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Freitag, 7. Juni 2013

Landwirtschaft und die Wundermittel

NEWS:

Heute Morgen um 2.02 Uhr wieder einmal ein ML2,0 Beben im Süden (Karte). Der Erdstoß kam aus 14 km Tiefe. Kurz darauf noch ein ML1,5 Beben vor der Westspitze.
Etwas Zeit sich auch mit den anderen Dingen auf den Kanaren zu beschäftigen. Wie bekannt dominiert auf den Westinseln (La Palma, La Gomera, El Hierro) die Landwirtschaft und nicht der Tourismus. Der Bananenanbau und auf El Hierro noch die Ananasproduktion sind die bedeutendsten Wirtschaftsprodukte. "Roundup" ein Totalherbizid des amerikanischen Agrarkonzern Monsanto ist hier zumindest bei den Bauern genauso bekannt wie Ariel oder der Hamburguesa.

Roundup und die Agrarkonzerne

Ein Allzweck Herbizid das mühelos selbst das kleinste Kräutlein wegspritzt. Viel benutzt und in großen Mengen eingesetzt. Viel hilft viel - war auch hier in der Vergangenheit das Motto.

Inzwischen hat sich auch hier herum gesprochen, dass dieser Unkrautvernichter nicht ganz ohne ist. Wurden bisher die Straßen- und Wegränder regelmäßig im Auftrag des Cabildo (Inselregierung) von unerwünschten Kräutern mit diesem Wundermittel behandelt, wird neuerdings das Unkraut wieder per Hand gezupft.
Auch in der Monokultur Platanos (Bananen) erfolgt langsam ein Umdenken.
Zu viele Krankheitsfälle, die wahrscheinlich auf den Einsatz diese Herbizid zurückzuführen sind,  erfordern ein Umdenken. Auch wenn Monsanto die Harmlosigkeit seiner chemischen Mixtur mit Gutachten zu untermauern versucht, sieht die Realität ganz anders aus.

Vielleicht ist es nicht primär das Spritzelixier selbst, sondern eine für die Natur und den Menschen negative Kettenreaktion, die davon ausgelöst wird.
Es ist ein Milliardengeschäft mit Patenten- und Monopolrechten abgesichert, die sich der Agrargigant nicht entgehen lassen will.

Bei der Gen-Manipulation sieht es ähnlich aus. Mais und Soja-Anbau nur noch mit gentechnisch veränderten Samen aus dem Hause Monsanto. Es ist die Mischung aus Gift und Genen, die den Mais oder die Soja trotz Einsatz von Roundup weiter wachsen lassen.
Auch darauf hat Monsanto natürlich auch ein Patent. Der veränderte Samen muss beim Konzern eingekauft werden. Auch die Saatgutvermehrung ist verboten und wird verfolgt.

Damit gibt sich der Konzern aber noch lange nicht zufrieden. Auch andere Sorten sollen gentechnisch verändert und patentiert werden. Irgendwann ist dann auch die Banane an der Reihe. Versuche mit Weizen gibt es bereits - lesen Sie dazu einen Artikel in der Süddeutsche.de  US-Farmer verklagt Monsanto

Es kann doch nicht sein, dass die Nahrungsmittelproduktion - und das Samenkorn steht am Anfang dieser Kette - von nur einzelnen Konzernen beherrscht wird. Neben Monsanto gibt es auch einige wenige europäische Firmen, die hier ebenfalls Geld verdienen wollen.

Der Verbraucher hat bald keine Auswahl mehr. Es ist nicht mehr groß zu unterscheiden, trotz Kennzeichnungspflicht, welches Lebensmittel gentechnisch veränderte Zutaten enthält. Bereits heute ist 88 % des in den USA angebauten Mais gentechnisch verändert - und dieser Mais geht in alle Welt, auch nach Deutschland.
Um die Folgen und evtl. daraus resultierenden Krankheiten darf sich dann alleine der Verbraucher und die Gemeinschaft kümmern.

Auch die jüngste Nachricht: "Monsanto gibt den Kampf für Gentechnik in Europa auf" klingt dann schon als Ablenkungsmanöver. Zu groß sind doch die Gewinnmargen auch in Europa.
Hierzu ein Link  "Saatgutkonzern Monsanto: Aggressivität in den Genen" in Spiegel-Online.

Mittwoch, 13. März 2013

El Hierro - etwas Seismik und die Knolle

NEWS:

Die gestern auf dem CHIE Seismografen aufgezeichneten Erschütterungen (links) hatten wohl keine seismische Ursache. Zu pünktlich um 9.00 Uhr am Morgen begannen die Aufzeichnungen, um dann gegen 19.30 Uhr wieder zu enden. Der Zeitrahmen entspricht einem kanarischen Arbeitstag, so daß wohl eine Baumaschine oder etwas ähnliches in Nähe der Station der Verursacher gewesen sein dürfte. Auch hat die IGN in diesem Zeitraum keine Beben ausgewiesen.
Wie die IGN dafür aber kurz mitteilte, werden zum 18.März 2013 die seit der vulkanischen Aktivität 2011 auf El Hierro eingestellte Internetseite mit Messdaten vom Netz genommen. Nur noch über die IGN Hauptseite werden Daten in eingeschränktem Umfang übermittelt.
Über die Gründe werden keine Angaben gemacht. Wahrscheinlich sind es aber auch hier wieder fehlende finanzielle Ressourcen.
 

Gemüseanbau auf den Inseln geht weiter zurück

 
 
Eigentlich sollte man erwarten, daß in Krisenzeiten die Selbstversorgung mit den Grundnahrungsmitteln ansteigt. Gerade die Kartoffeln (hier Papas genannt) die in der kanarischen Küche eine dominante Rolle spielen, werden aber immer weniger angebaut.
Nach den Erhebungen des Landwirtschaftsministerium ging die Fläche für den Kartoffelanbau in den letzten 5 Jahren auf den Kanaren um 31% zurück.
Vor 5 Jahren nahm die Wirtschaftskrise mit dem Platzen der Baublase 2008 ihren Anfang. Lieber werden heute Kartoffeln aus England, Irland oder gar aus Israel eingeführt. Trotz der hohen Transportkosten scheinen sie aber immer noch günstiger dort zu produzieren sein.

Zur Erinnerung - auf den Kanaren und damit auch auf El Hierro oder La Palma kann aufgrund der guten klimatischen Bedingungen jährlich bis zu 3x diese Knolle auf dem gleichen Stückchen Land geerntet werden.
Es sind wohl kleine Anbauflächen, meist in Hanglage und damit kein großflächiger Maschineneinsatz möglich, aber die vermehrten Ernten sollten diesen Nachteil doch ausgleichen.

Eine Rolle spielen sicher auch die inzwischen auf fast allen Inseln installierten internationalen Supermärkte wie SPAR, LIDL, Mercadona oder Supersol. Diese Konzerne kaufen global in großen Mengen ein und nehmen auf den örtlichen Erzeugermarkt wenig Rücksicht.
Die alten Tiendas (Tante Emma Läden) verfügten nicht über diese Logistik und bezogen ihre Waren vom örtlichen Erzeuger.

Letztendlich ist es aber der Verbraucher, dem es oft egal ist woher sein Lebensmittel stammt. Nur billig und günstig soll es sein.
Er hat es eigentlich in der Hand wo seine Kartoffel erzeugt wird und entscheidet wie es mit dem Agraranbau auf seiner Insel und damit auch mit seiner eigenen wirtschaftlichen Zukunft weiter geht.

Es war natürlich auch ein Versäumnis der Politik die Landwirtschaft als alte Existenzgrundlage nicht entsprechend zu fördern. Lieber wurden die in der Vergangenheit reichlich geflossenen Subventionen in Beton investiert.
Jetzt ist es zu spät - vielleicht doch noch nicht ganz zu spät. Dann müsste aber ein schnelles Umdenken und die Bündelung der noch kargen vorhandenen Geldmittel in diesen Sektor erfolgen.

Der Markt ist vorhanden, nur muß die heimische Knolle konkurrenzfähig gemacht werden und Einzug in die Supermärkte finden.
Die Kartoffel ist nur ein Beispiel. Genauso sieht es bei der Tomate aus. Auch hier ging die Anbaufläche in den letzten 5 Jahren um 26% zurück. Dieses Gemüse wird allerdings mehr auf den östlichen Inseln angebaut.

Es ist natürlich auch wichtig dem Canario klar zu machen, daß er mit dem Kauf jeder englischen Kartoffel im Grunde seine eigene Lebensgrundlage gefährdet.
Es mag etwas "Nationalistisch" und eigensinnig klingen, aber der Herreno hat keine großen Auswahlmöglichkeiten. Tourismus und Landwirtschaft ist Einzig vorhanden.
Keine Auto-, Elektro- oder chemische Industrie. Überhaupt keine Industriebetriebe die Arbeitsplätze anbieten könnten.
Auch ein Versäumnis der Vergangenheit. Interessenten und Fördermittel waren vorhanden.

Bleibt letztendlich wie bereits seit Jahrhunderten praktiziert - das Auswandern nach Norden. Nach Deutschland, England, Belgien oder wieder in die "Neue Welt" nach Südamerika.

Montag, 18. Juni 2012

El Hierro - alles Käse

NEWS: Beben um 18.00 Uhr von ML1,8 in 17 km Tiefe im Golfo.

Am gestrigen Sonntag gab es zwei leichte Beben mit ML0,9 und ML1,5 in 18 km im Golfo. Sonst ist die Lage ruhig und ohne erwähnenswerte neue Vorkommnisse.


Wollen wir uns heute einem der beliebtesten und nahrhaftesten Lebensmittel auf El Hierro, dem Käse - genau dem Ziegenkäse zuwenden. Nach einer vom spanischen Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie hat der Käseverbrauch in Spanien im letzten Jahr um 2,2 % zugenommen. Durchschnittlich 8 Kilo Käse im Jahr wird von jedem Spanier verzehrt. An der Spitze jedoch liegen die Kanarischen Inseln. Mit 10,4 Kilo pro Jahr liegt der Käseverbrauch hier am höchsten. Hauptsächlich der einheimische Ziegenkäse in unterschiedlichsten Variationen war und ist das beliebteste Nahrungsmittel.
Ob als Queso fresco oder blanco (Frischkäse), als Queso Semicurado (Halbhartkäse) oder der würzige Queso Curado (Hartkäse) mit einer Reifezeit von 6 und mehr Monaten. Meist kurz an geräuchert um die Haltbarkeit des Käse zu verlängern und ihm eine besondere Geschmacksnote zu geben, wird er in vielen Geschäften und Märkten angeboten. Seinen mild-zarten und leicht säuerlichen Geschmack und den starken Duft erhält er auch durch die Räucherung mit kanarischer Kiefer, der Baumheide oder dem einheimischen Strauch "Tabaiba".

Eine Besonderheit auf El Hierro ist der "Queso Herreno". Eine Mischung aus Kuh-, Schafs- und Ziegenmilch. Hier werden meist 85 % Ziegenmilch, 10 % Kuhmilch und 5 % Schafsmilch verarbeitet. Ein Mischkäse der etwas Besonderes und Inseltypisches vorweist.

Kalt gegessen mit der klassischen Mojo Verde (der grünen Sosse) oder als dicke Scheiben in der Pfanne kurz angebraten als Queso assado. Eine beliebte Vorspeise und eine nahrhafte und gesunde Zwischenmahlzeit. In jedem einheimischen Restaurant ist er auf der Speisekarte zu finden.

Ich habe oft erlebt, daß deutsche Touristen schon beim Namen "Ziegenkäse" ihre Nase rümpfen. Vielleicht sind es negative Geschmackserlebnisse mit griechischem Ziegenkäse dem ein starker "Ziegengeschmack" anhaftet.
Unser Käse ist auf den ersten Biß nicht als Ziegenkäse zu erkennen. Er schmeckt fast neutral und doch mit einem besonderen Aroma. Einfach lecker und oft auch würzig. Ein Geschmackserlebnis von dem ich bisher jeden Gast überzeugen konnte. 
Also - bei ihrem nächsten Besuch auf den Kanaren ohne Vorurteil einfach einmal einen Queso Cabra Semicurado oder den Queso Herreno probieren. Sie werden mir dann bestimmt Recht geben - buen provecho.

Freitag, 8. Juni 2012

El Hierro - und seine Früchte

NEWS:
Vulkanisch keine neuen Vorkommnisse am gestrigen Donnerstag. Nur ein kleiner Erdstoß um 14.12 Uhr von ML1,0 in 12 km Tiefe im Golfo.

Das fruchtbare Golfotal

Nachdem ich bereits einiges über die Viehzucht auf der Hochebene Meseta de Nisdafe um San Andres erzählt habe, möchte ich mich heute etwas der Tiefebene widmen. Gerade das Golfotal mit seinem warmen subtropischen Klima, eignet sich hervorragend zum Anbau von Südfrüchten. Erst in den 1960er Jahren wurde der mit Lavabrocken übersäte Kessel urbar gemacht. Große Mengen "Mutterboden" aus der Hochebene wurde aufgefüllt, um Bananen und das Bromeliengewächs Ananas anpflanzen zu können. Nachdem El Hierro nicht mit reichen Wasservorkommen gesegnet ist, wurden Tiefbrunnen gebohrt, um eine unter dem Golfo liegende Süßwasserblase zu nutzen. Heute wachsen auf großen Feldern die kleinen aber süßen Ananas. Die Pflanze benötigt relativ wenig Wasser und Dünger und kann erstmals nach 18 bis 20 Monaten geerntet werden. Es ist eine Cooperativa (Genossenschaft) unter Federführung des Cabildo El Hierro die die Plantagen betreibt.

Aber auch Gemüse wie hier auf dem Bild Broccoli - oder auch Porree und Zwiebeln gedeihen prächtig. Diese Produkte werden auf dem heimischen Markt angeboten und reichen aber zur Selbstversorgung der Insel nicht aus. Nach dem Rückgang der Landwirtschaft in den letzten Jahren müssen Früchte und Gemüse aus dem Ausland importiert werden. Trotz fruchtbarer Böden, Wasservorkommen und freier Arbeitskräfte war man leider nicht in der Lage die Grundversorgung der eigenen Bevölkerung zu organisieren. Das ist auch mein Kritikpunkt. Hätte man lieber die reichlich geflossenen Subventionen in ein gut funktionierendes Wassersystem und die Förderung der Landwirtschaft gesteckt anstatt in Beton zu investieren, hätte man heute sicher einige Sorgen weniger. Aber aus Erfahrung wird man ja klug.


Erfreut und erstaunt habe ich zur Kenntnis genommen, daß der Bürgermeister von La Frontera nun eine Initiative ins Leben rufen will, die brachliegende Felder und davon gibt es reichlich, verpachten möchte. Unbewirtschaftetes Land soll an "Arbeitswillige" zum Anbau von landwirtschaftlichen Produkten kostenlos verpachtet werden. Eine wie ich meine sehr gute Aktion, die längst überfällig war. Damit schafft man einige Arbeitsplätze und muß vielleicht in Zukunft die Äpfel nicht mehr aus Chile oder die Kartoffel aus Israel importieren. Die einfachsten Dinge sind oft am wirkungsvollsten und bringen nachhaltig Ertrag.

Am meisten wird jedoch die Platanos - die chinesische Banane angebaut. Eine wasserfressende Staude, die die typischen kleinen kanarischen Bananen hervorbringt. Für ein Kilogramm Bananen benötige ich ca. 800 l Wasser. Ein Säufer unter den Nutzpflanzen, der in nur 9 Monaten zur Reife kommt. Die Qualität kann sich allerdings sehen lassen und hebt sich im Geschmack und der Süße wesentlich von den Ami-Bananen ab. Unsere Platanos (auf La Palma gibt es noch viel mehr) haben 22 % Fruchtzuckergehalt. Die südamerikanischen Bananen bringen es nur auf ca. 17 bis 18%.
Allerdings sind hier die Erzeugungkosten 4 mal höher als in Südamerika. Nur über Subventionen lassen sich diese Platanos auf dem europäischen Markt absetzen. Auf Dauer auch nicht das Nonplusultra. Der Absatzmarkt beschränkt sich im Moment auf Festlandspanien. Nun möchte man auch den deutschen Markt erobern.
Die Vereinigung der Bananenerzeuger der Kanaren (Asprocan) startet zur Zeit eine Kampagne in Deutschland, um unsere Platanos "schmackhaft" zu machen. Alles weitere dazu im Fruchtportal.
Dabei muß sich unsere Platano überhaupt nicht verstecken.

Ihr einzigartiger Geschmack und die viele Verwendungsmöglichkeiten und ihr hoher Nährwert mit wertvolle Inhaltstoffe machen sie zu einem vollwertigen Lebensmittel.

Je 100 Gramm Banane erhalten sie:

Energie95,2 KcalMagnesium36,0 mg
Wasser 73,8 gCalcium 9,0 mg
Eiweiß 1,1 gPhosphor 28,0 mg
Fett 0,1 gEisen 0,6 mg
Cholesterin 0,0 mgZink 0,2 mg
Natrium1,0 mgVit. A 38,0 µg
Kalium 393,0 mgCarotin 0,2 mg
Vit. C 12,0 mg Vit. E 0,3 mg
Vit. B6 0,4 mg Folsäure15,0 µg
Vit. B2 0,1 mg Vit. B1 0,0 mg

Der rotbraune Bommel unter der Fruchtstaude ist die Scheinblüte. Die richtige Blüte sitzt am Ende jeder einzelnen Banane - auf dem Foto bereits eingetrocknet. In Handarbeit muß jeder Blütenstand abgeschnitten werden. Eine mühselige Arbeit.

Sonntag, 20. Mai 2012

El Hierro - Kartoffeln aus Israel

NEWS: Alles war gestern ruhig - keine neuen Beben.
Die Landwirtschaft war von je her auf El Hierro die Einkommensquelle. Keine landwirtschaftlichen Großbetriebe, sondern der kleine Bauer rang sich mühsam sein tägliches Brot von den kargen und wasserarmen Böden ab. Erst mit dem regen Aufkommen der Bauwirtschaft vor 15 Jahren - dank den üppigen Subventionen - wanderten viele Landwirte in diesen Wirtschaftszweig ab. Große Landstriche liegen heute brach und sich selbst und der Wildnis überlassen da. Die Viehhaltung, ob Ziegen, Kühe oder Schafe, wird aber noch auf der grünen Hochebene, der "Meseta de Nisdafe" betrieben. Das Zentrum der Viehwirtschaft ist der Ort San Andres.
Vor Jahren wurde am Ortsrand von San Andres eine großzügige Anlage für den einmal jährlich stattfindenden Viehmarkt und den Pferdesport errichtet. Alles vom Feinsten - die aber außer laufenden Unterhaltskosten keinen großen Nutzwert bringt. Früher hatte das hier gezüchtete Vieh kanarenweit einen sehr guten Ruf und es wurde reger Handel mit den Nachbarinseln getrieben. Dieser insulare Viehhandel ist aber inzwischen fast eingeschlafen. Die produzierte Milch wird in der inseleigenen Molkerei meist für die Herstellung der Käselaibe verwandt. Ob Käse aus Ziegen- oder Mischmilch - er wird über die Tienta`s oder die inzwischen auch vorhandene Supermärkte auf der Insel vertrieben. Trinkmilch in Tetrapacks kommt meist aus den nördlichen Regionen von Festlandspanien. Grundsätzlich sind Milchprodukte auf allen Kanarischen Inseln teuer. So kostet z.B. im Moment ein 250 gr. Becher Quark 2,49 €.
Durch das Abwandern vieler landwirtschaftlicher Kräfte in die Bauwirtschaft und das 2008 erfolgte Platzen dieser künstlich aufgebauschten Baublase, wurden viele Handwerker arbeitslos.
Hier noch einmal die Arbeitslosenquote vom 1. Quartal 2012.

Lanzarote: 34,94%
Gran Canaria 33,65%
Fuerteventura: 32,88%
La Palma 32,11%
La Gomera 31,86
El Hierro 31,78%
Teneriffa 30,58%

....und ein Ende ist noch nicht absehbar. Heute ist es leider so, daß selbst Kartoffeln aus Irland, England und selbst aus Nicht EU Ländern wie Israel eingeführt werden müssen. Traurig für eine Insel wo doch im Jahresverlauf  3 Mal auf dem gleichen Stückchen Land diese Knolle geerntet werden kann.

Eine verfehlte und einseitige Wirtschaftspolitik die kurzfristig einen Bauboom erzeugte, aber heute die Folgen desto dramatischer Spüren lässt. Es ist immer schwierig von einem gewissen auf Pump aufgebauten Wohlstand wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zufinden. Noch sind nur wenige bereit zurück in die Landwirtschaft zu gehen. Aber es zeigt sich schon, daß einige Flächen nun mehr mit Gemüse und Feldfrüchten angebaut werden. Die Herrenos sind ein zähes Völkchen das schon so manche Krisen durchgestanden hat und sicher auch diese Krise überleben wird.