Donnerstag, 1. August 2013

Vulkan - Bebenband bis zur afrikanischen Küste

NEWS:

Gestern ein ML1,6 Beben aus 14 km Tiefe vor dem Westzipfel der Insel. Die vermehrte Aktivität der letzten Tagen scheint nur ein Strohfeuer gewesen zu sein.
Allerdings werden im IGN CHIE Seismografen, der im Moment auf "grob" justiert ist, nur die stärkeren Erdstöße angezeigt. Von anderen Messpunkten sind durchaus aber auch gestern mehrere Dutzend Mikrobeben zu erkennen. Warum die IGN nur die wenig aussagekräftigen CHIE Kurven ins Netz stellt, darüber kann spekuliert werden. Sicher hat sie dafür aber ihre Gründe.
Technische oder wissenschaftliche Parameter können es jedoch nicht sein - um es höflich zu formulieren.


Carlos Bernal hat sich die Mühe gemacht (vielen Dank) alle stärkeren Beben aus dem bisherigen Jahresverlauf 2013, nach den AVCAN Aufzeichnungen in die Google Übersichtskarte zu übertragen.
Es ergibt sich ein interessantes Bild über die Lage und Verteilung der Beben.

Um El Hierro im Westen haben wir wie erwartet eine Häufung von Beben. Nach Osten bei Teneriffa und vor Lanzarote und Fuerteventura aber ebenfalls Zentren von vermehrter Bebenaktivität. Die Grafik ließe sich noch nach Afrika im Osten in das Atlas Gebirge ausdehnen.
Die östlichsten roten Markierungen sind übrigens im Gebiet der beabsichtigten Erdölbohrung.

Es ist ein Band das die Wanderung des Hotspot vom Osten nach Westen oder um es korrekt zu formulieren, die Plattenverschiebung nach Nordosten aufzeigt.
Vorgänge die sich in den letzten Millionen Jahre ereignet haben, aber heute noch aktiv sind.

Hier kommt nun die Theorie vom "Magmatunnel" oder "Magmastrom" der sich von El Hierro bis ins marokkanische Atlas Gebirge erstrecken soll. Während die Beben im Osten aus großer Tiefe von 30 und mehr Kilometer kommen, hat die Magma um El Hierro als "Speerspitze" die Erdoberfläche erreicht.

Merkwürdig - und das frage ich mich schon seit geraumer Zeit, warum die El Hierro am nächsten liegenden Inseln La Gomera und La Palma wie unberührte Fleckchen vom Bebenreigen ausgenommen sind.

La Palma, in jüngster Zeit als vulkanaktivste Insel (Ausbrüche 1949 und 1971) bekannt, hat entweder sein Pulver verschossen oder frische Magma kann ungehindert und ohne Beben in die leeren Kammern nachströmen.
Bei La Gomera fehlt mir eine Erklärung.

Vielleicht sorgt auch die aufsteigende Magma auf El Hierro für eine Art Druckentlastung im Umfeld. Dinge die heute noch nicht zu erklären sind. Die Zukunft wird uns vielleicht darauf eine Antwort geben.

1 Kommentar:

  1. Es muss ja nicht alles direkt magmatisch sein. Tektonische Erdbeben gibt es in der Ecke ja auch und die Größenordnung dieser Beben spricht sicher nicht dagegen.

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