Montag, 19. September 2011

Presse: Spiegel berichtet: "Unter Kanareninsel El Hierro steigt Magma auf"

Beben auf El Hierro

Unter Kanareninsel steigt Magma auf

Jetzt berichtet auch die internationale Presse über die Ereignisse unter El Hierro. In den vergangenen Wochen mit der bisher höchsten Aktivität fand dieses Thema in den Medien kaum Resonanz. Jetzt beim vermutlichen Abklingen der Bebenaktivität, ist auch das Nachrichtenmagazin Spiegel aufgewacht und berichtet. Diesen Artikel möchte ich Ihnen nicht vorenthalten:

Seit Wochen lassen leichte Erdbeben die Kanareninsel El Hierro zittern. Zudem hebt sich der Boden, und Gase strömen aus. Wissenschaftler glauben, dass Magma aufsteigt - aber eine Katastrophe halten sie für unwahrscheinlich. Dennoch wollen sie Tsunamis nicht ganz ausschließen.

Täglich lassen schwache Erdbeben die Region El Golfo im Nordwesten von El Hierro nahezu unmerklich zittern. Am Mittag des 16. Juli hatte das Tremolo begonnen, seither kommt die Insel nicht zur Ruhe, es gab mehr als 7500 leichte Beben; die meisten waren schwächer als Stärke drei. Am 22. und 29. Juli trat die kanarische Regierungskommission für Vulkanbeobachtung zusammen - und gab Entwarnung.

Nein, akute Gefahr bestehe nicht auf der Kanareninsel El Hierro, beruhigen Vulkanologen. Erdbeben seien ein normales Lebenszeichen einer Vulkaninsel. Die sogenannte Warnampel auf El Hierro bleibt auf Grün, was "keine Gefahr" bedeutet. Und doch: Wissenschaftler glauben, dass unter der Insel Magma aufsteigt. Die meisten Eruptionen auf den Kanaren verlaufen glimpflich. Doch letztlich kann niemand vorhersagen, was passieren wird.

Mittlerweile sind es nicht mehr nur Erdbeben, die Sorgen bereiten: Der Inselboden hat sich im Nordwesten um knapp drei Millimeter gehoben - und er wird wärmer. Zudem fächert der Vulkan durch Erdspalten vermehrt Kohlendioxid nach oben. Vermutlich steige Magma auf, folgert der Vulkanologe Erik Klemetti von der Denison University in Granville, USA (Bundesstaat Ohio). Ein Ausbruch könnte "vielleicht" bevorstehen. Allerdings enden nervöse Vulkanphasen wie diese oft auch damit, dass das Magma stecken bleibt ... weiterlesen Spiegel.de

Donnerstag, 15. September 2011

Weniger Erdstöße in den letzten Tagen

In den letzten Tagen hat die Häufigkeit der Erdstöße auf El Hierro merklich nachgelassen.

Wie die Grafik zeigt, lag der Höhepunkt der Aktivitäten um den 22.August 2011 bei 454 Erdstößen. Gestern verzeichneten die Messgeräte nur noch 8 Vorfälle. Ob es sich nur um den normalen Zyklus des ständigen Auf und Ab, oder um ein beständiges Abklingen der Magmaverschiebung im Untergrund handelt, werden die nächsten Tage zeigen.

Dienstag, 13. September 2011

Der imposante Vulkankrater

Der Halbkrater im Golfotal, unter dem sich zur Zeit die Erdstösse ereignen, ist ein beeindruckendes Gebiet. Steil aufragende Felswände an der Ostseite, eine fruchtbare Kraterebene und die offene Meeresflanke im Westen. Dieser Bereich ist vor ca. 120.000 Jahren in das Meer abgerutscht und hat seine Tsunamieauswirkungen bis in die 6000 km entfernte Karibik entfaltet.
Einige Fotos von meinen Aufenthalten zeigen diesen interessanten Krater.

Sicht von La Frontera

auf die fast 1000m hohen Kraterwände im Osten

Ansicht von Süden

von Punta Grande im Norden aus

Blick über das Meeresschwimmbad
Gesamtüberblick von der südlichen Cumbre

Montag, 12. September 2011

Was spuckt uns der Vulkan aus ?

Interessant zu beobachten ist der Gesteinsaufbau der östlichen Kanaren Inseln. Wie hier auf den Fotos, von mir gestern bei Barlovento auf La Palma geschossen.


Durch Strassenarbeiten werden zur Zeit im Norden von La Palma vulkanische Strukturen der Entstehungsgeschichte freigelegt. Es handelt sich um die nördliche Aussenwand der Caldera de Taburiente. Ein alter Vulkan,  - wahrscheinlich der erste der zur Entstehung La Palma`s vor 1-2 Millionen Jahre beitrug. Gut sind die einzelnen Lavaschichten zu erkennen, die von unterschiedlichen Ausbrüchen stammen. Verblüffend die krassen Farbunterschiede, die von rot über hellgrau in tiefes schwarz wechseln. Das ganze sieht wie ein Kohlenfloss, mit Hohlräumen und Höhlen, aus. Wahrscheinlich ein Lavakanal, der auch für die Entstehung der vielen anderen Lavahöhlen auf La Palma ursächlich ist.


Aber nicht nur horizontale Lavaschichten, sondern auch vertikale Kanäle werden sichtbar. Die rötliche Einlagerung zeugt von großem Eisenanteil im Lavagestein. Gelbes, also schwefelhaltiges Gestein, ist im Norden nur wenig zu finden.
Ähnlich dürfte es im Golfotal auf El Hierro aussehen. Hier ist allerdings durch Erdrutsche und Verwitterungsprozesse im Laufe der Jahrtausende, die eigentliche Grundstruktur nicht mehr so zu erkennen.

Mittwoch, 7. September 2011

Erdstöße jetzt unter El Hierro

Das Zentrum der Erdstöße unter El Hierro verlagert sich in den letzten Tagen ins Inselinnern. Die rot gekennzeichneten Stellen geben die Ausgangspunkte der Bewegung in den letzten 2 Tagen an. Das ist aber völlig normal, da der Magmakessel unter El Hierro großräumig zu sehen ist und Magmaverschiebungen und damit entstandene Hohlräume an anderer Stelle ausgeglichen werden.
Wie die Grafik des Instituto Geografico National (IGN) zeigt, hat die Erdbebenhäufigkeit etwas nachgelassen. Diese Zyklen sind während des gesamten bisherigen Verlaufs der Aktivität zu beobachten. Die Tabelle unten umfasst den gesamten Zeitraum vom 19.7.2011 bis heute.