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Donnerstag, 20. Juni 2013

Vulkan - die Anreise-Odyssee

NEWS: Seit den beiden Erdstößen gestern Vormittag gab es keine weiteren Aktivitäten.

Wenden wir uns heute wieder den Fähr- und Flugverbindungen nach El Hierro zu. Gestern hatte ich bereits über die umständliche Verbindung auf die Insel berichtet.

In der Regel werden Sie als Gast mit Condor, Airberlin oder einer anderen Gesellschaft auf dem Südflughafen Reina Sofia auf Teneriffa am späten Vormittag ankommen. Nach 4 Stunden Flugzeit aus Deutschland brauchen Sie nun eine Transportmöglichkeit weiter nach El Hierro. Hier gibt es einmal den Seeweg mit der Fähre (Fred Olsen oder Armas) ab dem Hafen Los Cristianos (Transfer zum Hafen 30 min.) oder mit dem Flugzeug von Binter Canarias vom Nordflughafen Los Rodeos (Transfer zum Nordflughafen 90 min.).

Nach dem Fred Olsen Fahrplan startet die Schnellfähre bereits um 8.oo bzw. 9.oo Uhr am Vormittag (Mittwoch, Freitag, Sonntag) und scheidet somit aus.
Ähnliches bei Naviera Armas. Hier geht es bereits (Dienstag+ Donnerstag) um 8.45 Uhr los. Die Überfahrt dauert bei Olsen ca. 2 Stunden und bei Armas 3 Stunden. Jeweils wird ein Zwischenstopp auf La Gomera eingelegt. Es ist also eine Übernachtung auf Teneriffa notwendig.
 

Mit dem Flugzeug von Binter sieht es da schon besser aus. Aus der Tabelle die Ankunftszeiten aller Flüge auf El Hierro vom heutigen Tage. Die unterschiedlichen Airlines sollen nicht weiter stören, es sind Tochterunternehmen von Binter und werden zentral von Binter abgewickelt. Es gibt Abflugmöglichen ab dem Nordflugplatz Teneriffa von 8.oo bis ca. 17.oo Uhr (Flugdauer Teneriffa - El Hierro 30 min.) und um die Mittagszeit ein Flug ab Gran Canaria (Las Palmas - El Hierro ca. 50 min.). Der einfache Flugpreis liegt bei rund 70.- Euro. Bei Sonderaktionen auch schon mal für 50.- Euro zu erhalten. Die Fähren liegen etwa beim halben Preis.























Für die Rückreise nach Teneriffa startet der erste Flieger in El Hierro um 8.50 Uhr. Bei einer Flugzeit von 30 min. und dem Transfer zum Südflugplatz Teneriffa von 90 min sind Flüge ab der Mittagszeit Richtung Deutschland zu erreichen. Hier ist normal keine Zwischenübernachtung auf Teneriffa notwendig. Wie Sie sehen ist es schon eine kleine Wissenschaft und einiges an Recherchen notwendig, um unser kleines Inselchen zu erreichen. Wesentlich stressfreier geht es natürlich mit einer Übernachtung auf Teneriffa.
 
Dies ist der Hauptgrund warum nur relativ wenige Touristen aus Nordeuropa die Insel besuchen. Interesse ist vielfach vorhanden, das weiß ich aus vielen Gesprächen und Mails - wären da nicht die komplizierten Anreisewege.
 
Das Problem hat man natürlich auf El Hierro auch längst erkannt. Es gibt Gespräche und Verhandlungen mit den Reedereien ihre Fahrpläne zu ändern. Am Abend eine Überfahrt nach El Hierro, die Fähre verweilt die Nacht im Hafen und startet am frühen Morgen zur Rückfahrt nach Teneriffa. So könnten auch am Nachmittag auf Teneriffa ankommende Gäste noch die Fähre erreichen und wären bei der Rückreise auch pünktlich wieder zurück für den Rückflug.

Soweit die Theorie. Ohne üppige Subventionen wird Armas und Olsen hier aber nicht mitspielen. Die Haupttransportkapizität (80%) wird nach La Gomera befördert. Die Weiterfahrt nach El Hierro ist nur ein Anhängsel.
Eingesetzt werden auf den Kanaren nur große Fähren mit einer Kapazität von 700 und mehr Passagieren sowie 150 Fahrzeugen. Diese Schiffe haben einen großen Energieverbrauch und lohnen sich nur bei entsprechender Auslastung.
Kein Reeder wird auf Dauer aus Spaß und Juxerei mit nur wenigen Gästen El Hierro anlaufen und seine Haupteinnahmequelle vernachlässigen. Es sei denn, dieser Fahrplanwechsel wird entsprechend honoriert.
 
Hier sind wir nun wieder bei den Subventionen. Diese Aufgabe und die Verhandlungsführung obliegt dem Vetreter der Insel Hierro, dem Senator im Gobierno de Canarias Javier Morales. Ein von mir hochgeschätzter Mann, Umweltaktivist und Vater des regenerativen Energieprojekt "Gorona del Viento".
Ich kann mir gut vorstellen, mit welch zwiespältigen Gedanken er nun das Ansinnen seiner Inselregierung in eine aus ökologischer Sicht unnützen Geld- und Energieverschwendung, umsetzen soll.
 
Vielleicht wäre das Problem auch einfacher, billiger und auch umweltverträglicher zu lösen.
 
Statt der großen Fähren, könnten die Binter Flugzeuge vom Südflugplatz Teneriffa starten. Jeweils die erste und letzte Maschine würde ausreichen.
Der ankommende Tourist könnte so einfach ohne großen Transfer nach Norden oder zum Hafen den letzten Tagesflieger nehmen und wäre auch bei der Rückreise gleich am Morgen wieder auf Teneriffa.
Ein Binter Flugzeug fasst rund 60 Passagiere und dürfte ausreichend sein.
Auf jeden Fall ist diese Möglichkeit günstiger, weniger umweltschädlich und in der Praxis sicher schnell umzusetzen.
Vielleicht wären dann auch einige Reiseveranstalter bereit, Pauschalpakete nach El Hierro in ihr Programm aufzunehmen.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Vulkan - Tourismus und Verkehrsanbindung

NEWS:
Heute Morgen um 1.54 Uhr ein ML2,2 Beben aus 18 km Tiefe am Leuchtturm in Südwesten und um 11.17 Uhr ein ML1,9 Beben aus 14 km Tiefe vor der Westspitze.

Ein Thema das mich schon mehrfach beschäftigt hat, ist die Verkehrsanbindung und schlechte Erreichbarkeit der Insel. Wer ernsthaft an einem Besuch auf El Hierro interessiert ist, schafft auch die etwas anstrengende An- und Abreise. Es sind dann aber mehr die Individualisten die sich nicht scheuen und die längere Reisezeit und die zusätzlichen Flug- oder Fährkosten in Kauf nehmen. Die Insel El Hierro ist aus Nordeuropa nicht direkt mit dem Ferienflieger zu erreichen. Dafür ist die Lande- und Startbahn etwas zu kurz geraden. Es geht nur mit einem Zwischenabstecher auf Teneriffa oder Gran Canaria und mit dem Binter-Inselhüpfer (Foto) - mehrmals täglich -  oder der Olsen und Armas Fähre (eine Verbindung/Tag) anschließend weiter. Von Gran Canaria aus gibt es keine direkte Fährverbindung und auch nur wenige Flüge. Bleibt also faktisch nur die Insel Teneriffa übrig.

Teneriffa verfügt aber über zwei Flugplätze. Den Internationalen Airport Reina Sofia im Süden, auf dem die Ferienflieger ankommen und den alten Nordflugplatz Los Rodeos von dem Binter startet. Dazwischen liegt eine Strecke von ca. 1,5 Stunden Fahrzeit mit dem Bus oder Mietwagen.
Kommt mein Flugzeug aus Deutschland erst am Spätnachmittag in Teneriffa an, ist eine Zwischenübernachtung fällig. Ähnliches kann auf der Rückreise passieren.

"Der Weg ist mein Ziel" - sagt der Individualist, alles kein Problem. "Viel zu umständlich" - der Andere. Zudem gehen allein ein oder zwei wertvolle Urlaubstage verloren.

Wie man es auch sieht, es ist schon etwas anstrengend das Juwel El Hierro zu erreichen. Selbst von meinem La Palma aus (70 km Luftlinie), habe ich schon mit der Olsen Fähre mehr als 6 Stunden Zeit benötigt (LP-La Gomera-Teneriffa-La Gomera-El Hierro).

Kaum ein Reiseveranstalter sieht sich in der Lage El Hierro in sein Programm aufzunehmen und es als Pauschalreise anzubieten. Die Organisation ist wahrscheinlich zu kompliziert, mit zu viel Risiken behaftet (Flugverspätung/ Wetterrisiko) und dadurch der Reisepreis zu hoch oder die Gewinnmarge zu gering.
Dies habe ich im Frühjahr erlebt, als ich die Mai-Tour für 25 Gäste auf El Hierro zu planen hatte.

So bleibt ein Urlaub auf El Hierro nur den "Wenigen" vorbehalten. Zur Freude der Insulaner die ihre "Insel der Ruhe" erhalten wollen und zum Missfallen jener die vom Tourismus leben.
Bei dieser unterschiedlichen Interessenlage ist es fast unmöglich, es allen Recht zu machen. Sanfter Tourismus zum Wohle aller - hört sich gut an, ist aber in der Praxis nur schwer umzusetzen.

Viele Touristen bringen in der Regel auch mehr Einnahmen.
In der Vergangenheit waren es doch die eigenen Landsleute von den Nachbarinseln und aus Festlandspanien die das Hauptkontigent der Sommergäste brachte. Die Wirtschaftskrise in Gesamtspanien zwingt aber diesen Kreis jetzt auf einen Urlaub zu verzichten. Davon ist nicht nur El Hierro, sondern auch La Palma und die anderen Kanarischen Inseln betroffen.
Es sind die ausländischen Gäste aus Nordeuropa die den bescheidenen Tourismus noch am Laufen halten. Die schlechten Verkehrsanbindungen bremsen allerdings viele Interessierte aus.

Welche Vorschläge und Ideen zur Verbesserung diskutiert werden - dazu in den nächsten Tagen mehr.

Dienstag, 29. Januar 2013

El Hierro - am letzten Zipfel Europas

NEWS:
Heute in der Nacht wieder 3 schwache Erdstöße zwischen ML0,8 bis 1,3. Das Ausgangszentrum lag im Inselinnern um den Malpaso in 12 bis 15 km Tiefe.

Fährverbindungen nach El Hierro bleiben ein Problem


Nachdem nun das Gobierno de Canarias die zugesagten Subventionen an die Fährbetriebe Naviera Armas und Fred Olsen für die vergangenen Jahre frei gegeben hat, bleibt die Zukunft weiter ungewiss.
Für die kommenden drei Jahre stehen insgesamt 9 Millionen Euro Zuschüsse zur Verfügung. Für jedes Jahr beginnend mit 2013 also 3 Millionen pro Jahr an Subventionen.

Wie das bei öffentlichen Aufträgen so üblich ist wurde eine Ausschreibung veranlasst. Keine Reederei hat darauf ein Angebot abgegeben.

Jetzt muß in zähen Einzelverhandlungen mit den beiden Fährbetrieben eine Lösung gesucht werden. Das kann natürlich jetzt teurer werden oder Verbindungen werden gekappt.

Das Problem ist, daß Armas und Olsen auf den Kanaren nur große Fährschiffe einsetzen. Auf dem Wege von Teneriffa nach El Hierro wird zunächst die auf halber Strecke liegenden Insel La Gomera angesteuert. Es sind Fähren mit einer Kapazität von 1200 Passagieren und 350 Fahrzeugen. Wenn jetzt wie es oft der Fall war, die zweite Etappe der Tour nach El Hierro mit nur noch 10% ausgelastet ist, werden Verluste eingefahren.
Setzt die Reederei kleinere Schiffe ein besteht die Gefahr, daß Passagiere in Teneriffa zurück bleiben müssen. Dies haben wir im vergangenen Jahr erlebt Die Armas wurde daraufhin von Repräsentanten aus El Hierro "gekapert" und an der Weiterfahrt gehindert.

Das ist natürlich für Privatunternehmen ein Risiko und keine Geschäftsgrundlage. Zur Zeit wird die Insel wöchentlich vier Mal angesteuert (3x Fred Olsen und 1x Armas). Im Grunde würde es für 10.000 Einwohner auch ausreichen, wenn zweimal in der Woche sperrige Güter und Lastwagen befördert werden. Die Schiffe wären gefüllter und damit kostendeckender zu betreiben.

Für den auf Teneriffa ankommenden Touristen ist es in der Regel sowieso nicht möglich am gleichen Tag eine der am Vormittag auslaufenden Fähren zu erreichen. Meist muß auf Teneriffa eine Zwischenübernachtung eingeplant werden. Zudem gibt es täglich mehrere Binter Flüge nach El Hierro. Hier allerdings nicht vom internationalen Südflugplatz, sondern vom 1,5 Stunden entfernt liegenden Nordflugplatz Los Rodeos aus.

Wie man es auch schiebt und wendet - die Verbindung bleibt kompliziert.

Für den Tourismus wäre es auf jeden Fall eine große Erleichterung, wenn täglich vom Südflugplatz am frühen Morgen und am späten Abend eine Flugverbindung eingerichtet wird. So entfallen die Zwischenübernachtungen und der Transfer in den Norden.

Der Senator Javier Morales aus El Hierro steht zur Zeit in Verhandlung mit den beteiligten Partnern. Bleibt ihm zu wünschen, daß er in Zeiten leerer Kassen eine vernünftige Lösung aushandelt.

Samstag, 12. Januar 2013

El Hierro Vulkan - ein neues Zucken

NEWS: 14.47 Uhr Beben von ML1,8 in 2 km Tiefe am Tanganasoga

Gestern Abend um 22.35 Uhr wieder ein Lebenszeichen. Ein ML2,1 Beben aus 24 km Tiefe. Einige Kilometer südlich im Meer vor dem Leuchtturm Orchilla an der Westspitze (IGN Karte). Ein Sektor den wir noch aus dem vergangenen Juni/Juli 2012 mit seiner Bebenserie kennen. Die Ausgangszentren lagen hier immer sehr tief bei 18 bis 25 km Tiefe.





Fähre Fred Olsen fährt weiter

Die Ungewissheit ist beendet. Seit heute sind wieder Fährtickets bei der Reederei Fred Olsen buchbar. Dreimal in der Woche -wie gehabt - wird die Fähre von Teneriffa über La Gomera auch El Hierro ansteuern. Die kanarische Regierung hat vor wenigen Tagen die neuen Subventionsregeln für 2013 verabschiedet. Damit scheint auch die Gesellschaft Fred Olsen zufrieden zu sein. Bleibt nur zu hoffen, daß bei leeren öffentlichen Kassen auch die Überweisungstermine pünktlich eingehalten werden und wir nicht wieder die altbekannten Pokerspielchen wie im letzten Jahr mit der Reederei Naviera Armas erleben dürfen.

Donnerstag, 10. Januar 2013

El Hierro Vulkan - 329 Millionen Kubikmeter Lava

NEWS:
Nach den jetzt veröffentlichten Berechnungen wurden bei der Eldiscreto Eruption Ende 2011 ungefähr 329 Millionen Kubikmeter Lava und Schlacke ausgeworfen. Dies teilte die IEO (Instituto Espanol de Oceanografia) aus Barcelona in der amerikanischen Fachzeitschrift "Geology" mit. Die Berechnungen basieren auf Untersuchungen durch das Forschungsschiff Roman Margalef im Dezember und März 2011/12. Wie wir wissen hat der Eldiscreto eine Basisbreite von rund 600 m bei einer Höhe von 280 m. Nur 84 m fehlten noch bis zur Meeresoberfläche. Auch wenn sich die angehäufte Lavamenge von 329 Mill. m³ viel anhört, war es doch nur ein kleines "Häufchen". Wie eine Wissenschaftlerin der IEO betonte wären mindestens 9000 derartiger Eruptionen erforderlich um eine Insel wie El Hierro zu formen. Dazu wären rund 125 Jahre Zeit notwendig.Vulkane haben einfach ein anderes Zeitgefühl und denken in geologischen Zeitschienen.

Fred Olsen bietet keine Fährverbindung mehr an


Jetzt droht ein neues Ungemach. Die norwegische Reederei Fred Olsen bietet ab nächster Woche keinen Fährtransfer von Teneriffa nach El Hierro mehr an. Die Fähre verkehrte bisher 3x in der Woche. Am Mittwoch, Freitag und am Sonntag (Shot links). Ab dem 14. Januar 2013 ist über die Olsen-Internet Seite keine Buchung mehr möglich. Nachdem schon die Fluggesellschaft Islas Airways durch ihre "Pleite" ausgefallen ist, entschwindet El Hierro immer mehr in die Ferne. Noch fährt am Samstag die Fähre Navierra Armas. Auch sie wollten die Verbindung Mitte 2012 einstellen. Erst mit spektakulären Blockade und Kaperungsaktionen (ich hatte berichtet) konnte die Gesellschaft überredet werden weiter die Insel anzusteuern. Ausschlaggebend waren aber sicher die neuerlichen Subventionszahlungen.

Ähnlich dürfte nun auch Fred Olsen pokern. Man legt der kanarischen Regierung jetzt einfach den Strick um den Hals um weitere Millionensubventionen zu ergattern.
Alle Fähren und Flugzeuge nach El Hierro waren selbst in Hochkonjunkturzeiten nie ausgelastet.  Wenn ein Schiff mit 700 Plätzen wie ich es selbst erlebt habe mit nur 25 Gästen besetzt ist, muß kein Taschenrechner hervor geholt werden um die Rentabilität auszurechnen. Auch die wenigen Kleinlastwagen oder Container im Warentransport konnten das Defizit nicht wett machen. Die Verbindung nach El Hierro war schon immer ein Zuschussbetrieb und wurde kräftig subventioniert.

Nun sind die öffentlichen Kassen leer und  kein Geld für das Transportwesen verfügbar.
Die spanische Wirtschaftskrise hat das Waren-Transportaufkommen und die Anzahl der Passagiere mehr als halbiert. Waren es vor allem die Canarios die die Fähren benutzten. Deren Etat ist geschrumpft und man spart sich den Trip. Ausländische Touristen spielten hier sowieso nur eine Randerscheinung.

Erstaunt bin ich nun aber über das Gezänke der "politischen Elite" von El Hierro. Die Inselregierung von PSOE/PP unter Führung des Inselpräsidenten Alpidio Armas streitet mit der Opposition, der Inselpartei AHI, wer den nun die Verhandlungen mit Olsen führen dürfe.
Statt gemeinsam an einem Strang zu ziehen geht Energie und Zeit für internes Parteien Machtgehabe verloren. So ist das einfach auf El Hierro.

Die Reederei Fred Olsen ist ein privater Konzern der Gewinn machen möchte oder muß. Alle Solidaritäts- und Liebesbekundungen der Vergangenheit zu El Hierro hören beim Geld auf. Ohne Subvention keine Fährverbindung.

Einzig kann sich im Moment die Fluggesellschaft Binter Canarias freuen. Als nun fast konkurrenzloses Transportunternehmen wird sie und hat sie schon an der Preisschraube gedreht. Auch die Flüge werden ausgedünnt und damit teurer.
Kein gutes Omen für den zukünftigen Tourismus.

Aber ich bin hoffnungsvoll, daß nach einer kurzen Unterbrechung auch Fred Olsen mit einer Subventionszusage in der Tasche, den Fährbetrieb wieder aufnimmt.

Samstag, 23. Juni 2012

El Hierro - nun Live und vor Ort

NEWS: Gestern und heute nur ein unbedeutendes ML0,5 Beben im Süden. Dafür aber ein ML2,1 Erdstoß im Süden von Teneriffa in der Nähe von Los Cristianos in 34 km Tiefe.

Angekommen

Ab jetzt kann ich direkt Live aus El Hierro meine Eindrücke, Empfindungen und von den Geschehnisse vor Ort berichten.
Seit gestern bin ich wieder mit meiner Familie für einige Wochen auf unserer Lieblingsinsel.

Es war dieses Mal nicht ganz einfach El Hierro zu erreichen. Eine Insel die bei klarem Wetter von La Palma aus 65 km Entfernung oft zu sehen ist. Eine Entfernung die in Deutschland mit dem PKW in 45 Minuten zurückgelegt ist.
Hier liegt aber das Meer dazwischen und das dauert dann einfach etwas länger. Mit dem Flieger über Teneriffa oder mit dem Schiff direkt hatten wir es in der Vergangenheit immer in 2 bis 4 Stunden geschafft. Dieses Mal dauerte die Überfahrt aber geschlagene 7 Stunden.

Es gibt seit 6 Monaten einfach keine Direktverbindung mehr. Wir hatten auch aus logistischen Gründen die Schnellfähre von Fred Olsen gewählt. Von wegen Schnellfähre, wenn alle möglichen Inseln angesteuert werden müssen. Der PKW und aller möglicher Trödel musste mit. Vieles wieder wahrscheinlich umsonst, aber darauf bestand die Familie.
Großzügig und bequem ist es ja schon auf dem Olsen Kahn, wie unser Tomi (7 Jahre) demonstriert. Um 5.30 Uhr, eigentlich noch Tiefschlaf-Zeit für mich, ging es bereits mitten in der Nacht in Santa Cruz de La Palma los. Für 330.- Euro zum Supersparpreis mit 50 % Residentenrabatt. Vor einem Jahr gab es alles noch für 126.- Euro bei Naviera Armas. Aber die "Crisis" mit den ausgedünnten Fahrplänen und die Einstellung von Konkurrenzlinien hat auch die Preise in die Höhe getrieben.
Zuerst nach San Sebastian auf La Gomera (Bild). Hier musste unser PKW von der Fähre und wieder rauf um in umzuparken. Weiter nach Los Cristianos im Süden von Teneriffa. Hier wieder das gleiche PKW Wechselspiel. Daß die Fahrzeuge nicht übereinander geparkt wurden, hat gerade noch gefehlt. Die Fähre wurde bis auf den letzten Platz voll. Nun zu allem Unglück wieder zurück nach La Gomera und Sie dürfen es erraten, das Spiel hat sich wiederholt. Erst dann ging es nach El Hierro. Ankunftszeit im Puerto de la Estaca um 12.30 Uhr.
Ich bin hier ja so einiges gewohnt und habe auch schon viel erlebt. Das war aber eine logistische Meisterleistung der Reederei.

Gut wir sind wohlbehalten aber geschafft angekommen. Jetzt gilt es sich erst einmal etwas auszuruhen und dann kann es los gehen.
Morgen werde ich von La Restinga und dem Eldiscreto berichten - unser erstes Ziel. Wie ist die Stimmung, wie ist die Lage - was gibt es dort heute zu sehen?      

Samstag, 2. Juni 2012

El Hierro Vulkan - Nächtlicher Bebenschwarm

NEWS:  Sonntag, 3. Juni 2012 - 11.31 Uhr - und es geht weiter. Heute bereits 7 weitere schwache Erdstöße bis ML1,6 in 12 km Tiefe an der Westspitze.
In der vergangenen Nacht gab es einen richtigen Bebenschwarm von 7 Erdstößen. Begonnen hat die Bebenserie um 21.34 Uhr mit einem Auftaktbeben von ML1,7 an der Westspitze des Golfo. Bis 4.40 Uhr heute Morgen erfolgten 6 weitere leichtere Beben in diesem Epibereich. Der Ausgangspunkt lag nach Messungen der IGN in einem Bereich zwischen 18 km und 28 km Tiefe. Also am Südwestrand der vermuteten Hauptmagmakammer. Bereits in den letzten Wochen war dieses Gebiet Zentrum mehrerer kleiner Beben. Ob es sich noch um Nachbeben des Eldiscreto Ausbruch oder um den Auftakt neuer Aktivitäten handelt, muß beobachtet werden.

Das neuerliche Rumoren mit gleich 7 Beben innerhalb weniger Stunden, könnte natürlich auch auf ein Aufsteigen neuer Magmamassen aus tieferen Erdschichten hindeuten. Die nächsten Stunden oder Tage werden es zeigen.
Im Fährenstreit (streik) mit der Gesellschaft Armas (Bild: Armas) zeichnet sich eine Entspannung, aber noch keine endgültige Lösung ab. Wie Armas gestern erklärte werde sie den Fährbetrieb von Teneriffa über La Gomera nach El Hierro vorübergehend wieder aufnehmen. El Hierro wird jedoch nur angesteuert, wenn noch genügend Ladefläche auf dem Schiff frei ist. Dies dürfte vor allem den Frachtverkehr betreffen. Armas möchte es nicht mit den Herrenos verscherzen.
Wie jetzt bekannt wurde, dürfte der Hintergrund der Auseinandersetzung und die Einstellung der Verbindung an der Zahlungsmoral des Gobierno de Canarias (Kanarenregierung) liegen. Zwischen Armas und dem Gobierno gibt es vertragliche Regelungen über monatliche Subventions Zahlungen, die seit Monaten trotz Vereinbarung nicht mehr erfolgten. Es geht also wieder um das liebe Geld - um Subventionen und hier herrscht Ebbe.

1500000 oder einfacher ausgedrückt 1,5 Millionen Seitenaufrufe innerhalb der vergangenen knapp 10 Monate. Wer hätte das gedacht - ich nicht. Aber es gab ja auch viel Spannendes und Neues von El Hierro zu berichten. Ein kleines Inselchen am Rande des politischen Europas (geographisch Afrika) findet seine Aufmerksamkeit. Meinen Dank an alle Leser, Kommentartoren und Helfer ohne die das nicht möglich gewesen wäre. Ab Ende Juni bin ich übrigens wieder selbst auf El Hierro und werde für einige Zeit direkt Live vor und vom Ort berichten können. Es sind Gespräche mit Wissenschaftlern, Politiker und natürlich Einwohnern und Freunden geplant.

Donnerstag, 31. Mai 2012

El Hierro - ein Beben der ganz anderen Art

NEWS: Kleines Beben gestern von ML0,7 um 3.57 Uhr in 10 km Tiefe im Golfo.

Der Kanarische Festtag "Dia de Canarias" wurde gestern auf El Hierro zum "Dia de El Hierro" umgemünzt und ein Beben der ganz anderen Art ausgelöst.
Alles drehte sich um die schlechte Verkehrsanbindung. Nachdem nun das Fährunternehmen Armas alle Fährverbindungen mit sofortiger Wirkung nach El Hierro gekappt hat, fühlen sich die Herrenos vom Rest der Welt abgeschnitten. Diese Nacht und Nebelaktion von Armas hing wohl auch mit dem "Piraterieakt" der Politprominenz vom Vortage zusammen.
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich gestern um 12.oo Uhr im Haupthafen von Puerto de La Estaca um die 600 Herrenos und Vertreter aller Parteien, alle Bürgermeister und die Inselregierung, um zu protestieren.
Egal zu welcher Fraktion der Einzelne auch gehört, Alle waren sich einig - wir werden kämpfen:

"Wir sind vielleicht nur 9.500 Menschen auf der Insel - aber wir sind 9.500 aus El Hierro."

Und daß sie kämpfen können, das haben sie bereits mehrfach bewiesen. Vor 15 Jahren sollte eine millionenschweres Projekt, eine Raketenstartanlage für Satelliten bei La Restinga erbaut werden. Alle politischen Parteien waren dafür. Auch standen Großinvestoren aus mehreren Ländern, auch aus den USA bereit. Die Herrenos wollten aber nicht und organisierten die bis dato größte Protestdemonstration auf den Kanaren. Über 20.000 Teilnehmer beteiligten sich beim Proteststurm auf das Kanarische Parlament (Gobierno) in Teneriffa. Pikanterweise haben damals die Armas Fähren die Herrenos nach Teneriffa gebracht. Das Projekt wurde darauf hin gestoppt.

Auch vor dem Militär hat ein Herreno keine Angst. Das spanische Militär wollte wohl auch im Nato Auftrag eine riesige Radaranlage errichten. Als strategisch guten Standort hatte man den höchsten Berg auf El Hierro, den Malpaso ausgesucht. Aber gegen den sturen Willen eines Herreno ist selbst das Militär machtlos. Alles wurde mobilisiert, so daß die Radaranlage wohl noch nicht gestorben ist, aber zur Zeit in der Schublade ruht.

Das wissen natürlich alle kanarischen und spanischen Politiker zu welcher Kraftanstrengung dieses kleine Inselchen imstande ist.  Die Sympathie und Unterstützung aller kanarischen Nachbarinseln ist ihnen auch gewiss. Es ist der Beschützerinstinkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Canarios der ihnen zuteil wird.
Diese Lawine wurde nun losgetreten und man darf sich sicher sein, daß die Herrenos keine Ruhe geben werden.
Es bleibt also spannend und abzuwarten, welche Lösung gefunden wird.

Ob die Forderung nach einer täglichen Schiffsverbindung sinnvoll und überhaupt wirtschaftlich vertretbar ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dazu mache ich mir aber in den nächsten Tagen meine Gedanken.

Freitag, 27. April 2012

El Hierro Vulkan - auf dem Boden der Tatsachen

NEWS:
Nicht nur auf El Hierro, sondern weltweit sind Vulkane aktiv. Zur Zeit sind allerdings besonders viele Aktivitäten zu beobachten. Die Weltkarte der Volcano Discovery zeigt die Schwerpunkte, die sich vor allem an den Plattengrenzen konzentrieren. Auch El Hierro ist noch gelb eingezeichnet.
Gestern gab es wieder zwei kleine Beben:

09.00 Uhr mit ML1.10 in 18 km Tiefe und
13.00 Uhr mit ML0,9  in 14 km Tiefe
Beide Erdstöße im Süden unter dem Eldiscreto.

Jetzt gibt es doch wieder eine Webcam die über die Seite der Gleitschirmflieger Clubguelillas zu erreichen ist. Sie dürfte auf dem Rathaus von La Frontera montiert sein und zeigt den Blick über den kleinen Busbahnhof, Tigaday auf das Meer im Golfotal. Im Moment wolkig und nicht gerade das ideale Gleitschirmwetter, aber es soll sich ändern.
Bei den Vorbereitungen zum 18. Gleitschirm-Festival gab es am Donnerstag einen Unfall. Ein Paraglider stürzte ab und der Pilot zog sich schwere Rückenverletzungen zu. Er mußte mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Gran Canaria ausgeflogen werden.

Unmut unter der Bevölkerung bringen neue Kürzungen im Transitverkehr der Fred Olsen Fähren. Einige Verbindungen von El Hierro nach Teneriffa sollen ab Mai wegfallen, bzw. nur bei Bedarf über La Gomera ausgeführt werden.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verständlich. Beide Fährbetriebe - Fred Olsen und Naviera Armas - sind auf ihren Schiffen nur zu einem Bruchteil ausgelastet. Also ein Minusgeschäft, das in der Vergangenheit nur über staatliche Subventionen aufrecht erhalten werden konnte.
Diese Subventionen sind als Folge der "Crisis" und einem drastischen Sparprogramm weggefallen.
Alle Kanarischen Inseln haben in den vergangenen Jahren auf viel zu großem Fuß gelebt und es als selbstverständlich erachtet auch in Zukunft über fremde Mittel in beträchtlichem Ausmaß weiter zu verfügen. Die Realität schlägt nun aber zu. Eine verfehlte Politik in Madrid, auf den Kanaren und auch in Valverde rächt sich nun. Etwas mehr Weitsicht in eine sparsamere Haushaltsplanung hätten die Folgen zumindest etwas abgemildert. Der Bürger hat von dieser Politik mit partizipiert oder sie zumindest toleriert und wird nun dafür auch zahlen und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.