Was unser Vulkan Eldiscredo im Süden und hochtrabende Zukunftsprojekte miteinander zu tun haben, will ich gleich erklären.
Zunächst aber das Aktuellste:
Zu der Lage-Einschätzung von gestern haben sich innerhalb der vergangenen 24 Stunden keine großen Änderungen ergeben. Der Tremor (siehe Grafik) ist weiter aktiv. Zwei Beben im Golfo um 17.41 und 18.34 Uhr mit 2,3 bzw. 2,4 RSk. in 19 km Tiefe waren zu verzeichnen. Beim Südvulkan tritt weiter magmatisches Material aus und verfärbt die Meeresoberfläche. Sonst ist Sonntagsruhe angesagt.Weltraumbahnhof El Hierro
Das Ganze klingt futuristisch, ein bisschen nach Science-Fiction, die große
Moderne, der Bahnhof zu anderen Welten .. und das auf unserer kleinen Insel El Hierro?Wenn es nach den Planern geht würde es auf El Hierro in Zukunft so aussehen.
Nein, das ist kein Aprilscherz … sondern reale Wirklichkeit, zumindest in den
Köpfen der Initiatoren .. es sind keine Intellektuelle oder Phantasten, sondern keine Geringeren als die spanische Zentralregierung in Madrid.1996 wurden Pläne bekannt, daß die damals konservative Regierung in Madrid eine Abschussrampe für Kleinraketen plane. Es sollten die im eigenen Land entwickelten Argo (die Schnelle) und Capricornio (Einhorn) Raketen mit Satelliten von El Hierro aus abgeschossen werden.
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| Bild: Boeing |
Das verschlafene und immer vergessene El Hierro rückte plötzlich in den Mittelpunkt und erweckte das Interesse der Mächtigen aus Madrid. Was war geschehen, - warum ausgerechnet El Hierro. Der Abschusspunkt El Hierro ist optimal für erdnahe polare Satelliten als auch für geostationäre Umlaufbahnen in 36 000 km Höhe.
Um einen geostationären Orbit zur erreichen, sind also bei einem Start von El Hierro aus am wenigsten energie- aufwendige Flugmanöver notwendig.
Der Abschuss in der Nähe des Äquators hat auch noch den Vorteil (wenn die Rakete in Ost-Richtung abgeschossen wird), dass die relativ hohe Rotationsgeschwindigkeit der Erde und die daraus sich ergebende kinetische Energie ausgenutzt wird.
Das spart Treibstoff und setzt eine weniger aufwendige Technik voraus. Es werden also Kosten eingespart und jeder Satellitenstart wird günstiger.
Dazu kommt, dass die Insel politisch stabil und obwohl geografisch in Afrika, doch fester Bestandteil eines europäischen Landes ist. Im Hinterkopf so denke ich gab es noch weitere Gedanken. Was spricht dagegen später nach erfolgreicher Installation der Abschussrampen, auch Satelliten von anderen Ländern gegen Geld ins All zu befördern. Dieser Markt boomt und hat Zukunft.
Der Abschuss in der Nähe des Äquators hat auch noch den Vorteil (wenn die Rakete in Ost-Richtung abgeschossen wird), dass die relativ hohe Rotationsgeschwindigkeit der Erde und die daraus sich ergebende kinetische Energie ausgenutzt wird.
Das spart Treibstoff und setzt eine weniger aufwendige Technik voraus. Es werden also Kosten eingespart und jeder Satellitenstart wird günstiger.
Dazu kommt, dass die Insel politisch stabil und obwohl geografisch in Afrika, doch fester Bestandteil eines europäischen Landes ist. Im Hinterkopf so denke ich gab es noch weitere Gedanken. Was spricht dagegen später nach erfolgreicher Installation der Abschussrampen, auch Satelliten von anderen Ländern gegen Geld ins All zu befördern. Dieser Markt boomt und hat Zukunft.
Einige Politiker jubilierten bereits und malten sich die schönste Zukunft El
Hierro`s, als Europas führender Weltraumbahnhof – viel näher am Kontinent als der Ariane Startplatz in Guyana und wettersicherer als die ESA-Startrampen in Skandinavien, aus.Im Vorfeld wurde bereits die amerikanische Firma Bechtel National Inc. aus
San Francisco mit einer Projektstudie und Standortanalyse beauftragt.Bechtel ist ein über 100 Jahre altes amerikanisches Unternehmen mit 49 tausend Beschäftigten. Bei vielen Großprojekten weltweit, ob Staudamm oder Kernkraftwerk, Bechtel ist engagiert. Zur Zeit wir mit Babcok & Wilcox ein neues kleines modulares Kernkraftwerk entwickelt.
Eine blühende Zukunft
Die Ingenieure von Bechtel waren von dem Projekt auf El Hierro begeistert und lobten den Standort über alles. El Hierro sollte gewaltsam aus seinemDornröschenschlaf gerissen werden. Ein wahrer Goldregen sollte über die Insel niederprasseln – ein neuer Hafen, neue und noch breitere Straßen und ein internationaler Airport für die hoch technologische Fracht aus aller Welt, müssten gebaut werden. Mehrere Hundert Millionen Euro-Investitionen würde das Raketengelände auf die Insel spülen.
Der Raumfahrt Tourismus wird beginnen – neue Betten und Unterkünfte
werden gebraucht. Jeder kann mit profitieren – auch der Ziegenhirte.Hunderte neue Arbeitsplätze würden entstehen, alles modernisiert werden – wie Phönix aus der Asche oder von der Aschenputtel zur Prinzessin … alles wie in einem schönen Traum.
... ein kleiner Auszug - weiteres zum Thema mit interessantem Hintergrundwissen in meinem Buch "Geheimnisvolles El Hierro".
Daß es dann nicht dazu kam ist den Herrenos selbst zu verdanken. Mit allen Mitteln wurde dieses Projekt 1997 gekippt.
Es galt der Satz: "Wir sind vielleicht nur 8000 Menschen auf der Insel - aber wir sind 8000 aus El Hierro"
Das Fatale aus heutiger Sicht daran ist:
Das Raketenstartgelände mit großen Treibstofflagern sollte nur unweit der jetzigen Eruptionsstelle im Süden, zwischen La Restinga und Tacaron erbaut werden.
Nicht nur die zusätzlich davon ausgehende Gefahr sondern auch der evtl. Verlust dieses technologischen Futureprojektes mit Arbeitsplätzen und der ganzen aufgebauten Infrastruktur wäre weit schlimmer zu verkraften, als der heutige Ist-Zustand. Sind wir mit den Herrenos froh, daß es nur eine kurze FataMorgana war.

