Samstag, 28. April 2012

El Hierro Vulkan - Atlantic Explorer im Einsatz

NEWS:
Die Atlantic Explorer der Uni Las Palmas (ULPGC) ist seit gestern vor La Restinga wieder im Einsatz. Das Forschungsschiff (Bild jcasvivero) das die ersten Eldiscreto Unterwasser- aufnahmen geliefert hatte. Es startet im Rahmen der 4. Kampagne "Guayota" zu einer neuen Mission. Vielleicht bringt es uns diesmal mit dem Unterwasser ROV direkte Aufnahmen aus dem Vulkanschlot.
Weitere seismische Bewegungen waren am Freitag nicht zu verzeichnen. Auch die Meeresoberfläche zeigte keine Verfärbungen oder aufsteigende Gasblasen.

Wenn Käsekuchen glücklich macht - eine Reise auf die Kanaren
Ein Bericht von Oliver Lück in DerWesten mit Fotos von mir:

Während der Siesta gleichen die Straßen von Valverde auf den Kanaren einer Geisterstadt. Nur bei Bäckerin Marisol Gutiérrez wird trotzdem gearbeitet: Täglich bäckt sie kleine Käsekuchen nach traditionellem Rezept. Denn die gut 10.000 Inselbewohner sind verrückt nach ihrer Spezialität.
Kein Auto fährt, niemand ist unterwegs, kein Geschäft hat geöffnet. Wenn man um drei Uhr am Nachmittag durch die Straßen von Valverde geht, kann es passieren, dass man ganz alleine ist. Jetzt schläft El Hierros Hauptstadt, die mit ihren 1700 Einwohnern eigentlich keine richtige Stadt ist. Es ist so ruhig, dass man seine eigenen Schritte hört. Denn zwischen halb drei und fünf ist Siesta – und die Siesta ist heilig.
Einzig in einem cremefarbenen Haus wird gearbeitet. Draußen hört man es durch die geöffneten Fenster schaben und kratzen. Der Duft von frisch Gebackenem zieht auf die Straße. Wenn der Wind günstig steht und vom Meer eine leichte Brise hinauf weht, erfüllt der Wohlgeruch den halben Ort, der sich mit seinen Hangterrassen, Äckern und winzigen Häusern auf 600 Metern über dem Atlantik an den Berg schmiegt.
Es ist ein süßlicher Duft mit einer leicht rauchigen Note. Es ist ein Duft, wie es ihn nur auf El Hierro gibt, der kleinsten der Kanarischen Inseln. Über dem Eingang des Hauses steht in großen, schwarzen Buchstaben: „Fabrica de Quesadillas“ – Käsekuchen-Fabrik.

Ein 100 Jahre altes Rezept

„Wir haben keine Zeit für Siesta“, sagt Marisol Gutiérrez, die Chefin, „sonst kommen wir mit der Produktion nicht nach.“ Die 69-Jährige steht vor der Tür ihrer Fabrik, die eigentlich keine richtige Fabrik ist. Doch auf El Hierro ist alles etwas kleiner und überschaubarer, also passt das mit der Fabrik schon ganz gut: Vier Angestellte backen rund 2500 Küchlein die Woche. Weiterlesen in Der Westen .
Auch die Quesadillas und artverwandtes Gebäck habe ich mit meiner Familie in den vergangenen Jahren öfter getestet. Der Inhalt schmeckt wie ein etwas festerer Käsekuchen mit kräftigem Limonengeschmack. Nicht ganz so saftig, das gibt die kleine Kuchenform wahrscheinlich nicht her, wie man es von einem guten Käsekuchen gewohnt ist. Aber lecker...
Inzwischen gibt es neben der Original Bäckerei in Valverde auch noch eine Bäckerei in Frontera, die ein ähnliches "Queso de Almendra" herstellt. Die Quesadillas von El Hierro werden auch auf den Märkten der Nachbarinseln angeboten.

Freitag, 27. April 2012

El Hierro Vulkan - auf dem Boden der Tatsachen

NEWS:
Nicht nur auf El Hierro, sondern weltweit sind Vulkane aktiv. Zur Zeit sind allerdings besonders viele Aktivitäten zu beobachten. Die Weltkarte der Volcano Discovery zeigt die Schwerpunkte, die sich vor allem an den Plattengrenzen konzentrieren. Auch El Hierro ist noch gelb eingezeichnet.
Gestern gab es wieder zwei kleine Beben:

09.00 Uhr mit ML1.10 in 18 km Tiefe und
13.00 Uhr mit ML0,9  in 14 km Tiefe
Beide Erdstöße im Süden unter dem Eldiscreto.

Jetzt gibt es doch wieder eine Webcam die über die Seite der Gleitschirmflieger Clubguelillas zu erreichen ist. Sie dürfte auf dem Rathaus von La Frontera montiert sein und zeigt den Blick über den kleinen Busbahnhof, Tigaday auf das Meer im Golfotal. Im Moment wolkig und nicht gerade das ideale Gleitschirmwetter, aber es soll sich ändern.
Bei den Vorbereitungen zum 18. Gleitschirm-Festival gab es am Donnerstag einen Unfall. Ein Paraglider stürzte ab und der Pilot zog sich schwere Rückenverletzungen zu. Er mußte mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Gran Canaria ausgeflogen werden.

Unmut unter der Bevölkerung bringen neue Kürzungen im Transitverkehr der Fred Olsen Fähren. Einige Verbindungen von El Hierro nach Teneriffa sollen ab Mai wegfallen, bzw. nur bei Bedarf über La Gomera ausgeführt werden.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verständlich. Beide Fährbetriebe - Fred Olsen und Naviera Armas - sind auf ihren Schiffen nur zu einem Bruchteil ausgelastet. Also ein Minusgeschäft, das in der Vergangenheit nur über staatliche Subventionen aufrecht erhalten werden konnte.
Diese Subventionen sind als Folge der "Crisis" und einem drastischen Sparprogramm weggefallen.
Alle Kanarischen Inseln haben in den vergangenen Jahren auf viel zu großem Fuß gelebt und es als selbstverständlich erachtet auch in Zukunft über fremde Mittel in beträchtlichem Ausmaß weiter zu verfügen. Die Realität schlägt nun aber zu. Eine verfehlte Politik in Madrid, auf den Kanaren und auch in Valverde rächt sich nun. Etwas mehr Weitsicht in eine sparsamere Haushaltsplanung hätten die Folgen zumindest etwas abgemildert. Der Bürger hat von dieser Politik mit partizipiert oder sie zumindest toleriert und wird nun dafür auch zahlen und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

Donnerstag, 26. April 2012

El Hierro Vulkan - Eldiscreto als Genuss

NEWS: Gestern gab es keine neuen Beben oder einen verstärkten Tremor. Für 30 Minuten konnten am Morgen wieder aufsteigende Gasblasen beobachtet werden.

Der Eldiscreto als Kunstwerk. Diesmal als Backwerk in Form einer Torte - meiner Geburtstagstorte. Mit etwas Phantasie hat sich meine Frau mitreißen lassen, eine Vulkantorte aus Zuckerguss, Marzipan und mit vielen Nüssen zu kreieren. Im Innern mit großer Magmakammer, gefüllt mit Marmelade. Die glühende aus dem Vulkanschlund emporsteigende gelbe und glutrote Lava zerging auf der Zunge. Ein kulinarischer Dessert Leckerbissen, der nicht nur optisch sondern besonders für die Geschmacksnerven ein Highlight darstellt(e).



XVIII Concentración de parapente Isla de El Hierro
Nicht nur der Tauchsport sondern auch für die Paragleiter bietet El Hierro eine spektakuläre Kulisse. Die westlichen Kanareninseln gelten als Eldorado der Gleitschirmflieger. Besonders in den Wintermonaten werden La Palma und El Hierro oft als Urlaubs- und Flugziel ausgewählt.  Wegen der großen Höhenunterschiede und den meist beständigen Winden, gelten sie gerade für Nordeuropäer als ideales Fluggebiet. Auch mein früherer Club kommt regelmässig in der kalten Jahreszeit auf die Kanaren.
Zum 18. Gleitschirm Festival treffen sich vom 28.4. - 1.5.2012 über 100 Sportbegeisterte aus mehreren Ländern auf El Hierro. Auch die spanische Nationalmannschaft  wird vor Ort sein. Wenn die richtigen Wetter- und Windbedingungen herrschen, können am Wochenende die bunten Schirme über dem Golfotal beobachtet werden. Zum Programm gehts hier:  Gleitschirm-Festival

Mittwoch, 25. April 2012

El Hierro Vulkan - noch leichte Beben

NEWS:
Die AVCAN Grafik zeigt die Bebenbilanz der letzten 10 Tage. Auch gestern um 1.20 Uhr gab es wieder ein Beben von ML1,2 in 18 km Tiefe im Süden. Die Erdstöße sind zwar schwach, aber immer noch überproportional vorhanden. Auch wenn der Inselpräsident Alpidio Armas "Grün" für alle Bereiche der Insel fordert, so ist das im Moment voreilig und unüberlegt. Es geht immer noch eine gewisse, wenn auch geringe Gefahr vom Vulkanschlund aus. Täglich steigen noch Gasblasen bis an die Meeresoberfläche auf und die Beben sind vorhanden. Das ist eine Tatsache und keine Fiktion. Nur um vielleicht einer gewissen Interessengruppe gefällig zu sein, sollte die Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden. Ob die Ampel im 0,5 Seemeilenbereich um den Eruptionspunkt auf "Grün" oder wie jetzt auf "Gelb" steht, bringt nicht weniger oder mehr Touristen. Vielmehr zeugt die jetzige Einstufung von Verantwortungs- bewußtsein und schafft Vertrauen in die tatsächlich vorhandene Situation.




"Die Physikerin Maria José Blanco vom Spanischen Nationalen Geografischen Institut
hatte bisher für die Grundlagenforschung noch keine Zeit. Zu sehr war sie damit
beschäftigt, die Daten des Frühwarnsystems zu interpretieren. Aus den
Messergebnissen versuchte sie vor allem herauszulesen, wann die eruptive Phase
des Vulkanausbruchs in die so genannte posteruptive Phase überging. Als der
Vulkan im März 2012 kaum noch Material ausspuckte und auch der vulkanische
Tremor, das niederfrequente Grollen der bebenden Gesteinsrisse, immer geringer
wurde, war es schließlich so weit:
Maria José Blanco erklärte die Eruption offiziell für beendet. Dass der Vulkan in
naher Zukunft wieder aufwacht, hält die Vulkanologin für unwahrscheinlich. Nun wird
es Jahre dauern, bis alle Daten der Forschungsschiffe des Spanischen
Meereskundlichen Instituts ausgewertet sind. Eines ist allerdings jetzt schon klar:
EinTraum vieler Inselbewohner ist vorerst geplatzt: Dass sie die Geburt einer neuen Kanareninsel erleben."

Das ist das Schluß-Statement einer Reportage von Christina Teuthorn im Südwestrundfunk unter dem Titel:
Ein Vulkan wird geboren
Mit Forschern vor der Kanareninsel El Hierro
hier nachzulesen unter SWR Reportage

Dienstag, 24. April 2012

El Hierro Vulkan - das Leben kehrt zurück

NEWS:
Inzwischen liegen auch die Touristik Zahlen für den Monat März 2012 für El Hierro vor. Wie das Statistik Institut (Istac) mitteilt, besuchten im März insgesamt 809 Gäste die Insel. Das war zwar ein Rückgang von 300 Touristen gegenüber dem Vorjahresmonat 2011. Die Tendenz zeige aber doch, daß El Hierro als Urlaubsziel wieder gefragt ist.
Unter den Gästen befanden sich 55 Deutsche, 14 Engländer und 4 Belgier. Der Hauptteil waren also Spanier bzw. Canarios, die ein verlängertes Wochenende für einen Inseltrip nutzten. Dies zeigt sich auch an der Aufenthaltsdauer von durchschnittlich 2,19 Übernachtungen pro Besucher.  
Ein neues Unterwasser Video von der Tauchschule Fan Diving in La Restinga zeigt wie unglaublich schnell wieder das Leben um den Eldiscreto zurückkehrt. Unter dem Titel "Farben des Lebens" hier das Fandiving Video.

Montag, 23. April 2012

El Hierro Vulkan - Beben und Unwetteralarm

NEWS:
Ein leichtes Beben von ML1,7 konnten wir am Sonntag um 8.17 Uhr verzeichnen. Der Erdstoß erfolgte in 17 km Tiefe. Es wurde auch von Verfärbungen an der Meeresoberfläche über dem Eldiscreto berichtet. Wahrscheinlich Folgen der immer noch aufsteigenden Gasblasen.
Für heute und Morgen werden heftige Stürme aus Nordosten erwartet. Es sollen Windspitzen um die 70 km/h erreicht werden. Der staatliche Wetterdienst AEmet hat die Wetterampel für El Hierro auf "Gelb" gesetzt. Ob diese heftigen Winde tatsächlich auftreten ist fraglich. Im Januar und März 2012 lag der Wetterdienst mit seiner Prognose auf jeden Fall daneben. Seit eines "verschlafenen Alarm" 2010 bei dem große Schäden entstanden, ist die AEmet vorsichtig geworden und alarmiert lieber einmal mehr.

Sonntag, 22. April 2012

El Hierro Vulkan - Lavatunnel bis nach Afrika ?

NEWS:
08.17 Uhr - neues Beben von ML1,7 in 17 km Tiefe im Süden
13.46 Uhr - Sturmwarnung für Montag und Dienstag (bis 70 km/h)


In den letzten Wochen und Monaten erleben wir nicht nur unter El Hierro, sondern auch zwischen Teneriffa und Gran Canaria und selbst auf den östlichen Kanareninseln eine verstärkte Bebentätigkeit.
Erdbeben sind auf den Kanarischen Inseln nichts ungewöhnliches. Entstanden doch alle Inseln in der Frühzeit durch vulkanische Aktivitäten. Ein Hotspot unter dem kanarischen Meeresuntergrund sorgt immer wieder für Magmanachschub und für das Entstehen neuer Vulkanberge und neuer Inseln.
Eine nicht ganz neue These von Wissenschaftlern vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) ist in diesem Zusammenhang interessant. Sie vermuten einen Lava- bzw. richtiger einen Magmakanal der sich unter den Kanaren bis zum afrikanischen Atlasgebirge und noch darüber hinaus erstreckt.
2009 erschien ein Spiegel-Bericht den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Geoforscher vermuten Lava-Tunnel zwischen Kanaren und Afrika

Im Norden Afrikas haben Wissenschaftler Vulkangestein entdeckt, das den gleichen Ursprung hat wie Proben von den Kanarischen Inseln. Für den verblüffenden Fund gibt es eine Erklärung: Zwischen den Kanaren und Nordafrika existiert ein Tunnel, durch den heißes Gestein fließt.

Dass es die Kanarischen Inseln überhaupt gibt, geht auf einen sogenannten Hotspot zurück. Dabei strömt aus bis zu 2900 Kilometern Tiefe heißes Gestein nach oben, das wegen des ungeheuren Drucks anfangs noch fest ist. Ab etwa 200 Kilometern Tiefe fängt es an zu schmelzen und tritt schließlich als Magma an die Oberfläche.
Doch offensichtlich sorgt der Mantel Plume nicht nur auf den Kanaren regelmäßig für Magma-Nachschub. Wissenschaftler vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) haben jetzt entdeckt, dass ein Teil des heißen Gesteins im Erdinneren bis in den Nordwesten Afrikas geleitet wird und dort als Magma an die Oberfläche tritt. Die Geomar-Forscher hatten Material vulkanischen Ursprungs aus dem Atlasgebirge untersucht. Dessen chemischer Fingerabdruck ähnle dem von Vulkangestein der Kanaren, schreiben Kai Hoernle und seine Kollegen im Fachblatt "Geology" ( 37, 3, S. 283-286).
Die Erkenntnis passte nicht so recht zur geologischen Vergangenheit der beiden Regionen. "Wir wissen, dass der kanarische Hotspot an Afrika 'vorbeigefahren' ist", sagt der Erstautor der Studie, Svend Duggen vom IFM-Geomar. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Gesteine aus dem Atlasgebirge dennoch aus sehr ähnlichem Material aus dem oberen Erdmantel stammen."
Als Lösung des Rätsels schlagen die Forscher eine Art Tunnel vor, ein Korridor unter Nordwest-Afrika, durch den sich ein Teil des Gesteins mehr als tausend Kilometer von den Kanaren wegbewegt. Frühere Studien hätten bereits gezeigt, dass die Untergrenze der Platte unter dem nordwestafrikanischen Atlasgebirge ungewöhnlich dünn sei. "Die Untergrenze liegt dort in nur rund 75 Kilometern Tiefe, statt der sonst durchschnittlichen 150 Kilometer", erklärt Duggen. Dies werten die Forscher als Indiz für einen Korridor an der Unterseite der nordwestafrikanischen Platte.
Der Korridor soll rund tausend Kilometer lang und 250 Kilometer breit sein. Der westliche Eingang liegt demnach in der Nähe der Kanarischen Inseln, wo Material aus dem tiefen Erdmantel aufquillt. Ein Teil davon wird der neuen Studie zufolge abgelenkt, strömt durch den Korridor bis unter das Atlasgebirge ein und schmilzt an manchen Stellen. "Die Quelle der Vulkane in Nordwest-Afrika liegt also 'Jenseits von Afrika' im Atlantischen Ozean", sagt Duggen.
Über viele Millionen Jahre hinweg habe das aufquellende Erdmantel-Material des Kanaren-Hotspots auf diese Weise Vulkane im Nordwesten Afrikas mit Magma speisen können. "Die von uns untersuchten Gesteine aus dem Atlasgebirge waren jünger als 10.000 Jahre", berichtet Hoernle im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Die Studie liefere wichtige neue Erkenntnisse zu Fließbewegungen im oberen Erdmantel. - soweit der Spiegel-Bericht.

"Es könnte auch ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Tunnel und dem Erdbeben bestehen, das 1960 die marokkanische Stadt Agadir zerstörte", erklärt Duggen gegenüber Wissenschaft aktuell. So wird seine Entdeckung wahrscheinliche zu einem besseren Verständnis der Bebenaktivität in Nordwestafrika führen. "Der Tunnel erklärt vielleicht auch das Rätsel um die Vulkanausbrüche 1736 und 1824 auf Lanzarote", vermutet der Kieler Geoforscher. Eigentlich lag der Hot-Spot damals schon viel zu weit westlich unter La Palma, um einen Vulkanausbruch auf der nordöstlichsten Kanareninsel zu verursachen. Doch da der Tunnel auf seinem Weg nach Afrika auch unter Lanzarote hindurchführt, könnte er durchaus für diese jüngeren Eruptionen verantwortlich sein.
Den englischen Orginal Untersuchungsbericht können Sie hier nachlesen.

Auch die jüngste Eruption des Eldiscreto und vielleicht sogar Verbindungen nach Madeira im Nordwesten und die seit einigen Wochen auftretenden starken Bebenaktivitäten auf den Kapverdischen Inseln im Süden könnten damit im Zusammenhang stehen. Vielleicht gibt es noch weitere Kanäle und Verbindungen die alle vom Kanarischen Hotspot gespeist werden.
Alles noch Vermutungen, aber ein Zusammenhang könnte doch bestehen. Für die Wissenschaft und Forschung ein weiteres reiches Betätigungsfeld.