15.29 Uhr - heute Morgen um 9.24 Uhr ein Beben mit ML2,2 am Leuchtturm an der Westspitze in 21 km Tiefe. Die jüngsten GPS Daten zeigen im Süden eine Deflation von 1- 2 cm an.
Mit Hilfe von GPS Messungen per Satellitensystem können Messpunktverschiebungen und damit Lageveränderungen der Insel sowohl in der Höhe als auch horizontal nachgewiesen werden. Auf El Hierro wurden eine Reihe von Mess-Stationen eingerichtet (Karte oben). Damit lassen sich Aufwölbungen die durch den vermehrten Druckaufbau im Bereich der Magmakammer entstehen feststellen. Während bei einigen Messpunkten die Verformung leicht zurück geht, bleibt sie bei den südlichen Stationen auf hohem Niveau stabil. Links die Tabelle der Station 08 in der Nähe von El Pinar zeigt, daß seit Ende Juni 2012 von -60 mm ein Anstieg auf +50 mm Ende September 2012 erfolgte. Um ganze 11 cm hat sich also innerhalb von 3 Monaten der Boden gehoben bzw. verformt. Durch die Verformung verschiebt sich auch die ganze Insel um einige Zentimeter Richtung Nordosten.
Bei der Station 09 La Restinga sieht es ähnlich aus. Mit jedem Bebenschwall pumpt sich der Ballon (Magmakammer) weiter auf. Eine wirkliche Druckentlastung kann nicht festgestellt werden. Dies kann nun so weiter gehen, bis irgendwann die Elastizität des umgebenden Gestein den Druck nicht mehr aushält und reisst. In unserem Beispiel bis die Ballonhülle platzt. Das wäre dann in der Regel eine Eruption. Darauf hin gäbe es eine so genannte Deflation - ein Absinken der Bodenoberfläche auf Normalmass oder sogar in die Minusbereich.
Auf diese Art sind z. B. Calderas entstanden, die den Hohlraum in der Magmakammer auffüllten.
Gestern hatten wir 5 Beben, verteilt vom Golfo bis zur Südspitze. Der stärkste Erdstoß war ML2,5 um den alten Eruptionspunkt des Eldiscreto in 15 km Tiefe.



