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Dienstag, 25. März 2014

Regeneratives Energieprojekt - Probelauf

NEWS:

Mit großem Werbeaufwand hat die Betreibergesellschaft Gorona del Viento El Hierro, den Start ihres Regenerativen Energieprojekt verkündet. Anlässlich einer Tagung in Madrid wurde die internationale Presse informiert. Darauf darf man auch Stolz sein, als erste Insel zu 100% den Strombedarf mit natürlicher Energie zu decken. Weltweit wird darüber berichtet. Es ist jetzt allerdings erst der Probelauf der Anlage.


Die Windräder drehen sich und das große Speicherbecken bei Valverde ist gefüllt. Jetzt muss erstmals das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten getestet werden.

Strom wird mit Windkraft erzeugt und in das Netz eingespeist. Meerwasser wird in der Entsalzungsanlage gereinigt und in das Hauptspeicherbecken gepumpt. Bei Windflaute wird das gespeicherte Wasser abgelassen und schießt durch die Turbinen (Foto), sammelt sich im unteren Auffangbecken und wird bei entsprechender Windkraft wieder hinauf in das große Speicherbecken gepumpt. Erst dieses Zusammenspiel macht die Einmaligkeit dieser Anlage aus und das wird jetzt getestet.

Ich hatte mehrfach während der Bauphase Gelegenheit das Projekt zu besuchen und auch hinter die Kulissen zu schauen. Die Windräder kommen aus deutscher Produktion, die Transformatoren von BBC und die Turbinen aus Festlandspanien.
Die modernste internationale Technologie wurde verbaut (im Archiv links nach "Gorona" suchen).
Bis zum Juni 2014 soll die Erprobungsphase abgeschlossen sein. Dann wird es ans Netz gehen und zu 100% den Inselstrom liefern.

Während meiner geplanten Tour (bei entsprechender Teilnehmeranzahl) Anfang Juni auf El Hierro werden wir auch dieses Projekt näher in Augenschein nehmen - weiteres dazu hier.

Es gibt weiter Beben. Keine berauschende Stärke - nur bis ML2,1 aus 12 bis 21 km Tiefe. Quer verteilt vom Nordosten bis weit in den Westen (Kreise). Der Doppelkreis zeigt die letzten beiden Beben im Norden an. Hier genau befindet sich auch das Haupt- Wasserspeicherbecken der Gorona- Energieanlage. Bei der Planung vor vielen Jahren gab es noch keine vulkanische Aktivität und Beben auf der Insel. Solange die Bebenstärke im Rahmen bleibt, dürfte es mit der Dichtigkeit dort keine Probleme geben.

Auf La Palma haben wir im Norden bei Barlovento ein mehr als doppelt so großes Speicherbecken - die "Laguna de Barlovento".
Mehrere Leckagen konnten trotz Einsatz japanischer Spezialfirmen nicht abgedichtet werden. Das Becken darf heute nur noch zu 40% befüllt werden. Auch ohne große Erdbeben kann es also Schwierigkeiten geben.

Donnerstag, 27. Februar 2014

Vulkan - Beben auf den Nachbarinseln

NEWS:
Samstag, 01.03.14 - und es geht weiter. Um 13.55 Uhr ein ML3,3 Beben jetzt nördlich von Gran Canaria aus 46 km Tiefe.

Freitag, 28.02.14 - und gestern noch um 15.42 Uhr ein ML3,8 Beben wieder westlich von Lanzarote aus 59 km Tiefe.


Nachdem wir in den vergangenen Tagen bereits mehrere Beben unter dem kanarischen Archipel zu verzeichnen hatten, ging es heute mit neuen Erdstößen gleich weiter. Nördlich des Teide auf Teneriffa um 9.49 Uhr ein ML2,1 Beben (siehe IGN Karte). Die Tiefe wurde noch nicht ermittelt.
Um 14.42 Uhr ein ML2,4 Beben westlich von Lanzarote - auch hier die Ausgangstiefe noch unbekannt. Es dürften aber Ausgangszentren von mehr als 20 km Tiefe sein.
Nur unter El Hierro bleibt es weiter ruhig.

Wie ich bereits geschrieben hatte, treten diese Art von Beben um den kanarischen Hotspot schon seit Menschengedenken in größeren Abständen auf. Im Moment allerdings häufen sich diese Erdstöße und es ist kein klarer Fixpunkt auszumachen.

Wenn in großen Tiefen Magma aufsteigt oder es zu entsprechenden Magma- Umwälzungen kommt, wird diese Veränderung mit Zeitverzögerung wie eine aufsteigende Luftblase auch in flacheren Zonen Reaktionen auslösen. Über das weit verzweigte Kanalsystem kann es dann auf Teneriffa, La Palma oder El Hierro zu "Rülpsern" führen.

Das ist nicht weiter tragisch, kann aber in instabilen Zonen - wie im Augenblick auf El Hierro - neue Impulse, vielleicht der noch fehlende letzte Tropfen, sein.

Hier noch ein Fundstück vom Ausbruch des Vulkan San Juan 1949 auf La Palma. Bei meinen Vulkanexkursionen stoße ich immer wieder auf interessant gefärbte Lavabrocken. Dieses Lavasegment stammt von der gleichen Eruption und dürfte innerhalb weniger Minuten während des noch heißen und flüssigen Zustandes zusammen gebacken worden sein. Eine unterschiedliche Mineralienzusammensetzung von normaler dunkler Lava und sehr eisenhaltiger roter Schmelze. Die unterschiedlich ausgeworfene Mineralien- Zusammensetzung muss also bereits in der Magmakammer sehr eng beieinander gelegen haben.
Ganz anders sieht es hier im Norden bei Barlovento aus. Klar getrennte vertikale Schichtung von unterschiedlichen Eruptionen. Die Ausbrüche können im Abstand von hundert oder gar tausend Jahren erfolgt sein und haben sich entsprechend gestabelt.
Jeder der auf La Palma seine Augen etwas aufhält, findet solche Zeitzeugen aus der Entstehungsgeschichte der Insel.