Posts mit dem Label Repsol werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Repsol werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Freitag, 16. Januar 2015

Repsol stoppt Erdölbohrung

Die Repsol-Karawane zieht weiter


Nach einer erreichten Tiefenbohrung von 3.093 Metern stoppt Repsol vor Fuerteventura die weitere Erdölsuche (Foto: Repsol). Wie der Konzern heute mitteilte, seien nur unzureichende Mengen Erdöl und Erdgas gefunden worden. Die Bohrung mit dem Bohrschiff “Rowan Renaissance” (bei 882 Meter Wassertiefe und tatsächlicher Bohrung vom Meeresgrund in 2211 Meter Tiefe) hätten bei diesem Explorations- Programm nur geringe Mengen von Kohlenwasserstoffen ergeben. Das vor allem gefundene Erdgas würde jedoch von der Menge und Qualität keine Förderung lohnen. Auf eine weitere Probebohrung im benachbarten Sektor Chirimoya für das auch eine Genehmigung aus Madrid vorliegt, wird verzichtet.

Insgesamt seien an diesem Explorationsprogramm 750 Mitarbeiter aus 50 Unternehmen beteiligt gewesen. Die Rowan Renaissance wird in den nächsten Tagen das Seegebiet bei den Kanaren verlassen und weiter nach Angola zur nächsten Bohrung verlegt. Die Karawane zieht weiter … Das Bohrloch wird laut Repsol fachmännisch versiegelt um einen Kohlenwasserstoff Austritt zu vermeiden.

Entwarnung für Fuerteventura und Lanzarote

Großes Aufatmen auf den östlichen Kanareninseln Fuerteventura und Lanzarote. Keine Bohrtürme vor den Inseln und keine mögliche Ölverschmutzung der Strände. Nicht die ganzen Proteste, sondern die Natur hat den Ölgiganten Repsol besiegt. Kein Öl – kein Gewinn und daher auch kein weiteres Interesse. Besser hätte es gar nicht kommen können. So übermächtig wie das Gespenst “Erdölförderung” im Jahre 2014 herauf gezogen ist, so schnell hat es sich wieder in Luft aufgelöst.

Vielleicht spielt im Hintergrund auch der Verfall des Erdölpreis eine wichtige Rolle. Ganz lässt sich Repsol hier nicht in die Karten schauen. Die Aktie des Repsol Konzern ist in den letzten Wochen auf seinen Tiefstand gefallen. Von 19,80 € noch im September 2014 auf jetzt 14,80 €. Bei einem Erdölpreis von jetzt unter 50 US-Dollar pro Barrel lohnt sich vielleicht im Moment eine Erdölförderung nicht. Es bleibt aber bei aller Freude über das erlahmte Interesse von Repsol immer ein wachsames Auge auf den Giganten zu richten.

Bereits im nächsten Jahr kann der Ölpreis wieder auf 120 $ steigen. Dann kann sich für Repsol eine Förderung lohnen. Er wäre ja auch schlecht beraten alle Erkenntnisse die Repsol jetzt gewonnen hat, gleich an die große Glocke zu hängen. Die Konkurrenz schläft nicht.

Hinweis:
Zum Thema: "Wandern - die Tücken und Gefahren" habe ich einen Beitrag auf Kanaren NEWS geschrieben, der genauso auf die Insel El Hierro zutrifft.

Dienstag, 18. November 2014

Kanarische Ölbohrung unter Militärschutz

Nur der Himmel kann noch helfen


Gewaltsam wurde am vergangenen Wochenende eine Protestaktion von Greenpeace (Foto) gegen die Kanarische Ölbohrung vor Fuerteventura beendet. Spanische Marine-Einheiten verhinderten die Kaperung des Ölbohrschiff Rowan Renaissance das nach Öl bohren soll. Mehrere Aktivisten wurden dabei verletzt. Als Greenpeace am frühen Samstag-Morgen mit Schlauchbooten in die einen Kilometer um die Bohrstelle verhängte Sperrzone um die Kanarische Ölbohrung eindringen wollte, wurden sie gewaltsam gestoppt. Marine-Einheiten des spanischen Militär mit Sturmbooten,  attackierten und beschädigten mehrere Boote. Eine italienische Aktivistin wurde dabei von einer Schiffsschraube so schwer verletzt, dass sie mit dem Hubschrauber ins Hospital nach Gran Canaria eingeliefert werden musste.


Madrid will Kanarische Ölbohrung mit allen Mitteln durchsetzen


Es wird ernst. Die technische Ausrüstung hat Repsol mit mehreren Schiffen zum Start der Kanarischen Ölbohrung rund 60 km vor Fuerteventura in Stellung gebracht. Die erforderliche Bohrerlaubnis aus Madrid ist auch gegen den Widerstand vieler Canarios erteilt … und das spanische Militär ist mit einer Fregatte zum Schutz vor Ort ... Weiterlesen

Donnerstag, 14. August 2014

Ölbohrung vor Fuerteventura kann beginnen

Madrider Regierung gibt grünes Licht

So wird es bald vor der Ostküste von Fuerteventura und Lanzarote aussehen. Die Ölmultis haben nun offiziell, nach dem auch das spanische Umweltministerium grünes Licht gegeben hat, die Genehmigung mit Probebohrungen zwischen den Kanaren und der Westküste Marokkos zu beginnen.
In wenigen Wochen will das Konsortium aus Repsol, der australischen Woodside Energy und der deutschen RWE, die erste Bohrung ausbringen. Die technische Ausrüstung und das Equipment liegen bereits seit geraumer Zeit im Hafen von Las Palmas (Gran Canaria) vor Anker.

Trotz aller Proteste der Kanarischen Regierung und von Umweltschutz-Verbänden, hat der Madrider Industrieminister Jose Manuel Soria (ein Canario), das nationale spanische Interesse über die regionalen Bedenken gesetzt und die Genehmigung erteilt. Es seien alle Einwände ausreichend geprüft worden und Spanien könne sich nicht den Luxus leisten, auf die Erdölsuche zu verzichten. 99 % des benötigten Erdöl würden zur Zeit importiert. Im benachbarten Marokko - nur wenige Kilometer von der beabsichtigten Bohrstelle entfernt - hat das schottische Unternehmen Cairn Energy bereits im März 2014 Erdöl gefunden und will es Ausbeuten.

Die jetzt erteilte Bohrgenehmigung für Repsol & Co. betrifft nur die Probebohrung. Insgesamt sollen drei Bohrungen ca. 50 bis 60 Kilometer vor der kanarischen Küste erfolgen (siehe auch Vulkan und Erdölförderung).
Für die eigentliche Erdölförderung ist eine neue eigene Erlaubnis notwendig.

Die Suchbohrungen erfolgen in eine Tiefe von 3.000 bis 6.900 Meter Tiefe. Dabei gibt es Auflagen:

Sollte sich während der Probebohrung um Umkreis von 75 km ein Erdbeben mit mehr als ML4,5 ereignen oder Gefahren für die Umwelt auftreten, muss die Bohrung sofort gestoppt werden.

Repsol muss zur Behebung evtl. Schäden eine Sicherheitsleistung von 60 Millionen Euro in Madrid hinterlegen.
Es ist die besondere Situation über einem vulkanischen Hotspot und seiner Seitenverästelung Bohrungen auszubringen. (siehe auch Gewinn oder Vernunft).

Auch die Madrider Regierung hat inzwischen erkannt - das zeigen die Auflagen, dass es ein Risiko ist, in Richtung eines Vulkan zu bohren. Es gibt kaum Erfahrungswerte für Erdölbohrungen um aktive Magmakammern. Auch wurde die Beschaffenheit und Struktur dieses Meeressektors kaum untersucht bzw. die Ergebnisse nicht veröffentlicht.

Es wäre dringend angeraten, staatliche Geologen/Vulkanologen der IGN oder des Institut für Meeresforschung vor Ort einzusetzen. Eine direkte Überwachung und wissenschaftlich neue Erkenntnisse über den Gesteinsaufbau am Meeresgrund wären so sicher zu gewinnen.
Wenn schon gebohrt werden muss, soll auch die Vulkanwissenschaft davon partizipieren.
Wann haben Wissenschaftler denn schon die Möglichkeit vor Ort - 6900 Meter tief in die Erdkruste zu schauen ?

Bei allem "Für" und "Wider" bleibt festzustellen:

1. Minister Soria ist verpflichtet alle Möglichkeiten der eigenen Erdölförderung auszuschöpfen, bevor es der Nachbar Marokko umsetzt.

2. Die betroffenen Ostinsel leben vom Tourismus und von sauberen Stränden. Eine "Ölkatastrophe" wie im Golf von Mexiko oder eine Ölverschmutzung ist nicht auszuschließen. Es wäre der Niedergang des wichtigsten Wirtschaftszweig.

3. Es ist ein Experiment und gewagtes Unternehmen in einen vulkanisch aktiven Untergrund zu Bohren mit ungewissem Ausgang. Die Probebohrungen selbst dürften nicht die eigentliche Gefahr darstellen. Erst die spätere Ölförderung könnte das geologische Gleichgewicht durcheinander bringen mit all seinen Folgen.
Negative Beispiele hat man auch bei Almeria auf der spanischen Halbinsel bereits gesammelt (siehe Erdgasspeicher und Ölbohrung).

Es zeigt sich auch hier wieder, dass zwei wirtschaftlich orientierte Interessengruppen aufeinander prallen. Die Ölmultis und die Tourismusindustrie.
Beide haben primär wirtschaftliche Interessen. Die eigentlichen Ökologen bilden nur eine Randgruppe und werden nur zur Unterstützung des eigenen Ziel gerne mit ins Boot geholt.

Warum hat man in der Vergangenheit die Landschaft zu betoniert und nicht in saubere und nachhaltige Energie (siehe El Hierro) investiert.
Geld war genügend vorhanden und jede Insel könnte heute seinen eigenen regenerativen Strom produzieren - ohne Erdöl.
Wind, Sonne und Wasser war und ist genügend vorhanden.
Darüber sollte man sich seine Gedanken machen ... oder liege ich so falsch?

Aktueller Nachtrag vom 15.08.2014

Jetzt hat der Kanarische Inselpräsident Paulino Rivero der Zentralregierung in  Madrid gar mit dem Abbruch der offiziellen Beziehungen gedroht, sollte die Genehmigung nicht widerrufen werden.
Es ist allerdings nur ein Lippenbekenntnis des Präsidenten, da die Kanaren finanziell von Madrid abhängig sind und die Subventionen aus Madrid dringend brauchen. Ob sich die Zentralregierung davon beeindrucken lässt, ist eher unwahrscheinlich.
Der Industrieminister Jose Manuel Soria wurde bereits im März 2014 von Fuerteventura zur Persona non grata erklärt.

Interessant ist auch in diesem Zusammenhang, dass so einige kanarische Politiker vor einem Jahr noch eine ganz andere Meinung zur Ölbohrung hatten. Als aber bekannt wurde, dass die Inseln an den evtl Einnahmen der Ölförderung nicht beteiligt werden, wurde über Nacht die Meinung und das Lager gewechselt.