Freitag, 27. April 2012

El Hierro Vulkan - auf dem Boden der Tatsachen

NEWS:
Nicht nur auf El Hierro, sondern weltweit sind Vulkane aktiv. Zur Zeit sind allerdings besonders viele Aktivitäten zu beobachten. Die Weltkarte der Volcano Discovery zeigt die Schwerpunkte, die sich vor allem an den Plattengrenzen konzentrieren. Auch El Hierro ist noch gelb eingezeichnet.
Gestern gab es wieder zwei kleine Beben:

09.00 Uhr mit ML1.10 in 18 km Tiefe und
13.00 Uhr mit ML0,9  in 14 km Tiefe
Beide Erdstöße im Süden unter dem Eldiscreto.

Jetzt gibt es doch wieder eine Webcam die über die Seite der Gleitschirmflieger Clubguelillas zu erreichen ist. Sie dürfte auf dem Rathaus von La Frontera montiert sein und zeigt den Blick über den kleinen Busbahnhof, Tigaday auf das Meer im Golfotal. Im Moment wolkig und nicht gerade das ideale Gleitschirmwetter, aber es soll sich ändern.
Bei den Vorbereitungen zum 18. Gleitschirm-Festival gab es am Donnerstag einen Unfall. Ein Paraglider stürzte ab und der Pilot zog sich schwere Rückenverletzungen zu. Er mußte mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Gran Canaria ausgeflogen werden.

Unmut unter der Bevölkerung bringen neue Kürzungen im Transitverkehr der Fred Olsen Fähren. Einige Verbindungen von El Hierro nach Teneriffa sollen ab Mai wegfallen, bzw. nur bei Bedarf über La Gomera ausgeführt werden.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten verständlich. Beide Fährbetriebe - Fred Olsen und Naviera Armas - sind auf ihren Schiffen nur zu einem Bruchteil ausgelastet. Also ein Minusgeschäft, das in der Vergangenheit nur über staatliche Subventionen aufrecht erhalten werden konnte.
Diese Subventionen sind als Folge der "Crisis" und einem drastischen Sparprogramm weggefallen.
Alle Kanarischen Inseln haben in den vergangenen Jahren auf viel zu großem Fuß gelebt und es als selbstverständlich erachtet auch in Zukunft über fremde Mittel in beträchtlichem Ausmaß weiter zu verfügen. Die Realität schlägt nun aber zu. Eine verfehlte Politik in Madrid, auf den Kanaren und auch in Valverde rächt sich nun. Etwas mehr Weitsicht in eine sparsamere Haushaltsplanung hätten die Folgen zumindest etwas abgemildert. Der Bürger hat von dieser Politik mit partizipiert oder sie zumindest toleriert und wird nun dafür auch zahlen und Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

2 Kommentare:

  1. Lieber @manfred
    Herzlichen Dank für die vielen Information in den vergangenen Monaten.
    Das heutige Thema und die erneuerliche Abstufung Spaniens hilft auch nicht viel weiter.
    Um dies zu verhindern braucht es eine Schuldenbremse beim Staat. Das Schweizstimmvolk hat sich 2001 für diesen Schritt entschieden und ist damit sehr gut gefahren.
    http://www.efd.admin.ch/dokumentation/00737/00782/02006/index.html?lang=de
    Seit dieser Zeit ist der Finanzhaushalt stabil.
    Ich hoffe, dass sich Europäische Staaten auf dies einstimmen können. Kopf hoch und positiv in die Zukunft blicken.
    Sonnige und "fönnige" Grüsse aus der Ostschweiz.
    Carlos

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    1. Hallo Carlos

      "Um dies zu verhindern braucht es eine Schuldenbremse beim Staat. Das Schweizstimmvolk hat sich 2001 für diesen Schritt entschieden und ist damit sehr gut gefahren."

      Das war vor 10 Jahren, da kannten wir alle nicht unser "Baby" vor El Hierro und kaum einen Urlauber war bewusst das die Kanaren Vulkaninseln oder besser gesagt Feuerberge im Atlantik sind. Auch ich kannte dieses UW-Paradies im "Meer der Ruhe" nicht, aufmerksam darauf bin ich erst durch das Baby geworden und diesem Blog.

      So aber eigentlich zurück zu deiner Aussage, das Sparpotential damals in der Schweiz vor 10 Jahren war richtig, aber vor ein paar Monate habt ihr den Franken an den Euro und damit an den USD gekoppelt. Aus Sicht des Exports richtig, aus Sicht der Menschlichkeit ein fataler Fehler. Die Schweiz ist nunmal kein Mitglied der Wirtschaftszone "Euro" und kann da nicht mitbestimmen. Außerdem kann man die Schweiz nicht mit Spanien wirtschaftlich vergleichen. Ich lass jetzt mal Griechenland außen vor mit seinen Unmenschlichkeiten beim Sparen und beziehe mich nur auf Spanien. Bei der hohen Jugendarbeitslosigkeit von fast 50% ist es nicht verwunderlich das junge Menschen auf die Straße gehen, andersrum verwunderlich ist aber die Reaktion eines Polizeicheff´s der "Kinder" als "Feinde" betittelt nur weil sie für das Recht auf Arbeit auf die Straße gehen. Kaputtsparen ist auch nicht der richtige Weg nur damit der "kleine Mann" dem Großkapital ihr Papier rettet. Genau das läuft gerade in der Eurozone ab, aktuell in Griechenland, Portugal, Italien usw. und auch in Spanien. El Hierro hing am Tropf der EU und das war eigentlich gut so, den ohne EU-Gelder gäbe es nicht das nachhaltige Stromprojekt auf der Insel womit die Insel eventuell sogar zum Stromlieferanten werden könnte. Die Insel jetzt aus finanzpolitischen Gründen zu isolieren ist in meinen Augen ein ebenso falscher Weg wie den SFR an den Euro zu koppeln im Wechselkurs. Der Insel jetzt wo sie durch den Vulkan angeknockt der Infrastruktur zu berauben ist fatal! Ist aber nur mein gesunder Menschenverstand ohne finanzpolitischen Hintergrundwissen.

      @ Manfred

      Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag und mach weiter so mit der Berichterstattung vor Ort, auch bei den Hintergrundinformationen. Dem Paraglider wünsche ich das der Sturz glimpflich abgegangen ist.

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