16.02 Uhr - auch heute Nachmittag immer wieder einzelne Beben bis ML2,2 am Westzipfel in 18 km Tiefe.
Genauso schnell wie der Bebenschwall kam, ist er auch wieder verschwunden. Auf der IGN Aufzeichnung (oben) ist die nachlassende Bebentätigkeit seit gestern Nachmittag zu erkennen. Es waren 24 Stunden mit mehr als 240 Beben (Grafik links) - viele Kleinbeben konnten überhaupt nicht gezählt werden. Auf der Insel selbst wurden nur die wenigsten Erdstöße ( ab ML3,0) verspürt. Es darf aber nicht darüber hinweg täuschen, daß im Untergrund doch einiges in Bewegung war und ist. Neue aufsteigende Magma dürfte die Magmahauptkammer weiter aufgefüllt haben. Wie werden in den nächsten Tagen sehen wie sich die Bodenverformung vor allem am Westzipfel weiter verändert hat. Seit der letzten großen Aktivität im Juni/Juli 2012 verzeichnen wir eine relativ konstante vertikale Verformung von ca. 12 cm. Die heute vorliegenden GPS Messdaten sind nicht aktuell. Ich denke in einer Woche wissen wir dazu mehr.
Auch heute bereits 17 Beben bis ML2,4. Die Lage der Erdstöße liegt an der nördlichen Westspitze (rot) und hat hat sich nicht wie erwartet nach Süden verändert. Die Ausgangstiefe liegt bei 15 bis 17 km. Es war nun ein weiterer Schub der die Spannung im Untergrund sicher weiter verstärkt hat. Von einer Normalität oder gar einem Abklingen der Vulkanaktivität kann im Augenblick sicher nicht gesprochen werden. Es ist nur zu menschlich, daß eine potentielle Gefahr erst dann richtig wahrgenommen wird, wenn die ersten Ziegel vom Dach fallen. Auf einer gestern in La Frontera durchgeführten Informationsveranstaltung der Involcan zur Lage und den Schutz- und Vorsorgemaßnahmen bei einer Vulkaneruption kamen nur ganze 6 Besucher.
Es zeigt doch das mangelnde Interesse der Bevölkerung oder die Hoffnung und das Wunschdenken, daß der Kelch bald ohne großen Schaden vorüber zieht. Die Hoffnung bleibt, aber die Naturgewalt hat seine eigenen Regeln - und die kann der Mensch nicht beeinflussen.
Einen wirklichen Schutz gegen Vulkane oder Erdbeben gibt es nicht. Aber das Erkennen, Anzeichen deuten und Informationen richtig einordnen und so rechtzeitig für sich die notwendigen Maßnahmen ergreifen, können hier sicher vermittelt werden.
Auch heute und am Donnerstagabend finden um 19.00 Uhr im Ayuntamiento La Frontera um 19.00 Uhr Folgeveranstaltungen statt. Also hingehen und informieren.
Beobachten wir heute einfach die Entwicklung weiter, ob sich die Lage bestätigt oder doch noch ein neuer Schub erfolgt.






