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Während es unter der Insel El Hierro in den letzten 24 Stunden nur 4 kleine Erdstöße bis ML1,6 aus 10 bis 14 km Tiefe im Golfo gab, ging auf der Nachbarinsel La Palma das Licht aus.
Nicht weiter schlimm, da der Stromausfall am Tage erfolgte. Für über 4 Stunden war gestern ab 15.15 Uhr komplett der Strom weg. Bereits in der Nacht von Montag auf Dienstag war für eine Stunde die Versorgung unterbrochen. Im Endesa Kraftwerk in Santa Cruz hatte sich ein schwerwiegender Defekt ereignet, wie das Cabildo mitteilte. Das Foto zeigt das Kraftwerk mit seiner stinkenden Rauchsäule. 90 % der auf La Palma erzeugten Energie wird leider noch durch die Verbrennung von Schweröl erzeugt. Auch in den Boomjahren hatte man kein Geld um in saubere Energieerzeugung zu investieren. Die wenigen vorhandenen Windkrafträder konnten den Ausfall auch nicht überbrücken. Sie wurden wie am Flugplatz gestern sogar abgeschaltet, um wahrscheinlich eine Überspannung im Netz zu vermeiden.
Schwefeldioxid und andere umweltschädliche Gase werden so Tag für Tag in das Naturreservat La Palma geblasen. Alles mitten in einem stark besiedelten Wohngebiet bei der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma und der Neubausiedlung La Grama von Brena Alta.
Für Gäste die mit einem Kreuzfahrtschiff auf der Insel ankommen, ist dies der erste Anblick. Nur wenige Meter vom Hafen entfernt qualmt und stinkt dieses Denkmal des Fortschritt und Wohlstand seit Jahrzehnten vor sich hin.
Oft geht der Zeigefinger der Gäste sofort nach dem Landgang fragend in Richtung Rauchsäule. Als Tourismus erfahrener Mensch versucht man natürlich das Werk herunter zu spielen und das Interesse schnellstens auf die beeindruckende Naturkulisse links und rechts daneben zu lenken.
Auf El Hierro hat man das schlauer gemacht. Durch den Bau des Windwasserkraftwerk "Gorona" bleibt die Insel in Zukunft weitgehend vom Ausstoß dieser Gase verschont.
Jährlich soll die Kohlendioxid-Emissionen um 18.700 Tonnen, der Schwefeldioxid-Emissionen um 100 Tonnen und der Stickoxid-Emissionen um 400 Tonnen vermindert werden.
Auch wenn das die gewünschten Optimalwerte sind die wahrscheinlich nicht ganz erreicht werden, bedeutet das doch eine immense Verringerung der umweltschädlichen Emission.
Bis es aber soweit ist, müssen nun noch administrative Hürden genommen werden. Das Kraftwerk ist weitgehendst fertiggestellt und könnte eigentlich in den Probebetrieb gehen.
Doch die Politik spielt noch nicht mit. Es ist derzeit noch ungewiss, in welches Tarifsystem der erzeugte Strom im Netz eingestuft werden soll.
Hier geht es wieder einmal um viel Geld. Auch möchte ein neues Gesetz die Trägerschaft neu regeln. Nach einem vorliegenden Gesetzesentwurf zur Sicherung und Versorgung der Energiesysteme, sollen die Besitzverhältnisse neu geregelt werden.
Bisher ist die Insel El Hierro, die private Endesa und das Iter Institut von Teneriffa Eigner der Anlage.
Auch dieses Problem wird sich lösen lassen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies schnell erfolgt und im Interesse der Umwelt und Natur nicht noch Monate oder Jahre ungenutzt verstreichen.
