19.15 Uhr - der Höhepunkt scheint überschritten. Die Beben nehmen sowohl in der Intensität als auch in der Anzahl ab. Die Nacht bleibt jetzt einmal abzuwarten, ob sich dieser Trend bestätigt.
17.30 Uhr
Die Beben verlagern sich weiter zur Westspitze (rot). Die Entstehungstiefe liegt zwischen 17 und 18 km. Der Tremor hat nachgelassen. Heute offiziell bereits 96 Beben, davon fast alle über ML2,0 und vier Erdstöße mit einer Größe von ML3,0 und mehr. Es sieht so aus als würden die Beben weiter nach Süden wandern. Zur Zeit steht kein Forschungsschiff zur Verfügung, so daß der Rettungskreuzer Salvamar zur optischen Beobachtung der Meeresoberfläche im Mar de las Calmas und der Westspitze unterwegs ist.
In der Nacht ging die Bebenserie unvermindert weiter (IGN Grafik oben). Bis jetzt (6.51 Uhr) wurden von der IGN über 156 Erdstöße registriert. Die Beben lagen meist zwischen ML2,5 und als bisher stärkster Erdstoß bei ML3,1. Auf der AVCAN Karte (links) befindet sich das Epizentrum an der Golfo Westküste um Sabinosa. Die Ausgangstiefe hat sich im Moment auf eine Tiefe von 17 bis 18 km stabilisiert. Aufgrund der Dynamik der Aktivität ist davon auszugehen, daß große Mengen Magma aus tieferen Erdschichten in die Magmahauptkammer nachdringen. Diese nachrückende Masse braucht Platz und erweitert den Raum. Dabei entstehen diese Beben. Der Innendruck wird immer größer und hat auch schon an der Inseloberfläche zu einem weiteren Ausbeulen (Verformung) des westlichen Golfotales geführt. Genaue Messergebnisse liegen allerdings noch nicht vor.
Auch wenn einige Wissenschaftler aufgrund fehlender Signale noch von keinem Tremor sprechen, zeigt aber der Kurvenverlauf der Seismografen heute Morgen eindeutig die vorrückende Magma. Der Tremor entsteht, wenn Magma Gestein aufbricht und dabei kleine Mikro- Zitterbewegungen verursacht.
Es ist im Augenblick noch nicht zu sagen, ob es die Magma und die Gase an die Oberfläche schaffen. Bei einer Fortdauer dieser heftigen Aktivität ist es aber nicht mehr auszuschließen.
Zu beobachten bleibt die Entstehungstiefe der Erdstöße. Ab 5 bis 8 km Tiefe wird es aber immer wahrscheinlicher.
Das Aktivitätsfeld kann sich bei flacheren Beben durchaus weiter nach Süden verschieben.
Die letzte derart starke Bebenaktivität hatten wir im Oktober/November 2011, die dann zum Ausbruch des Eldiscreto geführt hat.
Die IGN Seiten sind heute wegen Überlastung nur schwer zu erreichen. Von offiziellen Stellen herrscht noch Schweigen. Die Emergencia Seite des Cabildo von El Hierro ist nicht am Netz. Umfassende und schnelle Information eben.
Guten Morgen Manfred
AntwortenLöschenHerzlichen Dank für die aktuellen Informationen.
Es ist schon bedenklich, dass die Behörden sich wiedereinmal Passiv verhalten.
Es ist klar, dass, wenn etwas geschieht, niemand Schuld daran sein wird. Man wird es auf höhere Gewalt betiteln. Würde die Behörde einen Nutzen aus der Natur ersehen, würde diese sich besser verhalten. Es fehlt halt unternehmerisches Denken und Einsicht.
Ich hoffe für die Bevölkerung von El Hierro, dass, wenn ein Austritt entsteht, dies nicht auf dem Lande geschieht.
Herzlicher Gruss
Carlos