Die Schwarmbeben halten weiter an
Bei den Aktivitäten des Vulkan Bardarbunga in Island sind wir nun fast Live dabei. Die aktuellen Beben, den 3D-Verlauf und eine Webcam (links zum Vergrößern anklicken) wurde von Baering ins Netz gestellt. Es sind die Beben der letzten 48 Stunden (grün abgehakt = bestätigt). Lacation die einzelnen Messpunkte ... und die immer aktualisierten Werte hier rechts dauerhaft in der Seitenleiste verlinkt.
Es ist schon ein Fortschritt, dass im Vergleich zu El Hierro, alle wichtigen Daten und die Webcam zusammen gefasst sind. Beim Beobachten der Webcam sind auch die Beben durch das Wackeln der Kamera optisch wahrzunehmen.
Aus der Luft sieht die eisbedeckte Fläche, die gestern von zwei IMO Mitarbeitern mit einem Flugzeug der Küstenwache überflogen wurde, noch unverändert aus. Als Statement erklärt das Icelandic Met Office (IMO) heute: "Die Schwarmbeben halten weiter an. Derzeit gibt es noch keine Anzeichen von Magma an der Oberfläche".
Aus dem Radarbild ist schon etwas mehr zu erkennen (Fotos: Halldor Björnsson). Der Rand der Caldera mit dem Bardarbunga und das tief eingeschnittene Flusstal. Alles bedeckt (siehe Bild oben) mit einer dicken Eis- und Gletscherschicht und sehr kalt.
Auch nördlich und ohne Eis ist der zerklüftete Küstenbereich mit dem Fluß Jökulsa A Fjöllum zu sehen. Durch dieses Flussbett müssten beim Abschmelzen der Eismassen die Wasserströme bis ins Meer gelangen. Es gibt hier keine großen Berge oder Erhebungen, so dass sich der Wasserstrom in die Breite ausdehnen wird. Nur eine Brücke (auf dem Bild nicht zu erkennen) führt über diesen Flusslauf. Der linke südliche Teil ist schon Sperrgebiet.
"Wir erwarten Sturzfluten und Aschewolken" so die Überschrift zu einem Interview mit der Geophysikerin Rikke Pedersen, hier zum Nachlesen in der Wirtschaftswoche. -
und die Bild Zeitung legt noch etwas drauf::
" Isländischer Vulkan vor MEGA-Ausbruch - Angst vor dem nächsten Asche-Monster"
Was mich daran fasziniert ist dieser urplötzliche Aufstieg der Magma. Es gab keinerlei Vorzeichen, wie z.B. leichtere steigende Erdbebenschwärme davor. Das ist eigentlich recht erschreckend wenn man daran denkt das es theoretisch auch fast direkt nach dem Beginn zu einem Ausbruch hätte kommen können. In Island mag das "nicht so dramatisch" sein, aber nehmen wir doch nur mal den Vesuv als erschreckendes Beispiel. Gut, da mag die Vorraussetzung eine ganz andere sein von den geologischen Begebenheiten, aber sowas kann zu jeder Zeit überall auf der Welt passieren... Zum Glück nur theoretisch...
AntwortenLöschenIsland kann man nicht mit dem Vesuv vergleichen. Der Vesuv ist ein Vulkan der durch eine Subduktionszone (untereinander schiebende Erdplatten) entstanden ist. Die isländischen Vulkane hingegen sind neben auseinander driftenden Platten auch über einen Hotspot (Mantel-Plume) entstanden. Deren Magma ist dünnflüssiger als das des Vesuvs, der dadurch explosiver und gefährlicher ist.
LöschenNoch lässt sich nicht sagen ob es auf Island überhaupt zu einem Ausbruch kommt. Das Magma kann auch noch unter der Erdoberfläche stecken bleiben, erkalten und so aushärten.
Vorbildlich finde ich, gegen die offiziellen Stellen mit der Situation um, und halten die Bevölkerung immer auf dem neusten Stande der Dinge. Hut ab, wenn man bedenkt wie man es damals auf El Hierro gehandhabt hatte.
der urplötzliche Aufstieg der Magma....keinerlei Vorzeichen für einen Ausbruch....stellt euch mal vor sowas würde in Deutschland (Eifel) passieren,der Supergau! :(
AntwortenLöschenJohn