Zum Vormittag haben sich keine großen Veränderungen ergeben. Vielleicht die Ruhe vor dem Sturm. Auch die Wissenschaftler bestätigen, daß diese Ruhephasen völlig normal für einen Eruptionsvorganges seien.
Erste Ergebnisse der Universität in La Laguna auf Teneriffa zum Fischsterben liegen vor. Dannach sind die treibenden toten Fische am Eruptionspunkt durch die Druckwelle getötet worden. Die Schwimmblase, der Magen und die Augen seien aus dem Körper getrieben worden. Auch Spuren von giftigem Gas habe man in der Hornhaut gefunden - so Maria Jose Caballo.
Durchgesickert ist auch, daß die Bewohner von La Restinga ihre jetzt außerhalb des Ortes anfallenden Mietkosten von der Inselregierung erstattet bekommen.

Der Druck in der Magmakammer steigt wieder an. Das ergeben die neuesten GPS Messungen.
Die Pfeilmarkierung zeigt die Druckentlastung vor einigen Tagen bei der Eruption. Inzwischen wölbt sich die Oberfläche von El Hierro wieder in die Höhe. Es sind wohl nur ca. 37mm, aber ein untrügliches Zeichen, daß die Magmakammer mehr Druck produziert, als durch den Vulkanschlot an die Atmosphäre abgegeben wird.

Bedenklich ist auch die Verlagerung der meisten Beben nach Nordwesten ins Golfotal. Heute gab es allein dort drei Erdstöße mit 1,6 RSk. Hoffentlich übersieht man nicht durch die ständige Fixierung auf den Süden, eine neue Entwicklung an anderer Stelle. Die jetzige Eruptionsstelle muß nicht der einzige Vulkanschlot bleiben. Beim Ausbruch des San Juan 1949 auf La Palma gab es auch drei Öffnungen.
Wie unverfroren manche Reporter und sensationlüsterne Fotografen sein können, zeigte sich im Morgengrauen. Ein französisches Boot mit Fotografen fuhr unbeobachtet in die Sperrzone direkt bis zum lebensgefährlichen Meeresstrudel um Schnappschüsse zu machen. Die Polizei lenkte das Boot dann in den Hafen von La Restinga zurück. Warum ein Schiff, trotz militärischer Abschirmung beim Eindringen in ein Sperrgebiet unentdeckt bleibt, ist schleierhaft. In diesem Zusammenhang habe ich einen lesenswerten Artikel bei
Bürgerstimme.com gefunden