Sonntag, 9. Februar 2014

Die Geburtswehen eines Unterwasser-Vulkan

NEWS:



Am 29. Januar 2014 erfasst die Advanced Land Imager (ALI) auf dem Satelliten Earth Observing-1 (EO-1), diese Unterwasser Eruption. Es ist der Kavachi, ein Unterwasser-Vulkan am südlichen Rand der Salomonen-Inseln im westlichen Pazifik. Die NASA Satellitenaufnahme oben, zeigt die durch das austretende Gas und Aschepartikel verfärbte und abdriftende Meeresverfärbung. Ähnliche Meeresverfärbungen hatten wir 2011 noch detaillierter bei der Eldiscreto Eruption im Süden von El Hierro beobachten können.

Bereits mindestens 8 Ausbrüche wurden seit dem Jahre 1939 hier beobachtet. Die NOAA Aufnahme links entstand während einer Erkundungsexpedition am 14.5.2000. Trotzdem hat es der Kavachi bis heute nicht geschafft, eine dauerhafte Insel über der Meeresoberfläche zu entwickeln. Immer wieder wurde die aus dem Meer ragende Vulkanspitze durch abrutschende Lavafragmente und die starke Meeresströmung nach bereits wenigen Tagen abgetragen. Die Basis des Kavachi Vulkan liegt auf 1100 m Meerestiefe und soll einen Durchmesser von inzwischen rund 8 km haben. Auch dieses Mal erwarten die Wissenschaftler keine neue Insel. Er wird also noch einige Anläufe benötigen, bis sich ein tragfähiges Fundament gebildet hat.

Während es zur Zeit auf unserem Globus eine Reihe von Vulkan Eruptionen und noch mehr Erdbeben gibt, bleibt es seit 6 Wochen um El Hierro verhältnismäßig ruhig. Ich denke, dass das starke ML5,1 Beben am 27.12.13 sehr viel Kraft gekostet hat und sich die aufgebauten Spannungen in der äußeren Erdkruste erst einmal entladen haben. Aber es gab auch am 7.2.14 ein ML1,5 und gestern zwei Beben bis ML1,7. Das Zentrum liegt um den Tanganasoga (IGN Grafik) in 10 bis 12 km Tiefe. Der Kammerdruck bleibt mit kleinen Abweichungen stabil, aber auf hohem Niveau.

Je länger diese "Ruhephase" nun andauert, desto mehr "Spannungsdruck" kann sich wieder aufbauen. Auch in dieser Phase wirkt der vorhandene Innendruck auf das umliegende Gestein und wird die Kammern und Kanäle weiter dehnen und ausweiten und das erzeugt neue Spannung und Energie.
Zu wünschen wäre eigentlich eine etappenweise Entladung durch kleinere Energieabgaben. Die Beben würden dabei schwächer ausfallen.

Neuer Magmanachschub aus größerer Tiefe scheint im Moment nicht zu erfolgen, da seit Wochen keine Erdstöße aus 15 und mehr Kilometer Tiefe registriert werden.
Es bleibt also interessant die weitere Entwicklung genau zu beobachten. Treffen die Einschätzungen  zu oder hat die Natur gar einen ganz anderen Weg im Auge.

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