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Montag, 23. Dezember 2013

Vulkan - noch keine Entspannung in Sicht

NEWS:
14.28 Uhr - die Beben halten unvermindert an. Heute bisher 59 Erdstöße - davon 46 mit mehr als +ML2,0. Die Gesamtzahl der Beben von gestern dürfte heute überschritten werden.




Die Ausdehnung der Beben bis zur Ostküste (Google Karte) kam jetzt doch überraschend. Aber es sind in der Realität doch nur wenige Kilometer Luftlinie vom Golfo auf der Westseite. Der Küstenabschnitt Las Playas (die Strände) hat ein ähnliches Geländeprofil wie das Golfotal. Steile bis auf 900 m ansteigende Hänge, aber nur wenige Häuser und Bewohner. Im Grunde ist nur das staatliche Paradehotel "Parador" im Gefahrenbereich.

Die Beben halten unvermindert an. Heute bereits 45 Erdstöße (rot auf IGN Grafik) bis ML3,1 - davon allein 35 Erdstöße mit mehr als +ML2,0. Gestern insgesamt 73 Beben. Die Tiefenlage der Beben bleibt im Moment weiter stabil. Das flachste Beben war in 12,1 km Tiefe registriert worden. Im Durchschnitt werden die Erdstöße in rund 15 km Tiefe ausgelöst. Aber auch aus 30,8 km wurde gestern ein Beben gemessen. Viele Faktoren sprechen für das Einschießen von neuer Magma in die in dieser Tiefe liegende Magmakammer. Wenn ich die Lage richtig einschätze werden die Erdstöße wieder zurück Richtung Inselmassiv/ Tanganasoga wandern und dann aus flacheren Tiefen kommen. Im Laufe des Tages will ich dazu eine Grafik einstellen, die diese Vermutung stützt.

Das Hotel Parador - aufgenommen während meines letzten Aufenthalt - ist das "Vorzeigehotel" auf El Hierro. Einsam in wunderschöner Lage direkt am Meer, an der südlichen Ostküste gelegen . Mitten in die Pampa, mit eigener Zugangsstraße und einspurigem Tunnel, wurde es vor Jahren hier errichtet. Im Hintergrund die Bergkette "Risco de los Herrenos" mit seinen steilen und  unbewachsenen Hängen.
Hier der Blick vom Innenhof auf die direkt hinter dem Hotel aufragende Felskulisse. Es ist nur durch die Zufahrtsstraße vom Berg getrennt. Auch ohne Erdbeben habe ich hier schon kleinere Felsabgänge erlebt. Bei stärkeren Beben ist nicht nur das Hotel, sondern gerade die ca. 10 km lange Zufahrt durch Steinschlag extrem gefährdet.

Freitag, 31. August 2012

El Hierro Vulkan - nun geht`s im Süden weiter

NEWS:

Hatten wir gestern am Donnerstag noch alle Beben bis ML1,4 im Golfo in 8,6 bis 10,3 Tiefe, hat sich in der Nacht das Zentrum in den Süden verlagert. Um 5.03 Uhr ein Beben von ML1,5 in 15 km Tiefe, genau an der alten Eruptionstelle - südlichster Punkt auf Avcan Karte. Und um 6.12 Uhr ein Beben mit ML2,4 in 23 km Tiefe. Das dritte Südbeben taucht in keiner IGN Statistik auf. Es bleibt jetzt einmal abzuwarten wie sich diese Entwicklung fortsetzt. Zur Erinnerung: Wir haben in ca. 20 km die vermutete Hauptkammer die uns im Juni den Bebenschwall gebracht hatte und im Süden den alten Eldiscreto Aufstiegskanal, der inzwischen wohl verstopft ist. Schafft es nun das Magma diese Höhendifferenz aufzusteigen oder versackt es wieder auf halbem Weg? Wir werden es sehen.

Hier noch einige Impressionen vom Hotel "Parador El Hierro". Es liegt einsam und verlassen an der Ostküste und bietet "Internationalen Komfort". Reichhaltiges Frühstück-Büfett, guter Service und Stil. Die Küche selbst habe ich nicht getestet. Macht aber einen guten Eindruck. Es gehört zur staatlichen Hotelkette "Paradores" die auf allen Kanarischen Inseln und in vielen größeren Städten von Festlandspanien ein Hotel betreibt.

Große Aussenterasse mit einem kleinen Pool. Die Kulisse ist schon berauschend. Im Hintergrund steil aufragende Felswände und im Vordergrund den Atlantik mit grobkörnigem Strand.

Mehrere gemütliche Sitz- und Speiseräume sowie kleine recht gemütliche Innenhöfe. Die Zimmer sind gut ausgestattet. Alle mit Balkon und Klimaanlage. Alles so wie man das in der gehobenen Hotelkategorie auch erwartet. Die Preise liegen mit Frühstück je nach Ausstattung bei 90 bis 120.- Euro/Nacht.

Sonntag, 11. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - Tremor tanzt im Walzertakt

NEWS:
Auch am Samstag hat der Eldiscreto weiter magmatisches Material ausgeworfen. Meist waren es heiße Gase die an der Meeresoberfläche ankamen und das Wasser verfärbten. Feste Bestandteile wurden gestern nicht beobachtet. Der Krisenstab beschreibt die Lage als stabil. Ein Erdstoß erfolgte heute in der Nacht um 2.11 Uhr mit 1,9 RSk. in 18 km Tiefe im Golfo.



Gedanken bereitet seit Samstagmorgen der pulsierende Tremor. Ein bis dahin noch nicht beobachtetes Phänomen von regelmässigem Auf- und Abklingen der Tremor- aufzeichnungen. Diese Ausschläge werden normal von unterirdischen Explosionen im Lavakanal erzeugt, wenn das Magma Gesteinsschichten durchbricht. Dies erfolgt aber in unregelmässigen Abständen. Seit gestern erfolgen diese Explosionen regelmässig in immer kleinerem zeitlichen Abstand. Erfolgte es am Samstag im 15 bis 20 min. Abstand, so beobachten wir heute einen Intervall im 5 Minuten Takt.
In Fachkreisen wird bereits vom Stromboli Effekt gesprochen. Bemühen wir mal Prof.Wikipedia um die Sache etwas näher zu beleuchten.

Der regelmäßige Auswurf von Lavafetzen, Schlacken und Aschen ist so typisch für Stromboli, dass der Begriff Strombolische oder Strombolianische Aktivität allgemein für Vulkanaktivität dieser Art verwendet wird. Diese weltweit einzigartige, kontinuierliche Aktivität ist durch die so genannte „Zwei-Phasen-Konvektion“ begründet. In einer gewissen Höhe des Schlotes ist der Dampfdruck der Gase größer als der Druck der sich über den Gasen befindenden Flüssigkeit. Die dadurch gebildeten Gasblasen steigen auf und reißen durch ihr Zerplatzen an der Oberfläche Magmafetzen mit sich. Diese Entgasung bringt eine Erhöhung der Masse der betroffenen Schmelze mit sich, die nun wiederum absinkt und somit einen stetigen Kreislauf darstellt.


Das Forschungsschiff "Cornide Saavedra" der IEO (Instituto Espanol Oceanografia) aus Vigo in Nordspanien ist nun auch bereits seit Tagen mit der "Ramon Margalef" in den Gewässern um El Hierro im Einsatz. Carlos Bernal (Danke) hat sich die Mühe gemacht einen Tagesablauf der Saavedra in einer Grafik darzustellen. Das Schiff hat 27 Mann Besatzung und 31 wissenschaftliche Mitarbeiter an Bord. Trotz des großen Aufwandes war allerdings der Krisenstab bis jetzt nicht in der Lage eine Unterwasserkarte oder Grafik des Ist Zustandes unseres Eldiscreto zu veröffentlichen.

Das staatliche Prestige Hotel "Parador" auf der Ostseite der Insel will bis Februar 2012 seine Pforten schließen. Wie die Direktion mitteilte sind es nicht die Auswirkungen der Vulkankrise, sondern die schon seit Jahren schwachen Gästezahlen, die das Defizit immer weiter in die Höhe treiben.