uhr - starker pulsierender Tremor in regelmässigen Abständen
19.16 Uhr - dieser pulsierende Effekt des Tremors hält auch heute Abend noch an. Bisher wurden diese rythmischen Impulse im 10 bis 15 Minutentakt auf El Hierro noch nicht beobachtet.


Die Natur braucht sich nicht anzustrengen bedeutend zu sein. Sie ist es. Das schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Die meisten Geheimnisse verbergen sich in der Natur - das sind die einleitenden Worte in meinem Buch. Nicht nur in der Botanik oder bei fantastischen Wolkenspielen sondern auch bei der Erstehungsgeschichte eines neuen Vulkans. Mit welch einer Farbenpracht dürfen wir diese Urgewalt miterleben. Nur wenigen Augenzeugen in der Menschheits- geschichte war es bisher gegönnt, so ein Schauspiel fast Live mit zu erleben. Die wunderbaren Aufnahmen aus dem Guardia Civil Helikopter wurden von Wissenschaftlern der INVOLCAN in den letzten Wochen geschossen. Bei allem Staunen darf aber nicht vergessen werden, daß wir mitten in der Entwicklung sind und der letztendliche Ausgang noch offen ist.
Der Tremor hat in den Nachtstunden wieder kräftig zugelegt. Begleitet von kleinen Explosionen im Magmakanal bahnt sich jetzt wieder eine größere Magmamenge den Weg ins Freie. Wenn ich nicht falsch liege, wird es im Laufe des heutigen Tages oder am morgigen Sonntag kräftige Eruptionsschübe am Eldiscreto geben. Neue Beben blieben in den vergangenen Stunden fast aus. Der letzte kleine Erdstoß war im Golfo um 18.23 Uhr mit 1,7 RSk. zu verzeichnen.

Von den Anwohnern in La Restinga werden vermehrt schwefelartige Gerüche wahrgenommen. Messergebnisse bestätigen Schwefelgase, Ozon und Feststoffpartikel in der Luft. Nach einer Meldung des Krisenstabes (Pevolca) sind die jetzigen Konzentrationen aber nicht gesundheitsschädlich.

Wenn unser Vulkan so weiter in die Höhe wächst, wird in den nächsten Tagen die kritische Marke von 100 m bis zur Wasserlinie erreicht werden. Heftige Eruptionen bis hin zu Dampfexplosionen wären wahrscheinlich die Folge. Laut dem Inselpräsidenten Alpidio Armas ist der Vulkan in den letzten beiden Wochen um bis zu 80 m gewachsen. Die Vulkanspitze lag vor wenigen Tagen nur noch 150 m unter dem Meeresspiegel.  
  

Samstag, 3. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - die Beben ebben ab

NEWS: Neues Beben um 17.41 Uhr mit 2,3 RSk. im Golfo in 19 km Tiefe
              und 18.34 Uhr mit 2,4 RSk. in 19 km
          
Die Bebenaktivität ebbt ab. In den letzten 24 Stunden gab es nur einen Erdstoß mit mehr als 1,5 auf der Richterskala. Um 1.56 Uhr in der vergangenen Nacht mit 2,0 RSk. im Golfo in 21 km Tiefe. Auf der AVCAN Darstellung ist das Abflauen der Beben in den letzten Tagen gut zu erkennen.

Auch die Schwefeldioxid (SO²) Entwicklung ist wieder auf Normalstand. In den letzten Tagen wurde eine Schwefeldioxid Konzentration von weniger als 5 Tonnen am Tag gemessen. Am 6.11. dem Tage der stärksten Eruption lag dieser Wert bei 109 t/Tag. Allerdings muß gesagt werden, daß hohe Schwefeldioxid Werte nur entstehen, wenn vulkanische Gase bei relativ hohen Temperaturen in die Atmosphäre entweichen. Dieser Schwefeldioxid Indikator ist eher eine Momentaufnahme und gibt kein verlässliches Zeugnis über die Aktivität des Vulkan im Untergrund ab.
Auch die Eruption des Eldiscredo im Süden ist auf ein Minimum zurück gefahren.

Eine Ruhe die dazu verleiten könnte, die Akte Vulkan so langsam zu schließen. Eine trügerische Ruhe die wir in den vergangenen Wochen schon öfter erlebt haben.
Was spricht dagegen ?
Wir haben auf der ganzen Insel die höchste je gemessene Kohlendioxid (CO²) Ansammlung von fast 2400 Tonnen/Tag (normal 345 t/Tag) und Magma steigt weiter unaufhörlich nach oben.
Ein Blick auf die aktuelle Tremor Grafik der IGN von heute Morgen zeigt den Verlauf der fließenden Magma an. Ob die Magma eine höher liegende Kammer auffüllt oder sich Richtung südlichem Eruptionspunkt bewegt, kann aus den Zitterbewegungen nicht heraus gelesen werden. Aber sie läuft weiter und stößt auf keine großen Widerstände. Jetzt bleibt nur einfach einmal abzuwarten, was unser Vulkan in den nächsten Stunden oder Tagen so weiter macht. Für eine Entwarnung ist es jedenfalls zu früh.

Zu der vor Tagen auf der Ostseite aufgetauchten Meeresverfärbung gibt vielleicht dieses Foto aus dem Guardia Civil Helikopter Aufschluss. Es zeigt die östliche Südspitze bei Restinga und die nach Osten abdriftende "grüne Brühe".  Wahrscheinlich ist durch die Gezeitenbewegung des Meeres doch ein Teil des verfärbten Wasser um das Horn gedrückt worden und hat den aus dem All von der NASA fotografierten Fleck verursacht.

Freitag, 25. November 2011

El Hierro Vulkan - dramatischer Anstieg der Gaskonzentration

NEWS: 17.30 Uhr - Vorsichtige Entwarnung - heute kaum Beben - Krisenstab hebt Evakuierung und Straßensperrung auf.


La Restinga mal aus anderer Sicht. Der Ort umgeben von alten Vulkankratern in seiner kargen Umgebung. Das frische Grün eine Momentaufnahme der jüngsten Vulkange- schichte. Dies Aufnahmen der INVOLCAN von der Ostseite vom 23.11. zeigen das ganze Ausmaß der Meeresverfärbung.
Für den Betrachter ein beeindruckendes Schauspiel - für die Natur mit ihren Meeresbewohnern eine tödliche Gefahr. Durch die hohe Gaskonzentration im Meereswasser steht kaum mehr Sauerstoff für die Fische zur Verfügung.
Aus viele kleinen Eruptionspunkten sprudelt das Gas und magmatisches Material an die Meeresoberfläche.
Die Beben der vergangenen Nacht, wie bisher im Golfo, haben wieder an Stärke zugenommen. Um 20.54 Uhr mit 2,8 RSk. in 16 km und um 2.35 Uhr mit 3,1 RSk. in 20 km Tiefe. Der harmonische Tremor verläuft normal.
Ganz anderst sieht es mit den Kohlendioxid (CO²) Werten auf der Insel aus. Die INVOLCAN stellte eine starke Erhöhung der Gas Emission fest. Am 20.11.11 lag der Kohlendioxid Ausstoß bei 2186 Tonnen/Tag. Das ist eine um 6,34 fache Erhöhung der üblichen Normalmenge von 345 t/Tag. Ein untrügliches Zeichen, daß kräftig Magma aufsteigt und das Gas durch kleinste Ritzen und Spalten in die Atmosphäre drückt. Ob nun durch die Eruption am 23.11. eine merkliche Entlastung erfolgte, werden die Messungen der nächsten Tage ergeben.
Das Golfotunnel wird nun auch wieder zusätzlich für einige Stunden am Vormittag und in den Abendstunden für den Verkehr geöffnet. Trotz der erheblichen Sicherheitsbedenken konnte sich wohl der Katastrophenstab dem Druck der Anwohner nicht weiter verschließen. Der Bürgermeister von Frontera, David Cabrera de Leon, zweifelt gar die Zuständigkeit des Katastrophenstabes (Pevolca) als höchstes Verwaltungsorgan an. Hier sollte der liebe Bürgermeister mal einen Blick in seine Verordnungen und Dekrete werfen um schnell zu erkennen, daß im Katastrophenfall der Stab das höchste Entscheidungsgremium ist.

Innerhalb der letzten 30 Tage haben fast 400.000 Besucher diesen Blog aufgerufen. Für viele anscheinend eine interessante Seite. An dieser Stelle meinen Dank an die Leser und noch mehr Dank an die fleißigen Kommentatoren. Viele Mails haben mich erreicht, die ich leider nicht alle beantworten kann. An dieser Stelle .. Danke.
Für mich ein Ansporn genau so weiter zu machen!
Im Laufe des Tages werde ich den Besucherzähler (oben rechts) auf die Gesamtzahl aller Besucher dieses Blog umstellen. 
    

Sonntag, 20. November 2011

El Hierro Vulkan - hohe Gaskonzentration

News: - 19.37 Uhr Beben Golfo mit 2,9 RSk. in 22 km Tiefe

Der Tremor läuft weiter auf hohem Niveau. Das kräftigste Beben um 13.02 Uhr mit 2,8 RSk. in 20 km Tiefe im Golfo.
Wie das INVOLCAN durch Messungen feststellt, hat die Kohlendioxid (CO²) Konzentration auf der gesamten Inseloberfläche zugenommen. Wie die Grafik veranschaulicht steigt der Gehalt, von kleinen Einbrüchen mal abgesehen, kontinuierlich in den letzten vier Wochen immer weiter an. Normal wird auf El Hierro eine Kohlendioxid Emission von 345 Tonnen am Tag festgestellt. Jetzt am 16.11.2011 lag der Wert bei 1665 t/Tag. Eine Steigerung von 4,83 mal mehr als üblich. Interessant ist die Lage und Verteilung dieser gemessenen Emission. Nicht am Eruptionspunkt des Eldiscreto im Süden, sondern in der Bergregion im Inselinneren von El Hierro treten die CO² Gase verstärkt aus. Der Schwerpunkt liegt im Nordwesten bei Guarazoca und um den Berg Tanganasoga am Steilhang des südlichen Golfotales. Es stellt sich natürlich die Frage, warum gerade auf der Hochebene und nicht im bzw. am Meer diese hohe Konzentration gemessen wird. Denkbar ist hier die gute Löslichkeit von CO² mit Wasser und die homogene Vermischung im Meer. Nur bei einem direkten und volumigen Gasaustritt wie bei der Eruption im Süden, steigen diese Werte kurzfristig dramatisch an. Das INVOLCAN sagt aus, daß dieser Anstieg von CO² ein untrügliches Zeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch sei. Wo sich allerdings der Vulkanschlot öffnet, läßt sich mit der CO² Messung nicht genau bestimmen.

Einzelheiten zum Untersuchungsbericht des Golfotunnel kommen nun so langsam an das Tageslicht. Beauftragt waren Fachleute des Institut für Bergbau aus Nordspanien, die Sicherheit des Tunnel "Los Roquillos" zu untersuchen. Der leitende Bergbauingenieur Javier Fernandez Soldevilla kommt in dem Untersuchungsbericht vom 18.10.11 zu der Schlussfolgerung: 
"Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen um die Sicherheit der Tunnelbenutzer zu gewährleisten. Eine totale Reparatur der Strecke ist notwendig".   Risse in der Decke und den Seitenwänden, verrostete und lose Verschraubungen, nicht beschichtete Metallteile und lose jederzeit herabbrechende Felsbrocken und eine schlechte und in Teilen nur unvollständige Bausanierung im Jahr 2006 gefährden die Verkehrsteilnehmer.
Das neue Tunnel wurde erst 2003 in Betrieb genommen. Alle Jahre wieder nach Regenfällen musste das Tunnel in der Vergangenheit wegen Steinschlag gesperrt werden. Besonders gefährdet ist dabei der Eingangsbereich im Golfotal. Auch der Fluchttunnel (Bild) der bei Unfällen den Menschen als Notausgang dienen soll, befindet sich in einem miserablen Zustand. Teilweise zu enge Gänge mit viel zu geringer Kopfhöhe bilden ein Nadelöhr und eignen sich so nicht für den vorgesehen Zweck bei einer Notevakuierung. Diesen Untersuchungsbericht (Informe Acerca del Estado del Tunel del Los Roquillos von Javier Soldevilla vom 18.10.11) sollte nach Meinung des Katastrophenstabes (Pevolca) nicht an die Öffentlichkeit gelangen, da er nichts Wesentliches aussage.
Der Untersuchungsbericht stammt vom 18.10.11, also noch vor dem starken 4,6 RSk. Beben, das die Gefahr sicher nicht verringert hat.  

Sonntag, 13. November 2011

El Hierro Vulkan - trügerische Ruhe

Die Ruhe in den letzten 24 Stunden vermittelt ein trügerisches Bild. Kaum stärkere und fühlbare Erdbeben. Den letzten kräftigeren Erdstoß gab es am Samstag um 15.49 mit 3,1 RSk. in 19 km Tiefe im Golfo.
Die Menschen sind aber trotzdem nicht entspannt oder erleichtert, denn sie wissen inzwischen, daß es unter ihren Füßen weiter brodelt und ein erneutes Lostreten der Vulkangewalten mehr als wahrscheinlich ist. Es ist alles nur eine Frage der Zeit, bis ihr Vulkan sich wieder zurückmeldet. Erwartet werden dann noch stärkere Beben als in der vergangenen Woche. Das ist die einstimmige Meinung der Behörden und der Wissenschaft.
In Erwartung dieser Ereignisse ist an einen ruhigen Schlaf oder die normal gewohnte Sonntagsruhe nicht zu denken.

Der Tremor zeigt weiter starke Ausschläge. Magma bahnt sich weiter seinen Weg durch den Untergrund und dürfte bald eine Austrittstelle gefunden haben.
Die Grafik der INVOLCAN zeigt mit der roten Linie die vorhandene Konzentration von Kohlendioxid (CO²) an. Die Emission verharrt auf dem höchsten je gemessenen Stand von 1481 Tonnen pro Tag. Ein untrügliches und oft gemessenes Anzeichen für einem Ausbruch.
Die grauen Balken stehen für die gemessene Anzahl der Beben seit Anbeginn der Aktivitäten im Juli dieses Jahres. Der schwarze Pfeil die erste Eruption im Süden. Das scheinbare Abnehmen der Bebenanzahl anschließend hängt mit dem nun einsetztenden Tremor zusammen. Im Hindergrund des Tremorzittern können viele kleinere Beben nicht mehr erfasst werden. In Wirklichkeit liegt die Bebenanzahl weit darüber.
  
In dieser Positionskarte hat Carlos Bernal (Dankeschön) den gestrigen Weg des Forschungsschiff Roman Margalef markiert. Es kreuzt vor allem im Nordbereich der Insel. Im Süden ist zur Zeit die Prof. Ignazio Lazano der PLOCAN (Oceanica de Canarias) aus Gran Canaria im Einsatz.

Einstimmig haben gestern die politischen Parteien von El Hierro beschlossen, auf Wahlwerbe-Rummel für die anstehende spanienweite Regierungswahl Ende November zu verzichten. Das ist auch das überflüssigste das die leidgeprüften Herrenos im Moment brauchen würden.

Dienstag, 8. November 2011

EL Hierro Vulkan - warten auf den Ausbruch

Ein sichtbarer Ausbruch unseres Südvulkans scheint nun in den nächsten Stunden bevor zu stehen. Fotographen und Fernsehteams aus aller Welt haben sich oberhalb des Meeres in Stellung gebracht, um darüber zu berichten. Nachdem alle eifrigen Bemühungen eine funktionsfähige Webcam zu installieren, nicht wirklich funktionieren, habe ich Ihnen das lokale TV rtvc verlinkt. Der Sender unterbricht bei Ausbruch unseres Vulkans sein laufendes Programm und berichtet Live.


Ich hoffe, daß Sie alles direkt hier dann mitverfolgen können. Alle weiteren News werde ich fortlaufend in diesen Post einstellen.

NEWS

20.16 Uhr - Im 10-Minutentakt wirft der Vulkan große Wolken aus Gas, Dampf-und pyroklastischen Produkten aus. Die Auswurfhöhe soll jetzt 35 m betragen. Bei jeder neuen Eruption wird die Ausbruchstelle von der Glut erleuchtet.

18.02 Uhr - Nemesio Perez (INVOLCAN) berichtet von einem Auswurf von 109 Tonnen Schwefelddioxid am Tag. Ein neuartiges optisches Sensorsystem, das erstmals bei einem Unterwasser Vulkan eingesetzt wird, hätte diese Daten gemessen.

17.33 Uhr - Es wird von ersten Explosionen berichtet. Gas, Fels und Lava würden 20 bis 25 m hoch in die Luft geschleudert. Starker Gasgeruch in Restinga.

16.02 Uhr - Beben im Golfo halten an. Um 11.07 Uhr das kräftigste Beben mit 3,5 RSk. Der Tremor mit mittlerer pulsierender Stärke.
- Der Gefahrenbereich (auch Restinga) wurde u.a.wegen hoher Gaskonzentration von der Guardia Civil geräumt. Gase dringen weiter vor.
- Kommunikationsverbindungen brechen wegen Überlastung zusammen.
- Diese Webcam in El Pinar geht noch. (jedoch schlechte Bildqualität - vielleicht könnte etwas Spüli helfen)

.Aufnahme aus dem Guardia Civil Hubschrauber von gestern Nachmittag