Montag, 20. Februar 2012

El Hierro Vulkan - am Rande bemerkt

NEWS:
 -  8.27 Uhr - Beben von ML1,5 in 9 km Tiefe im Süden
- 10.59 Uhr - Beben von ML1,6 in 12 km Tiefe/Tanganasoga
- 18.04 Uhr - Beben von ML1,5 + ML2,0 in 10 km Tiefe im Golfo/Land
Dies ist der kleine Unterwasserroboter (ROV) der von der "Atlantic Explorer" bei der nächsten Mission in ca. 14 Tagen eingesetzt werden soll. Der "Sirius-ROV" ist in der Grundausstattung ein reiner visueller Videoroboter, der bereits weltweit im Einsatz ist. Vor allem wird er von Ölkonzernen zur Unterwasserkontrolle der Pipelines genutzt. Mit entsprechender Zusatzausrüstung ist er auch für Handling Aufgaben einsetzbar, wie das Video zeigt. Wegen stürmischer See kam er bisher vor El Hierro noch nicht zum Einsatz.

Der Eldiscreto selbst, ist aus seinem "Inemuri" noch nicht erwacht. Keine sichtbaren Aktivitäten - weder an der Eruptionsstelle noch bei den Tremoraufzeichnungen. Das letzte erwähnenswerte Beben um 3.13 Uhr in der vergangenen Nacht mit ML1,6 in 12 km Tiefe unter dem Berg Tanganasoga.
Für die Herrenos Zeit in Ruhe wie gewohnt Karneval oder hier Carnaval zu feiern.

Auf jeder Kanarischen Insel wird auf unterschiedlichste Weise diese 5. Jahreszeit begangen. Während auf den östlichen Inseln (Gran Canaria, Teneriffa) mehr Carnaval de Rio mit farbenprächtigen Kostümen und viel nackter Haut gefeiert wird, haben die kleinen Westinseln ihre eigenen Bräuche.
Auf El Hierro steht der "Los Carneros" eine Art Hammelfest im Mittelpunkt. Mit einem Ziegenfell und Hörnern verkleidet, Arme, Beine und das Gesicht mit Ruß schwarz eingefärbt, soll es an den Abtrieb einer Hammelherde erinnern. Ein "El Loco" (Der Verrückte) versucht immer wieder die Hammel zwischen die Zuschauer zu treiben. Ein alter Brauch, der während der Franco Ära verboten war und anschließend wieder auflebte.
Auf meiner Insel La Palma dagegen ganz andere Gepflogenheiten. Am vergangenen Freitag der Kinder Carnaval mit einem Umzug der Schulen. Jede Schule in eigenem einheitlichen Kostüm. Auf dem Bild das "Colegio Botazo" wo meine Kleinen mitwirken. Die komplette Schule (12 Kinder) und die Mütter als "Tibetaner" verkleidet. Die Kostüme werden gemeinsam in Handarbeit selbst hergestellt.
... und heute am Montag geht das größte Spektakel in der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma ab. Dazu klicken Sie bitte mal auf den Link:  "Dia de los Indianos"

Sonntag, 19. Februar 2012

El Hierro Vulkan - Eldiscreto im INEMURI

NEWS: - 15.15 Uhr - Beben von ML1,5 in 11 km Tiefe unter Tanganosoga
Ein ruhiges Wochenende - zumindest bis jetzt. Die Aufzeichnung des Tremor (links) am gestrigen Samstag lies keine Hektik oder größere Zitterwellen erkennen. Der Magmafluss im Förderkanal scheint zum Stillstand gekommen zu sein.
Das gleiche Bild auch heute Morgen (links). Auch über der Eruptionsstelle keine erkennbaren Auswurfspuren. Entweder bleibt der Magmanachschub aus, das heißt der Druck hat sich abgebaut oder Teile des Kanals sind eingestürzt. Wie ein Pfropfen behindern nun Felsmassen den Weiterfluss der aufsteigenden Magma.
Für die letzte Möglichkeit sprechen eigentlich die regen Bebenaktivitäten im Untergrund. Alles Erdstöße um die 10 km Tiefe im Bereich des nach Süden führenden Tunnel (siehe Avcan Grafik). Allein gestern wurden 23 Beben von geringer Intensität gemessen. Heute Morgen wieder um 6.20 Uhr ein Beben von ML1,7 in 10 km Tiefe im Inselinnern. Lassen wir uns nicht von dieser Scheinruhe täuschen. Der Eldiscreto hat es in der Vergangenheit schon immer wieder verstanden, nach seinem Inemuri (jap. Bezeichnung für Nickerchen in der Öffentlichkeit) sich "lautstark" zurück zu melden.
Bild: S.O.S. Oceanos
Die erste Mission der "Atlantic Explorer" ging am Samstag Abend zu Ende. Das Schiff ist in seinen Heimathafen Las Palmas de Gran Canaria zurück gekehrt. Der ROV konnte wegen der stürmischen See diesmal noch nicht eingesetzt werden. Nun liegt es in der Hand der Wissenschaftler der Uni Las Palmas, das gewonnene Material und die Daten auszuwerten.

Zeit - sich jetzt einmal bereits Gedanken über das diesjährige Urlaubsziel zu machen. Auf unserer El Hierro - Urlaubsseite hat sich das Angebot an Ferienhäusern inzwischen vergrößert.
Wie wäre es denn, - und das ist nur eine Idee -, wenn wir uns Alle zu einem bestimmten Zeitpunkt gemeinsam auf El Hierro einfinden. Gemeinsame Exkursionen und Wanderungen zu den schönsten Punkten der Insel ... und Gesprächsstoff haben wir ja auch genug. Wer hierfür Interesse hat oder Vorschläge einbringen möchte, schickt mir einfach eine Mail.



Samstag, 18. Februar 2012

El Hierro Vulkan - ein Eldorado für die Wissenschaft

NEWS: - 8.48 Uhr - Beben von 1,5 RSk.(ML1,5) in 13 km Tiefe im Süden.
Seit gestern ist nun ein neues Forschungsschiff die "Atlantic Explorer" um den Eldiscreto im Einsatz. Die Universität von Las Palmas de Gran Canaria hat dieses Schiff von der Firma QStar aus Barcelona gechartert. Sieben Forschungs- Kampagnen sollen nun in den nächsten drei Monaten erfolgen. Eine Kampagne dauert zwei Tage. Alle Fakultäten des Uni-Institut für Oceanography von Las Palmas sollen in wechselnder Zusammensetzung mit der Stammbesatzung eingesetzt werden. Das Schiff ist zwar kein ausgesprochenes Forschungsschiff - es wird für alle möglichen Zwecke eingesetzt - kann jedoch mit notwendiger Zusatzausrüstung bestückt werden. So auch mit Unterwasserrobotern (ROV) der Typen Seaeye Falcon, AC-ROV, Phantom HD 2 oder Ray PR03 XGTO Video. Welcher ROV Typ genau an Bord ist wurde bisher nicht mitgeteilt.
ROV: SEAEYE FALCON
Interessant dürften die Untersuchungen alle mal werden, weil intern zwischen den Fakultäten ein Konkurrenzkampf tobt. Die Uni Las Palmas wird sich besonders anstrengen um ihre besondere Fähigkeit zu zeigen. Oft ist es auch so, daß mit einfacheren Mitteln bessere Ergebnisse erzielt werden können. Wollen wir einfach mal sehen, was die Wissenschaftler aus Gran Canaria so Neues ans Tageslicht bringen.
Der Tremor verläuft auch heute ruhig als schmales Bändchen. Über der Eruptionsstelle ist auch wegen der aufgewühlten See keine Aktivität zu beobachten. Zwei Beben um 10.37 Uhr mit 1,7 RSk. und ein für viele in La Restinga spürbares Beben um 13.16 Uhr mit 2,5 RSk., beide in 12 km Tiefe.

Auch die genauen Untersuchungsergebnisse der ausgeworfenen Erstlava, den so genannten "Restingolitas" wurden bekannt. Diese Proben wurden durch die Anwendung von RX Fluoreszenz im National Museum of Natural Sciences (Madrid) und dem Institut für Geowissenschaften (Barcelona), beide Zentren der CSIC analysiert und erste Versuche der experimentellen Petrologie an der Universität von Huelva durchgeführt.

In den Analysen wird das Material als schwarzer Basanit identifiziert. Das weiße Material, jedoch stellt einen kompositorischen Bereich, der aus Trachyt und Rhyolith peralumínica dar, der beim Verschmelzen mit Sedimentgestein entstanden ist. 
Diese Mischung wurde zum Zeitpunkt des Ausbruchs hergestellt, so dass es eine physikalische Mischung und nicht durch eine chemische Reaktion entstanden ist. Es hat eine 43-45% SiO 2 und hat einen Gehalt an flüchtigen (H2O, CO2, Cl, S, ...) insgesamt um die 2%, es entstand bei einer Temperatur von 1200 ° C und einer Dichte von 2700 kg/m3. Das Material hat eine felsischen kompositorischen Bereich, der von einem Magma mit einem SiO2-Gehalt von 63-64% (Trachyt) auf 71% (Rhyolith peraluminica) mit hohem Al2O3-Gehalt (15-19%) besteht, der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen liegt bei etwa 4-5%, entstanden bei einer Temperatur von 850-900 ° C und einer Dichte von 2300 kg/m3. Dies hat möglicherweise viel mehr Sprengstoff als der Basanit, wenn der überwiegende Anteil der Eruption daraus bestehen würde. Allerdings ist der felsischen Magma Anteil vom Volumen unbedeutend da er nur in den ersten Stunden der Eruption ausgeworfen wurde.

Kurz noch einmal auf Deutsch: Das Restingolita der ersten Auswurfphase ist in der Zusammensetzung einmalig. Es ist in der Mischung explosives Lava. Alles spätere ausgeworfene Material ist normales Lava und nicht explosiv.

Da wir schon bei der Lava sind. Vor Tagen hatte ich die Frage in den Raum gestellt "Kann Lava auch für medizinische Zwecke eingesetzt werden?" Gibt es dazu Erfahrungswerte. Eine mir zugegangene Mail möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

"Ich bin sehr erstaunt, dass sich die Behandlung von Fersensporn mit homöopathischen Globulis "Hekla Lava" schon so weit herumgesprochen hat.
Ich habe dieses Mittel vor ca. 10 Jahren sehr erfolgreich eingesetzt. Alle Leuten, die Ärger mit Fersensporn haben, habe ich das auch empfohlen, aber kaum jemand glaubt das oder hat das Durchhaltevermögen, das durchzuziehen.
Ich bekam vor etlichen Jahren durch Überlastung (ich war lange Jahre Marathonläufer) erst auf der einen Seite einen derart heftigen Fersensporn, das selbst Gehen kaum noch möglich war. Den ersten ließ ich operieren, d.h. 10tägiger Klinikaufenthalt, sehr lange Zeit, ehe wieder normales Gehen, geschweige denn Laufen, möglich war. Es hat ca. 1 Jahr gedauert, bis wieder alles ging.
Dann kam die zweite Seite und ich dachte, diese Orgie machst Du nicht nochmal mit. Von einer Bekannten hörte ich damals von Hekla Lava, da ich ohnehin der Homöopathie zugeneigt bin,versuchte ich es. Nach täglichem Einnehmen und drei Monaten bereits Linderung der Beschwerden, nach einem
Jahr vollständig weg die Beschwerden.
Und das für sehr wenig Geld, wenn ich bedenke, was die Operations-Orgie gekostet hat. Und der Erfolg ist auch besser, denn die Ferse der operierten Seite ist taub, man hat wohl den Nerv verletzt. Die Homöopathie-Seite dagegen ist perfekt.

Wie gut meine beiden Fersen noch funktionieren, habe ich Anfang Januar bewiesen. Ich habe die ganze Insel Hierro erwandert, vom Fähranleger bis La Restinga, von dort über den Malpaso in den Golfo hinab und zurück über die Hauptstadt zur Fähre nach Teneriffa (1 Woche auf Hierro). Und
der El Diskreto war so nett, am 4. Januar abends (mein Geburtstag), als ich dort war, ein paar dampfende Brocken an die Meeresoberfläche zu schicken.
Es war man erster Besuch von Hierro, aber bestimmt nicht mein letzter. Verglichen mit den Wanderinseln Teneriffa, La Palma, Gomera - hat das kleine Hierro einen ganz speziellen Reiz - ich bin tief beeindruckt!
J.A. aus NRW" (dafür ein Danke)

Freitag, 17. Februar 2012

El Hierro Vulkan - ist ein Urlaub dort gefährlich ?

NEWS:
- 10.37 Uhr - Beben mit 1,7 RSk. in 12 km Tiefe im Süden
- 13.16 Uhr - Beben mit 2,5 RSk. in 12 km Tiefe/Süden
Ein neues NASA Satellitenbild, aufgenommen vom EO-1 am 10.2.12., zeigt deutlich den sprudelnden Eruptionspunkt und das durch die Meeresströmung nach Südwesten abdriftende gefärbte Wasser. Auch in der vergangenen Nacht gab es wieder eine Reihe kleinerer Beben. Das letzte um 5.38 Uhr mit 1,5 RSk. in 11 km Tiefe in Südwesten. Der Tremor läuft wie seit Tagen verhalten. Der Eldiscreto sprudelt, was auf einen ungehinderten Magmafluss im aufsteigenden Kanal hindeutet.
Um den Ablauf etwas zu verdeutlichen habe ich eine Grafik der Geovol (Uni Las Palmas) beigefügt. Die Magmahauptkammer liegt in 12 bis 18 km unter der Insel im Bereich des Golfo. Aus dem Erdinnern ist vor Monaten kräftig Magma in die Kammer nachgeflossen, was die Beben in 20 km und tiefer ausgelöst hat. Ein Seitenkanal hat sich seinen Weg an die Oberfläche gesucht und ist im Süden ausgetreten. Durch den gewaltigen Druck in der Magmakammer hat sich die Insel in die Höhe gewölbt (blaue Pfeile). Diese Verformung beträgt wohl nur ca. 4 cm zeigt aber auch heute noch deutlich, daß bisher kein nennenswerter Druckabbau statt gefunden hat. Diese Verformung wird mit Hilfe von GPS-Daten ermittelt.

Kann ich jetzt trotzdem Urlaub auf El Hierro machen ?
Eine mir so oft gestellte Frage. Ja - Sie können unbeschwert El Hierro besuchen. Von den gesamten Aktivitäten im Untergrund bekommen Sie nichts mit. Erst eine Bebenstärke von 3,0 RSk. und mehr ist für den Menschen spürbar. Seit Dezember 2011 hat der Eldiscreto seinen Ausgang im Süden gefunden und sprudelt munter vor sich hin. Alle anderen Kanarischen Inseln sind hierdurch nicht betroffen. Natürlich bleibt immer ein Restrisiko, das Sie aber genauso beim Einsteigen in ihren Pkw oder einem Flugzeug eingehen. Nach meiner Überzeugung ist seit Dezember 2011 ein Urlaub auf El Hierro wieder zu empfehlen. Zu diesem Zweck haben wir ja auch die Urlaubskampagne 2012 ins Leben gerufen.
Einige Urlauber die im Janauar 2012 ihren Urlaub auf El Hierro verbrachten, haben mir geschrieben und von einem ruhigen und erholsamen Aufenthalt berichtet. Sie können alle bedingungslos die Insel empfehlen. Wer kann besser als eine Bewoh- nerin die derzeitige Stimmung wiedergeben.
Dazu habe ich Karin von El Hierro gebeten, ihre vor Ort Ansicht - quasi ein Update - zu geben.

"Auf El Hierro sprudelt im Süden weiterhin Lava ins Meer, ein farbenprächtiges Naturschauspiel. Seit Juli wurden auf der Insel an die 12.ooo Erdbeben registriert, bis vor einem Monat spürte man sie immer wieder mal ein wenig. Die Presse meinte es mit uns nicht gut, sensationalistische (Fehl)Informationen und düstere Prophezeiungen hielten viele Touristen davon ab, hier ihren Urlaub zu verbringen.
Wie ist die aktuelle Situation im Februar 2012 ? Es werden kaum noch Beben registriert, spürbare hatten wir seit langem, außer um La Restinga herum, nicht mehr. Ohne Internet und Presse merkt man nichts von den seismischen Aktivitäten, es ist ruhig, sehr ruhig auf der Insel. Alle Strassen sind befahrbar, die Wanderwege begehbar, die Badebuchten laden zum Schwimmen ein, nirgends liegen Steine auf den Strassen...,Normalität überall. Die Touristen, die "trotzdem" gekommen sind, schwärmen von ihrem Urlaub.
Als es im November "zur Sache" ging, Militär, Polizei, rotes Kreuz und eine Hundestaffel anrückten, der Tunnel gesperrt war, ein Zeltdorf in La Caleta aufgebaut wurde und die Häuser wackelten, hatten viele Einwohner Angst. Sicher, wir wissen, dass El Hierro viele Vulkane hat und die geologische Geschichte der Insel bewegt ist, aber keiner der Herreños hat eine derartige Situation schon einmal erlebt. Früher gab es keine so ausgefeilte Messtechnik wie heute und wenn man mal ein Beben spürte, wurde das in den Familien und in den Bars kommentiert und war gleich wieder vergessen. Diesmal wurden alle Knöpfchen gedrückt, es bebte jeden Tag, Existenzängste kamen auf, es wurde über Evakuierungen geredet und unser frisch gebackener Inselpräsident hatte keine Chance sich zu profilieren, sondern hockte ständig in irgendwelchen Krisenstäben.
Wir geniessen den Moment ganz bewusst und stehen verständnislos davor, dass immer noch einige Reiseveranstalter ihren Gästen davon abraten auf die Insel zu kommen. Wenn Sie unberührte Natur zu schätzen wissen, wandern oder einfach nur die Seele baumeln lassen wollen, kommen Sie her, wir freuen uns über jeden einzelnen Besucher.
Karin Kamm"

Donnerstag, 16. Februar 2012

El Hierro Vulkan - bizarre Unterwasserlandschaft

NEWS: - 13.01 Uhr - Beben von 1,5 RSk. in 15 km Tiefe - westliches Golfotal
So kann man sich die bizarre Vulkan Unterwasserlandschaft nach Angaben des Instituto Espanol de Oceanografia ungefähr vorstellen. Der Eldiscreto (rot) liegt am oberen Ende eines tiefen Barrancos (Schlucht) umgeben von mehreren hunderte Meter hohen Felswänden (grau). Der Vulkankegel selbst hat eine Höhe von 300 m und eine Basis von über 1000 m im Durchmesser. Der Konus weist eine Steigung zwischen 25° bis 30° auf. Nur die Südflanke (links) ist steiler mit bis zu 35°. Die bei früheren Untersuchungen festgestellte Aufspaltung des Konus ist verschwunden. Der neue Seitenkegel (links unten) liegt ca. 800 m vom Hauptkrater entfernt und hat sich auf der bereits vorhandenen Lavaschicht um 75 m in die Höhe geschraubt. Ein Großteil der früher über den Steilhang abgeflossenen Lavamassen bleibt nun liegen und fließt nicht mehr in den großen Mengen nach links durch das Tal ab.
Dieser Vorgang ist auch sehr gut hier auf dieser Grafik zu erkennen. Die rot eingefärbten Stellen sind neue Lavaaufschichtungen. Der Abfluss der Lava stoppt bereits nach wenigen km Entfernung. Im Moment dürfte der Hauptteil des ausgeworfenen magmatischen Materials zum Aufbau des Eldiscreto-System verwand werden.

Echolot Aufnahmen, hier der Umriss des Vulkan rot eingezeichnet, ergab auf den Echogrammen keine erhöhten Lärmwerte. Die Geräuschkulisse um den Emissionsbereich - ist anderst als früher - jetzt ruhig geworden.

Das Untersuchungsgebiet der Ramon Margaleff umfasste den grünen Bereich an der Südspitze um La Restinga. Dabei wurden auch die Wasserwerte unter die Lupe genommen. Ein sehr hoher Schwefelwasserstoff Gehalt mit ph-Werten unter dem Normalwert und ein sehr hoher CO² Partialdruck wurden gemessen. Die Wissenschaftler der IOE haben ausdrücklich dem Krisenstab (Pevolka) abgeraten, Bade- und Unterwasseraktivitäten in diesem Bereich zu zulassen. Warum just im gleichen Moment die Pevolka die nur einige km entfernte Badebucht "Tacoron" geöffnet hat, bleibt wie in vielen anderen Dingen wieder einmal ein Rätsel. Hier der  komplette IOE-Bericht.
Auch in der vergangenen Nacht gab es wieder um 1.21 Uhr und 6.10 Uhr leichte Beben von 1,7 bzw. 1,8 RSK. in 7 - 10 km Tiefe im Süden. Der Tremor verläuft weiter ruhig. Einen Gesamtüberblick über die bisherigen Beben vermittelt die nachfolgende Grafik.

Maritza (Danke) hat die Grafik mit Photoshop weiter bearbeitet und sie mit den Erdbeben seit dem 19.07.11 bis 09.02.12 ergänzt. Die Tiefe wurde angepasst (25km). Der Blickwinkel erfolgt aus Westen und zeigt die Lage und Verteilung der Beben.
Die Lithosphäre  (feste Gesteinshülle, von griechisch λίθος líthos ‚Stein‘ und σφαίρα sphära ‚Kugel‘) umfasst die Erdkruste und den lithosphärischen Mantel.
Nach dem rheologischen Modell der Erde befindet sich unterhalb der Lithosphäre die Asthenosphäre. Das Gestein der Lithosphäre weist ein annähernd elastisches Verhalten auf. Der Übergang zur Asthenosphäre ist dadurch gekennzeichnet, dass das Material die Elastizität verliert und sich schließlich duktil vergleichbar einer zähen Flüssigkeit verhält (nach Prof. Wikipedia).