Verwirrende Pressemeldung.
Seit Beginn der Krise hat die Insel El Hierro etwa 6.800
Anwohner verloren. Viele, vor allem junge Leute, wanderten nach Europa
aus um ihr Glück dort zu finden - so eine Pressemeldung von
Radio Europa.
Bei gerade einmal 7500 Einwohnern (Stand 2010) auf El Hierro wäre das eine Katastrophe.
Ganze 700 Bewohner würden auf der Insel verbleiben.
Ziegen gab es schon immer mehr als Einheimische. Wozu brauche ich dann
noch einen Inselpräsidenten und ein Cabildo oder weitere
Verkehrsanbindungen - für die Ziegen etwa?
Sicher sind in den letzten Krisenjahren Menschen von der Insel abgewandert. 680 könnte realistisch sein, aber sicher nicht 6800 Personen. Es ist eine schlecht recherchierte und nicht
überprüfte Pressemeldung die hier verbreitet wird.
Auch
La Palma hat seit dem Beginn der
Wirtschaftskrise rund 4000 Einwohner verloren. Offiziell hat aber La
Palma immer noch 84.000 statistisch ausgewiesene Bewohner.
Jede Gemeinde auf den Kanaren ist bestrebt, möglichst viele
Gemeindemitglieder zu erfassen. Danach werden die Zuschüsse aus den
fremden Kassen (Madrid/Brüssel) ermittelt. Abmeldungen und Bereinigungen
werden nur zögerlich oder überhaupt nicht vorgenommen. Oft sind
Personen in mehreren Gemeinden gleichzeitig angemeldet oder wohnen schon
seit 10 Jahren wieder in einem anderen Land. Auch die Zusammensetzung
und Größe des Gemeindeparlament und deren Bezahlung hängt davon ab …
oder das Bestreben der Zentralregierung in Madrid die Kosten der
Gemeinden durch Zusammenlegung zu reduzieren.
So Manche wären ihr gutbezahltes Amt oder ihren Job dann los. Einige
Kanaren Bürgermeister verdienen hier mehr als der spanische
Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Es ist nachzuvollziehen aber nicht zu rechtfertigen, dass auf Kosten
der Allgemeinheit mit “gezinkten” Statistiken argumentiert wird. Eine
genaue Zählung würde sicher interessante Daten liefern.
Heute wissen viele kanarische Mütter nicht, was sie ihren Kindern Abends auf den Tisch stellen sollen – andere
müssen Auswandern um ihre Familie weiter ernähren zu können. Keiner außer dem spanischen
König Felipe VI kürzt aber freiwillig seine Bezüge.
Erbeben in Südspanien
Ein Beben von
ML5,2 hat am Montag das Gebiet um die 2500 Seelen Ortschaft Ossa de Montiel in der
Provinz Albacete
in Südostspanien erschüttert. Das Epizentrum liegt auf halber Strecke
zwischen Madrid und Cordoba im Süden.
Die IGN gab zunächst eine
Bebenstärke von ML5,4 an – korrigierte dann aber später.
Die Ausgangstiefe lag bei 14 km.
Es gab keine Personen- oder Materialschäden. Bereits im Jahre 2009 gab
es hier Erdbeben. Die Ursache und der Auslöser ist laut IGN noch
unbekannt.
In verschiedenen Pressemeldungen und auch im Internet (siehe Facebook
unten) kursieren Aufnahmen von Bebenschäden zum jüngsten Ereignis. Wie
Risse in den Straßen – die aber vom ML5,1 Beben 2011 in
Lorca (Südspanien) stammen. Damals gab es 9 Tote und große Gebäudeschäden.
Trotz der gleichen oder jetzt sogar höheren
ML-Bebenstärke, können die Schäden unterschiedlich ausfallen. In Lorca entstand das Beben in nur in geringer Tiefe von
3 km.
Die Energie wurde nicht gedämpft oder verbraucht und konnte an der
Erdoberfläche so große Schäden hinterlassen. In Ossa de Montiel lag das
Zentrum am Montag in 14 km Tiefe. Als Ergänzung folgender Artikel zum
Lesen: “
Spanisches Erdbeben schürt Fracking-Ängste”
Eine Pressemeldung gibt nicht gleich die Tatsache wieder. So auch die Märe vom “
Unterwasser-Vulkan vor El Hierro wieder ausgebrochen”
vom 16.02.2015. Es mag der Drang möglichst schnell und ohne Überprüfung
News an den Mann zu bringen. Der Wahrheitsgehalt bleibt dann leider oft
auf der Strecke.