Mittwoch, 27. Juni 2012

El Hierro Vulkan - unruhige Nacht

NEWS: 14.45 Uhr - die Beben halten weiter an. 13.12 Uhr ML3,3 in 19 km Tiefe Westspitze. Pevolca hat die Vulkan-Gefahrenampel von grün auf "Gelb" geschaltet, da nun doch auch offiziell von neuen Aktivitäten ausgegangen wird. Die Bevölkerung wurde aufgerufen die vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen vorzunehmen. Die Stufe "Gelb" gilt für den Südwestbereich im Gebiet von El Julan und La Dehesa. Nach GPS-Messungen hat die horizontale Verformung um etwa 3 cm zugenommen. Genaue Messdaten sind noch nicht zu erhalten.

22.44 Uhr - das erste Beben mit ML4,0 um 18.55 Uhr in diesem Jahr in 20 km Tiefe im Südwesten. Die Beben halten weiter an. Bisher heute über 160 Erdstöße.

Die Anzahl der gestrigen 235 Beben war fast identisch mit dem Vortag. Nur die Anzahl der über ML3,0 Erdstöße (lila) hat sich auf 9 erhöht. Die kräftigsten Beben in der vergangenen Nacht lagen um 0.11 Uhr und um 2.27 Uhr bei ML3,4 in 19 bzw. 20 km Tiefe in Südwesten.
Das Bebenzentrum verlagert sich wie erwarten in den Süden. Die jüngsten Beben liegen (rote Punkte) etwas weiter westlich im Gebiet der Steilküste von El Julan. Ein Bereich der für seine Petroglifos und Leteros - alte Felsritzungen der Bimbaches, bekannt ist. Heute Morgen haben wir das erste Mal um 5.25 Uhr ein Beben verspürt und wurden alle in den Betten wachgerüttelt. Es war nicht das stärkste Beben, ein Erdstoß von ML2,7 im Süden, aber für uns spürbar. Gestern hatte ich eine ganze Reihe von Gesprächen mit Residenten und Herrenos. Es herrscht die Ungewissheit und untergründige Angst was nun schon wieder auf sie zukommt. Durch die nun seit fast einem Jahr andauernde Beben- und Vulkanaktivität möchte man das Thema zu den Akten legen und am Besten alles vergessen. Es ist eine gewisse Müdigkeit, fast schon Gleichgültigkeit, Machtlosigkeit und eine gewisse Gereiztheit aus den Worten spürbar. Warum gerade bei uns und nicht irgendwo anders.
Das ist das Meeresgebiet "Mar de las Calmas" unter dem in 88 m Tiefe die Spitze des Eldiscreto schlummert. Die Verfärbungen bzw. Schlieren auf der Wasseroberfläche sind übliche Spiegelungen und überall um die Insel anzutreffen. Also keine Anzeichen von aufsteigenden Gasen. Eine weiße Boje (Bild unten) kennzeichnet die alte Eruptionsstelle. Von hier aus gilt im Radius von 0,5 Seemeilen die Sperrzone.

Oberhalb des unbewohnten Inselgebietes sind die Spuren vergangener Ausbrüche allgegenwärtig. Bizarre Lavaformationen und richtige Lavaströme, inzwischen spärlich bewachsen, zeugen von den Urgewalten vergangener Jahrhunderte. Der letzte nachweisbare Ausbruch erfolgte um 1738 und lag weiter Richtung Westspitze. Dieses Lavafeld muß also noch früher entstanden sein.
Im weiteren Verlauf Richtung Tacoron habe ich diese Messtation vorgefunden. Es ließ sich nicht genau klären, was hier gemessen wird. Ich vermute jedoch, daß es sich um einen Gassensor handelt, da auch Schlauchleitungen verlegt sind. In diesem Gebiet hatten wir im letzten Jahr auch die höchste Konzentration von Schwefel und Kohlendioxid. Die Anlage ist ein Leica-Fabrikat und wird von der benachbarten Solarzelle mit Strom versorgt. Auch der Eigentümer ob IGN, Involcan oder ein anderes Institut war nicht zu entnehmen.
Das Gebiet über mehrere Kilometer war menschenleer. Durch die flache Lavastruktur sind große Bereiche überschaubar. Kein Wissenschaftler weit und breit, nur drei einheimische Badegäste in der kleinen Badebucht von Tacoron. Das Foto unten zeigt ungefähr den Standort des Eldiscreto von dem westlich liegenden Tacoron-Strand.

Dienstag, 26. Juni 2012

El Hierro Vulkan - und es geht weiter


NEWS:
17.07 Uhr - bisher 124 Beben heute. Um 13.34 Uhr ML2,6 und um 15.08 Uhr mit ML2,8 beide in 19 km Tiefe südlich des Tanganasoga. Nach einem kurzen Abflauen heute Morgen, nun wieder kräftiger. Der Tremor ist immer noch schwach.
18.13 Uhr - nach einem Beben um 15.35 Uhr mit ML2,7 in 19 km Tiefe setzt nun seit 16.10 Uhr der Tremor wieder ein.
21.27 Uhr - die Beben verlagern sich weiter nach Süden. 16.35 und 16.50 Uhr von je ML3,5 und 17.54 Uhr mit ML3,3 in 19 km Tiefe.

Die Beben halten weiter an, auch wenn sich der Tremor in der Nacht abgeschwächt hat. Heute Morgen bereits wieder über 50 Erdstöße. Der bisher Stärkste um 4.11 Uhr mit ML3,1 in 18 km Tiefe unter dem Tanganasoga. Die Bebenbilanz von gestern entspricht in ihrem Ausmaß den Höhepunkten um den 13. September 2011. Insgesamt 241 Beben, davon 180 Erdstöße zwischen ML2,0 - 3,0 und 6 Beben über ML3,0. Keiner käme hier auf die Idee von einem Ausklingen der Vulkanaktivität und von "Normalität" zu sprechen. Nur die PEVOLCA, der Krisenstab der gestern im fernen Teneriffa tagte, kommt zu dieser Auffassung. Sicher besteht im Moment noch keine Gefahr für die Menschen, aber die Gefahr ist im Anmarsch. Das sind Bürokraten denen parteipolitische und wirtschaftliche Gründe wichtiger sind als Aufklärung. Auch unter den Wissenschaftler hat sich im Hindergrund eine rege Diskussion und Unverständnis über derartige Aussagen entwickelt. Lassen wir Krisenstab - Krisenstab sein und entwickeln unsere eigenen möglichen Vorstellungen.






Die Erdstöße zentrieren sich auf das Inselinnere und liegen heute im Tiefenbereich von 16 bis 18 km. Wir wissen, daß der Magmakanal nach Süden ansteigt und die Eruption erst mit Beben in ca. 8 - 10 km im November 2011 erfolgte. Die Abschwächung des Tremor lässt darauf schließen, daß alte Kanäle verstopft sind und sich die Magma erst einen weiteren Weg - vielleicht neuen Weg - suchen muß. Die Beben werden anhalten und erst durch einen "Befreiungsschlag" ein starkes Beben den Weg öffnen. Alles geht dieses Mal viel schneller, so daß bis zum kommenden Wochenende wahrscheinlich erste Spuren an der Oberfläche zu sehen sein werden.

Zum Tanganasoga und ins Golfotal

Am Montag war die Sonne hinter einem Sandschleier, dem Calima verborgen. Starke Saharawinde brachten Unmengen von Sand mit. Die Sonne kann direkt beobachtet oder wie hier mit der Kamera fotografiert werden. Die Sicht ist auf wenige hundert Meter eingeschränkt. Der Sandschleier wirkt wie ein Treibhaus und die normal bei 60 bis 70 % liegende Luftfeuchtigkeit ist nicht mehr messbar, also nahe 0 %.
Das Epizentrum (Karte)  heute lag im Golfo-Gebiet zwischen Los Llanillos und links dem alten Vulkanberg Tanganasoga (1376 m). Er ist der zweithöchste Berg nach dem Malpaso (1503 m) und auch bereits bei Beginn der Beben im Vorjahr der Schlüsselpunkt und mögliche Kandidat für einen Ausbruch. Unter ihm laufen die Magmakanäle Richtung Süden zum Eldiscreto. Ich habe mich gestern mehrere Stunden (von 10 - 15.00 Uhr) im näheren Umfeld dieses Berges aufgehalten und auch die ML2,8 - ML3,1 Beben nicht wahrgenommen.
Los Llanillos, ein Ortsteil von La Frontera unter dem Sandschleier. An der Küste das Meeresbad "Charco Azul". Da alle Beben in 17 - 20 km Tiefe ihren Auslöser haben, mag die Spürbarkeits-Grenze vielleicht bei ML3,8 oder höher liegen. Allerdings habe ich mit Einwohner gesprochen die in der Nacht und am Morgen die stärkeren Erdstöße gespürt haben. Es liegt eine trügerische Ruhe über der Gegend, die schwer zu beschreiben ist. Zum einen weiß ich was sich jetzt wohl im Moment in 20 km Tiefe abspielt und wie schnell die Auswirkungen auch an der Oberfläche spürbar sein können. Zum Anderen diese Stille, das Meeresrauschen in der Ferne und die drückende Hitze. Eine unwirkliche Idylle - wenn jetzt noch das kleine Glöckchen erklingen würde - eine besondere Atmosphäre  So oder ähnlich ist die von mir empfundene Situation. Alles hat man im Jahr 2011 bereits einmal erlebt und hofft natürlich, daß sich die hoffentlich "ungefährliche" Pracht wieder im Süden entlädt. Wenn es schon sein muß !
Auch ein Glöckchen, das Wahrzeichen von La Frontera. Der Glockenturm auf einem Vulkanhügel weithin sichtbar. Die dazu gehörende Kirche steht am Fuße hinter dem Berg. Umrandet von den über 1000 Meter hohen Felswänden des vor ca. 120.000 Jahren zusammen gebrochenen und abgerutschten Hauptvulkan, dessen Kratergrund heute das Golfotal bildet. Alle Straßen sind befahrbar. Auf den Berg- und Abstiegsstrecken liegen allerdings kleinere Steine und Lavabrocken herum, die wahrscheinlich am frühen Morgen von der Bebenserie ausgelöst wurden.
Erdrutsche und Steinschlag gab es hier schon immer, auch ohne Erdbeben. Hier auf dem Foto eine Geröllhalde die vor wenigen Jahren das Legartarium (Aufzuchtstation der Riesen-Eidechsen) zerstört und verschüttet hat. Besonders nach schweren Regenfällen in den Wintermonaten beginnt die Felswand zu bröckeln und es können sich richtige Geröll-Lawinen ins Tal ergießen. Die Golfotunnel Zufahrt (unten) mit den schnell im Dezember 2011 errichteten Auffangnetzen, die den besonders gefährdeten Eingangsbereich auch bei Beben vor herabstürzenden Felsbrocken schützen soll.


Das ehemals kleinste Hotel der Welt vor den Roques del Salmor Felsen. Der nördliche Abschluss des Golfotal. Auch hier gab es in den letzten Tagen Erdbeben. Diese Pizzeria mit dem Namen "Vulcano" habe ich in La Frontera gefunden.  

Montag, 25. Juni 2012

El Hierro Vulkan - die 4. Bebenwelle rollt

NEWS:
6.27 Uhr - Beben mit ML3,4 im Golfo
19.31 Uhr- Die Beben halten an. Bisher wurden über 120 Beben gezählt. Davon 94 Erdstöße zwischen ML2,0 und ML3,0 und 5 Beben höher als ML3,0. Das kräftigste Beben heute Morgen um 9.03 Uhr mit ML3,8 im Süden, oberhalb von Tacoron. Fast im 5 Minutentakt erfolgen die Erdstöße in 17 bis 20 km Tiefe. Sie verlagern sich etwas Richtung Süden.
Der Pevolca (Krisenstab) der sich heute zum ersten Mal nach Monaten wieder getroffen hat, hält die Situation für völlig "Normal" und "Grün" für angemessen.
Ich war heute auf dem Tanganasoga und im Golfotal und habe von den Beben im Untergrund kaum etwas verspürt. Es ist eine trügerische Stille und kaum PKW`s und Passanten auf der Straße zu sehen. Es herrscht sehr starker Calima mit begrenzter Sichtweite und es ist drückend heiß.
Fotos von meiner Exkursion werde ich Morgen einstellen. Soviel zunächst.



Die Ereignisse überschlagen sich. Beben bis ML3,4 erfolgen in kurzen Zeitabständen und halten noch an. Auch der Tremor (aufsteigende Magma) links hat erstmals seit Februar 2012 wieder eingesetzt. Gestern Abend um 21.24 Uhr erfolgte das erste Beben mit ML3,1 in 20 km Tiefe im Golfo. Die ganze Nacht über erfolgten mindestens weitere 50 Erdstöße.

Das Zentrum und der Ausgangspunkt der meisten Beben liegt im Inselinnern unter dem Berg Tanganasoga in 17 bis 22 km Tiefe. Den bisher stärksten Erdstoß mit ML3,4 erlebten wir heute Morgen um 6.27 Uhr in 18 km Tiefe.
Die bereits überholte Grafik der IGN zeigt die Intensität der nun 4. Bebenwelle. Wenn Sie sich erinnern habe ich bereits vor Tagen (20.6) vermutet, daß eine neue viel stärkere Bebenwelle kommen wird. Intern hatte ich auch den gestrigen Sonntag als Termin ins Auge gefasst. Es war nicht mein Wunsch, aber die Anzeichen und logischen Schlussfolgerungen ließen keinen anderen Zeitpunkt zu. Gesprochen wird bereits, daß sich eine neue Eruption ereignet habe. Dies kann ich jedoch noch nicht bestätigen.
Persönlich habe ich in der vergangenen Nacht kein Beben verspürt. Allerdings war die Nacht trotzdem recht unruhig, was ich auf den hohen Seegang und das laute Anschlagen der Meeresbrandung gedeutet habe. Wir wohnen allerdings einige Kilometer vom Bebenzentrum entfernt auf der Nordostseite der Insel.
Es herrscht im Moment sehr starker Calima mit sehr viel Saharasand in der Atmosphäre. Die Sonne ist nur als schwaches Scheibchen zu erkennen und die Sicht stark eingeschränkt.
Ich bleibe am Ball und werde die Lage erkunden.

Sonntag, 24. Juni 2012

El Hierro - Spurensuche in La Restinga

NEWS: Kräftiges Beben von ML3,1 um 21.24 Uhr in 20 km Tiefe im Golfo.

15.30 Uhr - Alles ruhig - keine Beben und sehr entspannt. Die Lufttemperatur liegt im Norden bei 30° - im Süden bei 34°. Eine kräftige Brise mit aufgewühlter See und gut 22 - 23° Wassertemperatur.



Die Katamaran-Fähre "Bentago" von Fred Olsen beim Entladen im Hafen "Puerto de la Estaca" von El Hierro. Immerhin hatten wir auf der Überfahrt von La Gomera nach El Hierro einen Wal und mehrere Delphine beobachten können.

Dieser Blick von unserer Terrasse in der kleinen Bucht von Tamaduste (oben) entschädigt für alle Strapazen. Auf geht es nach Süden. Vom bautechnisch windigen Mirador Tanajara mit El Pinar im Hindergrund hat man bereits einen ersten Fernblick nach La Restinga. Im Sockel und den Mauern dieses Mirador finden sich recht interessante Lavaeinschlüsse von Pflanzen und Muschelschalen. In El Pinar war während der Eruption das Presse- und Informationzentrum eingerichtet und auch die erste private Webcam mit den verdreckten Linsen (Sie erinnern sich) installiert.
In der Ferne, rechts vom Bergkamm, ist der Hafen von La Restinga auszumachen. Die Entfernung dürfte ca. 10 km betragen. Die dunklen Linien auf dem Bergkamm sind Lavasteinmauern und haben die Grenzen zum Nachbargrundstück und den Raum für die dort weidenden Ziegen abgegrenzt. Heute trifft man im Südbereich wegen der Trockenheit und dem dürftigen Nahrungsangebot kaum noch auf Ziegenherden.
La Restinga wie es leibt und lebt. Vielleicht noch etwas ruhiger als wie in den Vorjahren, aber alles geht wie gewohnt seinen ruhigen Gang. Einige Touristen am Strand und in den schwach besetzten Bars und Cafe`s auf der Promenade. Die Fischerboote dümpeln angebunden vor sich hin. Die kleine Fischverkaufs-Halle im Hafen ist geschlossen. Gewundert hat mich allerdings der reiche Fischbesatz im Hafenbecken. Hier konnte ich keine Unterschiede zu den Vorjahren feststellen.




Der Blick über die neue Hafenmole von der Positionslampe an der Hafeneinfahrt. Im Hindergrund liegt die rote Salvamar Adhara, das Rettungsboot, welches in den vergangenen Monaten oft bei der Bergung der rauchenden Lavaklaster eingesetzt war. Trotz der heißen und dampfenden an Bord geholten Lavabrocken sind keine Brand oder Schmauchspuren auf dem Deck zu erkennen. Die Adhara wurde vor zwei Jahren erst in Dienst gestellt und ich hatte die Übergabe damals selbst miterlebt.
Es stellt sich nun die Frage " Wo ist das Cabildo U-Boot - der Kadaver? Er lag wochenlang als einziges Meeresfahrzeug fast alleine im Hafenbecken. Jetzt ist es wieder an Land hinter Schloss und Riegel und wartet auf einen Pächter.

Im Strandbereich von La Restinga ist wegen "Steinschlaggefahr" ein Teil der Ruheplätze an der Felswand abgesperrt. Durch die vermehrten Beben haben sich doch einige Felsbrocken gelöst und sind herabgestürzt. Andere drohen noch herab zu stürzen.



Eine kleine Fiesta gestern Abend unweit von unserem Haus, mit Folklore, Sardinas und Papas y Mojo galt nicht uns. Den" Dia de San Juan" eine Art Sonnenwendfest galt es zu Feiern. Zunächst natürlich auf Großbildschirm Spanien - Frankreich mit dem glorreichen 2:0 Sieg und anschließend viel Rum und Tanz bei voller Beschallung. Wie lange es noch ging - weiß ich nicht. Gegen 2.30 Uhr bin ich eingeschlafen.
Morgen geht es weiter direkt zu dem Lavahang oberhalb der Eruptionsstelle vom Eldiscreto mit einem Abstecher nach Tacoron der kleinen Badebucht, die wegen erhöhter Schwefel- und Kohlendioxidwerte für Monate gesperrt war. Wollen wir einmal sehen, was es hier neues festzustellen und zu beobachten gibt.

Samstag, 23. Juni 2012

El Hierro - nun Live und vor Ort

NEWS: Gestern und heute nur ein unbedeutendes ML0,5 Beben im Süden. Dafür aber ein ML2,1 Erdstoß im Süden von Teneriffa in der Nähe von Los Cristianos in 34 km Tiefe.

Angekommen

Ab jetzt kann ich direkt Live aus El Hierro meine Eindrücke, Empfindungen und von den Geschehnisse vor Ort berichten.
Seit gestern bin ich wieder mit meiner Familie für einige Wochen auf unserer Lieblingsinsel.

Es war dieses Mal nicht ganz einfach El Hierro zu erreichen. Eine Insel die bei klarem Wetter von La Palma aus 65 km Entfernung oft zu sehen ist. Eine Entfernung die in Deutschland mit dem PKW in 45 Minuten zurückgelegt ist.
Hier liegt aber das Meer dazwischen und das dauert dann einfach etwas länger. Mit dem Flieger über Teneriffa oder mit dem Schiff direkt hatten wir es in der Vergangenheit immer in 2 bis 4 Stunden geschafft. Dieses Mal dauerte die Überfahrt aber geschlagene 7 Stunden.

Es gibt seit 6 Monaten einfach keine Direktverbindung mehr. Wir hatten auch aus logistischen Gründen die Schnellfähre von Fred Olsen gewählt. Von wegen Schnellfähre, wenn alle möglichen Inseln angesteuert werden müssen. Der PKW und aller möglicher Trödel musste mit. Vieles wieder wahrscheinlich umsonst, aber darauf bestand die Familie.
Großzügig und bequem ist es ja schon auf dem Olsen Kahn, wie unser Tomi (7 Jahre) demonstriert. Um 5.30 Uhr, eigentlich noch Tiefschlaf-Zeit für mich, ging es bereits mitten in der Nacht in Santa Cruz de La Palma los. Für 330.- Euro zum Supersparpreis mit 50 % Residentenrabatt. Vor einem Jahr gab es alles noch für 126.- Euro bei Naviera Armas. Aber die "Crisis" mit den ausgedünnten Fahrplänen und die Einstellung von Konkurrenzlinien hat auch die Preise in die Höhe getrieben.
Zuerst nach San Sebastian auf La Gomera (Bild). Hier musste unser PKW von der Fähre und wieder rauf um in umzuparken. Weiter nach Los Cristianos im Süden von Teneriffa. Hier wieder das gleiche PKW Wechselspiel. Daß die Fahrzeuge nicht übereinander geparkt wurden, hat gerade noch gefehlt. Die Fähre wurde bis auf den letzten Platz voll. Nun zu allem Unglück wieder zurück nach La Gomera und Sie dürfen es erraten, das Spiel hat sich wiederholt. Erst dann ging es nach El Hierro. Ankunftszeit im Puerto de la Estaca um 12.30 Uhr.
Ich bin hier ja so einiges gewohnt und habe auch schon viel erlebt. Das war aber eine logistische Meisterleistung der Reederei.

Gut wir sind wohlbehalten aber geschafft angekommen. Jetzt gilt es sich erst einmal etwas auszuruhen und dann kann es los gehen.
Morgen werde ich von La Restinga und dem Eldiscreto berichten - unser erstes Ziel. Wie ist die Stimmung, wie ist die Lage - was gibt es dort heute zu sehen?