Freitag, 1. Juni 2012

El Hierro - in die Enge getrieben

NEWS:
Gestern gab es insgesamt zwei Erdstöße mit ML0,7 und ML1,0 im Golfo und im Süden in 10 bzw. 19 km Tiefe.

Neues Ungemach auch für die Kanaren

Während dessen spitzt sich die Finanzlage für Spanien weiter zu. Die Ratingagentur Fitch stufte gestern nun auch acht von 17 Regionen in Spanien herab. Dazu gehören auch die Kanarischen Inseln. Marode Banken und akute Haushaltsprobleme lassen an der weiteren Bonität erhebliche Zweifel aufkommen.
Ein negatives Wirtschafts- und Marktumfeld sowie strukturelle Defizite und eine hoffnungslose Überschuldung lassen den weiteren Zugang zu Finanzierungen (also neuer Schulden) problematisch erscheinen.
Eine chronische Unterfinanzierung des spanischen Staates und auch der Kanaren würden die Bilanz noch verschlechtern.
Eine Spirale direkt in den Abgrund. Griechenland lässt grüßen. Eine Entwicklung die nicht erst seit zwei oder drei Jahren sondern bereits vor 10 Jahren absehbar war. Unter dem konservativen Maria Aznar bereits wurden diese Weichen gestellt. Sein Amtsnachfolger Zapatero hat zu zögerlich und zu spät das Problem erkannt und nicht mit der notwendigen Energie das Steuer herum gerissen. Der seit einem Jahr residierende Ministerpräsident Rajoy ist jetzt nur noch Nachlassverwalter.
Eine oft sinnlose Geldverschwendung - Luxus und Wohlstand auf Pump aufgebaut. Ermöglicht durch Milliarden Subventionen der EU und leichtfertige Kreditaufnahmen und alles ohne große Kontrolle.
Gerade mangelhafte und fehlende Kontrollen der Geldgeber - sprich der EU, haben Tür und Tor dieser Geldverschwendung geöffnet und dem Niedergang jetzt maßgeblich mit herbeigeführt. Subventionen wurden beantragt, bewilligt und verbaut. Ob diese Investition notwendig, sinnvoll und vor allem nachhaltig war, wurde von den EU Bürokraten nicht überprüft. So will es der EU-Vertrag. Zuständig sind die jeweiligen Mitgliedsstaaten und die haben natürlich nur ihre eigenen Interessen im Auge.

Kurzum - profitiert haben Alle, auch der kleine Bürger. War vor 20 Jahren ein Fernseher noch selten, so besitzen die Haushalte heute alle mindestens eine Glotze, 1, 2 oder 3 Pkw`s, Telefon und Internet und alles was in der westlichen Welt unter "Wohlstand" so suggeriert wird. Auch eine tägliche (zumindest bis vor wenigen Tagen) Fährverbindung nach Teneriffa.
Daß diese Errungenschaften mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, ist menschlich verständlich. Wer gibt schon freiwillig seinen "Wohlstand" auf.
Nur muß alles weiter finanziert werden. Ein Geldgeber wird gebraucht. Aber alle Töpfe sind leer. Es muß jetzt schon genau abgewogen werden, wo Subventionen dringend gebraucht und lebensnotwendig sind und wo Geld eingespart werden muß.
Sonst droht über kurz oder lang der völlige Ruin mit weitaus dramatischeren Folgen.

Ich bin kein Politiker oder Prophet, aber ein aufmerksamer Beobachter der sich seine Gedanken macht und versucht örtliche Probleme auch im Gesamtgefüge einzustufen. Viele Dinge sehen dann ganz anders aus und können vielleicht auch besser verstanden werden.

Noch etwas Kurioses und nicht zum Nachmachen geeignet:

Russischer Flüchtling erleidet Schiffbruch


(aus Russland-Aktuell) - Ein Russe, der mit einem kaum seetüchtigen Boot nach Amerika fahren wollte, ist vor der Kanaren-Insel Teneriffa aus Seenot gerettet worden. Er hatte einige Tage in einer Rettungsinsel zugebracht.
Der Russe war vor einigen Tagen von Teneriffa zu einer halsbrecherischen Fahrt aufgebrochen: Außer einem Mobiltelefon hatte er keine Kommunikationsmittel an Bord.
Außerdem war sein Segelboot nicht im besten Zustand: Er war im Juli letzten Jahres an der felsigen Küste Teneriffas gestrandet und hatte seither versucht, seine Yacht wieder flott zu machen. Mehrere Versuche, erneut in See zu stecken, waren schon gescheitert.
Sein kaum seetüchtiges Gefährt namens „Runaway Surf“ (Geflohener Sklave) schlug dann auch alsbald leck. Nowoselow brachte mehrere Tage auf einer Rettungsinsel zu.

Bekannte aus Russland und Frankreich hatten ihn einige Tage lang nicht erreichen können, weshalb sie den spanischen Rettungsdienst alarmierten. Nach zwei Tagen Suche wurde erst das treibende Bootswrack, dann in der Nähe auch die Rettungsinsel mit dem erschöpften Alleinsegler entdeckt.
Wie Medien auf den Kanarischen Inseln berichten, wollte der 50 Jahre alte Andrej Nowoselow nach Amerika fahren, um dort politisches Asyl zu beantragen. Weil er sich in Russland vom Geheimdienst FSB verfolgt fühlte, hatte er Russland bereits 2006 verlassen.
Er beklagte sich darüber, dass es in Russland keine Demokratie gebe und die Menschenrechte nicht beachtet würden. - weiterlesen.

Donnerstag, 31. Mai 2012

El Hierro - ein Beben der ganz anderen Art

NEWS: Kleines Beben gestern von ML0,7 um 3.57 Uhr in 10 km Tiefe im Golfo.

Der Kanarische Festtag "Dia de Canarias" wurde gestern auf El Hierro zum "Dia de El Hierro" umgemünzt und ein Beben der ganz anderen Art ausgelöst.
Alles drehte sich um die schlechte Verkehrsanbindung. Nachdem nun das Fährunternehmen Armas alle Fährverbindungen mit sofortiger Wirkung nach El Hierro gekappt hat, fühlen sich die Herrenos vom Rest der Welt abgeschnitten. Diese Nacht und Nebelaktion von Armas hing wohl auch mit dem "Piraterieakt" der Politprominenz vom Vortage zusammen.
Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich gestern um 12.oo Uhr im Haupthafen von Puerto de La Estaca um die 600 Herrenos und Vertreter aller Parteien, alle Bürgermeister und die Inselregierung, um zu protestieren.
Egal zu welcher Fraktion der Einzelne auch gehört, Alle waren sich einig - wir werden kämpfen:

"Wir sind vielleicht nur 9.500 Menschen auf der Insel - aber wir sind 9.500 aus El Hierro."

Und daß sie kämpfen können, das haben sie bereits mehrfach bewiesen. Vor 15 Jahren sollte eine millionenschweres Projekt, eine Raketenstartanlage für Satelliten bei La Restinga erbaut werden. Alle politischen Parteien waren dafür. Auch standen Großinvestoren aus mehreren Ländern, auch aus den USA bereit. Die Herrenos wollten aber nicht und organisierten die bis dato größte Protestdemonstration auf den Kanaren. Über 20.000 Teilnehmer beteiligten sich beim Proteststurm auf das Kanarische Parlament (Gobierno) in Teneriffa. Pikanterweise haben damals die Armas Fähren die Herrenos nach Teneriffa gebracht. Das Projekt wurde darauf hin gestoppt.

Auch vor dem Militär hat ein Herreno keine Angst. Das spanische Militär wollte wohl auch im Nato Auftrag eine riesige Radaranlage errichten. Als strategisch guten Standort hatte man den höchsten Berg auf El Hierro, den Malpaso ausgesucht. Aber gegen den sturen Willen eines Herreno ist selbst das Militär machtlos. Alles wurde mobilisiert, so daß die Radaranlage wohl noch nicht gestorben ist, aber zur Zeit in der Schublade ruht.

Das wissen natürlich alle kanarischen und spanischen Politiker zu welcher Kraftanstrengung dieses kleine Inselchen imstande ist.  Die Sympathie und Unterstützung aller kanarischen Nachbarinseln ist ihnen auch gewiss. Es ist der Beschützerinstinkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Canarios der ihnen zuteil wird.
Diese Lawine wurde nun losgetreten und man darf sich sicher sein, daß die Herrenos keine Ruhe geben werden.
Es bleibt also spannend und abzuwarten, welche Lösung gefunden wird.

Ob die Forderung nach einer täglichen Schiffsverbindung sinnvoll und überhaupt wirtschaftlich vertretbar ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dazu mache ich mir aber in den nächsten Tagen meine Gedanken.

Mittwoch, 30. Mai 2012

El Hierro - Dia de Canarias

NEWS:
 Gestern gab es gleich zwei Beben von ML1,6. Um 10.57 Uhr und kurz darauf um 11.01 Uhr unter dem westlichen Golfoausgang in 17 bzw. 23 km Tiefe. Schwache Erdstöße, wenn man es mit dem ML5,8 Beben gestern in Norditalien vergleicht, aber sie sind noch da. Auch unter Teneriffa und östlich von Gran Canaria im Atlantik gab es am Dienstag Beben von ML1,6 und 2,7. Diese seismischen Aktivitäten ist man aber schon seit je her auf den Kanaren gewohnt. In einem Durchschnittsjahr waren schon immer zwischen 1000 bis 2000 Erdstöße jährlich zu verzeichnen.





Mit dem Tourismus auf El Hierro geht es aufwärts. So zumindest die jüngste Statistik der Istac. Danach haben im April 2012 sogar 6 Gäste mehr als im Vergleichsmonat 2011 die Insel besucht. Insgesamt 407 Gäste wurden in touristischen Unterkünften gezählt. Bescheidene Zahlen, wenn man es mit anderen Inseln wie Teneriffa oder Gran Canaria vergleicht. Aber der Touristenschwund durch die Vulkankrise scheint überwunden zu sein.
Wenn wir nun noch das i-Tüpfelchen aufsetzen wollen, dann hat El Hierro als einzige Kanarische Insel im April sogar einen Zuwachs erfahren. Auf allen anderen Inseln ging nämlich der Tourismus um 17 % zurück. Auslöser ist die nun wieder entspanntere Lage in Tunesien und Ägypten. Aber mit Statistiken ist das so wie mit Grabreden und Wahlversprechen. Man kann sich immer das positive herauspicken.
Die Gäste kamen vorwiegend von den kanarischen Inseln. Das zeigt sich an den durchschnittlich 3,76 Übernachtungstagen. Die Wochenenden und Feiertage werden gerne für einen Kurztrip auf die Nachbarinseln genutzt. Über deutsche Gäste macht die Statistik keine Aussage.

Heute ist auf allen Kanarischen Inseln der "Dia de Canarias" - der Tag der Kanaren. Ein hochheiliger Volksfeiertag, der an die Selbständigkeit - die Autonomie der Kanaren am 30. Mai 1983 erinnert. Vielleicht der wichtigste Feiertag des Jahres. Alle Arbeit ruht und es wird wieder einmal gefeiert.
Alte Bräuche leben auf, alle festlich in traditionelle Trachten gekleidet, kanarische Folklore und Romerias (Umzüge) in vielen Pueblos. So wie gestern bereits der "Dia de Canarias" der Schulen in Barlovento auf La Palma.
Nur El Hierro will dieses Jahr an den Feierlichkeiten nicht teilnehmen. Aus Protest gegen die mangelnde Unterstützung des Gobierno de Canarias (Kanarische Regierung) hat Inselpräsident Alpidio Armas alle offiziellen Feiern abgesagt. Es geht um die schlechte Fähranbindung durch die Reederei Naviera Armas und die Untätigkeit des Gobierno. Dazu gab es gestern auch schon ein Vorspiel. Friedlich wurde durch Repräsentanten von El Hierro, an der Spitze der Inselpräsident, die Armas Fähre "gekapert" und mehrere Stunden am Ausladen gehindert. Die Aktion war ohne Erfolg und brachte eine Anzeige bei der Guardia Civil ein.
Für solche unkonventionelle Aktionen sind die Herrenos bekannt und haben in der Vergangenheit bereits beachtliche Erfolge damit erzielt. 

Dienstag, 29. Mai 2012

El Hierro - die verpasste Chance

NEWS: Zwei neue Beben um 10.57 Uhr und um 11.01 Uhr mit je ML1,6 in 17 bzw. 23 km Tiefe im Golfo/Westspitze.

Auch wenn die Wirtschaftskrise oder hier schlicht "Crisis" genannt, kein spezifisches El Hierro Problem ist, sind doch gerade die Kanarischen Inseln und damit auch El Hierro besonders hart betroffen.

In Deutschland wird man immer erst auf Spanien wieder aufmerksam, wenn dramatische Dinge wie im Moment die "Bankia" Rettung mit 23 Milliarden Euro anstehen. Erst dann sorgen Schlagzeilen für neue Aufmerksamkeit und es wird wieder bewusst, auf welchen desolaten Füßen die spanische Wirtschaft überhaupt steht. 23 Milliarden hier, weitere Milliarden dort - insgesamt schätzt man den Finanzbedarf der spanischen Banken in den nächsten Wochen auf über 100 Milliarden Euro. Auch hier sind leider die Banken "Systemrelevant". Ohne sie und ohne Rettungssubventionen steht der spanische Staat sonst über kurz oder lang vor dem endgültigen "Aus". Mit katastrophalen Folgen!

Der stolze Spanier schreit nicht sofort nach dem Euro Rettungsschirm und lehnt ihn zunächst wie gestern vom spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy  „Es wird für die spanischen Geldhäuser keine europäische Rettungsaktion geben" ab.
Zunächst ab - keiner muß ein Prophet sein um vorherzusagen, daß diese Geste in wenigen Wochen Makulatur ist. Dann wird man die Euro Milliarden nehmen, gerne nehmen - einfach weil man sie dringend braucht.
Zunächst wird aber erst einmal kräftig gespart und gekürzt. Wenn auch viel zu spät und oft an der falschen Stelle. Kürzungen im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Bildung und auch bei den Subventionen. Während dessen steigt die Arbeitslosigkeit weiter und besonders bedenklich die Jugendarbeitslosigkeit. Die Quote liegt hier bei über 50% und das Spanienweit. Eingespart werden sollen deses Jahr so 25 Milliarden Euro. Fast genau die Summe die gestern der Bankia-Rettung zur Verfügung gestellt wurde.

Was hat das alles nun mit El Hierro zu tun ?
Die Kanaren und besonders die westlichen Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro hängen am Geldtropf von Madrid. Ohne diese Mittel ist der heutige Lebensstandart nicht mehr aufrecht zu halten. Kam das meiste Geld in der Vergangenheit aus den EU Fonds über den Umweg Madrid auf die Inseln, ist jetzt diese Quelle ausgetrocknet.
Die tragende Säule des Wohlstandes, die Bauwirtschaft ist weggebrochen und der Tourismus hatte nie den großen Stellenwert wie etwa auf Teneriffa, Gran Canaria oder den östlichen Inseln.
Die Landwirtschaft sorgte in der Vergangenheit für Arbeit und ein bescheidenes Leben. Zumindest konnte die Inselbevölkerung mit eigenen Nahrungsmitteln versorgt werden. Heute kommen die Kartoffeln aus Irland, der Apfel aus Chile und das Geflügel aus Brasilien.
Dafür hat man wunderschöne Strassen, ein Tunnel, einen Flugplatz, zwei Häfen, riesige Miradore, einen fast unbenutzten Freizeitpark, ein Erlebnisbad und ein halb fertiges Kongresszentrum und demnächst noch kostenlosen Internetempfang - um nur einige Dinge beim Namen zu nennen.
Alles tolle Sachen, herrlich anzuschauen - man ist Stolz auf seine Insel. Zu Recht, man hat aus dem herbeiströmenden Geld etwas geschaffen.

Nur einen kleinen Haken hat die ganze Beton- und Technikwelt. Sie ist nicht nachhaltig und schafft keine dauerhaften Arbeitsplätze und kein geregeltes Einkommen und Essen kann ich es auch nicht. Sie kosten stattdessen Unterhalt, wenn ich sie nicht dem Verfall Preis geben möchte - und das Geld hat die Insel nicht.
Was nützen all diese Objekte, wenn kein Tourist kommt um sie zu bewundern. Die Fähr- und Flugpreise steigen. Verbindungen werden gestrichen und der Flugplan ausgedünnt. Ohne weitere Subventionen wird keine private Firma unrentable Strecken weiter bedienen.
Die An- und Abreise für den Gast wird immer umständlicher und beschwerlicher. Nur wenige tun sich dies an. So wird man keinen Tourismusboom erreichen.

Jetzt schließt sich unser Kreislauf. Ohne weiteres Geld aus Madrid sind viele getätigten Investitionen nutzlos und ohne nachhaltige Wirkung - und Madrid ist Pleite.

Es stellt sich natürlich jetzt die Frage, warum ein Politiker nicht etwas weiter denkt und versucht sich die Zukunft realistisch vorzustellen. Nicht durch die rosarote Brille, sondern mit logischem Menschenverstand und etwas visionären Weitblick. Davon kenne ich auf El Hierro nur einen Politiker. Javier Morales, Wirtschaftsdezernent und ehemaliger Vizepräsident der Inselregierung und Vordenker und "Vater" des regenerativen Energieprojekt "Garona del Viento ".
Erst belächelt, heute genau beobachtet und in einigen Jahren sicher Symbolfigur für Nachhaltigkeit und Visionär und vielleicht bald Ehrenbürger der Insel. Davon bin ich überzeugt und davon hätte man in den "fetten Jahren" noch mehr gebraucht. Jetzt ist es dafür zu spät.

Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichte - weil sie interessant ist und die verpasste Chance widerspiegelt. Dieses Beispiel ließe sich beliebig auf La Gomera oder La Palma und vielleicht auch noch auf andere Inseln anwenden.
Als das Geld noch floß wurde es verprasst und verbaut ohne an die Zukunft zu denken. Vor allem nicht an die Zukunft der Kinder. Die Zukunft umfasste vielleicht 4 Jahre bis zur nächsten Wahl. Nach mir die Sintflut war wahrscheinlich das Leitmotiv. Diese Sünden rächen sich nun schmerzlich.

Montag, 28. Mai 2012

El Hierro Vulkan - die Touristenattraktion?

NEWS:
Auch über Pfingsten blieb es ruhig. Keine neuen Erdstöße. Heute am Montag ist hier kein Feiertag, sondern wieder normaler Arbeitstag.
Nachtrag: Gestern doch um 17.08 Uhr ein Beben mit ML1,1 in 15 km Tiefe im Süden

Dieses Uboot konnten wir in der Vergangenheit oft auf der Movistar Webcam (rechts an der Anlegestelle) vor sich hindümpeln sehen. Es ist kein militärisches Uboot - dafür ist es zu bunt angemalt - und auch kein Forschungsschiff. Es ist eine Touristenattraktion und dient dem Gästetransport oder besser gesagt es soll(te) Passagiere die herrliche Unterwasserwelt vor Restinga zeigen. Die "Mar del Hierro" wurde vor 6 Jahren auf einer Schiffswerft in Sardinien im Auftrag des Cabildo El Hierro gebaut und kam bis heute noch niemals zum Einsatz.

Meist lag das Schiff auf Halde und wurde in den den letzten 2 Jahren mit einem neuen Anstrich versehen. Das 500.000 Euro teure Schiff wäre einsatzbereit, wenn man nur einen Kapitän mit den nötigen Lizenzen dafür hätte. Auch mit der Versicherung gab und gibt es Probleme. Die jährlichen Unterhaltskosten sollen bei 90.000 Euro liegen. Nun versucht man einen privaten Betreiber dafür zu finden, der in Eigenregie mit den entsprechenden Papieren auch noch wirtschaftlich lohnend diesen "Kadaver" zur See bringt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei dem geringen Gästeaufkommen genügend zahlende Gäste zu finden sind, um auch noch Gewinn abzuwerfen. Wieder einmal ein Beispiel für ein "Groschengrab" bei dem man sich erst nach getätigter Investition, Gedanken über den Sinn und Zweck dieser Anschaffung macht. Wirtschaftliche Überlegungen standen aber vor 6 Jahren noch nicht auf der Tagesordnung. (Danke für Fotos an Fam. Griepenburg)