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Dienstag, 16. August 2016

Eldiscreto Vulkanausbruch bringt neues Meeresleben

Meeresleben in bisher unbekannter Vielfalt


Ein Vulkanausbruch zerstört zunächst alles Meeresleben.
Giftige Gase – bis zu 1200°C heiße Temperaturen und die auslaufende Lava vernichten in Sekundenschnelle die Flora und Fauna im weiten Umkreis. Was nicht durch die Druckwelle oder die enorme Hitze getötet wird, erstickt unter einer meterdicken Lavaschicht.

So war es auch Ende 2011 vor der Südküste von El Hierro als der Unterwasservulkan Eldiscreto ausbrach und alles Meeresleben verschlang. 
Tote Fische schwammen an der Wasseroberfläche. Der Atlantik verwandelte sich im Umkreis um den Küstenort La Restinga in eine sauerstoffarme und lebensfeindliche Suppe. Schlamm und Asche überzogen den Meeresboden und bedeckten und erstickten jedes pflanzliches Leben.
Jetzt nur 5 Jahre später erlebt dieser Meeresbereich eine Renaissance. Nicht nur eine Reanimation oder ein Comeback von altbekannter Güte, sondern ... weiter

Freitag, 10. Februar 2012

El Hierro Vulkan - im Kreißsaal der Natur

NEWS: 10.57 Uhr - neues Beben mit 1,8 RSk. im Golfo (Tanganasoga) in nur 9 km Tiefe.

"Im Kreißsaal der Natur  Vor El Hierro wird ein Vulkan geboren" - so tituliert Bayern2 einen Beitrag, der über die bisherigen Ereignisse im fernen El Hierro berichtet. Dazu passt sehr gut die Involcan Aufnahme vom 5.11.2011, die doch eindrucksvoll das Vordringen und die Gewalt des Eldiscreto zeigt. Ein Bild, das man sich immer wieder betrachten kann.

Es fällt überhaupt auf, daß zur Zeit in deutschen Medien wenig über dieses Naturphänomen berichtet wird. Der Bundespräsident, die Eurokrise und das liebe Geld sind jetzt wieder die Hauptthemen in Deutschland.
Nicht viel Neues hat sich gestern ereignet. Unveränderte Lage - so könnte der Tag kurz beschrieben werden. Mehrere schwache Beben (siehe Avcan Grafik), das Stärkste um 19.03 Uhr mit 1,7 RSk. in 13 km Tiefe und ein mittelmässiger Tremor. Ein Blick zur Eruptionsstelle zeigt uns heute Morgen eine großflächige Meeres- verfärbung und eine rauhe See. Doch wir wissen aus den Erfahrungen der vergangenen Monate, daß sich diese scheinbare Ruhe schnell wieder in eine turbulente und aufregende Situation ändern kann. Ausdauer und Abwarten ist angesagt.
Zeit - eine kleine Umfrage zu starten. Erblickt unser Eldiscreto in absehbarer Zeit (bis Ende des Jahres 2012) noch das Licht der Welt. Erscheint über der Meeresoberfläche ein dauerhaft sichtbarer Lavafelsen. Ihre Meinung können Sie rechts in der Seitenleiste kundtun. Bitte nur einmal "Ja" oder "Nein" an drücken. Ihr Votum können Sie bis morgen, Samstag 24.oo Uhr abgeben.

Die Überreste eines großen Meeressäuger wurden gestern an der Küste von El Hierro angespült. Ein Wal wurde in La Caleta in Nähe des Flugplatzes auf der Ostseite entdeckt. Wie er ums Leben kann, lässt sich nicht mehr feststellen. Es müssen aber keine Auswirkungen der Eruption gewesen sein, da verendete Wale auch in den vergangenen Jahren schon häufig aufgefunden wurden.
Wilderer oder besser Fischräuber wurden von der Guardia Civil ebenfalls aufgegriffen, als sie in einer verbotenen Zone, artgeschützte Fischarten (9,8 kg) an Land zogen. Sie dürfen nun mit einem Strafverfahren rechnen.
Kleine Dinge, die sich so nebenbei - im normalen Alltag eben, auf der Insel ereignen.

Freitag, 4. November 2011

El Hierro Vulkan - es sprudelt wieder

Foto: Gobierno de Canarias

Im Süden sprudelt es weiter. Ob es sich um den gleichen Eruptionspunkt wie vor drei Wochen handelt, soll heute geklärt werden. Es tritt kaum "grüne Brühe" aus.
Das Gobierno Canarias (Kanarenregierung) spricht von zwei Zonen mit unterschiedlicher Färbung der Meeresoberfläche. Auch wurden zwei Bereiche mit schwimmenden Lavabrocken ausgemacht. Vielleicht hat sich doch im Süden noch ein weiterer Förderschlot geöffnet.
Der Tremor (aufsteigende Magma) läuft weiter auf hohem Niveau. Eine Entlastung, also der große Magmaaustritt dürfte noch bevorstehen. Dann bricht die jetzt breite Tremorlinie zu einem schmalen Band zusammen. Wenn Sie zurückblättern zur ersten Eruption kann das schön beobachtet werden.
Das Bebenzentrum liegt weiter im Golfotal. Eine Reihe von Erdstößen, bis 3,2 RSk. gestern (3.11.) um 23.06 Uhr, erfolgte in 16 bis 21 km Tiefe. Hier dürfte die Magmahauptkammer angesiedelt sein. Ob nun der geöffnete Seitenschlot nach Süden große Entlastung bringt, möchte ich bezweifeln. Die kommenden Stunden werden es aber zeigen.

Jean Manuel Santana vom Krisenstab (Pevolca) hält die Lage in Restinga für sicher. Es erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt keine erneute Evakuierung. Die inzwischen vor Ort anwesenden Wissenschaftler seien 24 Stunden vor einem bedrohlichen Ereignis jetzt in der Lage zu warnen. Die Lage sei ernst und Ruhe und Besonnenheit das oberste Gebot.

Im Umkreis von 1,5 km um den Vulkan Eldiscreto gibt es kein Leben mehr. Zu diesem Ergebnis kam Alberto Brito vom Institut für Meereskunde der Universität von La Laguna (Teneriffa). Alle Fische und Meerestiere wurden beim Ausbruch getötet. 96 Fischarten sind davon betroffen. Im weiteren Umkreis bis 5,5 km gibt es nur unterhalb von 200 m Meerestiefe noch Leben. Langsamwachsende haben die geringste, schnellwachsende Fischarten die größte Überlebenschance.
Traurig - ist doch gerade dieses Gebiet seit 1998 als Meeresbiotop und maritime Schutzzone für die Regeneration seltener Fischarten ausgewiesen worden.

Dienstag, 1. November 2011

El Hierro Vulkan - nur eine Fata Morgana ?

Hier eine Archivaufnahme von der Golfo Nordküste mit den vorgelagerten Roques de Salmor. Dort entstanden auch die Luftaufnahmen vom Vormittag. Inzwischen sind viele grüne und braune Flecken, je nach Sonneneinstrahlung, auf der Meeresoberfläche zu erkennen, die aber bereits gestern da waren. Eine Leserin vor Ort vermutet, daß sich die "grüne Brühe" aus dem Süden hier vor den Felsen sammelt und kreist. Auch von offizieller Seite gibt es keine Stellungnahme.
Also gehen wir einmal davon aus, daß es wahrscheinlich eine optische Täuschung war.
Auch der Tremor hätte reagieren müssen. Er verläuft aber normal und  kräftig weiter.

Zwei Erdstöße mit 3,3 RSk. um 12.08 Uhr und 16.08 Uhr in 21 bzw. 25 km Tiefe. Es fällt auf, daß es heute vor der Golfoküste auch leichtere Beben in 15 und 17 km gegeben hat.

Inzwischen gibt es auch ein Unterwasser-Video der Roman Margalef, das aber wegen der starken Trübung keine weiteren Details vom Südvulkan hergibt.

Nach einer Verlautbarung des Gobierno de Canarias haben Untersuchungen an aufgefundenen toten Fischen bei Restinga ergeben, daß sie durch die Druckwelle und nicht durch giftige Gase getötet wurden. Eine Untersuchungskommission prüft nun mehrmals täglich die Qualität des Wassers, der Atmosphäre und von Lebensmitteln.

Wie ich feststelle ist die deutsche Presse noch mit dem Abgesang der Vulkanaktivität beschäftigt. Andere Themen sind im Moment in den Schlagzeilen. Bleibt nur abzuwarten, wann der Faden wieder aufgenommen wird und El Hierro wieder zum Titelthema wird.




Dienstag, 18. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Siesta dauert an

Zum Vormittag haben sich keine großen Veränderungen ergeben. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm. Auch die Wissenschaftler bestätigen, daß diese Ruhephasen völlig normal für einen Eruptionsvorganges seien.
Erste Ergebnisse der Universität in La Laguna auf Teneriffa zum Fischsterben liegen vor. Dannach sind die treibenden toten Fische am Eruptionspunkt durch die Druckwelle getötet worden. Die Schwimmblase, der Magen und die Augen seien aus dem Körper getrieben worden. Auch Spuren von giftigem Gas habe man in der Hornhaut gefunden  - so Maria Jose Caballo.
Durchgesickert ist auch, daß die Bewohner von La Restinga ihre jetzt außerhalb des Ortes anfallenden Mietkosten von der Inselregierung erstattet bekommen.
Der Druck in der Magmakammer steigt wieder an. Das ergeben die neuesten GPS Messungen.
Die Pfeilmarkierung zeigt die Druckentlastung vor einigen Tagen bei der Eruption. Inzwischen wölbt sich die Oberfläche von El Hierro wieder in die Höhe. Es sind wohl nur ca. 37mm, aber ein untrügliches Zeichen, daß die Magmakammer mehr Druck produziert, als durch den Vulkanschlot an die Atmosphäre abgegeben wird.

Bedenklich ist auch die Verlagerung der meisten Beben nach Nordwesten ins Golfotal. Heute gab es allein dort drei Erdstöße mit 1,6 RSk. Hoffentlich übersieht man nicht durch die ständige Fixierung auf den Süden, eine neue Entwicklung an anderer Stelle. Die jetzige Eruptionsstelle muß nicht der einzige Vulkanschlot bleiben. Beim Ausbruch des San Juan 1949 auf La Palma gab es auch drei Öffnungen.


Wie unverfroren manche Reporter und sensationlüsterne Fotografen sein können, zeigte sich im Morgengrauen. Ein französisches Boot mit Fotografen fuhr unbeobachtet in die Sperrzone direkt bis zum lebensgefährlichen Meeresstrudel um Schnappschüsse zu machen. Die Polizei lenkte das Boot dann in den Hafen von La Restinga zurück. Warum ein Schiff, trotz militärischer Abschirmung beim Eindringen in ein Sperrgebiet unentdeckt bleibt, ist schleierhaft. In diesem Zusammenhang habe ich einen lesenswerten Artikel bei Bürgerstimme.com gefunden