12.11 Uhr - Erdstoß Eldiscreto von 2,8 RSk. in 22 km Tiefe um 9.11 Uhr - Tremor wird stärker

Auf der jüngsten Satellitenaufnahme der NASA ist die "Grüne Brühe" unseres Eldiscreto inzwischen bis weit nach Süden abgedriftet und bedeckt den Atlantik über viele km². Immer noch kommt Nachschub aus den Eruptionsstellen. Die ganzen Folgen für die Unterwasserwelt im Südbereich von El Hierro werden erst im Laufe der nächsten Wochen richtig sichtbar. Das Forschungsschiff Samiento de Gamboa wird ab heute in einer neuen Mission die Auswirkungen näher untersuchen. Da es eine "Naturkatastrophe" war wird sich auch die Natur selbst zu helfen wissen, davon bin ich überzeugt. Wahrscheinlich schon in einem Jahr wird sich das Meer mit Pflanzen und Tieren wieder regenerieren. Vielleicht siedeln sich neue Unterwasserpflanzen und bisher nicht in diesem Meeresgebiet bekannte Fischarten an. Biologisch eine sicher interessante Entwicklung die es genau zu beobachten und zu erforschen gilt. Selten bekommt die Wissenschaft die Möglichkeit direkt vor der Haustür so eine Phase mitzuverfolgen.
Des einen Freud - des anderen Leid so ist es leider im Leben. Die Fischer und Tauchschulen müssen diese Durststrecke überwinden und in die östlichen und westlichen Meeresgebiete ausweichen, um dann später in ihre angestammten Gewässer zurückkehren zu können.
Wie ein gebändigtes Bändchen zieht heute Morgen der Tremor auf der IGN Aufzeichnung seine Bahn. Keine kräftigen Ausschläge mehr, obwohl es in der Nacht um 23.15 Uhr wieder im Golfo einen Erdstoß von 2,2 RSk. in 22 km gab.
Wenn der Tremor das Bild der linken Grafik nachzeichnet, ist der Normalzustand erreicht. Das sind übigens die Aufzeichnungen von heute Morgen von meiner Insel La Palma.Mein kleiner Weihnachtsgruß an alle Leser, Kommentatoren, Mailschreiber, Wissenschaftler, Freunde und Bekannte und besonders an meine Nachbarn auf El Hierro. Ich wünsche Euch allen auch im Namen meiner Familie geruhsame und friedliche Weihnachtstage, lasst die Vulkanaktivitäten weiter abklingen und blicken wir mit Zuversicht in das Jahr 2012. Die Kanarischen Inseln haben in der Vergangenheit schon so manche Krise erlebt und alle gut überstanden. Den Herrenos wünsche ich besonders viele neuen Urlaubsgäste und hoffe, daß der Eldiscreto bald Legende und Magnet für die weitere Fortentwicklung der kleinen Insel sein wird. Lasst uns alle gemeinsam dazu beitragen.
Brena Alta, 22. Dezember 2011
Herzlichste Grüße
Ihr
Manfred Betzwieser











