Posts mit dem Label Vulkanschwimmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Vulkanschwimmen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 22. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - rund um den Eldiscreto

NEWS:

Am Sonntag gab es insgesamt 5 Beben. Ein Schwerpunkt war nicht auszumachen. Die Erdstöße verliefen vom Süden über den Tanganasoga bis vor die Küste des Golfo. Der stärkste Erdstoß mit ML2,1 um 8.19 Uhr erfolgte im Nordwesten einige Kilometer vor der Küste in 28 km Tiefe (IGN Grafik). Auf der Erd-bzw. Meeresoberfläche war von den unterirdischen Aktivitäten nicht das Geringste auszumachen. Ideale Bedingungen für die geplanten Wochenend- Veranstaltungen.

Auch diese großen Meerestiere wie der am 7. Oktober 2012 vor der Küste von La Restinga beobachtete Walhai (Foto) verirren sich ab und zu in küstennahe Gewässer. Der Walhai (Rhincodon typus) ist der größte Hai und zugleich der größte Fisch der Gegenwart. Sie ernähren sich ähnlich wie Riesenhaie und Riesenmaulhaie von Plankton und anderen Kleinstlebewesen, die sie durch Ansaugen des Wassers filtrieren. Nach neueren Untersuchungen fressen sie aber auch Fische bis zur Größe von Makrelen und kleinen Thunfischen. Wegen seiner Nahrungsspezialisierung ist dieser Hai ungefährlich für den Menschen (Wikipedia).
Das komplette Video der Walhai Beobachtung habe ich am Ende angehängt.

16. Open Fotosub in La Restinga

Karin (danke) war am Wochenende vor Ort und schildert ihre Eindrücke:

Bin gerade aus La Restinga zurück und noch immer ganz im Bann vom Fotosub und dem Fast - Vulkanschwimmen. Bei strahlendem Sonnen und Mondschein, Windstille und angenehmen Temperaturen herrschte im kleinen Fischerdorf La Restinga am Wochenende reges Treiben, obwohl auf der anderen Seite der Insel die La Peña Jungfrau mit Prozession und typischen gratis Leckereien befeiert wurde.
Die bunte Abschlussveranstaltung des 16. Open Fotosub am Samstag Abend auf der Hafenmole war ein voller Erfolg. Ca. 300 Zuschauer liessen sich von den technisch ausgefeilten Unterwasseraufnehmen erstklassiger Fotografen begeistern und auch der Jury ist es sicher nicht leicht gefallen, die gesponserten Prämien im Gesamtwert von 15.000 € unter nur 9 der 22 Teams zu verteilen. Laut Fandiving soll das Niveau und die Qualität der Fotos noch nie so hoch gewesen sein wie in diesem Jahr. Arturo Telle von Gran Canaria bekam für seine atemberaubenden Serien den ersten Preis, aber die eigentliche Sensation ist, dass es wieder Leben im Mar de Las Calmas gibt. Schneller als erwartet erholt sich die Natur vom Vulkanausbruch des letzten Jahres und nicht nur kleine Fische wuseln in den atlantischen Tiefen.
Das Siegerfoto geschossen von Arturo Telle. Weitere prämierte Aufnahmen findet man bei El Hierro Digital.






























Vulkanschwimmen (Travesia A Nado Volcan De Las Calmas)
Auch die 121 Vulkanschwimmer versammelten sich am späten Samstag Nachmittag zu einer Informationsveranstaltung im Zelt auf der Mole und man konnte die Neugierde und spannungsvolle Erwartung der Sportler geradezu spüren. Bedingt durch die starke Strömung der vergangenen Tage Richtung Eldiscreto kam Plan B zum Einsatz, alternativ von Tacoron (6,4 km) und von Puerto Naos (2,5 km) entlang der Küste nach La Restinga zu schwimmen. Über mehrere Monate wurden Wetter, Wind und Strömung geradezu wissenschaftlich beobachtet und ausgewertet, um so die Sicherheit der Teilnehmer garantieren zu können. Vulkanschwimmen wäre toll gewesen, aber die Erlaubnis zu erhalten, durch die streng kontrollierte Reserva Marina schwimmen zu dürfen war auch etwas Besonderes, zumal dort Wale (ganz harmlose) beobachtet wurden.
Geni, vom Sportverein Nisdafe, und seinen 60 freiwilligen Helfern ist ein organisatorisches Meisterstück gelungen. Die Fischer von La Restinga markierten mit mehreren ihrer Boote die Route und andere schwammen für evtl. auftretende Notfälle nebenher. Außerdem stand, man höre und staune, ein Rettungshubschrauber für den Fall der Fälle bereit (wie die Veranstalter das erreicht haben, werde ich noch recherchieren...).
Sonntag früh brachte ein Bus die 81 (darunter 11 Frauen) Schwimmer der 6,4 km Route mit ihren Neoprenanzügen und Brillen nach Tacoron, die 40 (14 Frauen) der kürzeren Strecke kamen in den Genuss des Sahnestückchens, erst mit Fischerbooten in Tacoron den Start der Langstreckler zu erleben und dann selbst in Puerto Naos direkt ins Wasser gelassen zu werden.
Nach 35 Minuten belegten 3 Jungen zwischen 14 und 17 überzeugend die ersten 3 Plätze der Kurzstrecke und nach einer Stunde und 30 Minuten stiegen Arm in Arm die beiden Sieger der Langstrecke aus dem Wasser. Erschöpfte Sportler mit strahlenden Gesichtern, viel Lob, Begeisterung über die Schönheit der Natur und die Zusicherung im nächsten Jahr wieder dabei zu sein waren der Lohn für die Knochenarbeit der Organisatoren.
Beide Veranstaltungen waren ein echtes Aushängeschild für El Hierro und die zu erwartenden Fotos und Videoclips werden sicher viele Menschen neugierig auf unser schönes Inselchen machen.
 

Das von Günter Baumgartel von der TauchBasis FanDiving aufgenommene Video vom 7.10.2012.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - jetzt wollen wir es aber Wissen

NEWS:

Am 21.10.12 veranstalteten die kreativen Köpfe vom Sportverein Nisdafe auf El Hierro, mit Unterstützung des Cabildos (Inselregierung) und des Ayuntamientos El Pinar, einen etwas ungewöhnlichen Schwimmwettkampf. Gegen Strömung und Wellen soll es von La Restinga kraulend bis zum Eldiscreto und zurück gehen. Etwas durchgeknallt? Wahrscheinlich nicht mehr als bei anderen Risiko und Extremsportarten.. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Bojen werden gesetzt, Boote zur Sicherheit der Schwimmer eingewiesen, von der Logistik her scheinen sie alles im Griff zu haben, es gibt auch einen Plan B für den Fall von Wetter oder Vulkangezicke. Ihre Absicht ist es, Besuchern die Insel schmackhaft zu machen, zu demonstrieren, dass im Mar de las Calmas alles im grünen Bereich ist und Spass an dem sportlichen Ereignis zu haben. Die Arrmas Fährlinie bietet Sondertarife für die Teilnehmer und es hat, man höre und staune, 140 Anmeldungen gegeben, überwiegend von Teneriffa und Gran Canaria. Fast 100 Sportler werden die große Route von 6 km bis zum Eldiscreto schwimmen, für weitere 40, nicht ganz so Hartgesottene, wird eine kleinere Runde von 2500 m angeboten. Mehr zum Thema hier unter Programm - (Danke für den Hinweis an Karin).
 
Ja - auch ich habe im ersten Moment gestutzt als ich das gehört habe. Jetzt will man also aller Welt zeigen, wie harmlos - zumindest im Moment - unser Eldiscreto ist. Etwas Wagemut, Nervenkitzel und eine Portion Trotz - die typisch herrenische Art, legen die Veranstalter schon in die Waagschale. Tatsächlich ist es aber zur Zeit ungefährlich über den in 84 m Tiefe schlummernden Eldiscreto zu kraulen. Ich denke auch, daß der genaue Streckenverlauf nur an den Rand der immer noch existenten Sperrzone um den Eruptionspunkt führen wird.
Bemerkenswert ist aber, daß man nun endlich auch werbewirksam den Eldiscreto einsetzt und ihn nicht weiter als ungeliebtes Kind verdrängt.

Auch gestern hatten wir 14 Beben bis ML2,3. Die Lage unverändert um Sabinosa im Golfo in 9 bis 11 km Tiefe und unter dem Inselinnern westlich von El Pinar in rund 20 km Tiefe (siehe Avcan Grafik). Die seit Tagen gleiche Situation lässt vermuten, daß das Magma weiter bohrt und schafft, aber noch keinen Weg frei machen konnte um weiter zur Oberfläche vorzudringen. Die beständigen Beben und die doch hohen Druckverhältnisse lassen auch auf kein Abklingen der Aktivität im Untergrund deuten. Es ist eine der bekannten typischen "Zwischenphasen" bis dann über kurz oder lang erkennbar wird wohin der weitere Weg führt.