Posts mit dem Label Stromversorgung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Stromversorgung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 9. Januar 2016

Enttäuschende Bilanz des Energieprojekt Gorona

Doch keine komplette Stromversorgung mit Regenerativer Energie möglich?


Seit Juni 2014 läuft das neuartige Hydro-Wind Projekt auf El Hierro. 100% Strom aus Regenerativen Energiequellen war das ehrgeizige Ziel. Die 7000 Bewohner von El Hierro sollen nur mit aus Wind und Wasserkraft erzeugter Elektrizität versorgt werden.

20.000 Tonnen eingesparte Kohlendioxid Abgase pro Jahr und die erste „Grüne Insel“ der Erde ohne Einsatz fossiler Brennstoffe. Das alte Schwerölkraftwerk Llanos Blancos am Hafen von Puerto de La Estaca sollte nur noch für den Notfall in Reserve gehalten werden.
Jetzt 19 Monate später präsentiert die Betreibergesellschaft Gorona del Viento El Hierro erstmals ernüchternde Zahlen:

„Im Jahre 2015 wurde der Wunschtraum 100% Strom aus Erneuerbarer Energie zu beziehen am 9. August für etwas mehr als 2 Stunden erreicht. In der ersten Jahreshälfte konnten die sauberen Energiequellen zu 30% genutzt werden. In den Monaten Juli und August lagen die Mittelwerten zwischen 49 und 55%. Die fehlende Energie musste das alte Schwerölkraftwerk beisteuern das man eigentlich stilllegen wollte“
– so die Zahlen des Betreibers. Nachzulesen auf der span. Gorona-Seite.

Nicht allzu toll für das erste Jahr nach dem 6-monatigen Probebetrieb im Jahre 2014. Hier vom „Übertreffen der kühnsten Erwartungen“ so Gorona – zu sprechen, ist maßlose Übertreibung und Beschönigung der tatsächlichen Fakten. 80% im Jahres-Durchschnitt hätte der Betrachter schon erwartet.
Leider wird sich die Vision von der saubersten Insel der Welt nun doch nicht erfüllen lassen und eine Vision bleiben. Vielleicht waren es doch zu viele Vorschuss-Lorbeeren  ... Weiterlesen

Samstag, 19. Juli 2014

Vulkan - Es ist noch nicht zu Ende

Der Hotspot ist weiter aktiv

Auch um die Nachbarinsel Teneriffa lassen sich seit geraumer Zeit verstärkte Bebenaktivitäten feststellen. Heute Morgen erst ein ML2,7 und gestern ein ML2,1 Erdstoß (links Grafik IGN). Die Beben kommen meist aus großer Tiefe, wie aktuell aus 27 und 39 Kilometer Tiefe. Je weiter wir nach Westen Richtung El Hierro gehen, desto flacher liegen die Störzonen. Um die 9 bis 11 km Tiefe wie in den vergangenen Tagen. Die Beben liegen mit kleinen Ausnahmen alle auf der Spur des Hotspot ( weiße Linie) und lassen sich bis zur afrikanischen Westküste verfolgen.

Seit Jahresbeginn 2014 werden auf Teneriffa verstärkte Kohlendioxidwerte (CO²) gemessen. Jetzt erstmals im Juli 2014 (siehe Grafik Volcanes de Canarias) gehen die Emissionswerte leicht zurück. Im Durchschnitt sind es aber immer noch 4887,6 ppm in 2014. Die Vulkanologen sind sich einig, dass die Hauptaktivität bereits im Jahre 2000 begonnen hat. Höhepunkt war die starke Bebenaktivität im Jahre 2004 auf Teneriffa und 2011 die Eldiscreto Eruption auf El Hierro ...und diese Aktivitätsphase dauert an und ist noch nicht beendet. Auch wenn es im Augenblick unter El Hierro den Anschein hat alles sei Geschichte, müssen wir uns auf ein erneutes Aufflammen in absehbarer Zeit einstellen.

Insel entstehen und Inseln verschwinden auch wieder.Aus der Satellitenperspektive (links Google) sind eine ganze Reihe von Inseln nördlich der heutigen Kanaren zu erkennen. Es sind Inseln die es nie über die Meeresoberfläche geschafft haben oder im Laufe der Zeit durch die Erosion von Wind und Wellen im Atlantik wieder verschwunden sind. Es mag Spekulation sein, welche Inseln früher tatsächlich optisch wahrzunehmen und vielleicht auch bewohnt waren.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist aber, dass Lanzarote und Fuerteventura früher eine zusammenhängende Insel war.
Wind und Wetter haben diese Insel abgetragen und schließlich getrennt. Heute liegen die beiden Inseln nur wenige Kilometer von einander entfernt. Die Trenn- Passage hat nur eine durchschnittliche Meerestiefe von jetzt rund 20 Meter Meerestiefe. Wenn alte Dokumente zutreffen, war es noch vor 200 Jahren möglich per Fuß diese Meeresenge zu überwinden.
In nächster Zukunft werden es diese Inseln sein, die das Schicksal ihrer nördlichen "Brüder" teilen und im Meer versinken.

Stromnachfrage auf El Hierro sinkt

Kaum ist das neue Regenerative Energieprojekt "Gorona" am Netz, schreckt die Betreiber die neuesten Zahlen zum Stromverbrauch in der ersten Hälfte des Jahres 2014 auf.
El Hierro hat in den vergangenen 6 Monate 5,1% weniger Strom als im Vergleichszeitraum des Vorjahres verbraucht.
Im Grunde eine erfreuliche Nachricht. Ob es das vermehrte Umweltbewusstsein oder die höhere Stromrechnung ausmacht, bleibt dahin gestellt.
Es muss ja auch nicht während des Tages bei geschlossenen Fensterläden nonstop die alte 100 Watt Glühbirne brennen oder das TV 20 Stunden am Tage plärren.

Nach den Endesa Zahlen wurden im ersten Halbjahr 4.138 GWh Strom verbraucht. Hochgerechnet im Jahr 2014 somit rund 8,2 GWh.
Damit reicht die Leistung der Gorona-Anlage mit 11 GWh Leistung üppig aus und dürfte auch die nächsten Jahre den Strombedarf decken können.
Aber auch auf den Nachbarinseln Teneriffe -2,0 %, La Gomera -0,9 % und La Palma mit -0,7 % ging der Stromverbrauch zurück.

Samstag, 3. November 2012

El Hierro - Wasser im Überfluss

NEWS:
13.22 Uhr - Beben von ML2,3 in 19 km Tiefe unter Bergmassiv bei Sabinosa (Golfo)


 
Das Wetter hält El Hierro weiter im Griff. Nach der Satellitenaufnahme von Sat24 verharrt das massive Wolkengebilde über den Kanarischen Inseln. Auch für die nächsten Tage ist mit keiner großen Besserung zu rechnen. Erst ab Dienstag soll der Wind auf Nordost drehen und dann könnte ein Hoch aus dem Norden vorrücken. Die Niederschlags- mengen sind enorm. Allein gestern fielen innerhalb von 24 Stunden in El Pinar 109 l/m² und in Valverde 105 l/m². Diese bisher 4-tägige Regenperiode hat bereits mehr Wasser gebracht, als im ganzen Vorjahr zusammen gerechnet.
 
Jetzt stellen sich auch Probleme mit der Stromversorgung ein. Das doch sehr improvisierte Leitungsnetz hält den Sturm und das Wasser auf Dauer nicht aus. In Sabinosa kam es zu ersten Stromausfällen.

Diese Stromausfälle werden mit Fortdauer des Unwetter weiter zu nehmen. Es ist ein Problem das alle Inseln betrifft und in früheren Jahren bereits beim geringsten Regen zu Ausfällen geführt hat. Das Ganze hat sich inzwischen aber etwas gebessert. Der Monopolist Endesa/Unelco investiert auch nur das Notwendigste in neue Verbindungen. Selbst als Laie kann man solch einen Kabelsalat (Foto) nur verwunderlich bestaunen und sich wahrlich wundern, daß hier überhaupt noch Strom durch die Leitung fließt. Es ist der krasse Gegensatz von Steinzeit zu moderner Neuzeit, die über ein marodes Leitungssystem  Hightech Kommunikationssysteme wie Wifi oder den alternativen Gorona-Strom betreiben möchte. Hier wurde eine Entwicklungsphase übersprungen, die sich hoffentlich später nicht noch Rächen wird.
 

Der Vulkan hält Ruhe. Wir hatten gestern 2 Beben (rosa + blau) am Tanganasoga und im Golfo bis ML1,6. Die Tiefe lag bei 9 und 14 km Tiefe. Die Bodenverformung bleibt stabil auf hohem Niveau. Auch die Gaswerte scheinen im Normalmass zu liegen, bzw. lassen sich zur Zeit wegen der Wetterunbilden nur schwer messen.