Dieses Bild ging 2013 um die Welt. In rund 30 km Höhe explodierte über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk im Ural beim Eintritt in die Atmosphäre ein großer Meteorit. Eine greller Lichtblitz und seine Rauchspur (Fotos: ITAR-TASS) waren noch das geringste Übel. Die Druckwelle der Explosion beschädigte 7000 Gebäude und umher fliegende Glassplitter verletzten 1500 Bewohner. Ein großes Meteoritenstück das die Reibungskraft überstand, stürzte in einen nahen See (Foto unten). Insgesamt wurden in den Monaten danach mehr als 100 Bruchstücke des Meteoriten gefunden, zum Teil Hunderte Kilogramm schwer. Nach Berechnungen der Wissenschaftler betrug die freigesetzte Energie rund 500 bis 600 Kilotonnen TNT. Das entspricht der 30- bis 40-fachen Sprengkraft der Atombombe von Hiroshima. Der Meteorit selbst dürfte eine Größe von 20 Meter im Durchmesser gehabt haben.
In den aufgefunden Meteoriten- Segmenten entdeckten nun russische und japanische Forscher das Mineral Jadeit, das in glasige Adern in dem Meteoriten eingeschlossen ist. Die Zusammensetzung des Minerals und die berechnete Kristallisationszeit der Adern legt nahe, dass der Mutterasteroid vor höchstens 290 Millionen Jahren mit einem anderen Asteroiden kollidiert sein muss. Dies berichtet die Tohoku-Universität in Sendai im englischen "Scientific Reports". Nur ein kleines Bruchstück von 10.000 Tonnen Gewicht dieser Kollision, hat nun nach einem langen Flug die Erde erreicht. 76 % des Meteoriten sind bei der Explosion verdampft.
Jederzeit können solche und auch größere Meteoriten auf der Erde einschlagen. In den letzten 15 Jahren sollen nach einer amerikanischen Studie, mindestens 26 großen Meteoriten mit einer Sprengkraft zwischen einer und 600 Kilotonnen TNT die Erdatmosphäre erreicht haben. Viele davon unbeobachtet über dem Meer oder in unbewohntem Wüstengebiet. Sie kommen ohne Vorwarnzeit und haben in jüngster Zeit zum Glück bisher keine großen Schäden auf der Erde angerichtet.
Beobachtet werden im Moment nur die großen Asteroiden und Kometen mit mehreren Kilometer im Durchmesser, die die Menschheit auslöschen könnten. Viele bleiben dabei, wenn sie direkt aus der Sonne kommen, unentdeckt.
Was allerdings für Abwehrmaßnahmen ergriffen werden können, wenn eine Kollision mit der Erde bevorsteht - darüber diskutieren noch die Wissenschaftler.
Das Leben ist und bleibt ein Risiko. Die Natur hat es so eingerichtet und daran werden wir auch nichts ändern. Wir können wohl versuchen das Risiko zu minimieren, aber sicher nicht gänzlich ausschließen.
Anders sieht es mit den vom Menschen herauf beschworenen Risiken aus.
Erdgaslager löst Erdbeben aus
Jetzt steht es offiziell fest. In einem Gutachten des Instituto Geografico Nacional (IGN) war es das unterirdische Erdgaslager an der ostspanischen Mittelmeerküste, das im Herbst 2013 über 400 Erdbeben bis ML4,2 auslöste.
Darüber hatte ich berichtet Erdgasspeicher und Ölbohrung und Vulkan, Erdbeben und Erdölförderung
Es gab damals wohl keine größeren Schäden, aber die Bevölkerung der Provinzen Castellón und Tarragona ist in Angst und Schrecken versetzt worden. Weitere Beben können nicht ausgeschlossen werden.
Es zeigt sich wieder, dass alle menschlichen Eingriffe in die Erdkruste unerwünschte Reaktionen auslösen können. Ob Erdölförderung, Fracking oder geothermische Bohrungen zur Nutzung der Erdwärme wie im Schwarzwald oder bei Basel.
Es ist immer abzuwägen, ob es um die Sicherheit von Menschen geht oder ob die Energiegewinnung oberste Priorität hat. Es sind kalkulierbare und mögliche Risiken die politisch getroffen werden.
Welches Gut ist höher und nutzbringender einzustufen?
Wollen wir genügend und billige Energie und nehmen Bebenschäden in Kauf oder ist uns ein "Bebenfreies Leben" lieber.
Im Grunde entscheidet jeder Mensch für sich selbst. Arbeit, Wohlstand mit genügend Sprit und dieses Risiko ertragen?
Auf Dauer kann die benötigte Energie nicht nur in der Ferne geholt werden. Auch ein Windrad vor der eigenen Haustür muss dann geduldet werden.
Jeder der Energie verbraucht, kann nicht nur auf Kosten und Risiko der "Anderen" diesen Vorteil genießen und deren Vorräte verbrauchen.
Es bleibt jedem die Wahl - morgen ist wieder die Gelegenheit dazu. Es sind in einer Demokratie die "Volksvertreter" die diese Entscheidung treffen und umsetzen.
Ich möchte nicht zu politisch werden, daher noch die aktuelle Entwicklung auf El Hierro:
Gestern zwei schwache Beben bis ML1,2 unter dem Inselmassiv im Südteil. Die Erdstöße kamen aus 12 und 14 km Tiefe.
.. und auch noch dieser Hinweis: Falls Sie damit liebäugeln ihren Wohn- oder Zweitwohnsitz nach La Palma zu verlegen. Ein Freund verkauft sein schönes Haus im Süden der Insel - weitere Infos hier.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!