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Sonntag, 6. Mai 2012

El Hierro - Innovative Technik im Einsatz

NEWS:

Hier noch einmal der Link zum NDR Fernsehbeitrag: El Hierro: Die Insel der 1.000 Vulkane  der am 1. Mai gesendet wurde. Leider steht kein Video zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, daß der Beitrag wiederholt wird und wir rechtzeitig den Sendetermin diesmal erfahren. (Danke an Sabine Willmann).
Ein Nachtrag zu meinem Artikel über den Wave-Glider der sich im Moment auf dem Weg von Gran Canaria nach El Hierro befindet. Der Wave-Glider hat keinen eigenen Antrieb - also auch keinen Elektromotor. Das System nutzt die natürlichen Wellenbewegungen als Vortrieb aus. Vielleicht vergleichbar mit einer Flaschenpost, aber über GPS steuerbar. Da dies ewig dauern würde, besitzt der Glider zwei Teile: eine Art Floß, das an der Wasseroberfläche schwimmt und die Antriebseinheit (Bild), die sich an einer 7 m langen Leine unter Wasser befindet. Diese Antriebseinheit ist 1,91 m lang und 1,07 m breit. Wenn das Floß durch eine Welle nach oben gehoben wird, klappen die Flügel nach hinten. Gleitet es von einer Welle herab, klappen sie nach vorne. So wird die Kraft der Wellen als Vortrieb genutzt.
Ein völlig neuartiges innovatives Antriebssystem, das zwar nur eine mässige Geschwindigkeit erreicht, aber funktioniert. Zwei Wave-Glider schickte man bereits von Kalifornien über den Pazifik nach Australien und Japan los - und sie haben ihre Ziele gefunden. Japan konnte nach einer Reise von 300 Tagen erreicht werden. Zum Funktionsprinzip hier ein Video.
Diese Glider können mit allen möglichen Messgeräten und auch einer Kamera bestückt werden. Unser El Hierro Glider hat allerdings keine Kamera an Bord. Nur die genaue Position kann über die bordeigene GPS Anlage abgerufen werden. Auch Tauchgänge sind derzeit noch nicht möglich.
Eingesetzt wurde er bereits bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko um die Ausbreitung des Ölteppich zu messen.

Freitag, 27. Januar 2012

El Hierro Vulkan - neue Forschungsergebnisse

NEWS:
Nichts kann die ruhige Idylle trüben. Diesen Eindruck erweckt zumindest heute der Anblick des Meeres bei Restinga und die Tremorstatistik.
Bereitet sich Eldiscreto bereits auf den königlichen Besuch am kommenden Montag vor? Kronprinz Felipe und seine Gattin statten ihm am 30.1.12 einen Staatsbesuch ab. Felipe feiert zudem an diesem Tage seinen 44. Geburtstag. Welch eine Ehre für unseren Unbekannten.
Aber wir sollten uns nicht täuschen lassen. Solche Siesta Ruhepausen hat unser Eldiscreto schon mehrfach eingelegt um anschließend mit gesammelter Kraft desto kräftiger weiter zu poltern.
Im Untergrund sieht es dagegen nicht ganz so ruhig aus. Am gestrigen Nachmittag um 16.49 Uhr erfolgte in 23 km Tiefe im Golfo ein Beben von 1,9 RSk. und in der Nacht um 4.24 Uhr im Süden von 2,0 RSk. in 13 km Tiefe. 
Jetzt dringen auch die ersten wissenschaftlichen Detail Untersuchungsergebnisse der wochenlangen baythymetrischen Vermessungsarbeiten der Forschungschiffe Ramon Margalef und der Sarmiento de Gamboa vom Instituto Espanol de Oceanografia (IOE) an die Öffentlichkeit. Danach sieht die Unterwasser Landschaft am Südzipfel von El Hierro wie auf der Karte aus. Prof. Elena Gonzales Cardenas, Dekan an der Universität von Castilla-La Mancha hat in Zusammenarbeit mit der Avcan die Ergebnisse erläutert.
Die obere rote Aufnahme zeigt das Meeresgebiet vor Beginn der eruptiven Phase. Mit Ausbruchsbeginn im Oktober 2011 hat sich unser Eldiscreto (Crater) im Umfang und in der Höhe immer weiter ausgedehnt und dürfte vor zwei Wochen ungefähr die Ausmaße wie im Bild grün unten angenommen haben. Ein Großteil der ausgeworfenen Lava ist hangabwärts (Lengua) ins tiefer liegende Tal abgeflossen.
Hier der Blick von der Rückseite (aus Norden) auf den Eldiscreto und dahinter das steil abfallende Meerestal (Richtung blau).
Während der Eruptionsphase könnte dann, wie zeichnerisch dargestellt, die östliche Vulkanflanke abgebrochen sein und hat damit der nachströmenden Lava freien Ausgang talabwärts gegeben. Damit lässt sich auch der geringe Höhenaufbau des Vulkankegel erklären.
Hier der Gesamtüberblick mit dem Eldiscreto (rot) und die davon geflossenen Lavamassen (braun). Der erste Blick sollte nicht täuschen, aber die Lavazunge hat eine Länge von mindestens 5 Kilometer. Auch das Gefälle der Landschaft beträgt vom Eldiscreto bis zum linken Bildrand fast 1400 m. Hier hat es natürlich die dünnflüssige Lava vorgezogen dem Talverlauf abwärts zu folgen.
Der Querschnitt von Westen bzw. Süden aus gesehen macht die Sache noch etwas deutlicher. Warum allerdings die ausgetretene Lava entgegen aller physikalischer Grundsätze hier nach oben fließen soll, ist auch mir unverständlich. Nach jüngsten Verlautbarungen der IOE soll sich inzwischen die Südflanke (talabwärts) so stark ausgebaut haben, daß nicht mehr die großen Mengen Lava abfließen können. Dies kann dann einen schnelleren Kegelaufbau zur Folge haben.

Im Laufe der zurück liegenden Eruptions- phasen wurden immer wieder räumlich auseinander liegende Gasausströmungen beobachtet. Wie hier auf der Aufnahme gut zu erkennen. Möglicherweise gab es mehrere Nebenöffnungen, ein so genannter "Mund oder Münder", die bei Überdruck zeitweise auch Gase abgaben. Inzwischen konzentriert sich der Lava- und Gasausstoß fast nur noch auf den Hauptkrater.




Auch im Golfo gab es zwei Stellen mit erhöhter Gas Emission. Der eine Punkt lag bei Salmor Roques (Felsen) im Norden und der Zweite in Nähe der Arenas Blancas im Südwesten. Was sich hier genau ereignet hat, wird im Bericht nicht näher erwähnt. Soweit meine zusammenge- fasste Interpretation. Den gesamten Bericht (span.) finden Sie hier.


Wer noch auf die Schnelle einen Vulkan Kalender 2012 von El Hierro erhaschen möchte, schreibt eine Mail an harald.kugel@arcor.de. Fam. Kugel hat von ihrem Teneriffa Besuch noch 3 Exemplare in Reserve.