Sonntag, 11. Dezember 2011

El Hierro Vulkan - Tremor tanzt im Walzertakt

NEWS:
Auch am Samstag hat der Eldiscreto weiter magmatisches Material ausgeworfen. Meist waren es heiße Gase die an der Meeresoberfläche ankamen und das Wasser verfärbten. Feste Bestandteile wurden gestern nicht beobachtet. Der Krisenstab beschreibt die Lage als stabil. Ein Erdstoß erfolgte heute in der Nacht um 2.11 Uhr mit 1,9 RSk. in 18 km Tiefe im Golfo.



Gedanken bereitet seit Samstagmorgen der pulsierende Tremor. Ein bis dahin noch nicht beobachtetes Phänomen von regelmässigem Auf- und Abklingen der Tremor- aufzeichnungen. Diese Ausschläge werden normal von unterirdischen Explosionen im Lavakanal erzeugt, wenn das Magma Gesteinsschichten durchbricht. Dies erfolgt aber in unregelmässigen Abständen. Seit gestern erfolgen diese Explosionen regelmässig in immer kleinerem zeitlichen Abstand. Erfolgte es am Samstag im 15 bis 20 min. Abstand, so beobachten wir heute einen Intervall im 5 Minuten Takt.
In Fachkreisen wird bereits vom Stromboli Effekt gesprochen. Bemühen wir mal Prof.Wikipedia um die Sache etwas näher zu beleuchten.

Der regelmäßige Auswurf von Lavafetzen, Schlacken und Aschen ist so typisch für Stromboli, dass der Begriff Strombolische oder Strombolianische Aktivität allgemein für Vulkanaktivität dieser Art verwendet wird. Diese weltweit einzigartige, kontinuierliche Aktivität ist durch die so genannte „Zwei-Phasen-Konvektion“ begründet. In einer gewissen Höhe des Schlotes ist der Dampfdruck der Gase größer als der Druck der sich über den Gasen befindenden Flüssigkeit. Die dadurch gebildeten Gasblasen steigen auf und reißen durch ihr Zerplatzen an der Oberfläche Magmafetzen mit sich. Diese Entgasung bringt eine Erhöhung der Masse der betroffenen Schmelze mit sich, die nun wiederum absinkt und somit einen stetigen Kreislauf darstellt.


Das Forschungsschiff "Cornide Saavedra" der IEO (Instituto Espanol Oceanografia) aus Vigo in Nordspanien ist nun auch bereits seit Tagen mit der "Ramon Margalef" in den Gewässern um El Hierro im Einsatz. Carlos Bernal (Danke) hat sich die Mühe gemacht einen Tagesablauf der Saavedra in einer Grafik darzustellen. Das Schiff hat 27 Mann Besatzung und 31 wissenschaftliche Mitarbeiter an Bord. Trotz des großen Aufwandes war allerdings der Krisenstab bis jetzt nicht in der Lage eine Unterwasserkarte oder Grafik des Ist Zustandes unseres Eldiscreto zu veröffentlichen.

Das staatliche Prestige Hotel "Parador" auf der Ostseite der Insel will bis Februar 2012 seine Pforten schließen. Wie die Direktion mitteilte sind es nicht die Auswirkungen der Vulkankrise, sondern die schon seit Jahren schwachen Gästezahlen, die das Defizit immer weiter in die Höhe treiben.

12 Kommentare:

  1. Guten morgen (huch ist ja schon Mittag...),

    ich finde es ausgesprochen "schlecht" dass das staatliche Prestige Hotel "Parador" gerade zu dieser schwierigen Zeit seine Pforten schliesst. Wenn man angeblich seit 2008 drauflegt, dann kommt es ja nun auch nicht mehr darauf an. Dies schwächt die sowieso arg gebeutelte lokale Wirtschaft noch mehr. Ich denke der Staat soart hier an der falschen Stelle.

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  2. Die Verantwortlichen haben anscheinend keinen Schimmer ihren Vulkan richtig zu bewerben.
    Hier meine Ideen wie man trotz der wirtschaftlichen Lage eine Möglichkeit zur Einnahme hätte:
    Web- Camera an und unter das Schiff der Ramón- Margaref , das ganze auf einer Web- Seite mit Werbung finanziert.
    Ständige Aktualität der 3D Bilder - Webseite mit Werbung finanziert
    Tägliche Materialanschauung -Fotos
    Umbau des Hotels/ der Anlagen in Vulkanhotels- schlafen im Mit Bims verkleidetem Zimmer.
    Hotel und Vulkanmuseum zugleich
    Fisch auf dem Lavagrill in Restaurants
    Vulkantauchen wenn er erlischt
    Sich auf Kurzurlaub einstellen(Inselhüpfen) mit Schiff oder Flugzeug/Heli
    Habt ihr noch weitere Ideen?
    LG T.M

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  3. AVCAN formuliert: Der Vulkan pulsiert wie ein Geysir.
    Beim IGN leider große Zurückhaltung, im Tagesbericht wird das Pulsieren nicht einmal erwähnt!!
    HPS

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  4. Diese Mail hat mich heute erreicht mit der Bitte um Veröffentlichung. Den Kontakt kann ich herstellen.

    Hola von der Insel La Palma ,
    ich hatte hier mal gelesen, daß jemand eine Tante hat, die Erdbeben fühlt. Da ich auch unter Erdbebenfühligkeit leide, möchte ich gerne Kontakt mit dieser Dame haben. Vielleicht kann jemand helfen ?
    Das ist ein sehr gutes Infoportal hier und ich bedanke mich bei Herrn Betzwieser dafür.
    alles Lesern wünsche ich einen angenehmen Sonntag
    Jeanine

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  5. "In Fachkreisen wird bereits vom Stromboli Effekt gesprochen."

    Hierzu hätte gern mal eine Quelle. Welche Fachkreise sind das?

    Grüsse Lars - Potsdam

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  6. Moin Manfred

    Hat der Tremor gerade Asthma. Irgendwie sieht das mehr nach Reizhusten aus?

    Nochmal die Frage, was hat es mit den 80-100m auf sich.

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  7. @M.B.
    Das einzige was ich, glaube ich hier mal gelesen habe war, dass Kröten oder Frösche bevorstehende Erdbeben fühlen und ihren Heimatort wechseln.

    LG
    T.M.

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  8. Lars z.B. hier bei AVCAN


    NOTA 376 AVCAN - ACTIVIDAD SISMO-VOLCÁNICA - ISLA DEL HIERRO - 11 DICIEMBRE 2011-22:00h peninsular - La actividad sísmo-volcánica continúa moderada, con sismicidad en la zona marina del Golfo. Continúa una importante señal de tremor volcánico en la zona de la Restinga, con una amplitud que se mantiene al alza (tendencia que lleva desde hace 72 horas y en donde se ha duplicado la intensidad) y que presenta un número creciente explosiones, posiblemente hidromagmaticas, cada pocos minutos, un comportamiento típicamente stromboliano por en donde se establece un equilibrio entre la entrada de agua y la salida de gases en el conducto de salida, de forma que hace pulsos como un geiser. No hay nuevos sismos localizados.

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  9. Ein neues Video
    http://www.youtube.com/user/grancanariatv#p/u/1/4Lk9E90lKsg

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  10. Danke, Manfred.
    Aber der Vergleich mit der Stromboliaktivität scheint mir hier missverständlich gewählt und bezieht sich allein auf eine vergleichbare Tremordarstellung. Ursache und Wirkung scheinen auf El Hierro andersartig zu sein. Hier führt (im Gegensatz zum Stromboli) ein mehr oder weniger zum Stillstand gekommener Magmafluss zum Eindringen von Meerwasser in die äußeren, noch heißen Schichten der Krateröffnung. Diese verursachen dort kleinere Wasserdampfexplosionen. Bei weiterer Abkühlung wird auch dieser Effekt schnell nachlassen.
    Das ist dann auch der mögliche Grund, warum während dieses Prozess keine größeren Lavafragmente mehr aufgetrieben wurden.

    Grüße Lars - Potsdam

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  11. tm
    ..es tut mir leid, wenn ich etwas deutlicher werden muss...Deine unausgegorenen Vermarktungsstrategien sind einfach nur lächerlich und bar jeder Realität.(Fisch auf Lavastein gegrillt, gehts noch )vor allem, da du regelmäßig den Blog damit nervst.Meinst du das wirklich ernst? Wenn Du schon einmal auf dieser Insel gewesen wärst, wüßest du, dass kein Mensch daran Interesse hat, irgend etwas in großem Stil zu vermarkten,da der Tourismus zum Glück nur eine unwesentliche Rolle spielt. Und das ist gut so. Teneriffa und Gran Canaria sind schließlich abschreckendes Beispiel genug. Also halte dich da bitte raus.
    Marc M.

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