Sensationsfund auf La Palma
Es ist sicher zunächst eine persönliche und dann auch eine archäologische Sensation, erstmals einer Steinmaske aus der Guanchenzeit (2000 v.Chr.-15. Jh.) in die Augen zu blicken. Genau genommen in das Auge eines Guanchen oder eines Gottes der Ureinwohner.Funde dieser Art gab es auf La Palma oder El Hierro oder auf den Kanaren bisher noch nicht. Nach monatelanger Suche führte meine Ausdauer nun doch noch zum Ziel. Aber das hatte auch ich nicht erwartet.
Eine Guanchen Steinmaske – es war ein Zufallsfund
Doch will ich diesen spannenden Moment der Entdeckung kurz aus meinem Buch zitieren:„Also ging es mit der Suche weiter. Nach wenigen Minuten kam das Gefühl beobachtet zu werden zurück.
Das darf doch nicht wahr sein. Vielleicht hatte ich doch am Rand meines Gesichtsfeldes etwas gesehen oder unbewusst ein Geräusch wahrgenommen.
Den 6. Sinn nennt man das, so glaube ich – oder waren es schon die ersten Anzeichen einer beginnenden Alterspsychose.
Während ich noch über Sinn oder Unsinn dieser Wahrnehmung nachdachte und verständnislos für mich den Kopf schüttelte – schweiften meinen Augen nach Links.
Stop …was ist das?
Im grellen Sonnenlicht – es war um die Mittagszeit – konnte ich mit zusammen gekniffenen Augenlidern etwas ausmachen, was nicht hierher gehört. Eine Fata-Morgana, Einbildung oder gar ein Geist. Alles war möglich.
… da starrte mich doch tatsächlich ein Gesicht an.
Kein Menschengesicht, eher schon der Kopf eines Tieres. Keine fünf Meter von mir entfernt und mit nur einem Auge und riesengroß … und aus Stein.“ – Auszug aus meinem neuen Buch „La Palma – Rätselhafte Insel“
Wie mir in diesem Augenblick zumute war, kann sich wahrscheinlich jeder selbst vorstellen. Jetzt plötzlich hellwach, freudig erregt und …einfach nur baff. Was hast du denn hier gefunden?
Eine Steinmaske oder ein Steinkopf aus der Guanchenzeit, das war sofort klar. Ganze 122 cm hoch und rund einen Meter breit. Fein säuberlich aus einer Felsplatte heraus gemeißelt. Wahrscheinlich ein Fragment aus der alten Guanchen Pyramide. Zusammen mit den bereits gefundenen neuen Felsgravuren (siehe hier) und noch weiteren Fundstücken die ich jetzt nicht vorstelle, ergibt sich plötzlich ein ganz anderes Bild von der palmerischen Urbevölkerung.
Doch warum ähnelt die Steinmaske mehr dem Kopf eines Tieres? … und nur mit einem Auge? Viele Fragen und noch mehr Rätsel.
… und noch etwas wurde mir klar. Diese Funde werden sicher in Fachkreisen für so manche Schlagzeilen sorgen. Die Guanchen waren sehr wohl die Erbauer dieser Pyramiden – auch wenn die hiesigen Archäologen bisher nur von einfachen „Lesesteinhaufen“ der spanischen Eroberer ausgehen.
Das ist nur eines von vielen Rätseln denen ich nachgegangen bin. In den nächsten Tagen möchte ich mein neues Buch (bereits bei Amazon/ siehe Seitenleiste) etwas näher vorstellen. Nicht nur Archäologie, sondern ein Reiseführer der etwas anderen Art, mit vielen Sehenswürdigkeiten und Wandertipps … und Alles zum Nacherleben, das war mir wichtig.
Hallo Herr Betzwieser,
AntwortenLöschenso wie das Foto die Maske zeigt, könnte die andere Gesichtshälfte durchaus vorhanden sein und nur im Schatten liegen.
Handelt es sich um ein unvollendetes Werk?
Gruß aus Flensburg
Die Maske ist schon komplett. Nur fehlt das linke Auge. Dort wo das Auge sein sollte, ist eine typische Guanchen Spirale eingraviert. Es hatte sicher so eine Bedeutung.
AntwortenLöschenAm Kopfende dürfte noch eine Kopfbedeckung (Krone, Hut) angefügt gewesen sein. Das zeigt die Steingravur am Stirnrand.
Grüße nach Flensburg