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Auch am Samstag hat der Eldiscreto weiter magmatisches Material ausgeworfen. Meist waren es heiße Gase die an der Meeresoberfläche ankamen und das Wasser verfärbten. Feste Bestandteile wurden gestern nicht beobachtet. Der Krisenstab beschreibt die Lage als stabil. Ein Erdstoß erfolgte heute in der Nacht um 2.11 Uhr mit 1,9 RSk. in 18 km Tiefe im Golfo.

Gedanken bereitet seit Samstagmorgen der pulsierende Tremor. Ein bis dahin noch nicht beobachtetes Phänomen von regelmässigem Auf- und Abklingen der Tremor- aufzeichnungen. Diese Ausschläge werden normal von unterirdischen Explosionen im Lavakanal erzeugt, wenn das Magma Gesteinsschichten durchbricht. Dies erfolgt aber in unregelmässigen Abständen. Seit gestern erfolgen diese Explosionen regelmässig in immer kleinerem zeitlichen Abstand. Erfolgte es am Samstag im 15 bis 20 min. Abstand, so beobachten wir heute einen Intervall im 5 Minuten Takt.
In Fachkreisen wird bereits vom Stromboli Effekt gesprochen. Bemühen wir mal Prof.Wikipedia um die Sache etwas näher zu beleuchten.
Der regelmäßige Auswurf von Lavafetzen, Schlacken und Aschen ist so typisch für Stromboli, dass der Begriff Strombolische oder Strombolianische Aktivität allgemein für Vulkanaktivität dieser Art verwendet wird. Diese weltweit einzigartige, kontinuierliche Aktivität ist durch die so genannte „Zwei-Phasen-Konvektion“ begründet. In einer gewissen Höhe des Schlotes ist der
Dampfdruck der Gase größer als der Druck der sich über den Gasen befindenden Flüssigkeit. Die dadurch gebildeten Gasblasen steigen auf und reißen durch ihr Zerplatzen an der Oberfläche Magmafetzen mit sich. Diese Entgasung bringt eine Erhöhung der Masse der betroffenen Schmelze mit sich, die nun wiederum absinkt und somit einen stetigen Kreislauf darstellt.

Das Forschungsschiff "Cornide Saavedra" der IEO (Instituto Espanol Oceanografia) aus Vigo in Nordspanien ist nun auch bereits seit Tagen mit der "Ramon Margalef" in den Gewässern um El Hierro im Einsatz. Carlos Bernal (Danke) hat sich die Mühe gemacht einen Tagesablauf der Saavedra in einer Grafik darzustellen. Das Schiff hat 27 Mann Besatzung und 31 wissenschaftliche Mitarbeiter an Bord. Trotz des großen Aufwandes war allerdings der Krisenstab bis jetzt nicht in der Lage eine Unterwasserkarte oder Grafik des Ist Zustandes unseres Eldiscreto zu veröffentlichen.

Das staatliche Prestige Hotel "Parador" auf der Ostseite der Insel will bis Februar 2012 seine Pforten schließen. Wie die Direktion mitteilte sind es nicht die Auswirkungen der Vulkankrise, sondern die schon seit Jahren schwachen Gästezahlen, die das Defizit immer weiter in die Höhe treiben.