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Mittwoch, 2. September 2015

Neue Erdbeben unter El Hierro

Erdbeben und Felsrutsch - gibt es einen Zusammenhang?


In den vergangenen Tagen gab es wieder vermehrt Erdbeben bis ML2,9 unter der Insel El Hierro.
Das Zentrum lag an der Südflanke in Nähe des alten Vulkankegel Tanganasoga. Es war ein Erdbeben der Stärke ML2,9 aus 19 km Tiefe (gelbes Dreieck) und ein Beben mit ML2,1 aus 18 km Tiefe (rosa Punkt). Die große Tiefe deutet darauf hin, dass der Ursprung im Bereich der Magmakammer zu suchen ist. Es sind relativ schwache Beben die nur von den Seismographen registriert werden.

Viele Erdbeben hinterlassen natürlich auch Spuren. In den letzten 4 Jahren wurden von der IGN unter und um El Hierro genau 22.016 Erdbeben aufgezeichnet.

Es waren viele schwache, aber auch starke und beängstigende Beben bis ML5,1. Wie auf einer Rüttelplatte leidet unter den ständigen Erschütterungen die gesamte Inselstruktur. Selbst das massivste Gestein bekommt Risse und stürzt letztendlich der Schwerkraft folgend zu Tal. Die Auswirkungen müssen nicht gleich sichtbar werden. Aber„Steter Tropfen höhlt den Stein“ – mit Langzeitwirkung.

Felsbrocken zerstört Straße


Geschehen vor 2 Wochen als eine herab krachende Felsplatte mit mehreren Tonnen Gewicht, die Hauptverbindungsstraße von Sabinosa in der Nacht zerstörte (Foto: Descubriendo Sabinosa). Nicht nur die Straße, sondern ... Weiterlesen

Montag, 29. Juni 2015

Bajada de La Virgen auf La Palma

Mit der Romería de Bajada del Trono hat nun offizielle gestern Abend die Bajada de La Virgen begonnen. In der Semana Chica (kleine Woche) wurden die Teile des Altars in einer Romeria (Festzug) vom Stammsitz der Inselheiligen von der Iglesia Las Nieves in die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma gebracht. Die aus mexikanischem Beutesilber hergestellten Altarteile werden in der Iglesia El Salvador (Stadtkirche) aufgebaut um für die große Bajada (Herabkunft der Jungfrau) in der nächsten Woche gerüstet zu sein.

Die traditionelle La Bajada de La Virgen de las Nieves (Jungfrau vom Schnee) findet nur alle 5 Jahre statt – dauert insgesamt 6 Wochen – und ist das größte Ereignis der kulturell/christlichen Art auf La Palma.

... auch El Hierro war dabei


Angeführt von den Tänzern der Sabinosas aus El Hierro – ja richtig gelesen aus Sabinosa im Golfotal – mit Javier Morales (Foto) – dem Vater des regenerativen Energieprojekt „Gorona“ und beruflich Senator im Kanarischen Parlament (hatte leider nicht viel Zeit mit ihm zu Reden) – sind bei der Romeria Jung und Alt vereint. Viele tausend Besucher, die meisten aus Südamerika ... zum kompletten Artikel

Sonntag, 23. Juni 2013

Vulkan - Sabinosa auf La Palma

NEWS:



Die Folkloregruppe aus Sabinosa gestern Abend auf unserer Romeria in San Pedro. Wie versprochen habe ich einige Schnappschüsse eingefangen. Den Herrn links kennen wahrscheinlich nur Insulaner und Insider. Es ist der Senator im Gobierno de Canarias, ehemaliger stellv. Inselpräsident von El Hierro und "Vater" des Gorona Energiekonzept - Javier Morales. Hier in seiner Hobby- und Freizeitrolle. Als Kind von Sabinosa ist er in dieser traditionellen Gruppe groß geworden und lässt, sofern seine offiziellen Termine es zulassen, keinen Auftrittstermin aus. Ich hatte im Laufe des Abends Gelegenheit mich mit ihm zu unterhalten. Nicht über Energie und auch nicht über Vulkane, sondern über die enge Verbundenheit der Insel El Hierro mit La Palma und den schönen Abend. Hier auf La Palma sei er immer wieder gerne. Es sei heute die Generalprobe für die im nächsten Monat auf El Hierro stattfindende Bajada.

Und noch eine kleine Collage von unserer Romeria. Wenn Sie in den Sommermonaten Urlaub auf den Kanaren machen, kann ich Ihnen nur den Besuch einer der zahlreich stattfindenden Romerias empfehlen. Es sind die typischen Fiestas mit Trachten, Tieren und viel Folklore. Dort werden Sie  auch mit den kleinen "Tapas" und Wein kostenlos versorgt.
Auf der La Palma Seite werde ich noch einige weitere Aufnahmen einstellen.

 
 
Auch den Vulkan wollen wir nicht vergessen. Es gab gestern und in der vergangenen Nacht wieder 4 schwache Erdstöße bis ML1,7 aus 12 bis 27 km Tiefe. Der Schwerpunkt (siehe IGN Grafik) lag dieses Mal im südlichen Golfotal.

Samstag, 22. Juni 2013

Die Fiesta aller Fiestas auf El Hierro

NEWS:


Der Juli 2013 steht auf El Hierro ganz im Zeichen der "Bajada de la Virgen de Los Reyes" (Jungfrau der Könige). Das nur alle 4 Jahre größte Inselfest, findet jetzt bereits zum 65. Mal statt. Höhepunkt ist die Romeria (Prozession) vom Stammplatz der Madonna an der Westspitze der Insel über 28 Kilometer auf einem traditionellen Camino (Weg) bis zur Hauptstadt Valverde.
Hier auf der offizielle Cabildo-Seite sind alle Einzelheiten zu entnehmen. Es gibt auch eine Seite in Facebook - oder wer sich das Spektakel der letzten Bajada 2009 ansehen möchte, hier ein  Video von Miguel A.

Die Musik und der Tanz ist typisch nur für El Hierro. Auch die "Röckchen-Tracht" gibt es in dieser Form auf keiner weiteren Kanarischen Insel.
Ich werde wahrscheinlich heute Abend Gelegenheit haben, die Folklore-Gruppe von Sabinosa hier bei unserer Romeria in San Pedro (La Palma) Live zu erleben und einige Schnappschüsse einfangen.

Vulkantechnisch bleibt es ruhig. Keine weiteren Beben. Wollen wir hoffen, dass es während der Bajada weiter so friedlich bleibt.

Freitag, 14. September 2012

El Hierro Vulkan - noch kein Durchbruch

NEWS:
13.40 Uhr - seit 10.10 Uhr erschüttern eine Reihe von Beben bis ML2,6 den südlichen Golfo.

13.53 Uhr - viele Beben auch an Land unter Tigaday und Sabinosa (bisher mindest.10 über ML1,5). Die Bebentiefe liegt zwischen 8 und 20 km. Seit 12.00 Uhr scheint der Tremor eingesetzt zu haben, was auf das Aufsteigen oder das Fließen von Magma hindeutet.

14.30 Uhr - hier auf der Avcan Grafik die Lage der stärkeren Erdstöße. Die flachen Beben aus 10 km Tiefe vor Sabinosa an der Küste. Die Beben aus größeren Tiefen von 18 bis 20 km bei Tigaday/ Tanganasoga im Zentrum des Golfotal. Die Bebenstärke liegt zwischen ML2,3 und ML2,6.
17.35 Uhr - der Tremor und die Beben haben sich etwas abgeschwächt. Bisher 23 Erdstöße etwas südlich von Tigaday bei Los Llanillos. Die Tiefe liegt jetzt zwischen 17 und 19 km.
19.02 Uhr - und es geht weiter. Jetzt auch wieder ein Beben von ML2,4 in 10 km Tiefe bei Sabinosa.

20.22 Uhr - seit 18.10 Uhr hat nun der Tremor voll eingesetzt (Grafik). Viele schwache Mikro- bis mittlere Erdstöße in 18 km Tiefe unter Los Llanillos.
21.43 Uhr - nun auch Richtung Süden (aber noch in Kammhöhe) mehrere Beben. Um 19.34 Uhr ein ML2,8 Beben in 18 km Tiefe.
 


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Alles im "grünen Bereich" - vielleicht wenn wir es mit den letzten Tagen und Wochen vergleichen. Von der alten Normalität sind wir aber noch weit entfernt. Es gärt und schafft weiter im Untergrund. Auch gestern wieder 12 Beben bis ML2,2 entlang der schwarzen Linie über Sabinosa. Das Bebenzentrum bleibt bei 9 bis 11 km Tiefe hängen. Auch wenn kleine Beben-Ausrutscher bis zu 3 km an die Erdoberfläche heran kommen. Fast alle anderen Erdstöße links und rechts der Linie, des engsten Inselteils, erfolgen aus 20 km Tiefe. So wie heute Morgen um 5.36 Uhr ein ML1,1 Beben aus 18 km Tiefe unter Tigaday (rot).



Aus der IGN Tiefengrafik (Blick Süd -Nord) der letzten drei Tage, lässt sich eine kegelförmige Anordnung der Beben erkennen. Die tiefen Beben aus 20 km sind weiter gestreut und dürften aus der Magma-Hauptkammer oder besser ausgedrückt aus der Haupt-Blase kommen. Sie verlaufen im spitzen Winkel nach oben und konzentrieren sich zwischen 5 und 10 km Tiefe im Sektor um Sabinosa. Dort scheint das Gestein "mürber" zu sein und hat in den vergangenen Tagen den Magmaaufstieg begünstigt.
Jetzt trifft das Magma aber anscheinend auf eine Sperrschicht das den Aufstieg verlangsamt. Es wird nun "Stocken", sich einen Ausweg suchen oder wie ein Schweißbrenner das Gestein aufschmelzen um zur Atmosphäre zu gelangen. Ein Szenario - ein Denkmodell was im Untergrund im Moment vor sich gehen könnte.

Dienstag, 4. September 2012

El Hierro Vulkan - Sabinosa der Ort der Querdenker

NEWS:
18.45 Uhr: Beben von ML2,0 in 10 km Tiefe im Golf/Sabinosa


Der Blick vom Glockenturm in Sabinosa über das Golfotal nach Norden. In der Ferne im Dunst sind noch die Felstürme von Los Roques de Salmor aus zumachen. Heute zunächst einige Eindrücke von diesem kleinen Örtchen am Südwest Ausgang des Golfotales in ziemlich abgeschiedener Lage. Hier ereignen sich also seit Tagen eine Vielzahl von Beben. Sabinosa - der Ortsname ist vom Baum, dem Wacholder- gewächs Sabinar abgeleitet, ist das für mich urtümlichste Pueblo auf El Hierro. Es sind persönliche Erlebnisse die ich im Laufe der Jahre hier und nicht nur hier sondern mit Bewohnern aus Sabinosa auch auf La Palma erlebt habe.

Verträumte, urige und enge Gässchen machen den Ort sympathisch und vermitteln noch mehr Ruhe. Hier ist die Zeit einfach stehen geblieben. Sabinosa war früher der Ort der "Querdenker" um es etwas gewählt auszudrücken. Menschen die man nicht unbedingt als direkten Nachbar wollte, durften oder mussten sich dort ansiedeln. Das hat natürlich auch Besonderes hervorgebracht. Bekannte Chronisten, Geistliche oder auch die bekannte Sängerin Valentina Hernandez, besser bekannt als Valentina von Sabinosa. Sie hat die Herrena Folklore nicht nur auf den Kanaren, sondern in ganz Spanien populär und bekannt gemacht. Ihr zu Ehren wurde in Sabinosa eine Straße benannt. Auch Javier Morales der Visionär und Vordenker des Regenerativen Energieprojekt "Gorona" stammt aus Sabinosa. (Karin hatte gestern schön sein Hobby beschrieben).
 
Im Hindergrund des Ortes baut sich die steile Felswand des Tanganasoga auf. Die Riefen und Rillen sind keine Wanderwege sondern im Winter nach ausgiebigen Niederschlägen Wasserläufe und natürlich vorgegebene Bahnen für Stein- und Erdrutsche. Der Blick Richtung Meer (unten) zeigt das Heilbad "Pozo de la Salud" (rotes Haus) und im Hindergrund den Westzipfel "Punta de La Dehesa" mit dem kleinen Sandstrand Arenas Blancas.


Hier haben sich also gestern wieder 11 Erdstöße bis ML1,8 in 10 km Tiefe ereignet. Heute Morgen bisher 4 Beben mit bis zu ML1,7. Alles noch im Grunde schwache Beben die auch noch in "sicherer Tiefe" agieren. Solange das Magma in 9 bis 10 km Tiefe zirkuliert besteht im Golfo keine Gefahr einer Eruption. Von hier aus ist es allerdings auch nicht mehr sehr weit bis zur Südküste. Nur wenige Kilometer Luftlinie trennen Sabinosa von El Julan. Fast unbemerkt hat die IGN ein Beben vom vergangenen Sonntag um 3.10 Uhr in Nähe des Eldiscreto neu berechnet und herauf gestuft. Es war ein Erdstoß mit ML2,3 in nur 4 km Tiefe (Danke an Moni).
 

Werfen wir noch einen Blick auf die Grafik der Nagoya Universität über die aktuelle Bodenverformung. Es ist nur eine sehr ungenaue und grobe Grafik die anhand der GPS- Messdaten von den Japanern erstellt wird. Es zeigt aber den Trend doch deutlich. Seit dem Bebenschwarm von Ende Juni 2012 hat sich die Insel auf jetzt 6 bis 7 cm angehoben. Sie schwimmt also förmlich auf der Magma und bewegt sich auch um 7cm Richtung Norden und 5 cm nach Osten. Kleine tägliche Schwankungen ändern an dieser Trendlinie wenig. Der Druck im Untergrund hat sogar, wenn ich es richtig interpretiere, etwas zu genommen. Global betrachtet ist das nur eine geringe Verformung. Für die Kanaren - und wir verfügen nur über wenig Erfahrungswerte, aber schon beachtlich.
 
Und zum Abschluss noch ein Bericht eines Tauchers aus Luzern zur aktuellen Situation um La Restinga  - "Die Unterwasserwelt" .

Montag, 3. September 2012

El Hierro Vulkan - Sabinosa bleibt im Zentrum

NEWS:
6.13  Uhr - Beben von ML1,5 in 10 km Tiefe im Golfo
8.38  Uhr - Beben von ML2,0 in 18 km Tiefe an der Westspitze

Das ist in etwa die Linie wo sich auch in den letzten 24 Stunden die meisten Beben ereignet haben. Von den Hängen des Tanganasoga nördlich am Ort Sabinosa vorbei bis zur Küste. 17 Erdstöße wurden hier in 9 bis 10 km Tiefe am Sonntag gezählt. Davon 4 Beben mit mehr als ML1,5. Um 22.36 Uhr das Stärkste mit ML2,0. Auch heute Morgen bereits wieder 5 neue Erdstöße. Um 5.25 Uhr ein Erdstoß von ML1,8 in 11 km Tiefe. Auf der Inseloberfläche ist von all dem nichts oder nicht viel zu verspüren. Nach meinen Informationen ist auch kein Schwefelgeruch wahrzunehmen. Im Süden (blauer und grüner Punkt) gab es ebenfalls wieder 2 Beben. Hier allerdings in größeren Tiefen um die 16 km.
 
Auf dem Histogramm der letzten 10 Tage (unten) ist das nun schon typische Auf- und Abschwellen der Beben gut zu erkennen. Zu oft haben wir im vergangenen Jahr diese Zyklen beobachten können. Rückschlüsse oder gar Prognosen lassen sich davon nicht ableiten. Es bleibt vielleicht fest zuhalten, daß sich die derzeitige Vulkanaktivität um Sabinosa in ca. 10 km Tiefe fest gefressen hat. Der Berg Tanganasoga war in den letzten 14 Monaten immer schon das Zentrum und Ausgangspunkt fast aller Aktivitäten. Von hier aus streuen und verteilen sich alle bisher erlebten Ereignisse. Auch die Eruption des Eldiscreto im Süden.
Ob nun die Magma und die damit verbundenen Beben weiter zur Erdoberfläche vordringen oder wieder ganz verstummen - das ist die große Frage ???  Dies kann zur Zeit Niemand beantworten. Auch nicht die Wissenschaft, wie mir gestern erst wieder ein Vulkanologe bestätigte. Auch für die Fachleute ist El Hierro Neuland - zumindest auf den Kanaren. Es kann aber erstmals fast lückenlos dokumentiert und beobachtet werden, wie sich ein über hunderte Jahre "eingeschlafener" Vulkan wieder mit Leben füllt. Früher - auch 1971 beim Teneguia-Ausbruch auf La Palma - hatte man noch nicht diese technischen Vorraussetzungen.
Hier noch ein kleiner Nachtrag von Karin zum Dorf-Alltag in Sabinosa:
 

Samstag Abend in Sabinosa

Gestern Abend fand in Sabinosa das Abschlusskonzert von Bimbache open Art statt. Die Stimmung auf dem kleinen Dorfplatz war aeusserst entspannt und sehr familiaer. Bei angenehmen Temperaturen und Vollmond liessen sich auf unaufdringliche Art und Weise das recht gemischte Publikum und die Dorfgemeinschaft von dem faszinierenden Musiker Rogelio Botanz von Teneriffa und seiner bunten Truppe mitreissen. Er traf genau den richtigen kanarischen Ton zu Ehren der verstorbenen, volkstuemlichen Saengerin Valentina aus Sabinosa.

Es wurde gesungen, gegeigt, Gitarre gespielt, gepfiffen, z.T. recht gewagt improvisiert und so das Jazzige mit dem Traditionellen vereint - Musik zum Erleben die unter die Haut ging. Zu den Klaengen der Tambores (Trommeln) und dem Gesang eines jungen Maedchens tanzte die Folkloregruppe des Ortes in zivil, ohne die typischen Trachten, und selbst aeltere Frauen standen von ihren Platzen auf und setzten perfekt und mit leuchtenden Augen ihre Schrittfolgen. Den Solopart, bei dem tanzend und Grimassen schneidend eine Frau versucht dem Mann seinen Hut vom Kopf zu schlagen, der bei keiner Vorstellung fehlen darf, da eine Art Sabinosa-typische Balz, legten gekonnt Javier Morales und seine(Tanz)Partnerin aufs Parkett. Ich bin auf El Hierro zum bekennenden Folklorefan geworden und fuer mich ist das Bimbachefestival das musikalische highlight des Jahres, es war ein unvergesslicher Abend und ein wuerdiger Abschluss der brillianten Veranstaltungen. Mehr unter (www.bimbache.info).

Der Vulkan? Klar macht man sich in Sabinosa seine Gedanken, trotzdem gelingt es den Menschen sich dem Moment hinzugeben und ihn zu geniessen.
 

Dienstag, 3. Juli 2012

El Hierro Vulkan - in der Nacht ein ML4,4 Beben

NEWS:
18.46 Uhr - weitere kräftige Beben bis ML3,8 heute
 - IGN schließt Beben in den nächsten Tagen von bis 4,5 oder 4,6 nicht mehr aus
-  eine Eruption an Land laut Maria Jose Blanco (IGN) ist ziemlich ausgeschlossen.
- das spanische Innenministerium unterstellt notwendiges Militär, Guardia Civil und Hilfsdienste der Kanarischen Regierung
- die vor Ort bereits eingesetzten Kräfte werden verstärkt
- die vergangene Nacht verbrachten viele Anwohner von Sabinosa aus Angst vor Beben auf der Straße.
- leichter Steinschlag und kleine Erdrutsche auf vielen Straßen zu beobachten


Auch wenn die Pevolca (Krisenstab) von einer Abnahme der Bebenaktivität spricht, sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Gestern Abend um 22.42 Uhr hatten wir das bislang schwerste Beben mit ML4,4 in 19 km Tiefe am südlichen Westzipfel. Dieses Beben habe selbst ich im Norden wahrgenommen. Es folgten weitere kräftige Erdstöße wie auf der Grafik das ML4,2 um 2.31 Uhr in 21 km Tiefe. Zwar nimmt die Anzahl der Beben ab, aber deren Stärke zu. Das einzig beruhigende ist, daß das Zentrum in der Tiefe zwischen 17 bis 21 km verharrt. Solange die Beben nicht in flachere Höhen wandern, dürfte die Gefahr einer Eruption gering sein. Es ist nach meiner Meinung aber nur eine Frage der Zeit, bis dies geschieht - und das kann dann sehr schnell erfolgen. Hier links auf der AVCAN Grafik die Zentren und mit Pfeilen markiert das südwestlichste bewohnte Ort im Golfotal - Sabinosa.

Sabinosa, ein abgelegenes Bergdorf wie ein Adlerhorst in den Berghang gebaut mit gerade mal 250 Einwohnern, war gestern mein Aufenthaltsort. Das noch ursprünglichste Dorf der Insel mit ausgestorbene steilen Gassen, die Jugend ist längst ausgewandert und besonders liebenswerten älteren Menschen. Im örtlichen Aushangkasten in der Dorfmitte hängt noch die letzte etwas vergilbte Mitteilung der Gemeinde Frontera aus dem Jahre 1994. Ich habe hier herzliche Dinge erlebt über die ich einmal später berichten werde. Ein Ort das durch Erdrutsch und Steinschlag jetzt besonders gefährdet ist. Gerade mal ca. 8 km entfernt liegt das Epizentrum. Ein Blick von Pozo de la Salud in die Bergwand zeigt die instabilen Felswände mit einem alten Erdrutsch. Angst hat hier niemand - aber mulmig ist es uns schon. Die da "Oben" sagen uns nur das, was sie auch sagen wollen - so eine Bewohnerin.

Der Blick schweift zur nördlichen Westspitze. Hier im südlichen Bereich erfolgte auch heute Nacht das ML4,4 Beben. Das "La Dehesa" Gebiet ist ein flacher Inselausläufer mit einigen kleinen Badestränden. Was man sonst kaum auf der Insel findet gibt es hier. Weiße Sandbadestrände wie auf der Aufnahme unten, die "Arenas Blancas".